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6.

Nach ihrer Rückkehr von der Reise lebte Stella in Auershof. Es war Sommeranfang.

Sie war ernster, schweigsamer seit ihrer Rückkehr und von eigenthümlicher Unruhe, wenn sie sich unbeobachtet wußte. Sie gab sich nicht mehr natürlich, wenn sie mit Andern zusammen, aber sie überwachte sich so geschickt, daß sie als unbefangen erscheinen konnte.

Anfangs hatte sie nur mit Furcht die Promenade gesucht; Mrs. Blount konnte ihr begegnen; aber die war sicher nicht mehr in der Nachbarschaft.

Richter, der sie längst erwartet, kam jeden Sonntag nach Auershof. Stella lächelte ihn freundlich an, sie reichte ihm mit Anmuth die Hand, aber wenn sie sich wandte, flog ein Schatten tiefer Verstimmung über ihr Antlitz.

Helmine, der sich kein Mann mit ernstlicher Absicht nahte, weil ihre Abneigung gegen die Ehe bekannt, hatte schon lange Unterredungen mit Richter gehabt. Sie hatte ihm ernstlich abgerathen, um Stella zu werben; sie hatte ihm sogar gestanden, daß Stella bereits unglücklich geliebt, versichernd, daß sie diese Erinnerung niemals überwinden werde. Richter hatte ihr wiederholt geschworen, daß es nichts geben könne, was ihn an seiner Verehrung irre zu machen im Stande.

Er wolle ja nicht in Stella's Vorleben forschen, betheuerte er; er liebe sie, wie sie da sei und werde sie auf Händen tragen. Er beschwor Helmine, ihren Einfluß auf Stella geltend zu machen und erklärte, er sei der unglücklichste Mensch, wenn Stella ihn zurückweise.

Helmine hatte häufig geheime Unterhaltungen mit Stella. Constanze Neuhaus, die, nachdem sie auch mit Helmine bekannt geworden, öfter nach Auershof kam, nannte Stella eine Thörin, wenn sie die Hand eines solchen Mannes zurückweise. Auf was sie denn noch warte! Richter sei ein anständiger, ein hübscher Mann; er verdiene viel Geld, habe eine angenehme Stellung in der Welt – und so war denn endlich doch die Verlobung gefeiert worden.

Richter war glücklich. Er kam täglich, brachte Präsente und hatte die liebevollste Nachsicht, wenn er Stella zuweilen verstimmt sah. Er achtete nicht darauf, wie sie anfangs erröthete und erbleichte, wenn er sie mit Aufmerksamkeiten überschüttete, gewahrte es nicht, wenn sie dieselben später so fast gleichgültig hinnahm. Er wußte ja nicht, daß Stella, wenn sie allein, ihr Leben oft verwünschte und einen Druck auf dem Herzen fühlte, der unerträglich.

Helmine hatte stille Bewunderung für diesen Mann. »O, er verdiente, so recht glücklich zu werden!« sagte sie oft, wenn sie allein war. »Er ist eine der seltenen Ausnahmen unter den Männern; aber werden denn diese von uns glücklich gemacht?« setzte sie seufzend hinzu. »Stella ist nimmermehr die rechte Frau für ihn, aber mir lag daran, sie versorgt zu wissen.«

Auch Constanze erschien eines Tages an der Seite eines jungen Mannes in eleganter Kleidung, dessen Gesicht nicht allzuviel Geist, aber desto mehr Gutmütigkeit verrieth, und stellte ihn als ihren Verlobten vor. Ihr Vater sei leider durch seine Geschäfte beansprucht und habe sie nicht begleiten können.

»Ich erzählte Dir ja früher schon von Rudolf«, sagte sie zu Stella. »O, ich konnte auf ihn rechnen!«

Major von Auer schlug sonach eine Doppelhochzeit in einer der Kirchen der Stadt vor.

» Liebst Du ihn denn?« fragte Stella, als sie sich mit Constanze allein befand.

»O ja! Ich habe ihn ganz gern! Er ist Kaufmann und war bis jetzt viel auf Reisen. Er hat vor kurzem erst sein Comtoir hier in der Stadt errichtet ... Aber Du? Richter ist eigentlich ein prächtiger Mensch; ich glaube, er wird ein sehr bequemer Ehemann sein«, setzte sie lächelnd hinzu.

»O ja! Er ist ganz gut von Herzen!« Stella setzte sich an das Piano und stürmte über die Tasten. Constanze verstand sie.

Helmine drang auf baldige Hochzeit. Sie mißtraute der jetzt oft wetterwendischen Stimmung Stella's, die zuweilen laut lachte bei dem Gedanken, daß sie demnächst eine Frau sein solle, bald wieder mißmuthig in sich versank und dann wieder wie im Fieber Alles zerbrach und zerriß, was sie unter Händen hatte. Ihre Laune ward immer unzuverlässiger.

Auch Constanze wünschte bald zu heirathen; sie drängte mit Eifer nach der Hochzeit, um dem Vater seine Sorgen zu erleichtern. Ihr Bräutigam, der sich nur ihr zu Liebe hier und nicht in seiner Heimath etablirte, erwartete zur Hochzeit nur die Ankunft seines Bruders, der noch in Rußland reiste.

Endlich hatte dieser letztere den Tag seiner Ankunft mitgetheilt; er werde vom Bahnhof und dem Hôtel gleich in die ihm zu bezeichnende Kirche eilen.

Als der feierliche Tag gekommen, sah Helmine ihre Freundin in der ruhigsten Verfassung. Nur bleich war Stella, sehr bleich, aber schön in ihrer Blässe.

Helmine empfand trotzdem ein Frösteln in sich. Die hohe Gestalt in ihrem weißen Atlaskleide, eine dunkle Rose an der Brust und im Haar, beugte sich zu Stella, als diese im Brautschleier, in weißem Seidengewande zu ihr trat, und küßte ihre Stirn.

Stella's Augen waren trotz ihrer Ruhe so dunkel und krankhaft umrahmt, um ihre Mundwinkel lag ein Zug verschlossener Willenskraft, die ihr sonst nicht eigen war; die Feierlichkeit ihrer Haltung hatte etwas künstliches.

Helmine that der Gedanke weh, daß Stella ohne einen Angehörigen zum Altar schreiten sollte. Die Mutter war verschollen; von dem Vater hatte man die Einwilligung zur Vermählung erhalten; er hatte einer Reise halber jedoch sein persönliches Erscheinen nicht in Aussicht stellen können und man hatte Ursache, dies nicht zu vermissen.

Major Auer hatte zwei Equipagen anspannen lassen; man konnte doch im Festschmuck weder mit der Bahn, noch mit dem Dampfer in die Stadt fahren. Die beiden Verlobten sollten ihnen vor der Kirche um eine bestimmte Minute begegnen. Das gemeinschaftliche Diner sollte in einem Hôtel stattfinden. Die Trauzeugen folgten im andern Wagen.

Auers Dienerschaft stand in Festkleidern, ein Spalier zu den Wagen bildend. Stella bewegte sich, von Helmine begleitet, fest und sicher zum Wagen.

Die Dienerschaft empfing sie mit einem Hurrah.

Aber das dankende Lächeln erstarb schnell auf Stella's Zügen. Als sie den Fuß auf den Wagentritt setzte, begegnete ihr das mit einem schmutzigen Flortuch umrahmte, abgemagerte gelbe Gesicht desselben Weibes, das sie früher schon belästigt. Sie schloß die Augen und verschwand in dem geschlossenen Wagen.

Es hatte sich also dennoch Eine ihrer Angehörigen eingefunden ... Mrs. Blount, das Antlitz gestempelt von Laster und Elendigkeit, in verschossenem braunen Kleid, wohl noch demselben, das sie damals getragen, wollte ihre Enkelin zur Kirche fahren sehen ...

Vor der Sophienkirche harrten Richter und Constanze's Bräutigam, jeder mit einigen Herren als Trauzeugen, bereits im geschlossenen Wagen. Constanze kam mit zwei Freundinnen und dem Vater. Sie sah sehr vortheilhaft aus im weißen Brautgewand. Man traf sich also mit erwünschter Pünktlichkeit. Eine Anzahl Neugieriger bildete wie immer Spalier am Eingang der Kirche.

Als Stella, auf Richters Arm gestützt, den Wagen verließ, sah sie eine offene Equipage an der Kirche vorüber fahren und neben den Hochzeitswagen halten.

Stella erkannte Hanna. Sie saß allein im Wagen. Die Neugier mußte sie hergeführt haben. Ihr war's, als bohre der Blick Hanna's ihr ein Messer in's Herz; ihr Arm zuckte auf dem Richters; dann war's vorüber.

Unter den Neugierigen stand Juliane in hübschem, aber herausforderndem Kostüm mit einigen anderen Mädchen. Stella that, als bemerke sie dieselbe nicht.

Constanze's Haar leuchtete goldig unter dem Schleier, ihr Bräutigam und ihr Vater führten sie in die Kirche. Sie sah sehr feierlich aus und schaute vor sich nieder.

Der Bräutigam schien stolz und glücklich. Als er das Schiff der Kirche betrat, schaute er sich noch einmal nach seinem Bruder um. Dieser mußte sich im Hotel verspätet haben.

Der Pfarrer schritt im Ornat aus der Sacristei über die Marmorfliesen, als die Brautpaare die Kirche betraten. Helmine und ihr Vater, die Zeugen und Gäste, die sich inzwischen eingefunden, traten am Altar hinter Richter und Stella, die zuerst getraut werden sollten, wie es verabredet war, und alsbald hallten die Worte des Pfarrers durch das Gotteshaus.

Die Ceremonie ging zu Ende. Beide hatten mit fester Stimme ihr Ja gesprochen und die Ringe gewechselt. Sie erhoben sich. Stella war bleich wie ihr Schleier, als Helmine sie in ihre Arme schloß. Sie schaute auch nicht auf, als Auer ihr die Hand drückte und ihre Stirn küßte.

Noch immer unruhig den Bruder erwartend, trat Constanze's Verlobter jetzt neben seine Braut. Er sprach zu ihrem Vater. Beide, der letztere ohne den Erwarteten zu kennen, schauten zurück in die Kirche. Auch Constanze wandte sich besorgt zurück; sie war von großer Unruhe erfaßt und schaute in so eigentümlicher Spannung auf die Anderen.

In dem Moment schritt ein junger Mann, wie die übrigen Herren im Frack und weißer Kravate, mit blondem Vollbart, eilig durch das Schiff der Kirche heran. Seine Tritte hallten in der feierlichen Stille durch den Raum; die hohe Wölbung gab das Echo zurück.

Er trat zu der Gesellschaft, lächelnd, so weit es der Ernst des Actes gestattete. Mit einer Bitte um Verzeihung für seine Verspätung reichte er seinem Bruder die Hand, schaute dann suchend auf die Braut und – prallte erschreckt zurück, den Blick starr und mit stockendem Athem auf sie gerichtet.

Constanze hatte dem Kommenden unter dem zurückgelegten Schleier das volle Antlitz zugewendet, aber der letzte Tropfen Blut war aus ihrem Antlitz gewichen, als sie dem Blick des jungen Mannes begegnete. Marmorbleich, convulsivisch erzitternd, das Kinn auf die Brust gesenkt, drohte sie angesichts der bestürzten Zeugen zusammen zu brechen.

Ihr Bräutigam wollte sie auffangen, sein Bruder fiel ihm in den Arm und riß ihn zurück. Der Vater, fast erstarrt vor Schreck, legte den Arm um der Tochter Leib und blickte leichenblaß auf den Störer.

»Rudolf! Diese da ist Deine Braut?« zischte der Bruder diesem in's Ohr. »Rühre sie nicht an, denn so wahr ein Gott lebt, an dessen heiliger Stätte wir sind. Du bist verrathen!«

Keiner der Uebrigen hatte ihn verstanden, die Akustik des Gewölbes hatte seine halblauten Worte für sie in einander schwimmen lassen. Alle aber standen regungslos. Nur Helmine war herzugesprungen, um, die Scene nicht in ihrer schlimmsten Bedeutung erfassend, die halb Bewußtlose aus ihres Vaters Arm zu nehmen, der sie sinken zu lassen drohte, denn er, die feindselige Absicht des Dazwischentretenden errathend, erhob die geballte Hand gegen den ihm fremden Mann, in seinem Zorn über die Schmähung seines Kindes vergessend, wo er sich befand.

»Armer Vater!« rief dieser, ihn mitleidig abwehrend, mit bitterem Lächeln. »Seien Sie überzeugt, wär's nicht um meines Bruders Glück, ich hätte Ihnen den Gram erspart! ... Ich stehe Ihnen zu jeder Erklärung bereit; die Gesellschaft aber bitte ich um Verzeihung! Komm, Rudolf!«

Diesen beim Arm erfassend, zog er den Verwirrten gewaltsam mit sich fort, durch die im Hintergrund erstaunt gaffende Schaar der Neugierigen und verschwand mit ihm.

Die Gesellschaft am Altar entfernte sich in wirrer Auflösung. Der Pfarrer schritt in die Sacristei zurück. Stella ward zitternd, einer Bewegung kaum mächtig, von Richter draußen in den Wagen gehoben ...

Im Hôtel fehlte an der Hochzeitstafel fast die Hälfte der Gäste, als man sich, in peinlichster Verlegenheit bemüht, den Vorfall nicht zu erörtern, um die Tafel sammelte. Stella bewegte sich noch immer wie eine verschlagene Taube an Richters Arm, Helmine suchte vergeblich in ihrem verstörten Antlitz nach Aufschluß. Endlich, als sie sich zu fassen vermochte, antwortete ihr Stella mit kaum verständlicher Stimme:

»Ich weiß ja von nichts! Ich habe keine Ahnung! O frage doch mich nicht! Ich sah sie ja seit lange nur draußen bei Euch

* * *

Um dieselbe Minute fast rauschte Constanze Neuhaus im Brautgewande, den Myrthenkranz auf dem goldblonden Scheitel, das Antlitz leichenfahl, in ihr Zimmer.

Sie stand da, inmitten desselben, preßte, das Haupt in den Nacken werfend, die geballten Hände gegen die Stirn und ächzte gen Himmel. Dann plötzlich in die Wuth einer Furie ausbrechend, zog sie den Schleier vom Haupte und riß ihn in Fetzen; sie zerpflückte den Myrthenkranz und zerstampfte ihn unter den Füßen. Ihre Augen leuchteten in wilder Glut, in ihrer Brust kochte es, ihre Nüstern weiteten, ihre Hände ballten sich von Neuem.

So starrte sie, das Auge voll Haß, die Seele voll Ingrimm, in das helle Nachmittagslicht, brütend über eine That, bereit, sich zu vergessen an Dem, was sich ihr zu nahen wage ...

Und da trat ihr Vater herein, der sein Zimmer gesucht, um in seiner Verzweiflung seine Scham über das eigene Kind zu beweinen, denn die Ahnung nagte an seinem Herzen, die Ahnung, daß sein Kind nicht würdig befunden worden, vor Gottes Altar zu treten.

Er kam im schwarzen Anzug, wie er bei feierlichen Magistratsacten zu erscheinen pflegte und die Kirche verlassen. Er hatte den Gedanken nicht fassen können, daß sein Kind wirklich schuldig, und die Hände ringend, mit von Gram verzerrtem Antlitz suchte er sie jetzt auf, die er stets so gut und ehrlich geglaubt.

»Constanze,« rief er mit fast gebrochener Stimme, »ich komme zu Dir, um Dich zu fragen: kann es denn wahr sein ... Du, die ich für so brav und aufrichtig gehalten ... O, ich möchte vor Gram und Schande in die Erde sinken!«

Er schrak zusammen. Er sah eine furchtbare, eine ihn mit Grauen erfüllende Antwort in ihren Augen, sah den unversöhnlichen Haß in der Tochter gespenstisch bleichem Antlitz, sah, wie sie dasselbe jetzt mit vorgebeugtem Halse und eingezogener Brust ihm entgegen streckte, wie eine Tigerin, zum Sprung auf ihn bereit ... auf ihn, den eigenen Vater!

Er hörte, wie keuchend ihr Athem ging und fuhr entsetzt zurück, als die Hände der vor dem Altar zurückgewiesenen Braut sich wie zum Kampf bereiteten.

»Ob es wahr sein kann?« rief sie mit schneidendem Hohn. »Alter Mann, frage Dich doch selbst, wie viel Du Dich um Deine Tochter gekümmert, als sie herangewachsen! Ja, sie war brav so lange, bis Du Dir die Haare ausrauftest und jammertest über die Sorge, die Dir unser Haushalt, meine Bedürfnisse, meine Kleider bereiteten, während Du – o, ich wußte es immer – aus Deinen Geschäften kommend, Dich in's Wirthshaus setztest, um Karten zu spielen. Du sagtest, Du müssest Dich quälen bis in die Nacht hinein, um das Brot zu erwerben, und hattest doch immer leere Hände!«

»Und was blieb da der Tochter übrig? Sie begann für andere Leute zu arbeiten; aber sie ward krank und elend dabei! Sie ward schuldig beim Krämer, beim Holzhändler, beim Hauswirth, und Du tröstetest immer, die Außenstände würden ja eingehen. Ich klagte Dir eines Morgens, der Hauswirth wolle nicht länger warten; Du versprachst, mit ihm zu reden, aber Du kehrtest erst Abends spät von Deinem Kartenspiel zurück.

»Bis dahin hatte ich fleißig genäht und gestickt, aber die Arbeit brachte nicht das Holz, das ich in den Ofen trug! Ich hatte auch für mich Schulden gemacht, denn ich schämte mich, meinen Freundinnen gegenüber in den Kleidern zurückzustehen. Ich mußte die Gläubiger beschwichtigen; Du machtest Dir keine Sorgen um sie!

»Und da endlich horchte ich in meiner Verzweiflung einem Rath, dem des Satans, der immer der hülfreichste! Aber er läßt ihn sich schließlich theuer bezahlen, und das that er heute! Frage nicht, was jener Entschluß Dein Kind gekostet! Du hast ja nie gefragt! Aber hab' keine Bange, Du sollst Deine Schande nicht an Deiner Tochter haben! Ich gehe noch heute. Du sollst mich nicht wieder sehen! ... Und damit Du ganz beruhigt seist« – sie erfaßte mit beiden Händen die Robe – »sieh dieses Brautkleid! Fragtest Du, woher ich es habe? Glaubst Du, die Engel hätten es mir gewoben, als Du jammertest, Du könnest mir keine Aussteuer bestreiten? Satanas gab das Alles! Ich bezahlte es mit dem Gelde, das Rudolfs eigner Bruder mir gab, als er mich unter erborgtem Namen hier kennen lernte! Und ist es nicht ein Fastnachtsspiel der brutalsten Art? Er selbst mußte kommen, um mich vom Altar zu reißen! ... Es ist so toll, daß ich lachen muß! ... Lache auch Du, armer Mann, denn ich gehe und Du bist Deine Sorgen los!«

Constanze's Arm fuhr unter schallendem Gelächter im Bogen durch die Luft. Von einem Schwindel ergriffen, leichenblaß, wankte sie zum Zimmer hinaus.

Mit einem Schmerzenslaut sank der unglückliche Mann zusammen. Seine Stirn schlug hart und dröhnend auf den Boden.

* * *


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