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Kapitel XXIII.
Die letzten Tage in Brasilien.

Rio de Janeiro. Mittwoch, den 3. Oktober.

Es naht der Tag der endgiltigen Abreise von Rio, und nun gilt es, da und dort ein letztes Lebewohl zu sagen.

Aus dieser Veranlassung fuhren wir heute nochmals nach dem uns liebgewordenen Petropolis hinauf, uns von den Majestäten zu verabschieden. Nebel beeinträchtigte die entzückende landschaftliche Schönheit der Fahrt, doch passte die trübe Natur zu unserer Abschiedsstimmung. Der Kaiser war, wie er dies in Petropolis alltäglich zu thun pflegt, bei Eintreffen des Zuges auf der Station. Er forderte uns sogleich auf, der heute stattfindenden Feier in der grossen Waisenanstalt mit ihm, der Kaiserin und der Kronprinzessin beizuwohnen. Diese wohlthätige Anstalt ist von einem Priester gegründet und ganz aus Privatmitteln erbaut worden. Sie enthält gegenwärtig 75 Zöglinge, unter anderen manche Deutsche. Diese letzteren können in Folge ihres hellblonden Typus ihre Abkunft nicht verläugnen, haben aber, wenn früh elternlos geworden, keine Gelegenheit, ihre heimische Sprache zu pflegen. So berührte es uns eigenthümlich, ein dem Aussehen nach typisch deutsches Mädchen keines Wortes ihrer Muttersprache mächtig zu finden.

Die Feier begann mit einer heiligen Messe, welche der Bischof von São Paulo in der zur Anstalt gehörigen Kirche Nossa Senhora do Amparo las. Und zwar celebrirte er an einem von der Mayer'schen Kunstanstalt in München gelieferten Altare. Hierauf folgte eine Huldigung der Majestäten durch die Anstaltsjugend, mittelst Aufsagens von Gedichten, Ueberreichung kleiner Arbeiten und Anderem mehr. Wir sahen, wie klein die Erde ist, denn diese Feier unterschied sich in nichts von den in Europa gebräuchlichen; und wir meinten uns zurückversetzt nach der alten Welt und zu all den Schulprüfungen und Schulfesten, welchen wir seit unserer Kindheit angewohnt hatten. Ein Rundgang durch die Anstalt, zum Zweck, sie uns zu zeigen, beschloss den lehrreichen Vormittag. Wie alle bisher von uns besuchten gemeinnützigen Gebäude in Brasilien ist auch dieses hier sehr luftig und reinlich gehalten. Die Schulzimmer sind einfach, die Schlafsäle gross, die Waschgelegenheiten neben diesen auf dem Gange. Die Waisenmädchen erhalten Unterricht im Waschen, Kochen, Nähen und zum mindesten in den Fächern der Elementarschule. Dass in der Anstalt »pão allemão«, d. h. deutsches Brot, gebacken wird, zeigte den Einfluss der hiesigen deutschen Kolonie.

Nach beendeter Feier suchten wir wieder unser villenartiges Hotel Inglez auf, in welchem wir während unserer vorhergegangenen Aufenthalte verschiedene Einzelheiten brasilianischer Obstkultur kennen gelernt hatten. So erhält man in Petropolis die besten und frischesten Gartenerdbeeren, und von hier werden sie auch nach der Hauptstadt hinuntergesendet. Ferner erhält man allerlei Sorten von Bananen, deren es etwa zwanzigerlei in allerhand Grössen giebt und von denen einige nur als Dessertobst, andere nur als Kochobst Verwendung finden.

Nachmittags verbrachte ich noch eine gemüthliche Stunde bei den Majestäten und der Kronprinzessin in der letzteren Salon. Zum letzten Male, wenigstens in Brasilien, sollte ich mit dem hochherzigen Kaiserpaare zusammen sein, dessen einziges Streben das Glück des ihm anvertrauten Volkes ist. Nochmals erfreute ich mich an den reichen Geistesgaben des hohen Herrn. Auch war es mir eine Erquickung, neuerdings seiner Vorurtheilslosigkeit und Einfachheit, seiner Freiheitsliebe und seines unerschöpflichen Interesses für die Wissenschaften inne zu werden. Zu bemerken ist, dass sich letzteres mit einer ausgesprochenen Verurtheilung von Materialismus und Atheismus paart. Das anregende Gespräch zwischen dem Kaiser, der Kronprinzessin und mir, schloss mit einer lebhaften Diskussion über die Frage, ob man in Brasilien Klöster zulassen solle oder nicht. Vor dem Abschied übergab mir der vielseitige Monarch eine Copie seiner portugiesischen Original-Gedichte, seiner poetischen Uebersetzungen aus dem Lateinischen, Italienischen, Französischen, Deutschen, Englischen, Russischen und Quechúa und seiner Prosaübertragungen aus dem Tupí, Altgriechischen, Hebräischen, Arabischen und Sanskrit. Letzteres war ein Abriss aus dem Hitopadesa, einem Thierfabelbuch, welches ein schwieriges Stück Sanskritliteratur repräsentirt.

Nun musste aber geschieden sein. Kaiser, Kaiserin und Princeza Imperial gaben mir noch das Geleite zur Bahn, und bald entführte mich der Zug nach Rio aus der Nähe dieses edlen, herrlichen Fürstenpaares. Von der Kaiserin bleibt mir eingeprägt, das Bild einer nie versagenden Herzensgüte, vom Kaiser, dass er, wie sich ein deutscher Gelehrter treffend ausgedrückt, »der Beste aller Brasilianer« ist Karl von den Steinen: Unter den Naturvölkern Zentralbrasiliens S. 2. und viele seiner Landsleute »leider nicht wissen, was sie an ihm besitzen« Aus einem Privatbrief von Karl von den Steinen..

Derselbe deutsche Gelehrte fällte ferner das Urtheil, dass die Einsicht des Kaisers die der übrigen Brasilianer übertreffe. Auch äusserte er sich, dass, aus mehreren eingehenden Gesprächen mit dem hohen Herrn, er die aufrichtigste Hochachtung vor seinem wissenschaftlichen Geiste heimgetragen habe und er ihm vor allen anderen ihm bekannt gewordenen Brasilianern, ohne jedwede Rücksicht auf seinen Rang, den echtesten Forschertrieb und den edelsten Charakter zuschriebe.

Rio de Janeiro. Donnerstag, den 4. Oktober.

Der heutige Tag war unser letzter in Rio de Janeiro.

Es gelang uns, an demselben noch den Ausflug nach der Tijuca auszuführen, den einzigen berühmten Punkt in Rios Umgegend, den wir bisher noch nicht hatten besuchen können.

Nebel und Regen begleiteten unsere frühe Wagenfahrt, welche zunächst durch ein hübsches Villenviertel führte. Dann lichteten sich die Häuserreihen immer mehr, und Rasenplätze und grosse, alte, dunkelbelaubte Bäume traten an ihre Stelle. Unmittelbar hinter diesen stiegen die Steilhänge der Tijuca über 1000 m in die Höhe. in grossen Kurven wand sich nun die Strasse zwischen waldbestandenen Abdachungen bergan. Da und dort lehnte eine vereinsamte Villa am Hang. Bei etwa 300 m über dem Meere hatten wir mit Alto da Boa Vista die Passhöhe erreicht, und nun ging es ziemlich eben in der Einsattelung zwischen den steilansteigenden Lehnen der Tijuca und des Corcovado hindurch. Während man bei Alto da Boa Vista nach Nordosten eine entzückende Aussicht geniesst auf die tief unten gelegenen, nördlichsten Stadttheile von Rio und die inselbesäte Bai, thut sich, bei weiterem Vordringen in der Einsattelung, südwestlich ein Blick in die Tiefe auf, nach dem unbegrenzten, blauschimmernden Ocean. Von reizenden Gärten umgebene Hotels liegen auf dem unebenen Terrain zerstreut. In den Floresta, den von der Regierung geschaffenen Anlagen, erheben sich stolze Palmen und wiegen Alsophilen und andere Baumfarne ihre zarten Wedel. Ein hoher Wasserfall, die Cascatinha, schäumt im träumerischen Schatten tropisch üppiger Pflanzenfülle, über eine dunkle Felswand, zerstäubend thalwärts.

Die Heimfahrt war von der Witterung begünstigter. Den Gebirgshängen entlang zogen keine neckenden Nebelstreifen mehr, bald die Höhen verbergend, bald sie wieder aus ihrer feuchten Umhüllung befreiend. –

Den Nachmittag waren wir eingeladen, in der Vorstadt Larangeiras, im Palacio Isabel, bei der sympathischen Kronprinzessin und ihrer Familie zu verbringen. Der von Aussen vollständig villenartige Palacio behält diesen Charakter auch im Innern bei. Bis auf einen grossen Salon sind sämmtliche Räume eher klein. Von dem in Brasilien gebräuchlichen Mangel an bequemer, gemüthlicher Einrichtung ist hier, wie in der kronprinzesslichen Villa in Petropolis, abgegangen worden. Europäischer Geschmack hat seinen Einzug gehalten. Bilder stehen auf Staffeleien herum, hübsche Möbel füllen die Zimmer in künstlerischer Anordnung, und Albums und Nippsachen bedecken die Tische und eleganten Wandgestelle. In den Ecken sind einzelne Skulpturen angebracht und die Wände zieren schöne Gemälde, Familienbildnisse und Landschaften, die meisten von französischen Künstlern gemalt. Der Reichthum an Bildern erklärt sich dadurch, dass der Kaiser seiner Tochter an Geburts- und Namenstagen gewöhnlich ein oder zwei Gemälde schenkt. Die getroffene Auswahl giebt Zeugniss vom künstlerischen Verständniss des Monarchen.

Nicht nur Kunstschätze birgt der Palast der Princeza Imperial. Der Prinz von Grão Pará, der älteste Sohn der Kronprinzessin und dereinstige Erbe der brasilianischen Kaiserkrone, hat sich kleinere wissenschaftliche Sammlungen angelegt. Die hervorragendste unter diesen ist die Mineraliensammlung, welche sich namentlich durch Reichthum an brasilianischen Mineralien auszeichnet. Von letzteren will ich nur Steinkohlen aus den Südprovinzen nennen. Unter den Petrefakten sind viele aus der Quartärzeit und sind überhaupt vor Allem Fische vorhanden. Auch die Zoologie hat Berücksichtigung gefunden durch Schlangen, z. B. Crotalus terrificus Laur., die einzige, in Brasilien vorkommende Klapperschlangenart, ferner durch Froschlurche, Conchylien und Anderes. Die präcolumbische Zeit Brasiliens ist vertreten vornehmlich durch Austernschalen und Steinwerkzeuge aus den Sambaquís. Die indianische Jetztwelt wird repräsentirt durch Federkronen, Halsschmuck von Thierzähnen, einen von Jivaro reduzirten und mumifizirten Menschenkopf, eine mit Tukanfedern gezierte Klapper und noch allerhand sonstige ethnographische Gegenstände.

Der Prinz und seine jüngeren Brüder haben sich übrigens nicht mit todtem Material allein begnügt. Eine kleine Menagerie im Garten beherbergt unter Anderem einen Tapir und ein Nabelschwein (Dicotyles), Thiere, welche in den Wäldern der Serra dos Orgãos anzutreffen sind. Nur während die Dicotylen sich noch häufig vorfinden, und zwar in ihren zwei Species, sind die Tapire in der Provinz Rio de Janeiro schon auf den Aussterbeetat gesetzt Goeldi: Os mammiferos do Brazil p. 100 e s.. Im Hause selbst halten die Prinzen einen Cassicus persicus L., welcher das Lied »Gerad' aus dem Wirthshaus komm' ich heraus« vorträgt, und ferner zwei vom Amazonas stammende Affen, nämlich einen ganz jungen Macaco de cheiro (Chrysotrix sciurca L.) und einen Wollaffen (Lagothrix), welcher aufrecht geht, wie ein Mensch, und sich mit der Zutraulichkeit eines Kindes gleich an mich anklammerte.

Ein Ritt durch den ausgedehnten Garten unter Führung des liebenswürdigen Hausherrn, des Grafen Eu, machte uns mit den botanischen Schätzen des beneidenswerthen Besitzes bekannt. Hier gab es Goldblattbäume (Chrysophyllum Cainito L.), Sapotaceen, welche weniger durch ihre nicht sonderlich hübsche Form, als durch die glänzende Bronzefarbe ihrer Blattunterseite wirken. Dort erhoben sich einzelne Miritípalmen (Mauritia flexuosa L.) und breitete eine Bertholetia excelsa Hb. et Bpl. ihr riesiges Laubdach aus. Unfern dem Palaste endlich wuchsen mehrere Exemplare einer dritten Pflanzenspecies der Amazonasgegenden, nämlich Ravenala Guyanensis Benth. Es sind dies auf Guyana und Nordbrasilien beschränkte Musaceen, welche bei Anbohrung der Blattstiele, einem Brunnen gleich, reichlich Wasser spenden.

Die höhergelegenen Theile des Gartens, welch letzterer schliesslich in einen Park übergeht, bieten herrliche Aussichtspunkte sowohl nach Süden, über die enger begrenzte Botafogobucht, als nach Osten, über den Stadttheil Cattete mit der ganzen, grossen Bai von Rio im Hintergrund und, nach Westen, in das grüne, wellige, bergige Land hinein, mit seinen vegetationsüberwucherten Thaleinschnitten. Leider kam uns keiner der kleinen, wilden Affen zu Gesicht, welche auf den Bäumen des Parkes heimisch sind. Sie gehören der Species Hapale penicillata Kuhl an, sind also Sahuýs mit schwarzen Ohrpinseln, deren Verbreitungsgebiet sich über die mittleren Gegenden Brasiliens erstreckt.

Vor einbrechender Dunkelheit sassen wir bei Tisch, wobei uns unter Anderem zwei im kronprinzesslichen Hause angestellte deutsche Diener, ein Bayer und ein Sachse, bedienten. Dann galt es Abschied zu nehmen von den so überaus einfach liebenswürdigen Gastgebern, welche uns den letzten Abend in Rio zu einem so angenehmen gestaltet hatten.

An Bord der »Frankfurt«. Montag, den 8. Oktober.

Vergangenen Freitag, den 5. früh, sollte der von uns zur Ueberfahrt nach Europa gewählte Bremer Dampfer »Frankfurt« aus dem Hafen von Rio de Janeiro in See gehen.

Es war ein warmer Morgen und schon um 7 Uhr stand das Thermometer auf 25° C. Der ganze, um die Bai sich schliessende Kranz von Bergen zeichnete sich, wie zum letzten Lebewohl, in vollster Klarheit vom Horizont ab.

Zu zeitig hatten wir unser reizendes Tusculum auf dem Morro de Santa Thereza verlassen, denn das Dampfschiff war verspätet und lief erst nach Mittag aus. Hierdurch wurde uns aber die Gelegenheit geboten, vom Bord aus das einzig schöne Landschaftsbild so recht unserem Gedächtnisse einzuprägen. Endlich setzte sich die Schraube unserer »Frankfurt« in Bewegung und hinaus ging es in die offene See. Einer nach dem anderen der uns vertraut gewordenen Gebirgszüge verschwand aus unseren Blicken, nur der Corcovado und dann die Gavea blieben noch stundenlang nach dem Auslaufen sichtbar.

Später stellte sich abwechselnd Regen ein und die Luft war frisch.

Samstag Morgens sah man keine Küste. Nachmittags grüsste uns aus dem Nebel heraus ein alter Bekannter, der charakteristische Monte Mestre Alvaro bei Victoria. Das Hamburger Dampfschiff »Petropolis«, welches einige Stunden vor uns den Hafen von Rio verlassen hatte, kam fern am Horizont in Sicht. Der Himmel war tagsüber vielfach bewölkt und das Thermometer zeigte zu Mittag nur 24° C. Unsere »Frankfurt« schlingerte und stampfte und lief wegen Gegenwindes nur neun Knoten die Stunde.

Dieser unser Dampfer ist ein Schiff von 2500 Tonnen. Er hat nur Platz für 14-28 Passagiere erster Klasse, keinen für solche zweiter und dient hauptsächlich dem Waarenverkehr. Wir haben ihn aber trotzdem gewählt, da er die uns genehmen Häfen anläuft. Ausser uns sind an Bord nur noch zwei Passagiere erster Klasse, ein deutscher Offizier und ein vlämischer Missionär, welcher in Südamerika die Seelsorge in einer deutschrussischen Kolonie ausübt. Als Zwischendeckpassagiere haben wir etliche dreissig Spanier aus Buenos Ayres, ungefähr ebenso viele Portugiesen aus Rio de Janeiro, ausserdem eine wenig zahlreiche deutsche Familie. All diese Leute kehren nach dem alten Europa zurück, theils, weil ihnen Amerika nicht das geboten, was sie gehofft, theils, weil sie sich etwas erspart haben und dies nun in der Heimat verzehren wollen.

Gestern, Sonntag, hatte es Früh und Mittag 25° C. Der Himmel war wieder bewölkt; es wehte ein frischer Gegenwind, und der Dampfer stampfte wie Tags zuvor. Den ganzen Tag war kein Land zu sehen. Nachmittags passirte Backbord ein französisches Dampfschiff, welches Südkurs steuerte. Gegen Abend stieg die Temperatur auf 26° C. und nahm nach Sonnenuntergang noch eher zu, wohl, da der Wind abflaute. Wir konnten nur kurze Zeit Segel führen. Als es Nacht geworden, entwickelte sich ein wunderbares Meeresleuchten. Wie Sternchen blitzte es auf den dunklen Wogen, gleich flüssigem Silber flossen die vom Dampfer aufgewühlten Wellen in die weite See hinaus, und die Wellenkämme waren zu funkelnden Lichtströmen geworden, welche immer wieder verschwanden, um immer wieder von Neuem phosphorisch aufzuglänzen und aufzusprühen.

Nachts, von gestern auf heute, entlud sich ein Gewitter. Früh morgens war die Luft so klar, dass man den steilen, in vollstem Sonnenschein warm gelb getönten Küstenabfall deutlich unterscheiden konnte. Gegen 8 Uhr blieb die Maschine unserer »Frankfurt« urplötzlich stehen und wir lagen stille – die Kurbelstange der Kaltwasserpumpe war gebrochen. Da nun der Dampfer keine Fahrt mehr bekam und folglich dem Ruder nicht mehr gehorchte, trieben wir, machtlos dem Spiel der Wellen preisgegeben, volle sechs Stunden auf offener See umher. Gut, dass es heute nicht stürmte, denn unfern, wenn auch jetzt nicht gerade in Sehweite, befand sich, wie wir wussten, die Küste. Und unser Dampfer hätte bei schwerem Wetter wohl das Schicksal so manch anderen wackeren Schiffes getheilt, dessen Wrack, sei es im Sande, sei es auf einem Korallenriff festsitzend, die streckenweise gefährlichen brasilianischen Küstenstriche melancholisch säumt.

Während wir scheinbar stille lagen, nur von dem ewig wogenden Meere langsam gehoben und gesenkt, war die Hitze mitunter unerträglich. Schon um neun einhalb Uhr zeigte das Thermometer 26° C.; wolkenlos wölbte sich der Himmel über uns und ohne Erbarmen brannte die Sonne auf uns herab. Der durch die Fahrbewegung entstehende Luftzug, welcher die Wärmeempfindung herunterstimmt und oft allein das Reisen in den Tropen ermöglicht, fiel heute Vormittag natürlich weg.

Wir suchten die Zeit unseres unfreiwilligen Aufenthaltes durch allerhand Beobachtungen zu kürzen. Wundervoll war die Farbe des Wassers unmittelbar um unser Schiff herum, theils ganz dunkelblau, theils cobalt- und theils vergissmeinnichtblau. Tief unter der Oberfläche des Meeres schwammen kleine Fische, wohl irgendwelche Bastardmakrelen (Caranx); sie erglänzten ganz silbern, wie diejenigen Gegenstände, welche man in der blauen Grotte von Capri in das Wasser hält. Lila bis violett schimmernde grosse Seeblasen (Caravella maxima Hkl.) segelten mit ihrem welligen Hautkamm einher. Mittelst eines Schiffseimers machten wir Jagd auf sie, und es gelang uns, eine dieser Hochseemedusen zu fangen und unserer Sammlung einzuverleiben. Während sich diese Scenen aus dem Thierleben in nächster Nähe abspielten, sprangen weiter draussen Delphine (Delphinidae), Zahnwale, von denen die brasilianische Küste mehrere Arten besitzt.

Gegen 2 Uhr konnte die »Frankfurt« ihre Fahrt wieder aufnehmen. Um diese Zeit zeigte das Thermometer 26,5° C. Die Luft war Nachmittags dunstig, und still und glatt breitete sich der Meeresspiegel vor uns aus.

An Bord. Im Hafen von Bahia. Dienstag, den 9. Oktober.

Bei Tagesanbruch warfen wir Anker Angesichts von Bahia, und eine Stunde später schon begaben wir uns an das Land. Unsere Schritte richteten sich zunächst nach dem Museum, welches sowohl ethnographische Gegenstände, wie eine kleine zoologische Sammlung enthält. Unter ersteren befinden sich einige Acangatára oder indianische Kopfbinden. Siehe weiter oben Seite 132. Eine derselben, welche uns besonders in die Augen fiel, besteht aus einem, von kurzen blauen Ararafedern hergestellten Kranz und drei langen rothen Steuerfedern eines Aracanga (Ara macao L). Au indianischen Pfeilen besitzt das Museum einen höchst merkwürdigen, wie wir einen solchen noch nirgends gesehen. Die Spitze dieses Pfeiles ist nämlich durch eine Art kleiner Schaufel ersetzt. Die zoologische Abtheilung erweist sich namentlich reich an Vögeln. So konnten uns hier einige Zweifel über die auf unseren Reisen im Innern beobachteten Vogelarten gelöst werden. Ich will aus der Menge nur einige nennen, die Canarios (Sycalis flaveola L.), die merkwürdigen Orangerothen Klippenvögel (Rupicola crocea Vieill) von Pará, mit ihrem hohen, seitlich zusammengedrückten Scheitelkamm aus Federn, und die auf Südostbrasilien beschränkten braunbrüstigen Periquitos (Conurus cactorum Wied).

Da es in Strömen, ja ganz wolkenbruchartig regnete, eine zur Frühjahrszeit in Bahia ungewöhnliche Erscheinung, und da die Strassen sich in wirkliche Bäche verwandelten, mussten wir uns nach dem Besuch des Museums binnen Kurzem wieder unter Dach und Fach retten. Der Zufall führte uns in den Vorplatz des Gymnasiums, wo wir bald von neugierigen, fragenden Schülern umringt wurden. Einer derselben verstieg sich sogar in politische Betrachtungen und schwärmte, auf Kosten der brasilianischen Verhältnisse, von den segensreichen Zuständen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Auf meine bündige Bemerkung, dass die Ehrlichkeit der dortigen Beamten sehr viel zu wünschen übrig lasse Mit der Gewissenhaftigkeit der brasilianischen Beamten soll es übrigens auch im Argen liegen. und die dortigen Zustände für einen Brasilianer keineswegs so begehrenswerth seien, starrte mich der politisirende grüne Junge höchst verwundert an. Bekehrt werde ich ihn wohl kaum haben, mir aber eröffnete dieses kurze Zwiegespräch einen Einblick in den Umfang, welchen die republikanischen Sympathien auch unter der jüngsten Jugend schon erreicht haben müssen. Ich kann das Umsichgreifen dieser umstürzenden Tendenzen nur lebhaft bedauern. Denn Brasilien wird keinen glücklichen Tausch eingehen, wenn es an Stelle der weisen, väterlichen Regierung des Kaisers versuchen sollte, die in den romanischen Ländern Amerikas ganz besonders schwankende republikanische Regierungsform zu setzen. –

Nachmittags besuchten wir in einem kleinen, vor der Stadt gelegenen Orte, der Quinta Soledade, ein Nonnenkloster, in welchem Frauen das Fertigen von Federblumen gelehrt wird. Die Tracht der dortigen Nonnen ist schwarz, nur der ebenfalls schwarze, hübsch nach rückwärts geschlagene Tuchschleier weiss gefüttert. Als wir an die Pforte traten, hatte eine der Nonnen dieses für die Tropen etwas heisse Ordenskleid am Halse geöffnet, als sie uns hierauf hinter einem Doppelgitter empfing, jedoch wieder sorgfältig geschlossen. Bei ihr, gleichwie bei der einzigen ihrer Mitschwestern, die wir zu Gesicht bekamen, waren die Haare an den Schläfen sichtbar, ein Anblick, den man bei europäischen Nonnen niemals hat. Von der schon durch Prinz Wied erwähnten Wied: Reise nach Brasilien I. 275. Federblumenindustrie der Nonnen Bahias nahmen wir als Probe einige wohlgelungene weisse Kamelien mit.

Den Schluss des Tages bildete der Ausflug nach Rio Vermelho, woselbst wir zwar, gelegentlich unseres ersten Aufenthaltes in Bahia, schon gewesen waren, der schönen Vegetation halber jedoch wieder zurückkehren wollten. Der Eindruck war aber heute ein anderer, als das erste Mal. Die Ueppigkeit des Pflanzenwuchses um Rio de Janeiro hatte unser Auge verwöhnt, und nun schien uns hier die grünende und blühende Natur fast armselig.

Uebrigens blieb unser Ausflug wenigstens in zoologischer Hinsicht nicht ohne Interesse. In Rio Vermelho sahen wir einen Negerknaben, welcher zwei ziemlich grosse, ganz hochrothe Fische trug, welche vermuthlich Gefleckte Rothbarte (Upeneus maculatus Bl.) waren. Ich kann mich zwar nicht entsinnen, dass die von mir gesehenen Fische ein paar schwarze Flecken auf den Seiten gehabt hätten, wie sie der Upeneus maculatus zu haben pflegt; doch sagt Cuvier (Histoire des Boissons III 479), dass er Individuen ohne solche schwarzen Flecken gesehen habe. Solche Meerbarben sind in Brasilien sowohl an der Küste, wie in den Landseen verbreitet, und ihr weiches, fettes Fleisch findet als Nahrungsmittel Verwendung.

Der Abend an Bord war genussreich. Tausende von Lichtern blitzten und funkelten vom Lande aus zu uns herüber und zeichneten in Feuerlinien auf dunklem Grunde die Ausdehnung der unteren und oberen Stadt längs der schöngeschwungenen Uferhöhen.

An Bord. – Vor Bahia. Mittwoch, den 10. Oktober.

Wieder zu früher Stunde fuhren wir nach Bahia hinüber. Heute, dem letzten Tage auf brasilianischem Boden, sollte eine endgiltige Vermehrung unserer Menagerie vorgenommen werden. Die in Rio gekauften Vögel waren zu Grunde gegangen und von all unseren Thieren nur der muntere Mocó aus Maranguape übrig geblieben. Der Thiermarkt in Bahia bot nun reichliche Auswahl an lebendem Material. Von dem Ankauf einer Boa constrictor standen wir ab, ebenso von dem niedlicher, aber äusserst zarter junger Seidenäffchen (Hapale jacchus L.) aus der Umgegend Bahias. Auch ein grösserer, intelligenter Affe reizte nicht unsere Kauflust, da man ihm das gefährliche Kunststück gelehrt hatte, Streichhölzer anzuzünden, welche er dann, ohne die möglichen Folgen zu ahnen, brennend in eine Ecke warf. Auf das Mitnehmen eines Sabiá da praía, einer Küstenspottdrossel(Mimus lividus Licht.) verzichteten wir trotz ihres reizenden Gesanges gleichfalls, weil ihr Preis von 20 milreis Circa 45 Mk. zu hoch schien, in Anbetracht des Wagnisses, sie in ein kälteres Klima zu versetzen. Und der gleiche Grund hinderte uns am Kaufen eines durch sein prächtiges, ganz blaues Gefieder anlockenden Hyacinthararas (Anodorhynchus hyacinthinus Lath.), für welchen die hohe Summe von 80 milreis Circa 182 Mk. gefordert wurde. Endlich einigten wir uns über einen Coatí, einen erwachsenen männlichen Rüsselbären (Nasua socialis Wied), welchen man uns als zahm geschildert. Und unter den zahlreich vertretenen Vögeln fiel die Wahl auf einige Tanagriden, einen Finken und einige Papageien. An ersteren erwarben wir eine Blutfarbige Tangara (Rhamphocoelus brasilius L.), einen jener prachtvollen, roth und schwarzen Vögel, von welchen wir Exemplare auf unserer Reise in Espirito Santo beobachtet hatten; ferner zwei Zinnoberrothe Tangara (Pyranga saira Spix), gleich den vorhergehenden auf Südbrasilien beschränkte Tanagriden. Im Finken haben wir eine Guiraca cyanea L. erworben, eines jener zarten dunkelblauen Vögelchen, welche im Norden Südamerikas und bis nach Südbrasilien hinunter angetroffen werden. Die gekauften Papageien sind: zwei Conurus haemorrhous Spix, Keilschwanzsittiche, welche, das Grünblau von Stirne und Vorderkopf und das Kupferroth der Schwanzfedern abgerechnet, ein einfarbig glänzend grasgrünes Gefieder haben und von Bahia westwärts bis zur Grenze Boliviens vorkommen; zwei Pyrrhura leucotis Licht., anmuthige ostbrasilianische Psittaciden, welche die denkbar bunteste Farbenmischung zeigen und gleich den vorerwähnten Papageien zu denjenigen Spezies zählen, welche im Handel selten nach Europa gelangen; endlich zwei Brotogerys Urica Gm., Periquitos deren Artgenossen uns vom Rio Doce her bekannt sind und welche, wenn sie auch im Vorwiegen des grünen Federkleides erstgenannter Papageienart ähnlich sind, doch allein schon in der geringeren Grösse sich merklich von derselben unterscheiden.

Was an lebendem Material nicht zu erlangen war, ersetzten wir durch Erwerbungen in einer Naturalienhandlung. Leider versäumten wir, daselbst das schöne Fell eines Puma oder Silberlöwen zu kaufen, eines jener grösseren brasilianischen Raubthiere, welche mehr in den Wald- als in den Camposgegenden anzutreffen sind. Wir wählten statt dessen Vogelbälge: zwei von Sahýs oder Zuckervögeln (Coerebidae), nämlich den prachtvoll türkisblau schimmernden Balg der Dacnis cayana L., und den, bis auf den blaugrünen Scheitel, tiefblauen und sammtschwarzen der Coereba cyanea L., ferner den in allen Abstufungen von blau, grün und gelb spielenden Balg der Sete-côres (Calliste tricolor Gm.), eines auf Südostbrasilien beschränkten Tanagriden, und endlich den cobaltblauen und rothviolett leuchtenden Balg des Halsband-Cotingas (Cotinga cincta Kuhl), eines dem Südosten Brasiliens eigenthümlichen Fruchtvogels.

Zum Schluss kauften wir einige Desmonota variolosa Weber aus der Umgegend Bahias, prächtige smaragdgrüne Schildkäfer (Cassididae) mit goldglänzend gerandeten, buckeligen, über und über mit vertieften Punkten gezeichneten Flügeldecken.

Mittags wurde eine Fahrt dem Strand entlang, nordwärts, nach der Vorstadt Bom fim unternommen. Von der hochgelegenen dortigen Wallfahrtskirche gleichen Namens hat man eine schöne Aussicht auf Bahia, welches sich in geschwungener Linie nach Südosten hinzieht, von den Fluthen der himmelblau schimmernden Bai bespült. Unfern dem Kirchplatze trippelten Lavandeiras (Fluvicola climacura Vieill.), kleine weisse Vögel mit schwarzen Flügeln und schwarzem Schwanze, welche mir namentlich durch ihr schneeweisses Köpfchen und überhaupt den Farbencontrast ihres Gefieders auffielen. Es sind dies auf Ostbrasilien beschränkte, aber dort sehr häufige Tyranniden von etwa 15 Centimeter Länge.

Auf dieser Fahrt zog zum letzten Mal der ganze Zauber tropischer Vegetation an uns vorüber. Ueppige, palmenbestandene Wiesen breiteten sich vor unseren Blicken, rosablühende, baumförmige Magnoliaceen, wohl Talauma Juss., erfreuten das Auge, Mamoeiras (Carica papaya L.) breiteten ihre grossen, charakteristischen Blätter aus und Bougainvilleen legten die in sattem Roth erglühenden Hüllblätter mantelartig über die Baumkronen hinüber.

Auf dem Rückwege von Bom fim besuchten wir das Asylo da Mendicidade, eine der vielen Wohlthätigkeitsanstalten Bahias. Durch Zufall wurden wir auf das palastartige, in einem schönen Garten gelegene Gebäude aufmerksam; und als wir an die Pforte kamen, uns nach seiner Bestimmung zu erkundigen, lud man uns ein, dasselbe zu besichtigen. Hier, wie anderwärts in Brasilien wird man nicht nach seinem Namen gefragt; die gemeinnützigen Anstalten scheinen dem Besuch der Fremden offen zu stehen, und die Brasilianer sind sogar stolz, ihre in dieser Beziehung meist vortrefflichen Einrichtungen dem Ausländer zeigen zu können.

Das aus Privatmitteln erbaute Asylo da Mendicidade oder Armenhaus Bahias entspricht in seinem Innern dem anziehenden Aeussern. Es ist schön, luftig und peinlich sauber. Im Erdgeschoss befinden sich die grossen, hohen Speisesäle, daneben die geräumigen, ebenso hohen Schlafsäle. In letzteren fehlen sowohl Tische, wie Stühle, und so ist anzunehmen, dass die Insassen ihre Tage bei Regen in den Speisesälen, sonst, dem Klima gemäss, im Freien zubringen. In den ersten Stock, in welchem sich weitere Schlafräume befinden, führt eine schöne, breite, teppichbelegte Holztreppe. Die Mitte des Gebäudes nehmen die Kirche und der Sitzungssaal ein, und in einem Nebenhaus ist die geräumige Küche untergebracht. In diesem Armenhause werden alle Erwerbsunfähigen ohne Unterschied der Nationalität aufgenommen. Sobald einer die Erwerbsfähigkeit wieder erlangt, wird er entlassen, wenn er sie nicht erlangt, zeitlebens in der Anstalt behalten. Die Verköstigung der Leute besteht aus Stockfisch und Carne secca Siehe weiter oben S. 245., an Sonn- und Feiertagen aus frischem Fleisch; den Kranken wird letzteres täglich verabreicht. Wie man uns sagte, verwendet die Regierung jährlich eine Summe im Werth von über 80 000 Mk., das Asyl zu unterhalten. Von den Weibern, welche wir sahen, waren viele mit Anfertigung von Spitzen beschäftigt, hiermit eine in Nordbrasilien heimische Industrie bethätigend. Die Leute, welche in allen Farbenschattirungen vorhanden waren, machten durchschnittlich den Eindruck, zufrieden zu sein. Und wir verliessen die Anstalt mit der wohlthuenden Erinnerung, dass auch für Arme in Brasilien, in diesem herrlichen Klima, welches grosse, luftige Räume zulässt, ja erfordert, das Leben ein ganz erträgliches sein muss.

Noch ein letzter wehmüthiger Abschiedsblick auf Bahias paradiesische Landschaft war uns vom Passeio Publico aus gegönnt. – Dann bestiegen wir schweren Herzens das Boot, welches uns dem gastlichen Lande entführen sollte, in dem sich uns all die Wunder der Tropen weit erschlossen hatten. Um 4 Uhr waren wir an Bord zurück. Wir fanden den Dampfer umlagert von kleinen Schiffen, in welchen auf langen Brettern in Reih und Glied angekettete Kurzflügelpapageien mit rothem Flügelbuge (Chrysotis aestiva L.) zum Kaufe angeboten wurden. Es waren dermaassen viele solcher armer, freiheitberaubter Thiere in jedem einzelnen Boote, dass letztere, von oben gesehen, ganz grün erschienen. Bedenkt man, dass jeder nach Europa fahrende Dampfer Dutzende und aber Dutzende solcher Vögel mitnimmt – unsere »Frankfurt« hat allein nahezu hundert an Bord – und bedenkt man ferner, dass fast jede paar Tage ein solcher Dampfer Bahia verlässt, so kann man sich eine Vorstellung davon machen, welche ungeheure Menge Amazonenpapageien exportirt werden; es ist schier zu verwundern, dass die Urwälder Brasiliens in dieser Hinsicht noch nicht entvölkert sind. Auch wir widerstanden der Versuchung nicht, zwei dieser ausdauerndsten und deshalb am häufigsten ausgeführten Papageien um den hiesigen Durchschnittspreis von 5 milreis Ca. 11,4 Mk. zu erwerben. Unsere Menagerie besteht jetzt somit aus vierzehn Köpfen, zwei Säugethieren und rundweg einem Dutzend Vögel.

Gegen 8 Uhr Abends lichtete unser Dampfer die Anker zur Fahrt über den atlantischen Ocean. Ausser der »Frankfurt« waren heute noch zwei überseeische Dampfschiffe im Hafen Bahias gelegen. Lange blieben die Lichter der Stadt in Sicht, dann erloschen auch sie, und wie ein Traum versanken in das Meer der Vergangenheit die herrlichen Tage, welche wir in dem Wunderlande »Brasilien« verbracht.

Die See war ruhig und wir fuhren, in Gedanken verloren, in die stille Mondnacht hinaus.


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