Bertha von Suttner
Eva Siebeck
Bertha von Suttner

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XIX.

Als Eva wieder zu sich kam, lag sie angekleidet auf ihrem Bette. An der Seite desselben standen Fräulein Ottilie und Netti, die Kammerjungfer. Nach einigen Sekunden erwachte in ihrem Geiste die Erinnerung an das Geschehene. Doch sie zitterte, eine Frage zu stellen über das, was seit dem Augenblick vorgefallen, da sie auf den Teppich des Nebenzimmers ohnmächtig hingesunken war.

Fräulein von Otterfeld und Netti hatten bemerkt, daß Eva die Augen geöffnet, und ungefragt gaben sie Auskunft. Aus dem, was sie sagten, ging hervor, daß vor fünf Minuten Graf Ralph die Jungfer gerufen hatte, um mit ihrer Hilfe die ohnmächtige Eva auf ihr Bett zubringen. Dann habe der Graf Ottilie bitten lassen, und jetzt sei er fortgegangen, Doktor Söller zu holen. Nunmehr wußte Eva, was seit dem Augenblick geschehen, da man sie in ihrer Ohnmacht gefunden hatte – aber wie lange sie in diesem Zustand gelegen, was unterdessen zwischen den beiden Männern sich abgespielt – das wußte sie noch nicht.

Ralph und Doktor Söller traten herein.

»Ah!« rief Siebeck, »sie ist zu sich gekommen ... Wie ist Dir, Kind?«

Sie nickte nur.

Der Doktor beugte sich über sie.

»Die junge Gräfin ist sehr angegriffen,« sagte er. »Sie hat einen heftigen Schreck erlitten. Was sie jetzt braucht, ist die allergrößte Ruh. Kein Reden, keine Fragen ... ich werde ihr eine opiumhaltige Arznei geben, – sie muß schlafen. Etwaige Explikationen müssen auf morgen bleiben.«

Eva fügte sich diesem Gebot. Da sie Ralph gesehen, war sie beruhigt; um Robert wollte sie gar nicht fragen.

Die beiden Männer entfernten sich wieder. Auch Ottilie, da die Speiseglocke erschallte (trotz aller Dramen geht die Haushaltsmaschine ihren Gang), verließ das Zimmer. Netti entkleidete ihre Herrin und brachte sie zu Bette. Doktor Söller schickte die aus seiner Hausapotheke bereitete Medizin, und dieselbe bewirkte, daß die junge Frau, nachdem sie noch einen Teller Suppe genommen, sehr bald in einen tiefen, wohlthätigen Schlaf verfiel – so fest, daß sie nicht einmal hörte, wie Ottilie zurückkam und (auf Ralphs Wunsch) ihr Nachtlager auf dem Divan aufschlug.

Am folgenden Morgen – Eva war vollkommen gesund erwacht und jetzt schon seit einer Stunde aufgestanden – ließ sich Ralph bei ihr melden. Ottilie, welche mit der jungen Frau gefrühstückt hatte, saß noch immer da. Von dieser hatte Eva über die Ereignisse des gestrigen Abends nicht viel erfahren; denn sie wußte selber nichts. An dem Diner hatten sämmtliche Hausgenossen theilgenommen ... aber Vater und Sohn hatten beinahe gar nichts gegessen und Keiner ein Wort gesprochen. Nach dem Diner war sie gleich wieder in Evas Zimmer gekommen – daß irgend ein Verdruß stattgefunden haben mußte, war klar – sie hatte aber keine Idee, worüber ...

»Wie ich gehört, bist Du vollkommen hergestellt,« sagte Ralph. »Das freut mich. Freut mich um so mehr«, fügte er hinzu, »als die Ausführung meines Planes keinen Aufschub zu erleiden braucht.«

Eva blickte überrascht auf. In Ralphs Ton lag eine große Entschiedenheit und – wie ihr schien – eine unerklärliche Kälte. Hatte sie denn nur geträumt, daß sie ihm gestern ans Herz gesunken, und daß er ihr mit ungezählten Küssen deutlich gesagt, daß sie sein Alles sei?

»Mein Plan ist nämlich dieser,« fuhr er fort: »Wir fahren mit dem nächsten Zug nach Wien.« Eisig und heiß zugleich überlief sie ein süßer Schreck. »Wir – das heißt Du, Ottilie, Deine Kammerjungfer, Doktor Söller und ich. Deine Tante Rosa Koloman ist gegenwärtig in Wien, sagtest Du mir neulich?«

»Ja,« antwortete Eva. »Ich soll doch nicht? ...«

»Der nächste Zug geht um 11 Uhr; Du hast gerade noch Zeit, Deine Vorbereitungen zu treffen. Zum Erklären und Erörtern ist keine Zeit. Willst Du mir vertrauen? Rückhaltslos? ... Ich habe Alles überlegt, glaube mir, und der Weg, auf den ich Dich weisen will, ist der beste – der einzige vielmehr – den wir einschlagen können.«

»Ich unterwerfe mich, König. – Was habe ich zu thun?«

»Deiner Kammerjungfer anzugeben, was sie – für einen mehrwöchentlichen Aufenthalt – von Deinen Sachen einzupacken hat. Daß sie Dich begleiten muß, habe ich mit ihr schon in Ordnung gebracht ... Vergiß nicht, Deine Pretiosen und das Checkbuch mitzunehmen ... Und von Dir, Ottilie, erbitte ich den Freundschaftsdienst, mit uns zu fahren. Du brauchst kein Gepäck, da Du heute Abend wieder nach Großstetten zurück kannst.«

Um ihr Leben gern hätte Eva ein paar Fragen gestellt, über den Zweck der bevorstehenden Reise, über den Verlauf des gestrigen Auftritts mit Robert; aber es lag etwas in Ralphs Gesichtsausdruck und in seiner ganzen Art, welches verrieth, daß er jede Erklärung vermeiden wollte, daß es ihm unerwünscht – und wohl auch unnütz wäre, wenn sie ihn ausforschte. Was er verlangte, war Vertrauen, rückhaltloses Vertrauen, und das konnte sie ihm nicht besser zeigen, als indem sie jede Frage zurückdrängte und einfach seinem Wink sich fügte.

Ottilie stand auf.

»Gern will ich Dir diese kleine Gefälligkeit erweisen, Ralph –« sagte sie; »ich will jetzt gehen, mich bereit machen.«

Wieder fühlte Eva eine Beklemmung, einen heftigeren Herzschlag; sie würde mit Ralph allein bleiben. Aber das traf nicht zu. Er ging mit Ottilie sogleich zur Thür. Im Vorübergehen zog er an der Glockenschnur.

»In einer Stunde wird angespannt sein, Eva!« sagt er noch auf der Schwelle, wo er sich mit der eintretenden Netti kreuzte.

Eva gab die nöthigen Befehle und machte sich reisefertig. Auch dafür sorgte sie, daß Nero einer liebevollen Pflege übergeben werde.

Die bevorstehende Abfahrt war ihr eigentlich willkommen; galt es doch »fort von Robert«. Das Benehmen Ralphs blieb ihr zwar unerklärlich; aber dessen konnte sie ja sicher sein: was er verfügte, das war das Beste, »vielmehr das Einzige«, was zu thun erübrigte.

Man fuhr in zwei Wagen zur Bahn. In dem einen Ottilie, Eva und die Kammerjungfer; im andern Ralph mit Doktor Söller.

An der Station besorgte Ralph die Plätze. er half den zwei Damen in ein Kupee erster Klasse, stieg aber selber mit Doktor Söller in einen anderen Wagen. Offenbar: er vermied die Gelegenheit, mit Eva zu sprechen. In Wien wurden gleichfalls zwei Fiaker genommen, um nahe dem Hotel Munsch zu fahren. Hier führte Ralph Eva und Ottilie bis zu ihrem Zimmer; er trat jedoch nicht ein.

»Also in der Jägerzeil Nummer 25 wohnt Deine Tante Koloman?« fragte er vor der Thür.

»Ja, im zweiten Stock.«

»Ich bitte Euch, einstweilen hier zu bleiben, bis ich komme.« Und er entfernte sich.

Das Zimmer, welches den Damen angewiesen worden, war dasselbe, welches Eva während ihres letzten Aufenthaltes inne gehabt. Welche Erinnerungen! Sie setzte sich in den Lehnsessel, neben dem König dazumal ihr zu Füßen gekniet, und jener ganze Auftritt stieg vor ihrem Gedächtnis auf.

Fräulein Ottilie indessen, welche keinen solchen Reminiszenzen sich hingeben konnte, und welcher diese sämmtlichen geheimnißvollen Vorgänge schon unheimlich zu werden begannen, machte jetzt ihrem Mißmuth Luft. Sie warf Hut und Mantel ab und setzte sich Eva gegenüber.

»Ich möchte doch gern wissen, wer eigentlich gestern in Großstetten verrückt geworden ist – Dein Schwiegervater, Dein Mann oder Du? Ohnmacht, Nachtwachen, Schweigen, Geheimthuerei, trübe Gesichter, starre Blicke – was soll das alles heißen? Vermuthlich hast Du mit Robert Streit gehabt – und ich glaube, Ralph ist auf Dich böse und will Dich zu Deiner Tante Rosa zurückschicken ... Wäre es nicht das Einfachste, Du schriebst Deinem Mann – und bittest ihn um Verzeihung? Es ist nicht leicht, mit ihm zu leben, das gebe ich zu ... er hat mich immer – schon als kleiner Bub – furchtbar sekkirt – aber schließlich: er ist doch Dein Mann – das Nachgeben und Dulden ist an der Frau. Findest Du nicht auch?«

»Was?« Eva hatte nichts gehört.

Es verging eine Stunde. Da wurden zwei Briefe überbracht, der eine an Ottilie, der andere an Eva. Beide von Ralph. Was konnte er nur schreiben? Mit Bangen zerriß Eva den Umschlag und las:

»Bis hierher, Evinka, hast Du Dich fraglos meinem Willen gefügt – ich danke Dir dafür. Du mußt in dieser Richtung noch einige Zeit ausharren – ich bitte Dich darum.

Ich bin bei Deiner Tante Rosa gewesen. Ich habe ihr gesagt, was ich zu sagen für nothwendig fand, und darauf hin bietet sie Dir Aufnahme in ihrem Hause. Sie wird mit Dir über die Angelegenheit, die Deiner Abfahrt von Großstetten zu Grunde liegt, nicht sprechen – bewahre Du das gleiche Schweigen. Gräfin Koloman beabsichtigt, nächster Tage von Wien abzureisen. Du begleitest sie, natürlich. Daß ich nicht persönlich von Dir mich verabschiede – dafür habe ich meine Gründe. In einer halben Stunde wird Deine Tante selber zu Munsch kommen, Dich abzuholen. Deine Jungfer nimm mit. Ottilie, der ich gleichzeitig schreibe, wird, wie verabredet, wieder zurückfahren. Schreibe mir nicht. Schreibe Niemandem nach Großstetten.

Geduld und Vertrauen!

Ralph Siebeck.«

Eva hatte den Brief kaum gelesen und wieder gelesen, als der Kellner die Thür öffnete, um eine Dame einzulassen:

»Tante Rosa!«

»Ja, ich – liebes Herz. Ich komme, Dich abzuholen. Mein Wagen steht unten. Du weißt doch –«

»Ich weiß Alles – oder vielmehr, ich weiß nichts.« Dann, sich an Fräulein Otterfeld wendend: »Liebe Ottilie, eine Verwandte –« stellte sie in Parenthese vor – »ich gehe auf einige Zeit zu meiner Tante – Gräfin Koloman – und Du? –«

»Ich? Ich habe die Weisung erhalten –« sie zeigte auf den in ihren Händen befindlichen Brief – »wenn Du fort bist, die Hotelrechnung – die nicht bedeutend sein wird, da wir nicht einmal ein Glas Wasser genommen – in Ordnung zu bringen und dann wieder nach Haus zu reisen. Eine hübsche Vergnügungsfahrt, das muß man sagen.«

»Liebe Tante,« sagte Eva, »ich bin bereit.« Sie hatte den Wunsch, die erhaltenen Weisungen so widerstandslos und so schnell als möglich auszuführen. »Adieu, Ottilie. Habe auch die Güte, zu besorgen, daß Netti – mit dem Gepäck – mir nachfolge. Hier die Adresse meiner Tante.« Sie schrieb dieselbe auf einen Zettel. »So, und jetzt laß uns gehen, Tante Rosa.«

Als die beiden Frauen im Wagen saßen:

»Ich bitte Dich, Eva,« begann die alte Gräfin, »frage mich nicht aus. Ich habe Deinem Schwiegervater versprechen müssen, daß ich–«

»Sei ganz ruhig, ich werde keinerlei Frage stellen – erbitte mir aber ein Gleiches von Dir.«

»Das wird schon schwerer sein, denn ich bin sehr neugierig, manches zu erfahren; aber auch das habe ich versprochen – ich werde Dich nicht ausforschen. Ein sonderbares Schicksal, das Deine ... Aber sprechen wir nicht davon, reden wir lieber von etwas Anderem. –«

»Wenn Du gestattest, Tante, reden wir vorläufig gar nicht. Ich fühle etwas, das mir die Kehle zuschnürt – wenn Du nicht willst, daß ich in Thränen ausbreche, so laß uns schweigen.«

»Wie Du willst, liebes Kind. Ich begreife und respektire Deinen Kummer.«

Eva erhielt dasselbe Zimmer, in welchem sie als Mädchen gewohnt, dasselbe, in welchem sie – vor einigen Monaten erst – ihre Hochzeitskleider angelegt. Wie ein Traum lag es hinter ihr, daß sie in diesen Räumen die Brautzeit zugebracht, von der Zukunft so Wunderbares und Frohes erwartend; und noch traumhafter jene sogenannten Flitterwochen, jener Aufenthalt in Italien und die erste Ankunft in Großstetten – das Kennenlernen so viel neuer Dinge der Außenwelt und das allmälige Kennenlernen des eigenen Gatten, die erst langsam, dann immer schneller gewonnene Einsicht, daß sie »unglücklich verheirathet« sei. Traum auch das dämmernde Verlieben in Ralph – die mit dem eigenen Herzen bestandenen Kämpfe; – Traum Dornegg und seine Einwohner. – Das einzig Wirkliche, Gegenwärtige mit vollem Bewußtsein Empfundene, das war ihre seit gestern zu verzehrender Flamme aufgeloderte Liebe. Und jetzt war sie aus dieser leidenschaftlich erfaßten Wirklichkeit wieder in eine Art unverständlicher Traumexistenz zurückgeworfen; denn was bedeutete diese von Ralph veranstaltete Trennung, sein ganzes geheimnißvolles Planen und Vorgehen, sein Vermeiden einer gegenseitigen Aussprache? Das Beste war, sich jetzt darüber nicht den Kopf zermartern: »Geduld und Vertrauen,« das war ja alles, was er von ihr verlangte, und wenn auch die Geduld etwas schwer war, das Vertrauen war leicht. Eine Hauptsache ergab sich doch als Gewinn – nämlich die Trennung von Robert. Hier war sie aus seinem Bereich; sicherlich hatte Ralph ihre Tante unterrichtet, daß die unselige Ehe getrennt werden müsse. Wenigstens ging aus dem Benehmen der alten Gräfin hervor, daß sie eine Weisung erhalten und nach derselben sich richtete.

Noch am selben Abend eröffnete Gräfin Koloman ihrer Nichte, daß sie in zwei oder drei Tagen – sobald die nöthigsten Vorbereitungen und Einkäufe erledigt sein würden – von Wien abreisen wolle.

»Du kommst natürlich mit,« beschloß sie diese Mittheilung.

»Natürlich,« erwiderte Eva.

»Die Hauptsache ist, daß Dein Mann nicht wisse, wohin wir uns begeben.«

»So ist es. – Und wohin begeben wir uns?«

»Nach Nizza. Es ist zwar noch nicht die Jahreszeit für die Riviera – aber desto besser...wir werden desto billiger und ungenirter leben. Ich habe schon lange die Sehnsucht, jene Gegenden kennen zu lernen, und einmal in Monte Carlo mein Glück bei der Roulette zu versuchen. Mir ist diese Gelegenheit sehr willkommen. Morgen also heißt es, die nöthigsten Reisesachen einkaufen, um so schnell als möglich abfahren zu können. Dein Schwiegervater sagte mir, Du seist genügend mit Geld versorgt.«

»In der That, ja. Brauchst Du etwas?« »Für mich nicht. Aber die Kosten der Reise und des Aufenthalts für Dich und Deine Jungfer, die übernimmst Du?«

»Selbstverständlich.«

»Sag' mir, Eva,« fragte die Gräfin unvermittelt, »bist Du sehr unglücklich?«

Die junge Frau schüttelte verneinend den Kopf.

»Jetzt nicht.« sagte sie.

Und in der That, sie fühlte sich nicht unglücklich. In ihrem Innern ruhte das Bewußtsein einer großen Bereicherung. Ihr war zu Muthe, wie Einem, der eben einen Treffer gemacht, dessen Betrag ihm zwar noch nicht ausgezahlt, aber zugesichert ist. Dieser freudige Besitz bestand in ihrer seit gestern zu so unbestrittener Herrschaft gelangten Liebe. Sie brauchte nur die Augen schließen und an jenen Augenblick zurückdenken, wo sie von Ralphs Lippen den ersten seelenaustauschenden Kuß erhalten, und ein unsäglich seliges Gefühl schwellte ihr Herz. Ein Gefühl, wie sie es im Leben nicht nur nie gekannt, sondern nie geahnt hatte, gegen welches ihre einstige Schwärmerei für Robert verschwand, wie ein Nachtlämpchen vor einem Sonnenstrahl, Das Schwelgen in dieser Erinnerung, das Untertauchen, sozusagen, in die Fluth der eigenen überströmenden Zärtlichkeit, das genügte, die Gegenwart auszufüllen – und für die Zukunft? Je nun, da hieß die Losung: Geduld und Vertrauen.

Zwei Tage später fand die Abreise statt. Das Reiseziel war Nizza, doch wurde auf einigen Zwischenstationen in Venedig, Mailand, Genua – Aufenthalt genommen. Die Gräfin Koloman benutzte diese mehrtägigen Reiseunterbrechungen zu gewissenhafter, vom »Bädecker« geleiteten Erledigung aller sogenannten Sehenswürdigkeiten, und ließ sich dabei von Eva begleiten, welche mit der größten Gleichgiltigkeit Alles that und Alles unterließ, wie es von ihr gefordert ward. Ihre Gedanken, ihr ganzer Sinn war so sehr mit dem Bilde Ralphs gefüllt, daß sie für die ganze Außenwelt theilnamslos blieb. Sie durchschritt die Museen und die Kirchen, sie setzte sich an die Table d'hôte, sie ging ins Theater, sie schaute in die am Waggonfenster vorbeieilenden Gegenden, sie sprach mit der Tante und mit Fremden von allerlei Dingen – doch ihre Seele war nicht dabei.


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