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12. Kapitel.

In Sinas Herzen fing etwas wie Heimweh zu brennen an. Nur einmal wieder heim, sagte sie sich täglich verlangender, zurück in die alte, gesunde Luft, in die Freiheit des frühern Wesens, zu der friedlichen Großmutter, die mit ihrer großen Liebe und ihrer stillen Fröhlichkeit in Sina das Leben der sonnigen Kindertage wieder auferwecken und alles andere verdrängen würde, was bald so lieblich, bald so schmerzlich, immer mit solcher Unruhe ihr Herz bewegte. Im alten Leben mit der Großmutter mußte alles wieder gut werden und wie wollte sie auch die Großmutter lieb haben und ihr schöne Tage bereiten! Die oft ermüdende Wohlthätigkeit nach allen Seiten, die Sorge für alle die Armen und Kranken wollte Sina auf sich nehmen, so viel sie nur konnte und mit einer ganz andern Teilnahme, als sie je vorher gethan hatte.

Sina saß an ihrem Schreibtische, aber die Feder ruhte, die Gedanken an die Heimat waren so lebendig in ihr geworden, daß sie ihnen folgen mußte. Vor ihr stieg der sonnige Gartenweg auf, der am großen Rosenbeet vorüber zu der blumenbesäten Wiese mit den dichtbelaubten Apfelbäumen hinunterführte, wo gewiß jetzt die Äpfel sich zu röten anfingen – da trat das Mädchen ein und legte einen Brief aus Sinas Tisch. Er war vom Vater. Er rief sie nach Hause, die Großmutter war unerwartet, nach ganz kurzem Unwohlsein, zur ewigen Ruhe eingegangen. Sina war wie vernichtet. Sie las und las wieder, sie vermochte nicht zu fassen, was da stand. Es mußte ja doch wahr sein, der Vater rief sie heim. Sie reiste ab. Sina vernahm nicht, was um sie her vorging, sie war völlig wie ohne Bewußtsein. Dann kam sie in der Heimat an und sah die Großmutter still, mit gefalteten Händen daliegen. Die treuen Augen waren geschlossen, kein Wort der Liebe kam mehr von den stummen Lippen.

Der Begräbnistag war vorüber. Sina hatte viele Menschen gesehen und viele Worte gehört, es war alles wie ein Traum an ihr vorübergegangen. Marie war gekommen, ihr die Hand zu drücken. Wilhelm hatte sie gegrüßt, die alten Freunde waren alle gekommen, ihre Teilnahme zu zeigen. Der Vater überließ Sina den Entscheid, wie sie es mit ihrer Ferienzeit machen wollte, er selbst hatte den größten Teil des Sommers im Ausland zuzubringen. Sina hatte den Mut nicht, für die Ferienmonate in das leere Haus zurückzukehren, wo jedes Plätzchen ihr die Großmutter in Erinnerung brachte, die sie doch nirgends mehr finden, der sie kein Wort der Liebe mehr sagen konnte. Sie wollte an ihre Arbeit zurückkehren und fortsetzen, was sie nun einmal begonnen. Es war noch ein Grund da, warum sie gern wieder fort wollte. Wilhelm war wieder im Pfarrhaus eingezogen und sollte um seiner Gesundheit willen bis zum Winter dableiben. So hatte ihr Marie bei ihrem Besuch gesagt. Das harmlose Verhältnis der frühern Zeit mit ihm war ja nun gestört und damit auch der ganze nahe Verkehr mit dem befreundeten Hause. Sina schloß das Zimmer der Großmutter ab, sowie diese es zurückgelassen hatte, es sollte niemand daran rühren. Dann reiste sie nach der Universitätsstadt zurück.

Die heißen Sommertage waren da, die Hörsäle wurden geschlossen, wer nur konnte, verließ die Stadt, Professoren wie Studenten waren alle verschwunden. Es wurde so still und leer, als wäre alles Lebendige erloschen. Sina war es lieb so, alles, was sie jetzt wünschte war, allein zu sein. Den Tag über setzte sie angestrengt ihre Arbeit fort, ohne Lust, ohne Drang, ohne alles Interesse, sie meinte Heilung für das große Weh ihres Herzens darin zu finden. Sie konnte auch während dieser Stunden zurückdrängen, was so schmerzlich in ihrem Innern aufsteigen wollte, machte sie aber am Abend ihren Gang durch die stillen Wege, dann stieg der Schmerz brennend aus der Tiefe auf. Schaute sie zurück, so sah sie die treue Großmutter vor sich, wie sie so allein die Tage zubrachte und vergebens nach der Enkelin ausschaute, die fortgelaufen war von ihr. Schaute sie vorwärts, so lag eine große Leere vor ihr, ein Leben ohne Wert, sie war niemanden mehr nötig, sie hatte niemand mehr, bei dem ihr unruhiges Herz still und heil werden konnte durch eine große, alles verstehende, alles mittragende Mutterliebe, wie sie im Herzen der Großmutter gelebt hatte. Auch ihre Arbeit hatte ihren Wert für Sina verloren, sie wollte ja nachher der Großmutter zur Freude leben mit ihrem Beruf.

Die Ferienzeit war zu Ende. Die Feiernden waren wieder zurückgekehrt, alle Arbeit hatte wieder begonnen. Moritz Clementi hatte seine Freundin mit unverhehlter Freude des Wiedersehens begrüßt. Er hatte gleich verstanden, daß sie von ihrem Verlust noch angegriffen war und suchte nun in der zartfühlendsten Weise, ihr seine Teilnahme zu zeigen. Er zügelte seine burschikose Art und seine große Neigung, die lustige Seite aller Dinge hervorzuheben. Er vermied in feinfühlender Weise, täglich mit Sina zusammenzutreffen und sie zu einer Unterhaltung zu nötigen. Ging er dann einmal wieder neben ihr her, so hatte er ihr immer etwas ansprechendes zu erzählen oder irgend eine Frage aus dem Gebiet der gemeinsamen Studien mit ihr zu besprechen. Sina war gern in seiner Nähe, er hatte eine eigene Anziehungskraft für sie, während ihr sonst keine Gesellschaft erwünscht war. Nach einiger Zeit machten denn auch die beiden neuerdings täglich in friedlicher Unterhaltung ihren Weg zusammen aus dem Kolleg nach Hause. Fräulein Halm war nach einem Ferienaufenthalt bei ihrer Tante erfrischt zurückgekehrt und wartete wieder an der alten Stelle auf Sina, um mit ihr den Hörsaal zu betreten, allein hineinzugehen, konnte sie jetzt noch nicht über sich bringen. Nach dem Kolleg trennte sie sich gleich von Sina, ihr Weg führte auf die entgegengesetzte Seite. Fräulein Valevsky trat gewöhnlich zu gleicher Zeit mit den beiden aus der Halle, schlug dann aber sofort einen andern Weg ein. Sie hatte niemehr mit Sina gesprochen, wohl aber dieser mehrmals bedeutsame Blicke zugeworfen, wenn der junge Clementi seiner Freundin nachgerannt und dann an ihrer Seite dahingeschritten war.

Eben waren die drei jungen Damen aus dem Gebäude getreten; Fräulein Halm wandte sich gleich zur Rechten und verschwand. Sie ergriff vor Fräulein Valevsky stets unverzüglich die Flucht. Diese hatte sich zu Sina gekehrt und sagte jetzt mit flammenden Augen: »Es ist wohl keine Frage mehr, wer von uns beiden dem Mißtrauen gegen schillernde Verhältnisse an unserer Universität wirksamer entgegenarbeitet, Sie mit Ihrem Prinzip der Höflichkeit, oder ich mit dem meinigen der Nichtbeachtung der Mitstudierenden!« Noch einen zürnenden Blick warf die Erregte auf Sina, dann ging sie.

Einen Augenblick stand Sina völlig verblüfft von den Worten, die ihr in einem Ton entgegengeworfen worden waren, als wäre sie geradezu strafwürdig. In andern Zeiten hätte Sina zu antworten verstanden, aber sie war mürber jetzt, als sie je in ihrem Leben gewesen war. Sie wandte sich schweigend und ging, nicht ihrer Wohnung zu, sie wollte gern allein bleiben und schlug den Fußpfad zum abgelegenen Waldhügel hinauf ein. Was hatte sie denn nur eigentlich gethan, das so scharf zu richten war? Waren denn Schüler, die zusammen aus demselben Schulzimmer kamen und ihren Weg in völlig harmloser Freundschaft zusammen fortsetzten, in solcher Weise zu beurteilen? Was that sie unrichtiges, indem sie die sichtlich gewünschte Freundschaft des jungen Menschen erwiderte und sich so gern mit ihm unterhielt, als er es mit ihr that, wie sie wohl wußte! Jede rechte Freundschaft bringt es mit sich, daß man so oft als möglich sich aufsucht; warum sollte sie es nicht natürlich finden, daß er nun einmal lieber täglich den Weg mit ihr, als mit den andern Freunden machen wollte? So sagte sich Sina. Sie wollte sich ehrlich Rechenschaft geben über ihr Thun, denn vor sich selbst wollte sie doch die unangenehmen Worte, die sie hatte anhören müssen, zu nichte machen. Es war ihr aber doch nicht ganz wohl bei der Sache, sie konnte sich eines leisen Gefühls nicht erwehren, als sei etwas bei dem Verkehr nicht ganz, wie es sein sollte – »Ach, was denn, dummes Zeug der ganze Lärm und keines Grübelns wert!« rief sie aus einmal in ihrer alten Weise aus, warf den halbverdorrten Zweig in ihrer Hand in den Bach am Wege, so als wollte sie die ganze Sache abwerfen und schritt rüstig durch das rote Laub zu ihren Füßen. Jetzt hörte sie das Laub noch lauter rascheln hinter sich, eilige Schritte kamen heran, der junge Clementi stand neben ihr.

»Was gehen Sie denn so vom Weg ab und verlieren sich in die Wildnis?« sagte er lachend. »Erst hab' ich Sie gesucht, Sie mußten doch irgendwo hingekommen sein; dann erkannte ich Ihr blaues Band, das hoch oben auf dem Wege flatterte, dann lief ich wie ein Hirsch Ihnen nach und nun bin ich da! Hier oben ist's aber wunderschön, trotz der kahlen Bäume!«

Sie waren aus dem Waldhügel angelangt. Die Eichbäume standen entlaubt da, aber ein lieblicher Sonnenschein lag auf den bunten Blättern am Boden. Sina setzte sich auf die Bank und betrachtete das golden schimmernde Laub.

»Das Welken und Vergehen der Dinge anzusehen, hat immer etwas trauriges, nicht wahr?« sagte Clementi, »selbst wenn es vergoldet wird wie diese dürren Blätter.«

»In dem sonnigen Lichte hier habe ich gar nicht den Eindruck von Welken und Vergehen der Dinge um uns,« erwiderte Sina, »es kommt mir vor wie ein liebliches Einschlummern zu schönem Wiedererwachen.«

»Im Frühlingshauch, im Maienwind –« fuhr Clementi fort, »ich brauche nicht zu warten bis dahin, daß es in mir grüne und blühe. Nun kann ich es nicht mehr zurückhalten, ich muß es einmal aussprechen: Sie sind die Sonne, die alle Keime in mir zur Blüte gebracht hat, das schönste, was in mir lebt, danke ich Ihnen. Ich darf wohl hoffen, daß das warme Leben, das Sie in mir erweckt haben, auch Ihnen nicht fremd ist und daß Sie mir nicht zürnen, wenn ich Ihnen einmal aussprechen muß –«

»O, Herr Clementi –«

»Ja, ich weiß wohl, wer ich noch bin, daß ich noch gar nichts bin, ich will ja auch gar von keiner Zukunft sprechen, nur ein Wort, nur ein einziges Wort von Ihnen haben, daß Sie mein Gefühl teilen, daß Sie –«

»Ich bitte Sie, Herr Clementi, sprechen Sie nicht weiter,« unterbrach ihn Sina mit zitternder Stimme. Sie war mit schreckensbleichem Gesicht von der Bank aufgesprungen. »Ich will Ihnen schreiben, erlauben Sie mir, daß ich Sie gleich verlasse, reden könnte ich doch nicht.«

»Nicht reden? nicht ein einziges Wort haben Sie für mich?«

»O Herr Clementi, lassen Sie mich, ich bitte Sie!« rief Sina flehentlich; »ich bin so unglücklich!«

»Unglücklich?« wiederholte Clementi in der höchsten Überraschung. Er blieb unbeweglich stehen und blickte der Davoneilenden in stummem Fragen nach.

Sina kam in zitternder Aufregung in ihrer Stube an. Sie warf sich auf ihren Stuhl und brach in bittere Thränen aus. Die quälendsten Vorwürfe stiegen in ihr auf. Es war ihre Schuld, daß sie diesem guten Menschen, der ihr seine ehrliche Liebe entgegengebracht, nun so wehthuend antworten mußte. Wie war er dazugekommen zu glauben, daß sie fühlte wie er? Was vorhin sie dunkel beunruhigt hatte als etwas, das nicht ganz in Ordnung war in dem Verhältnis, das war ihr plötzlich völlig klar geworden und brannte ihr auf dem Herzen. Sie war sich ganz bewußt geworden, daß sie immer mit einem warmen Gefühl, das ihr Herz erfüllte, zu dem jungen Clementi gesprochen und daß er es empfunden hatte, aber es galt ja einem andern. Der junge Clementi hatte die warme Strömung sich entgegengezogen durch seine Mitteilungen über den Onkel, seine Verehrung für diesen, seinen ganzen Zusammenhang mit ihm. Sie hatte den harmlosen Menschen getäuscht, sagte sich Sina, sie hatte echtes Gold von ihm empfangen und was sie zurückgegeben, war falsch. Sie kam sich völlig niedrig vor. Das Wort der Großmutter tönte ihr wieder ins Ohr: Das beste, das ein Mensch dem andern geben kann, ist, daß er ihn lieb hat, darin sollte keiner den andern verletzen. Gerade das hatte sie gethan, sie war es nicht wert, daß noch ein Mensch sie lieb hätte. Sina saß, ihre bittern Vorwürfe im Herzen hin und her bewegend, bis sie spät am Abend sich entschließen konnte, ihren Brief zu schreiben. Sie schrieb, Herr Clementi solle ihr vergeben, wenn sie ohne Willen in ihm den Glauben erweckt, sie könnte in anderer Weise als in herzlicher Freundschaft an ihn denken. Sie dankte ihm für allen Genuß und Gewinn, die ihr in dem nahen Verkehr mit ihm geworden, und bat ihn, ihrer in Freundlichkeit gedenken zu wollen. Sie würde ihn als lieben Freund stets im Herzen behalten, und wo und wie sie auch wieder zusammentreffen sollten, sie müßte in der alten, guten Freundschaft ihm entgegentreten und halte auch an der Hoffnung fest, ihn als den alten Freund wiederzufinden.

Früh am andern Morgen trat Sina bei Fräulein Halm ein. Diese saß an ihrem Schreibtisch, den Kopf in die Hand gelegt, ein Ausdruck völliger Verzagtheit lag auf ihrem Gesicht.

»Sie sind doch nicht wieder krank?« sagte Sina im Hereintreten.

»Krank nicht, aber so mutlos, daß der Zustand wohl an Krankheit grenzt,« erwiderte Fräulein Halm. »Sagen Sie mir, was ich thun soll, ich sehe meinen Weg nicht mehr vor mir. Sie wissen, wie sehr ich durch mein Kranksein schon zurückgeblieben bin und nun schreibt mir meine Tante noch, die Zeit zu meinen Vorstudien sollte doch nun bald verflossen sein und ich mein Maturitätsexamen machen können, sie hätte mich doch schon die zwei Jahre vorher so gut unterrichten lassen. Sie wissen wie es ist, viele der nötigen Fächer hatte ich ja auf der Schule gar nicht. Meiner Tante noch so lange beschwerlich fallen, wie es sein müßte, um mit den Studien ganz zu Ende zu kommen, das wird mir zu schwer, die Tante könnte auch nie begreifen, daß die Zeit wirklich erforderlich dazu wäre, sie würde die lange Dauer meinem Mangel an Eifer zuschreiben. Ich kann nicht weiter auf diesem Wege, was ich aber thun kann, ohne die Tante zu erzürnen, weiß ich auch nicht.«

»Ich kam eben, um Abschied von Ihnen zu nehmen,« sagte Sina, »ich gehe fort von hier; meinen Plan habe ich schon gemacht, wollen Sie sich mir anschließen?«

Fräulein Halm war aufs höchste überrascht, sie konnte kaum fassen, was sie hörte.

Sina teilte ihr in kurzen Worten mit, persönliche Verhältnisse bestimmen sie, diesen Weg zu verlassen. An der Universität dieser Stadt könnte sie nicht länger bleiben, eben um jener Verhältnisse willen; in eine andere Universität einzutreten, dazu fehlte ihr alle Lust. Es wären ihr überhaupt andere Gedanken gekommen. Ihr Wunsch, dieses Studium zu verfolgen und nachher als Ärztin zu praktizieren, wäre nicht mehr derselbe. Vor einiger Zeit hätte eine Institutsbekannte bei ihr angefragt, ob sie für eine Privatschule nach Breslau eine Sprachlehrerin zu empfehlen wüßte; dieser Stelle fühlte sie sich gewachsen, sie selbst wollte sich dafür melden.

Fräulein Halm konnte sich von ihrem Erstaunen nicht erholen. Da mußte etwas besonderes vorgegangen sein, dachte sie bei sich. Sie that aber keine Fragen, sie mochte durchfühlen, daß Sina nicht im Sinn hatte, sich in weitere Erklärungen einzulassen.

»Aber nach Breslau, so schrecklich weit weg!« rief Fräulein Halm jetzt aus. »Und wie könnte ich denn mit Ihnen gehen? da wäre ich ja gerade wieder so überflüssig wie überall in meinem Leben. Und ohne Sie dableiben kann ich auch nicht, ich kann es ja überhaupt nicht, ich kann nicht fertig werden wie meine Tante es will.«

»Es sind mehrere Klassen da und in mehreren Sprachen ist Unterricht zu erteilen, also wären wohl zwei Lehrerinnen nötig,« meinte Sina. »Entschließen Sie sich und ich melde sogleich uns beide. So weit weg wäre es? Von wem gehen Sie denn weg? mir ist es um so lieber, o nur so weit als möglich von allem weg!«

Martha Halm empfand die Wahrheit dieser Worte: Von wem ging sie denn weg? Kein Mensch fragte nach ihr. Es bedurfte auch nur der Versicherung für sie, daß sie der Aufgabe gewachsen sei, um ihren Entschluß, mit Sina zu ziehen, festzustellen. Daß ihre Tante damit einverstanden wäre, zweifelte sie nicht, doch wollte sie sofort über den Entschluß an sie schreiben, um ihrer Sache ganz sicher zu sein.

Sina entfernte sich hocherfreut, denn in Gesellschaft der ansprechenden Martha Halm, die so still ihren Weg ging und keinen Augenblick belästigend war, kam Sina die Reise und das Verbleiben in der fernen fremden Stadt doch sehr viel anmutender vor, als so ganz allein dahin zu ziehen.


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