Peter Rosegger
Nixnutzig Volk
Peter Rosegger

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Vorwort

»Wenn die Kerle aneinandergeheftet sind, dann kann sie einer leicht vor sich hertreiben!« sagt der Landwächter Johann Krösel gern, wenn er einen Trupp Zigeuner einzubringen hat. Ich habe aus denselben Gründen meine Bande vom Buchbinder zusammenheften lassen.

Ein ganzer Band nixnutzig Volk? Der Leser macht ein bedenklich ernstes Gesicht. »Waldpoet, das ist man von dir nicht gewohnt.« –

Aber, mein Freund, es ist so lustig, auch einmal abenteuerliche Gesellen und Gesellinnen zu zeichnen und ihnen hie und da ein kleines Frätzlein anzuhängen. Jawohl, allerlei Nixnutze habe ich da beisammen, und fast keiner ist so traurig, daß man sich nicht ein wenig mit ihm oder über ihn lustig machen könnte. Darunter besonders bemerkt auch solche, die als »Nixnutze« gescholten werden, weil sie für das Alltagsleben nicht taugen, weil sie sich dem Weltbrauch nicht fügen können, weil sie es in ihrer treuherzigen Einfalt zu nichts bringen und von ihrem Elend nicht einmal dann etwas merken, wenn sie daran zugrunde gehen. Solch reine Toren wird man hier mehr als einen finden und der zehn Gerechten wegen bitte ich um Nachsicht für andere.

Wenn bei Durchzug dieser Bande Kinder nicht auf die Straße laufen, so ist's mir lieb. Gefahr wäre zwar kaum dabei, aber auch kein Vorteil. Erwachsene hingegen, die sowieso schon wissen, wie es zugeht, mögen an den zweifelhaften Leuten Ergötzung und vielleicht sogar Gewinn finden.

Krieglach, im Sommer 1906.

Der Verfasser.

 


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