Ludwig Preller
Griechische Mythologie II - Heroen
Ludwig Preller

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

5. Lakonien und Messenien.

Die beiden Nachbarländer rechts und links vom Taygetos. Der Landschaft von Messenien ist von Natur größere Fruchtbarkeit, der von Lakedaemon größere Rüstigkeit der Bewohner geworden, daher sich das Uebergewicht von jeher zu diesen neigte. Die älteste Bevölkerung war lelegischen Stammes und die Dienste der Insel Kythera und des Vorgebirges Taenaron beweisen daß das ausländische Element auch hier zeitig Eingang gefunden hatte. Leider sind aus der Zeit vor der dorischen Einwanderung nur zerrissene Ueberreste alter Sagenbildung vorhanden.

Die ältesten Städte in Messenien waren Andania und Arene, die in Lakonien Amyklae in der Gegend von Sparta und Pellana im Oberlande des Eurotas. Amyklae war unter den Achaeern ein eben so blühender Ort wie Mykenae in Argos, mit dem es in enger Verbindung stand. Der Zeus vom Taygetos (1, 98. 366) und der Apoll von Amyklae (1, 196) treten auch in der Landessage als die mächtigsten Götter hervor. Neben ihnen hat unverkennbar der Dienst der Aphrodite von Kythera (1, 260) einen tiefgreifenden Einfluß sowohl auf die Cultussage als auf die heroische Mythenbildung ausgeübt.

90 Als die Trümmer der ältesten Sagen gesammelt wurden, fanden sich manche alte Namen, welche die Mythographen wie gewöhnlich in ein mythologisches Schema zu bringen suchten. Dahin gehören Tyndareos, der Vater der Dioskuren und der Helena und Klytaemnestra, Aphareus, der Vater des Idas und Lynkeus, Leukippos, der Vater der Leukippiden, Ikarios, der Vater der Penelope, endlich Perieres in Messenien und Oebalos in Lakonien, von denen in verschiedentlich wechselnden Genealogieen die Abstammung der so eben Genannten abgeleitet wirdΠεριήρης d. i. der rings Gefügte, Begrenzte, wohl von der Landschaft Messenien, gilt gewöhnlich für einen Sohn des Aeolos, Οἴβαλος d. i. der Schäfer für den des Kynortas, des S. des Amyklas (1, 197). Von ihm Οἰβαλία Οἰβάλιος Οἰβαλίς Οἰβαλίδης bei den späteren Dichtern für alles Lakonische und Spartanische. Perieres gilt bald für den Vater aller vier, des Aphareus Leukippos Tyndareos und Ikarios, bald werden die beiden letzteren Söhne des Oebalos genannt, welcher den großen Eoeen (Paus. 2, 2, 3) auch als Vater der Peirene bekannt war. Als eine der ältesten Heroinen beider Landschaften erscheint immer Γοργοφόνη, angeblich eine T. des Perseus. Stesichoros hatte sie die Gemahlin des Perieres genannt, Andre die des Oebalos. Vgl. Apollod. 1, 9, 5; 3, 10, 3. 4, Paus. 3, 1, 4 ff.; 4, 2, 3, Schol. Eur. Or. 458 u. A. Etymologische Versuche bei Pott. Jbb. f. Philol. 1859 S. B. 3, 325 ff..


 << zurück weiter >>