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Der Morgenkaffee

1

Eine Person gab es, die, wenn sie nur willig gewesen wäre, alles wieder hätte in Ordnung bringen können. Aber das wäre vielleicht zuviel begehrt gewesen von jemand, der Jahr um Jahr sein Herz immer nur mit Wünschen gefüllt hatte.

Allerdings ist es schwer, zu beweisen, ob es im großen ganzen einen Einfluß auf den Lauf der Welt haben kann, wenn man sich nur immerfort etwas wünscht, aber daß es einen selbst ganz überwältigen, den Willen schwächen und das Gewissen zum Schweigen bringen kann, daran soll man nun und nimmer zweifeln.

Frau Sundler hatte sich den ganzen Montagnachmittag gegrämt, weil sie über Charlotte jenen Ausspruch getan hatte, der Karl Artur verjagte. Lieber Himmel, er war hier unter ihrem Dach gewesen, hatte höchst vertraulich mit ihr geredet, war liebenswürdiger gewesen, als sie sich jemals hätte träumen lassen, und sie, in ihrem Unverstand, hatte ihn so gekränkt, daß er erklärt hatte, er wolle sie niemals wiedersehen!

Frau Sundler war dann über sich selbst und über die ganze Welt höchst aufgebracht gewesen, und als ihr Mann, Organist Sundler, vorschlug, sie solle mit ihm in die Kirche hinübergehen und eine Weile singen, was sie an den Sommerabenden sehr oft taten, hatte sie ihn sehr barsch abgewiesen. Darauf war er aus dem Hause entflohen und hatte im Wirtshaus Zuflucht gesucht.

Das vermehrte natürlich ihren Ärger noch mehr, denn sie wollte sowohl andern als auch sich selbst gegenüber tadellos sein; auch wußte sie eins recht wohl: Organist Sundler hatte sie nur geheiratet, weil er ihren Gesang so außerordentlich bewunderte, daß er jeden Tag Gelegenheit haben wollte, ihn zu hören.

Sie hatte auch bisher immer redlich abbezahlt, was sie ihm dafür schuldig war, daß sie nun ein hübsches kleines Haus hatte und nicht ihr tägliches Brot als arme Erzieherin verdienen mußte. Aber an diesem Tage war sie nicht dazu imstande. Wenn sie an diesem Abend ihre Stimme in Gottes Haus hätte ertönen lassen, wären nicht wohllautende fromme Worte über ihre Lippen geströmt, sondern Klagerufe und Lästerung.

Aber zu ihrer großen unbeschreiblichen Freude war Karl Artur so gegen halb neun Uhr wieder zu ihr gekommen. Froh und ohne jegliche Verlegenheit war er eingetreten und hatte gefragt, ob sie ihm etwas zu essen geben wolle. Bei diesem Verlangen hatte sie allerdings ein wenig verwundert ausgesehen, und da hatte er erklärt, er habe den ganzen Nachmittag im Walde draußen gelegen und geschlafen. Er sei wohl übermäßig müde gewesen, denn er habe nicht allein das Mittagessen verschlafen, sondern auch noch das Abendbrot versäumt, das in der Propstei immer Punkt acht Uhr auf dem Tische stehe. Ob wohl Frau Sundler etwas Brot und Butter im Hause habe, damit er seinen schrecklichen Hunger stillen könne?

Frau Sundler war nicht umsonst die Tochter einer so ausgezeichneten Haushälterin wie Malwina Spaak. Niemand hätte ihr nachsagen können, ihr Haus sei nicht in Ordnung, und so trug sie eiligst nicht allein Brot und Butter, sondern auch Eier und Schinken und Milch aus ihrer Speisekammer herbei.

Und in ihrer Freude darüber, daß Karl Artur wiedergekommen war und Hilfe von ihr begehrte wie von einer alten, guten Freundin, die von dem mütterlichen Gute stammte, fand sie ihre Sicherheit einigermaßen wieder, so daß sie ihm sagen konnte, wie sehr betrübt sie sei, weil sie am Vormittag etwas Verletzendes über Charlotte gesagt hatte. Er habe doch wohl nicht gedacht, sie wolle zwischen ihm und seiner Braut Unkraut säen? Nein, nein, sie verstehe zwar recht wohl, welch ein schöner Beruf das Unterrichtgeben sei, jawohl, das sei es, aber sie könne darum doch nicht anders, als innigst hoffen, ja, jeden Tag Gott darum bitten, der Herr Pastor Ekenstedt möchte auch künftig hier im Dorfe als Pfarrer bleiben. Man wäre ja sonst ganz verlassen, weil man so selten eine lebendige Verkündigung zu hören Gelegenheit habe.

Und natürlich antwortete Karl Artur, wenn jemand um Entschuldigung zu bitten habe, so sei er der schuldige Teil. Im übrigen solle sie ihre Worte nicht bereuen. Die Vorsehung selbst habe sie ihr in den Mund gelegt, das wisse er jetzt; sie seien ihm eine Hilfe und eine Erweckung gewesen.

Danach hatte das eine Wort das andere gegeben, und schon nach kurzem hatte ihr Karl Artur alles anvertraut, was ihm widerfahren war, seit er sich von ihr getrennt hatte. Er war ganz überströmend glücklich und von Verwunderung über Gottes große Gnade erfüllt, deshalb konnte er jetzt nicht schweigen, sondern mußte einem seiner Nebenmenschen alles miteinander erzählen.

Es war ja ein reines Glück, daß ihm diese Thea Sundler, die durch ihre Mutter schon vorher alle Familienverhältnisse kannte, in den Weg gekommen war.

Aber als Frau Sundler demgemäß Karl Artur von seiner aufgelösten sowie von der neu eingegangenen Verlobung reden hörte, da hätte sie begreifen müssen, was nachfolgen würde. Unglück mußte daraus entstehen, jawohl. Sie hätte wissen müssen, daß Charlotte nur aus Störrigkeit und Ärger auf die Fragen ihres Bräutigams über ihre Vorliebe für das Bischofsamt mit ja geantwortet hatte. Und noch eins hätte sie verstehen müssen: diese Verbindung mit dem Mädchen aus Dalarne war keineswegs schon so fest geknüpft, daß sie nicht möglicherweise noch zu lösen sein würde.

Aber wenn man sich Jahr um Jahr immerfort gewünscht hat, auf irgendeine Weise mit einem entzückenden jungen Mann in Verbindung zu kommen, seine Freundin und Vertraute, aber durchaus nichts anderes zu werden, kann man dann stark genug sein, ihm verständig zuzureden, und zwar gleich beim ersten Male, da er einem seine Seele nackt und bloß offenbart?

Vielleicht war es unmöglich, etwas anderes von Thea Sundler zu verlangen, als in Bewunderung und Teilnahme für den jungen Mann ganz und gar aufzugehen und zu finden, daß diese Wanderung nach dem Kirchdorfe eine richtige Heldentat war.

Oder hätte sie versuchen sollen, Charlotte reinzuwaschen? Hätte man das von Thea Sundler verlangen können? Hätte sie zum Beispiel Karl Artur daran erinnern sollen, daß Charlotte, trotzdem sie ein großes Talent hatte, für andere zu sorgen und alles in Ordnung zu bringen, für sich selbst höchst selten die richtige Klugheit bei der Hand hatte?

Es war ja möglich, daß Karl Artur seiner Sache doch nicht so sicher war, wie er sich den Anschein gab. Ein kleiner Einwurf hätte ihn vielleicht an sich selbst zweifeln lassen. Ein aufrichtiges Entsetzen hätte ihn vielleicht dazu gebracht, von dieser neuen Verlobung abzustehen.

Aber Frau Sundler tat nichts, um ihn aufzuscheuchen und zu warnen. Sie fand alles ganz ausgezeichnet und herrlich. Wie schön, sein Schicksal so in Gottes Hand zu legen! Wie groß, so die Geliebte aus seinem Herzen zu reißen, um in Jesu Fußtapfen zu wandeln! Nein, Karl Artur wurde nicht aufgeschreckt, er wurde im Gegenteil ermuntert, noch weiter zu gehen.

Und wer weiß? Frau Sundler war vielleicht ganz aufrichtig? Sie hatte ihren Almquist und Stangnelius auf dem Tisch in ihrer guten Stube liegen, und sie war überdies romantisch vom Scheitel bis zur Sohle. Und hier hatte sie nun endlich ein Erlebnis! Hier hatte sie etwas, worüber sie entzückt sein konnte.

In Karl Arturs ganzer Darstellung war nur ein einziger Punkt, der Frau Sundler beunruhigte. Wie konnte denn das zusammenhängen, daß Charlotte Schagerström abgewiesen hatte? Wenn sie so eifrig auf irdische Vorteile aus war, wie Karl Artur behauptete, und das wollte auch Frau Sundler gar nicht bestreiten, warum hatte sie dann Schagerströms Werbung abgewiesen? Was konnte Gutes für sie dabei herauskommen, wenn sie Schagerström abwies? Was erwartete sie denn?

Aber während Frau Sundler über dieses nachgrübelte, ging ihr plötzlich ein Licht auf. Nun begriff sie alles miteinander, ja, sie begriff Charlotte. Diese hatte ein hohes Spiel gespielt, aber Thea Sundler begriff es.

Charlotte hatte sofort bereut, Schagerström abgewiesen zu haben, und so hatte sie gewünscht, frei zu werden, um dem reichen Hüttenbesitzer eine andere Antwort geben zu können.

Deshalb, ja deshalb hatte sie einen Auftritt mit Karl Artur herbeigeführt, ihn so gereizt, daß er mit ihr gebrochen hatte. Das war die Erklärung. So verhielt es sich zweifellos.

Diese ihre Entdeckung teilte Frau Sundler nun Karl Artur mit; aber er wollte ihr nicht glauben. Sie erklärte und suchte ihm zu beweisen, aber er wollte ihr durchaus nicht glauben. Doch auch Frau Sundler gab nicht nach, o nein! In dieser Sache wagte sie es sogar, ihm zu widersprechen.

Als die Uhr zehn Schläge hören ließ und er sich auf den Weg zu dem Mädchen aus Dalarne machen mußte, waren sie über diesen Punkt noch immer nicht einig geworden. Frau Sundler hatte nicht mehr erreicht, als daß Karl Artur vielleicht ein wenig zweifelhaft geworden war. Sie aber hielt ihrerseits bestimmt an ihrer Meinung fest. Sie versicherte ihn aufs allergewisseste, er werde sehen, am nächsten Tag oder jedenfalls an einem der allernächsten Tage werde sich Charlotte mit Schagerström verloben.

Ja, so war es zugegangen: Thea Sundler hatte die Sache nicht wieder gutgemacht, sie hatte im Gegenteil einen neuen Zornesbrand in Karl Arturs Seele geworfen. Und etwas anderes hätte man vielleicht auch niemals von ihr erwarten können.

Aber es gab ja auch noch jemand, der gerne helfen und wieder gutmachen wollte, und dieser jemand war Charlotte. Ja, gewiß, gewiß, aber was hätte gerade sie dabei tun können? Karl Artur hatte sie aus seinem Herzen gerissen wie ein Unkraut. Sie stand zwischen ihm und seinem Gott. Sie war nicht mehr für ihn vorhanden.

Und selbst, wenn er auf sie hätte hören wollen – könnte man sich denken, daß Charlotte die rechten Worte finden würde, könnte man sich denken, daß sie, das junge heftige Wesen, Verstand genug hätte, um den Stolz beiseitezuschieben und die guten, sanften, versöhnenden Worte zu sagen, die den Geliebten retten könnten?

 

2

Als Karl Artur am nächsten Morgen seinen gewöhnlichen Weg vom Seitenflügel ins Hauptgebäude hinüber, wo er seinen Morgenkaffee einzunehmen pflegte, zurücklegte, blieb er einmal ums andere einen Augenblick stehen, um die frische Morgenluft einzuatmen, den samtenen Glanz auf den betauten Rasenflächen, die stolze Farbenpracht der Levkojen und das frohe Summen honigsaugender Bienen zu bewundern.

Er empfand mit angenehmer Befriedigung, daß er eigentlich erst von heute an, nachdem er sich von den Verlockungen des weltlichen Lebens freigemacht hatte, mit vollkommenem Wohlbehagen die herrliche Natur genießen konnte.

Als er ins Eßzimmer trat, fand er zu seiner Überraschung Charlotte vor, die ihn ganz wie gewöhnlich begrüßte. Seine freundliche Stimmung verwandelte sich infolgedessen rasch in eine leichte Verdrießlichkeit. Er seinerseits hatte geglaubt, er sei frei und der Streit sei ausgekämpft. Charlotte dagegen schien nicht der Auffassung zu sein, daß der gestrige Bruch zwischen ihnen entschieden und unwiderruflich sei.

Er sagte flüchtig guten Morgen, weil er doch nicht geradezu unhöflich sein wollte, aber er tat, als bemerke er ihre ihm entgegengestreckte Hand nicht, sondern ging geradeswegs auf den Eßtisch zu und ließ sich da nieder.

Er glaubte, er hätte ihr damit genug gezeigt, daß sie sich nicht weiter um ihn kümmern solle; aber Charlotte wollte ihn offenbar nicht verstehen, sondern blieb da, um ihm Gesellschaft zu leisten.

Obgleich er sich hütete, die Augen aufzuschlagen, damit er nicht ihrem Blicke begegnete, war ihm bei dem ersten kurzen Blick, den er beim Eintreten auf Charlotte geworfen hatte, etwas aufgefallen. Ihre sonst so blühende Hautfarbe sah ganz fahl aus, und ihre Augen waren rot umrändert. Ihr ganzes Aussehen legte Zeugnis davon ab, daß sie die Nacht durchwacht und vielleicht in Gewissensqualen verbracht hatte.

Na, und wenn auch! Er selbst hatte in dieser Nacht auch nicht schlafen können. Die Stunden von zehn bis zwei Uhr hatte er im Gespräch mit der Braut verbracht, die Gott für ihn ausersehen hatte. Der anbrechende Morgen hatte sie allerdings getrennt und ihn heim in die Propstei getrieben; aber diese Stunden, da ein neues Liebesglück seine Seele erfüllte, waren zu schön, um sie zu verschlafen. Statt dessen hatte er sich an den Schreibtisch gesetzt, um seine Eltern von dem Geschehenen zu benachrichtigen; auf diese Weise hatte er die Seligkeit der vergangenen Stunden aufs neue durchlebt. Aber davon war er trotzdem überzeugt, niemand würde ihm ansehen können, daß in der ganzen Nacht kein Schlaf in seine Augen gekommen war. Noch niemals hatte er sich so frisch und lebensfroh gefühlt.

Charlotte war so eifrig um ihn beschäftigt, wie wenn gar nichts geschehen wäre. Das war ihm unangenehm. Sie rückte die Rahmkanne und den Brotkorb näher zu ihm hin, ging dann an die Luke der Anrichte und holte den warmen Kaffee.

Während Charlotte Karl Artur Kaffee in seine Tasse goß, fragte sie ihn ganz ruhig und unbefangen, genau so, wie wenn sie ihn nach etwas ganz Gewöhnlichem und Alltäglichem fragen würde:

»Nun, wie ist es dir gegangen?«

Karl Artur fand es wirklich widerwärtig, darauf zu antworten. Über dieser letzten Sommernacht, die er in der Gesellschaft des jungen Mädchens aus Dalarne verbracht hatte, lag noch immer ein Schimmer von Heiligkeit. Er hatte nicht die Zeit mit Zärtlichkeitsbezeigungen verbracht, sondern damit, daß er ihr erklärte, wie er sein Leben nach Christi Vorbild einzurichten gedenke. Und ihr friedfertiges Zuhören, ihre zögernden, freundlichen Antworten, ihr schüchternes Zustimmen hatten ihm die Gewißheit gebracht, deren er bedurfte. Aber wie könnte Charlotte den Frieden, die Seligkeit verstehen, die dadurch bei ihm eingezogen war?

»Gott helfe mir!« war das einzige, was er schließlich herausbrachte.

Als diese Antwort an Charlottes Ohr drang, war sie eben dabei, sich selbst Kaffee einzuschenken. Die Worte schienen sie zu erschrecken. Vielleicht hatte sie sein Zögern dahin gedeutet, daß sein Plan gar nicht zur Ausführung gekommen sei. Rasch ließ sie sich auf einen Stuhl sinken, wie wenn ihre Knie sie nicht mehr tragen wollten.

»Gott sei uns gnädig, Karl Artur! Du bist doch wohl nicht hingegangen und hast allerlei Torheiten angestellt?«

»Hast du nicht gehört, was ich gestern, als wir uns trennten, gesagt habe, Charlotte?«

»Gewiß hab' ich es gehört, aber liebster Karl Artur, ich hätte doch wohl nichts anderes denken können, als daß es ein Schreckschuß sein sollte.«

»Nein, Charlotte, wenn ich sage, ich lege mein Schicksal in Gottes Hand, so tu' ich es auch tatsächlich, darüber gibt es durchaus keinen Zweifel.«

Charlotte schwieg einen Augenblick. Sie tat Zucker in ihren Kaffee, goß auch Sahne hinein und brach einen der harten Roggenzwiebacke in Stücke. Karl Artur dachte, sie wolle Zeit gewinnen, sich zu beruhigen.

Immerhin verwunderte Karl Artur sich darüber, daß Charlotte so ängstlich zu sein schien. Er erinnerte sich an das, was Frau Sundler ihm gesagt hatte, die der Ansicht gewesen war, Charlotte habe den Bruch gewollt und selbst herbeigeführt. Aber darin hatte sich allem Anscheine nach seine neue Freundin getäuscht. Charlotte dachte offenbar gar nicht daran, sich mit Schagerström zu verheiraten.

»Du bist also davongerannt und hast um die erste beste, die dir in den Weg kam, gefreit?« fragte Charlotte nun in demselben unbefangenen Ton, mit dem sie das Gespräch angefangen hatte.

»Ja, Charlotte, ich ließ Gott für mich wählen.«

»Und es ging natürlich ganz verkehrt!« rief Charlotte rasch.

Karl Artur erkannte an dieser unehrerbietigen Äußerung die alte Charlotte wieder, und er konnte sich den Genuß, ihr eine passende Zurechtweisung zuteil werden zu lassen, nicht versagen:

»Nun ja,« versetzte er, »sich auf Gott verlassen, ist in deinen Augen von jeher eine Torheit gewesen, nicht wahr?«

Charlottes Hand zuckte ein wenig. Der Löffel klirrte gegen die Tasse; aber sie ließ sich zu keinem Zornesausbruch verleiten.

»Nein,« sagte sie, »aber laß uns nur nicht wieder in den Ton von gestern verfallen.«

»Da hast du ganz recht, Charlotte. Ich möchte es ganz besonders deshalb nicht, weil ich mich noch nie in meinem Leben so glücklich gefühlt habe wie jetzt.«

Das war vielleicht grausam gesagt; aber Karl Artur fühlte ein unabweisbares Bedürfnis, Charlotte wissen zu lassen, daß er sich ganz auf Gott verlassen habe und nun vollkommen beruhigt sei.

»Ach so, du bist also glücklich?« erwiderte Charlotte.

Es war nicht ganz leicht zu beurteilen, was in dieser Äußerung lag. War es bittrer Schmerz oder nur spöttische Verwunderung?

»Ich seh' meinen Weg jetzt klar vor mir. Alles, was mir hindernd im Wege stand, um ein Leben in Jesu Namen zu führen, ist jetzt weggeräumt. Gott hat mir die rechte Frau zugeschickt.«

Karl Artur betonte sein jetziges Glück mehr, als nötig gewesen wäre. Aber in Charlottes Gemütsruhe lag etwas, das ihn beunruhigte. Sie schien noch nicht zu verstehen, wie ernst es ihm war, und daß die Sache für alle Zukunft entschieden sei.

»Es sieht aus, als sei es dir wirklich besser gegangen, als ich vermutete,« begann Charlotte wieder in vollkommen alltäglichem Tone. »Ich will auch gar nichts sagen, bis ich erfahren habe, mit wem du jetzt verlobt bist.«

»Sie heißt Anna Svärd,« sagte er. »Anna Svärd.«

Es war ihm unmöglich, den Namen nicht zu wiederholen. Mit dem Klang dieses Namens erstanden der ganze Zauber der Sommernacht und die hinreißende Gewalt der jungen Liebe in vollem Glanze wieder in seinem Herzen und verjagten das Unbehagen des gegenwärtigen Augenblicks.

»Anna Svärd!« wiederholte Charlotte. Aber ach, mit welcher Verschiedenheit im Tonfall! »Ist das jemand, den ich kenne?«

»Ja, Charlotte, du hast sie wahrscheinlich schon gesehen, sie ist aus Dalarne.«

Charlottes Gesicht trug noch immer denselben hilflos fragenden Ausdruck.

»Sie ist ein armes, einfaches Menschenkind, Charlotte. Du darfst nicht an eine deiner vornehmen Bekannten denken.«

»Aber es kann doch nicht ...« Charlotte rief das so aufgeregt aus, daß Karl Artur aufsehen mußte. Charlottes leichtbewegliche Züge drückten wirklich höchsten Schrecken aus.

»... das Mädchen aus Dalarne sein, die gestern in der Küche – – – Gott im Himmel, Karl Artur! Ich glaube, ich habe gehört, daß sie Anna Svärd heiße!«

Ihr Entsetzen war ganz echt, daran konnte Karl Artur nicht zweifeln. Aber darum war es für ihn nicht angenehmer. Es war doch arg, welche Vormundschaft sich Charlotte anmaßte! Und wie verständnislos sie sich überhaupt zeigte! Sie hätte nur Thea Sundler gestern abend hören sollen!

Rasch legte er noch einen Roggenzwieback zum Aufweichen in seinen Kaffee. Er mußte sich so schnell wie möglich satt essen, um allen den Jeremiaden, die nun folgen würden, zu entgehen.

Aber wie merkwürdig, es kamen gar keine Jeremiaden. Charlotte drehte sich nur auf dem Stuhle herum, damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Obgleich sie ganz steif dasaß, sagte ihm doch eine innere Stimme, daß sie weinte.

Er stand auf, um das Zimmer zu verlassen, obgleich er erst halb satt war. Ach so, sie faßte die Sache so auf, da war es fast unmöglich, Frau Sundlers Behauptung, Charlotte sei diejenige gewesen, die den Bruch gewollt habe, aufrechtzuerhalten. Er mußte ja ihrem aufrichtigen Schmerz über die aufgehobene Verlobung Glauben schenken. Und da sich angesichts dieses Schmerzes Gewissensbisse in ihm regten, wollte er lieber nicht Zeuge dieses Schmerzes sein.

»Nein, geh nicht!« rief Charlotte, als sich Karl Artur der Tür zuwandte. »Geh nicht! Wir müssen noch weiter über diese Sache reden! Es ist ja entsetzlich. Es darf nicht geschehen.«

»Es tut mir leid, daß du die Sache so schwer nimmst, Charlotte. Aber ich versichere dir, wir zwei waren nicht füreinander geschaffen.«

Bei diesen Worten fuhr Charlotte von ihrem Stuhl auf. Jetzt stand sie gerade vor ihm; mit dem Fuß auf den Boden stampfend und mit stolz zurückgeworfenem Kopf gab sie Antwort.

»Meinst du denn, ich weine um meiner selbst willen?« fragte sie verächtlich, indem sie mit einer heftigen Kopfbewegung eine Träne aus dem Auge schüttelte. »Meinst du, ich frage danach, ob ich unglücklich werde? Begreifst du denn nicht, daß ich nur über dich weine? Du bist zu etwas Großem geschaffen, aber das wird nun alles zu Essig, wenn du eine solche Frau nimmst.«

»Wie du redest, Charlotte!«

»Ich sage, was ich meine. Und eines sag' ich dir aufs bestimmteste, mein Freund. Wenn du durchaus ein Bauernmädchen heiraten willst, dann nimm wenigstens eines hier aus der Gegend, wo du die Leute kennst. Aber geh ja nicht hin und heirate so eine herumziehende Hausiererin, die allein und unbeschützt landauf, landab umherstreift! Du bist doch wohl kein Kind mehr, Karl Artur, und wirst begreifen, was das heißen will.«

Er versuchte den kränkenden Wortstrom dieses kurzsichtigen Geschöpfes, das gar nicht verstehen wollte, um was es sich handelte, zu hemmen.

»Sie ist die Braut, die Gott für mich ausersehen hat,« versuchte er ihr ins Gedächtnis zurückzurufen.

»Das ist sie gewiß nicht.«

Sie wollte vielleicht damit sagen, die Braut, die Gott für ihn bestimmt habe, sei sie selbst. Vielleicht war es der Gedanke daran, was ihre Tränen jetzt zum Überfließen brachte. Indem sie die Hände ballte, suchte sie die Herrschaft über ihre Stimme wiederzuerlangen.

»Karl Artur, denk' an deine Eltern!«

Aber er unterbrach sie.

»Ich habe keine Angst vor meinen Eltern. Sie sind ernste Christen und werden mich verstehen.«

»Die Frau Oberst Beate Ekenstedt, soll sie dich verstehen!« rief Charlotte. »Lieber Gott, Karl Artur, wie wenig kennst du doch deine Mutter, wenn du meinst, sie werde jemals ein Dorfmädchen aus Dalarne als Schwiegertochter aufnehmen! Und dein Vater wird mit dir brechen, er wird dich enterben!«

Jetzt aber gewann der Zorn bei Karl Artur die Oberhand, obgleich er bis dahin das Gleichgewicht keinen Augenblick verloren hatte.

»Laß uns nicht von meinen Eltern reden, Charlotte!« wehrte er ab.

Charlotte schien einzusehen, daß sie zu weit gegangen war.

»Nein, laß uns nicht von deinen Eltern sprechen! Aber laß uns vom Propst und seiner Frau hier in Korskyrka sowie vom Bischof in Karlstadt mitsamt dem ganzen Domkapitel reden! Was meinst du wohl, was sie sagen werden, wenn sie hören, daß ein Pfarrer auf die Landstraße hinausrennt, um der ersten besten Frauensperson, die ihm entgegenkommt, einen Heiratsantrag zu machen? Und vollends hier in Korskyrka, wo man so sehr darauf aus ist, daß die Pfarrer sich anständig aufführen – was wird man hier dazu sagen? Du kannst am Ende gar nicht hierbleiben, sondern mußt woanders hingehen. Und was denkst du denn, was die andern Pfarrer in der Diözese zu dieser Freierei sagen werden? Sei versichert, daß sie und alle Menschen in ganz Värmland sich darüber entsetzen werden! Du wirst sehen, die Leute verlieren alle Achtung vor dir. Niemand wird in die Kirche kommen, du wirst vor leeren Bänken predigen müssen. Ja, man wird dich ganz hoch in den Norden in die armen finnischen Gemeinden schicken. Nie wirst du befördert werden, und du wirst deine Tage als Hilfsgeistlicher beschließen müssen.«

Ihre Aufregung riß sie hin, und sie hätte gewiß noch lange so fortmachen können; doch ganz plötzlich wurde ihr klar, daß sie mit ihren vielen heftigen Worten nicht den geringsten Eindruck auf ihn gemacht hatte; so brach sie jäh ab.

Und Karl Artur verwunderte sich in Wahrheit über sich selbst; in der Tat, er war verändert. Gestern noch hätte auch das kleinste Wort von ihr Bedeutung für ihn gehabt. Jetzt war es ihm ganz gleichgültig, was sie über sein Vorgehen dachte.

»Ist das, was ich sage, etwa nicht wahr?« fragte sie. »Kannst du leugnen, daß es wahr ist?«

»Ich kann über solche Sachen nicht mit dir streiten,« sagte er mit einer Art Hochmut, denn er fühlte deutlich, in gewisser Beziehung war er ihr seit gestern überlegen. »Du sprichst immer nur von Beförderung und Gunst bei den Mächtigen, ich aber halte das gerade für schädlich bei einem Pfarrer. Gerade das Gegenteil halte ich für das Bessere. Ein Leben in Armut mit einer Frau, die selbst ihr Brot backt und ihre Fußböden scheuert, ist gerade das, was einen Pfarrer von dem Weltlichen unabhängig macht, was ihn erhöht und befreit.«

Charlotte gab nicht gleich eine Antwort. Als er sich nach ihr umwandte und sie anschaute, sah er, daß sie mit niedergeschlagenen Augen dastand und die Fußspitzen hin und her bewegte wie ein Kind, das in Verlegenheit ist.

»Ich will nicht so ein Pfarrer sein, der nur andern den Weg weist, sondern ich will diesen Weg auch selbst gehen,« fuhr Karl Artur fort.

Charlotte schwieg noch immer. Eine sanfte Röte stieg in ihre Wangen, und ein ungewöhnlich weiches Lächeln schwebte um ihre Lippen. Schließlich sagte sie zu Karl Arturs höchster Überraschung:

»Meinst du, ich könne nicht auch backen und scheuern?«

Scherzte sie, oder was wollte sie damit sagen? Sie sah jetzt so treuherzig aus wie eine junge Konfirmandin.

»Ich werde dir nicht im Wege stehen, Karl Artur,« fuhr sie fort. »Du sollst Christus dienen, und ich werde dir dienen. Ich bin heut morgen hierhergekommen, um dir zu sagen, daß alles so eingerichtet werden solle, wie es dein Wunsch war. Ich kann alles für dich tun, wenn du mich nur nicht fortjagst.«

Er war so überrascht, daß er ein paar Schritte näher trat, doch dann blieb er wieder stehen, wie wenn er Angst hätte, in eine Falle zu gehen.

»Mein Geliebter,« fuhr sie mit kaum vernehmlicher, aber vor Zärtlichkeit bebender Stimme fort, »du weißt nicht, was ich in dieser letzten Nacht durchgemacht habe. Ich mußte gewiß erst so nahe daran sein, dich zu verlieren, bis ich begriff, wie groß meine Liebe zu dir ist.«

Nun trat er noch einen Schritt näher zu ihr hin. Sein forschender Blick suchte in ihrer Seele zu lesen.

»Liebst du mich nicht mehr, Karl Artur?« fragte sie, indem sie ihm ihr Gesicht zuwandte, das vor Angst todesbleich war.

Er wollte sagen, er habe sie aus seinem Herzen herausgerissen. Aber plötzlich fühlte er, daß das nicht der Wahrheit entsprach. Ihre Worte hatten ihn gerührt. Sie entfachten eine eben verlöschende Flamme aufs neue in seinem Herzen.

»Wenn du nur nicht mit mir spielst,« sagte er.

»Karl Artur, du siehst doch, daß es mir ernst ist.«

Eine Auferstehung vollzog sich bei diesen Worten in seiner Seele. Die alte Liebe flammte in ihm auf wie ein Feuer, dem neue Nahrung zugeführt wird. Die Nacht auf dem Waldhügel, die neue Braut wichen wie in einen Nebel zurück und verschwanden. Er vergaß sie, wie man einen Traum vergißt.

»Ich hab' aber Anna Svärd schon gefragt, ob sie meine Frau werden wolle,« murmelte er unsicher.

»Ach, Karl Artur, das kannst du alles wieder in Ordnung bringen, wenn du nur willst. Mit ihr bist du doch erst eine einzige Nacht verlobt gewesen.«

Charlotte machte diesen Vorschlag ganz ängstlich und bittend. Er fühlte sich unwillkürlich immer näher zu ihr hingezogen. Die Liebe, die von ihr ausstrahlte, war stark und unwiderstehlich.

Und ganz unvermittelt umschlang sie ihn mit beiden Armen.

»Ich verlange nichts, gar nichts. Nur jage mich nicht fort!« flüsterte sie.

Noch immer überlegte er. Er konnte es kaum fassen, daß sie so ganz und vollständig nachgab.

»Aber du mußt mich meinen eigenen Weg gehen lassen,« murmelte er.

»Ja, du sollst ein wirklicher, lebendiger Führer werden, Karl Artur. Du sollst die Menschen lehren in Jesu Fußtapfen zu wandeln, und ich werde dir dabei helfen.«

Sie sprach mit wärmster, vollkommenster Überzeugung, und endlich glaubte er ihr. Ja, nun verstand er, der lange Streit, um dessen Ausgang sie seit fünf Jahren so eifrig gekämpft hatten, er war zu Ende. Und Karl Artur ging als Sieger daraus hervor. Nun konnte er alle Bedenken fahren lassen.

Er beugte sich zu ihr nieder, um mit einem Kuß den neuen Bund zwischen ihnen zu besiegeln, als sich plötzlich die Tür nach dem Flur öffnete.

Charlotte stand in der Richtung nach der Tür, und ein heftiges Erschrecken spiegelte sich auf ihren Zügen wider. Karl Artur drehte sich hastig um. Siehe, das Hausmädchen stand auf der Schwelle mit einem Blumenstrauß in der Hand.

»Der Hüttenbesitzer von Groß-Sjötorp schickt diese Blumen,« sagte sie. »Der Gärtner hat sie eben gebracht. Er ist noch in der Küche, falls Sie einen Dank mitschicken wollen, Fräulein Charlotte.«

»Das ist ein Mißverständnis,« versetzte Charlotte. »Warum sollte ich Blumen von Groß-Sjötorp bekommen? Gehen Sie nur wieder, Anna, und geben Sie dem Gärtner die Blumen wieder mit.«

Karl Artur folgte dem kurzen Zwiegespräch mit größter Aufmerksamkeit. Das war eine Probe. Jetzt würde er Gewißheit erlangen.

»Der Gärtner richtete auf das bestimmteste aus, daß die Blumen für Fräulein Charlotte seien,« versicherte das Hausmädchen, die nicht begreifen konnte, warum man nicht ein paar Blumen annehmen sollte.

»Nun ja, dann legen Sie sie dort hin,« sagte Charlotte, indem sie auf einen Tisch deutete.

Da tat Karl Artur einen tiefen Atemzug. Sie nahm also die Blumen an. Jetzt wußte er genug.

Als das Hausmädchen wieder hinausgegangen war, und Charlotte sich Karl Artur aufs neue zuwandte, dachte er nicht mehr daran, sie zu küssen. Nein, glücklicherweise war die Warnung noch zu rechter Zeit gekommen.

»Ich verstehe, Charlotte, du möchtest zu dem Gärtner hinausgehen und ihm deinen Dank auftragen,« sagte er.

Und mit einer Verbeugung, in die er so viel verachtungsvolle Höflichkeit legte, als ihm möglich war, verschwand er aus dem Zimmer.

 

3

Charlotte ging ihm nicht nach. Ein Gefühl der Mutlosigkeit beschlich sie. Hatte sie sich denn noch nicht genug gedemütigt, um den Mann, den sie liebte, zu retten?

Warum hatte nun auch der Blumenstrauß gerade in dem entscheidenden Augenblick eintreffen müssen? Wollte am Ende Gott nicht, daß Karl Artur gerettet würde?

Sie trat an den Tisch, auf dem der noch taufrische und farbenleuchtende Strauß lag, und mit tränenvollen Augen, fast ohne zu wissen, was sie tat, fing sie an, die Blumen zu zerpflücken.

Sie hatte indes noch nicht alle zerpflückt, als das Hausmädchen mit einem neuen Auftrag zu Charlotte hereintrat. Es war ein kleiner, mit Karl Arturs Handschrift überschriebener Briefumschlag.

Als Charlotte den Umschlag hastig aufmachte, fiel aus ihren zitternden Händen ein goldener Ring auf den Boden. Sie ließ ihn liegen, um die paar Zeilen zu lesen, die Karl Artur auf ein Stück Papier gekritzelt hatte.

»Eine Person, mit der ich gestern zusammentraf und mit der ich meine Angelegenheit in vertraulicher Weise besprach, deutete mir an, daß Du wahrscheinlich den Korb, den Du Schagerström gegeben hast, bald bereuen werdest und mich deshalb ganz mit Absicht so gereizt habest, damit ich unsere Verlobung aufheben solle. Dann könntest Du ja Schagerström das nächste Mal eine bessere Aufnahme gewähren. Ich wollte das durchaus nicht glauben, habe aber nun selbst gesehen, wie wahr es ist, und schicke Dir daher Deinen Ring zurück. Wie ich annehme, hast Du Schagerström die Auflösung unserer Verlobung schon mitgeteilt. Als die Antwort auf sich warten ließ, warst Du unruhig geworden und wolltest deshalb wieder mit mir anknüpfen. Wie ich vermute, war der Blumenstrauß das ausgemachte Zeichen. Wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, hättest Du unter den obwaltenden Umständen die Blumen unmöglich annehmen können.«

Charlotte Löwensköld las den Brief mehrere Male durch, ohne ihn zu verstehen: »Eine Person, mit der ich gestern abend zusammentraf – – -«

»Ich begreife ganz und gar nichts,« sagte sie hilflos und fing den Brief noch einmal von vorne an. »Eine Person, mit der ich gestern abend zusammentraf – – – eine Person, mit der ich gestern zusammentraf – – -«

Und zugleich war ihr, als winde sich etwas Kaltes, Schleimiges, etwas, das einer großen Schlange glich, an ihrem Leibe herauf und wolle sie ersticken.

Die boshafte Schlange der Verleumdung war's, die sie einschnürte und sie für lange Zeiten gefangenhielt.


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