Timm Kröger
Eine stille Welt - Novellen
Timm Kröger

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Vorwort

Die erste Ausgabe meines Novellenbandes »Eine stille Welt« erschien 1891, eine andere 1902, die letzte 1905. Die zweite unterschied sich von der ersten, elf Stücke enthaltenden dadurch, daß die beiden Skizzen »Träume« und »Der kluge Hektor und der dumme Johann« weggelassen wurden und an ihre Stelle zwei andere »Mein Amulett« und »Steffen Fürchtegotts Hypothek« traten. In der dritten Ausgabe fehlte wieder »Mein Amulett«, da diese Erzählung nach anderer Bearbeitung im Buche »Heimkehr« (jetzt in Band 4 dieser Gesamtausgabe: »Wege nach dem Glück«) unter der Marke »Wie ich zu einer Köstbraut kam« Verwendung fand.

Die gegenwärtige Ausgabe stellt die Skizze »Antäos« sowie »Steffen Fürchtegotts Hypothek« zurück, überträgt die Skizze »Wohin?« nach Band 6 (»Dem unbekannten Gott«, gibt die barocke Humoreske »Der kluge Hektor ...« hier in völlig neuer Bearbeitung unter der Marke »Eine Geschichte, die man nicht zu glauben braucht« wieder und bringt die übrig gebliebenen sieben Erzählungen der ursprünglichen »Stillen Welt« ohne wesentliche Änderungen, mit ihnen auch »Die Roßtrappe von Neudorf«.

»Die Roßtrappe von Neudorf« ist die älteste meiner erhaltenen literarischen Arbeiten, im Jahre 1886 entstanden. Ich suchte sie derzeit an unsere Familienblätter zu verhökern, indes vergeblich, so daß ich an meinem Talent verzweifelte. Erst als ich im Jahre 1888 Liliencron naher kennen gelernt hatte und von ihm wegen dieser Skizze über Gebühr gelobt worden war, gelang es mir, sie durch seine Vermittlung in der von Conrad geleiteten »Gesellschaft« unterzubringen, wo ich sie im Winter 1888 gedruckt las. Dies ist denn für mich Veranlassung geworden, mich weiter dem literarischen Schaffen zu widmen und zunächst Mitarbeiter auch anderer Organe der Neuen zu werden, für andere dagegen, mich einstweilen den Stürmern und Drängern zuzuzählen.

Abgesehen von der »Roßtrappe« sind die Stücke der alten »Stillen Welt« in den Jahren 1888/1890 geschrieben. Diesen sind hier nun acht andere hinzugefügt worden, von denen fünf aus anderen alten Novellenbänden herübergenommen worden sind. »Er soll dein Herr sein!« (1902), »Wenn einer abstehende Ohren hat« (1904), »Anna und Else und deren Kinder« (1905) und »Ein Butenmensch« (1906) las man bisher im »Buch der guten Leute«, die kleine Erzählung »Mit dem Hammer« (1904/5) im gleichnamigen früheren Skizzenband. Neu, das heißt: in Buchform bisher noch nicht veröffentlicht, sind »Ein Wanderlied« (1908), »Im Knickweg« (1908/9), »Wie Jörn Hölk den Teufel zitierte« (1912) und in gewissem Sinne auch »Eine Geschichte, die man nicht zu glauben braucht« (1889 und 1903).

»Hein Wieck« hat in den Jahren 1896/98 die erste Fassung erhalten, ist als Buch »Hein Wieck und andere Geschichten« zuerst 1899 erschienen, und zur gegenwärtigen Form im Jahre 1905 umgearbeitet worden.

Timm Kröger


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