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2.
Hexenwahn und Teufelsglaube im Mittelalter

»Wo waren im Mittelalter
die rechten Atheisten zu suchen?«

Jean Paul.

Neben dem herrschenden Teufelsglauben regte sich schon früh der Gedanke, daß alle Zauberei nichts anderes als nichtiger Teufelsspuk sei. Die Synode von Bracara (563) verfügt:

»Wer da glaubt, daß der Teufel, weil er einige Dinge in der Welt hervorgebracht hat, auch aus eigener Macht Donner und Blitz, Gewitter und Dürre mache, der sei verflucht.«

Unter den Kirchenlehrern des 5. und 6. Jahrhunderts waren sogar nicht wenige, welche vor jeder Zauberei, auch vor solcher, welche mit christlichen Formeln und Amuletten getrieben wurde, ernstlich warnten, wie der erleuchtete Patriarch Chrysostomus von Konstantinopel († 407).

Wie oft oder selten, ob strenge oder gelinde, Strafbestimmungen gegen Zauberei in Anwendung gekommen, darüber geben die Geschichtsschreiber vor Karl dem Großen nur unvollständige Auskunft. Was indes Gregor von Tours über den Zustand der Dinge unter den Franken berichtet, läßt eine auffallende Milde und Mäßigung erkennen. Es mögen hier einige Vorfälle kurz erwähnt werden.

Die berüchtigte Fredegunde beschuldigte (ums Jahr 582) den Präfekten Mummolus, ihren und Chilperichs Sohn durch Zauberei getötet zu haben. Als sie zwei Söhne, Chlodobert und Dagobert, an einer Seuche verloren, ließ sie sich nicht ungern überreden, ihr verhaßter Stiefsohn Chlodwig habe die Kinder durch die »bösen Künste« der Mutter seiner Buhlerin aus dem Wege geräumt. Das Weib wurde eingezogen und ließ sich unter den Qualen der Folter ein Geständnis abpressen. Fredegund erhob jetzt ein Rachegeschrei und brachte Chilperich, ihren Gemahl, dahin, daß er seinen Sohn Chlodwig der Wütenden preisgab, der nun unter den Messerstichen gedungener Mörder fiel, während das verhaftete Weib trotz ihres Widerrufes lebendig verbrannt wurde. Bald darauf raffte die Ruhr den eingangs erwähnten dritten Sohn Fredegundens hinweg. Da geschah es, daß der Majordomus Mummolus gelegentlich bei Tische zu seinen Gästen äußerte, er habe ein Kraut, dessen Absud auch den hoffnungslosesten Ruhrkranken in kurzer Zeit wiederherstellen könne. Kaum hat dies Fredegund erfahren, so greift sie etliche Weiber auf und zwingt sie durch die Folter zu dem Geständnisse, daß sie den Prinzen durch Zauberkünste für das Wohlergehen des Majordomus hingeopfert haben. Nachdem dies geschehen, werden die Weiber teils verbrannt, teils gerädert, Mummolus aber zunächst gefoltert. Dieser bekannte indes nur, daß er von jenen Frauen zuweilen Salben und Getränke erhalten habe, die dazu dienen sollten, ihm die Gnade des Königs und der Königin zu erwerben. Auf die Folter gespannt und gemartert, sagt er zum Büttel: »Sage dem Könige, meinem Herrn, daß ich nichts Übles empfinde von dem, was man mir zugefügt hat!« Darüber ruft Chilperich aus: »Muß denn dieser Mensch nicht ein Zauberer sein, wenn ihm alle diese Strafen nicht wehe getan haben!« Und Mummolus wird von neuem gegeißelt und soll, nachdem man ihm Pflöcke unter die Nägel getrieben hat, enthauptet werden; doch die Königin verfügt endlich seine Begnadigung und verweist ihn nach Bordeaux. Mummolus aber starb auf der Reise an den Folgen der erlittenen Tortur. –

Eine Leibeigene in der Diözese von Verdun hatte sich etwa um dieselbe Zeit aufs Wahrsagen gelegt, erwarb sich dadurch ihre Freilassung, Gold und Silber und zog in kostbarem Schmuck umher. Tausend Jahre später würde es ihr schlimm ergangen sein, während sie damals vom Bischof Agerich einfach als eine Besessene behandelt wurde, der er den Teufel durch Salbungen auszutreiben versuchte, und die er dann in Frieden ziehen ließ.

Einen gewissen Desiderius in Tours, der sich Wundergaben rühmte und Kranke durch Zauberkünste zu heilen sich vermaß, wies man aus der Stadt, ebenso einen anderen derartigen Abenteurer.

Die Westgoten bestraften die Wettermacher mit zweihundert Prügeln und schoren ihnen das Haar, d. h. sie machten sie ehrlos. –

Die entschiedenste Stellung zum überlieferten Hexenglauben nahm aber das Frankenreich unter den Karolingern ein, indem in diesem Zeitabschnitt der deutsche Geist nicht nur die Reinigung der Kirche und des Volkslebens von allem Zauberwerk mit Kraft anstrebte, sondern auch mit dem Zauberglauben selbst für immer brechen zu wollen schien.

Das unter Karlomann (742) versammelte erste deutsche Nationalkonzil ( Concilium Germanicum) befahl u. a.:

»Jeder Bischof soll in seiner Parochie mit Beihilfe des Grafen darauf bedacht sein, daß das Volk keine heidnischen Gebräuche mehr beobachte, als da sind: heidnische Totenopfer, Losdeuterei, Wahrsagerei, Amulette, Augurien, heidnische Opfer, welche die Toren oft neben den christlichen Kirchen den Märtyrern und Bekennern darbringen, oder die sakrilegischen (kirchenschänderischen) Feuer, welche sie ›Nodfyr‹ nennen.«

Karl der Große wiederholte diese Bestimmungen, ging aber in seiner Auffassung der Zauberei noch weiter. Er bestätigte nämlich den von der Paderborner Synode (785) aufgestellten Beschluß:

» Wer vom Teufel verblendet, nach Weise der Heiden glaubt, es sei jemand eine Hexe und fresse Menschen und diese Person deshalb verbrennt usw., der soll mit dem Tode bestraft werden.« –

Im 8. Jahrhundert glaubten die Leute fest an Teufel und sprachen von ihnen, als von fliegenden Drachen, von glühenden Schlangen, die durch die Lüfte fliegen, durch Fenster und Schornsteine drängen und mit ihren Verbündeten Umgang pflegen. Ehe man sich den steten Versuchungen des Satans aussetzte, zog man es vor, lieber ein Bündnis mit ihm einzugehen, wobei man sich ihm mit seinem eigenen Blute verschrieb. Derartige Bündnisse wurden auch im großen geschlossen, und ganze Gemeinden verstanden sich dazu, den Zauberern und Teufelsbündnerneinen jährlichen Tribut zu entrichten, damit wenigstens die Wettermacher den Feldern keinen Schaden durch Hagel, Mißwuchs und dergl. zufügen möchten. So berichtet Bischof Agobart († 841). Derselbe erzählt ferner, daß nach dem damaligen Volksglauben die Zauberer in Schiffen in der Luft umherführen, um die aufgeflogenen Schätze zu sammeln, und daß er im Jahre 832 schwere Mühe gehabt habe, vier Männer und eine Frau aus den Händen des Pöbels zu befreien, die aus einem solchen Schiffe herausgefallen sein sollten. »So weit«, sagt Agobart aber am Schlusse seiner Schrift, »ist es mit der Dummheit der armseligen Menschen gekommen, daß man jetzt unter den Christen an Albernheiten glaubt, die in früheren Zeiten niemals ein Heide sich aufbinden ließ.«

In gleichem Sinne schrieb Agobarts Schüler und (seit 840) Nachfolger im Erzbistum Lyon, Amolo. Daher war es ganz dem Geiste des karolingischen deutschen Staatswesens entsprechend, daß auf der Reformsynode zu Paris (829) die Hexerei nur als ein im Volke spukender Aberglaube erwähnt wird.

Zur Kennzeichnung der Stellung, welche die Kirche in der nachkarolingischen Zeit im 10., 11. und 12. Jahrhundert zur Hexerei und zum Glauben an dieselbe einnahm, kommt vor allem der sogenannte Ancyranische Kanon Episcopi (ums Jahr 900) in Betracht, in welchem den Bischöfen zur Pflicht gemacht wird,

den Glauben an die Möglichkeit dämonischer Zauberei und an eine Möglichkeit von Nachtfahrten zu und mit Dämonen als bare Verblendung in ihren Diözesen und Gemeinden entschieden zu bekämpfen und die demselben Ergebenen als Frevler am Glauben aus der Kirchengemeinschaft auszuschließen.

Die Hauptstelle des Kanons lautet nämlich:

»Es gibt verbrecherische Weibsleute, welche, durch die Vorspiegelung und Einflüsterung des Satans verführt, glauben und bekennen, daß sie zur Nachtzeit mit der heidnischen Göttin Diana oder der Herodias und einer unzählbaren Menge von Frauen auf gewissen Tieren reiten, über vieler Herren Länder heimlich und in aller Stille hinwegeilen, der Diana als ihrer Herrin gehorchen und in bestimmten Nächten zu ihrem Dienste sich aufbieten lassen. Leider haben nun diese Weibsleute ihre Unheil bringende Verkehrtheit nicht für sich behalten; vielmehr hat eine zahllose Menge, getäuscht durch die falsche Meinung, daß die Dinge wahr seien, vom rechten Glauben sich abgewendet und der heidnischen Irrlehre sich hingegeben, indem sie annehmen, daß es außer Gott noch eine übermenschliche Macht gebe. Daher sind die Priester verpflichtet, den ihnen anvertrauten Gemeinden von der Kanzel herab nachdrücklichst einzuschärfen, daß alles dieses durchaus falsch und Blendwerk sei, welches nicht vom Geiste Gottes, sondern von dem des Bösen herrühre. Der Satan nämlich, der sich in die Gestalt eines Engels verkleiden könne, wenn er sich eines Weibleins bemächtige, so unterjochte er es, indem er es zum Abfall vom Glauben bringe, nehme dann sofort die Gestalt verschiedener Personen an und treibe mit ihnen im Schlafe sein Spiel, indem er ihnen fernab bald heitere, bald traurige Dinge, bald bekannte, bald unbekannte Personen vorführe. Dabei bilde sich dann der ungläubige Sinn des Menschen ein, während der Geist dieses erleide, daß dieses doch nicht in der Vorstellung, sondern in Wirklichkeit geschehe. Wer aber – heißt es weiter – ist nicht im Traume so aus sich herausgefahren, daß er vieles zu sehen geglaubt hat, was er im wachen Zustand niemals gesehen hat? Und wer sollte so borniert und töricht sein, daß er glaube, alles das, was nur subjektives (persönliches) Erlebnis ist, habe auch objektive (gegenständliche) Wirklichkeit? Ezechiel hat Gott nur im Geiste und nicht mit dem Körper geschaut. Es ist daher allen Leuten laut zu verkündigen, daß derjenige, der dergleichen Dinge glaubt, den Glauben verloren hat. Wer aber den wahren Glauben verloren hat, der gehört nicht Gott, sondern dem Teufel an.«

So lautet der Kanon – bemerkt Soldan –, in welchem wir die Grundlage des späteren Hexenwahns (und zugleich das damalige Urteil der Kirche über denselben) deutlich grnug erkennen.

Der Glaube an Hexerei galt sonach in der Kirche im Anfange und noch in der Mitte des Mittelalters als ein Hirngespinst, welches vom Teufel herrühre, mit welchem der Teufel aber nur diejenigen berücken könnte, die sich in ihrem Herzen von Gott ab- und dem Teufel zuwendeten, und welche eben darum strafbar wären.

Dementsprechend richtete die Kirche ihr Strafverfahren gegen Hexerei usw. ein und noch immer galt die Handhabung der Kirchenzucht und die Ausschließung aus der Kirchengemeinschaft als das eigentliche Strafmittel gegen Zauberei.

Der Gedanke einer kriminalrechtlichen Verfolgung abergläubischer Übungen war damals der Kirche noch ganz fremd; vielmehr hieß es in einem Dekrete aus dem Jahre 799:

»Zauberer, Zauberinnen und dergl. sollen eingekerkert und durch den Archispresbyter (Erzpriester) womöglich zum Geständnis gebracht werden; aber am Leben darf ihnen nichts geschehen

Papst Alexander III. († 1181) selbst bestrafte einen Priester, der, um gestohlenes Kirchengut zu entdecken, einen Wahrsager befragt hatte, nur mit ein- bis zweijähriger Amtsenthebung, indem der an sich gute Wille in Anschlag gebracht wurde.

Ja Päpste und Synoden sind in dieser Periode bisweilen sogar der barbarischen Strenge, mit welcher die Staatsgewalt hin und wieder die Zauberei verfolgte, entgegengetreten. So erklärte Papst Nikolaus I. (858-67) in einem Schreiben an den Bulgarenfürsten sich nachdrücklichst gegen den Gebrauch der Folter, weil ein solches Verfahren gegen alles göttliche und menschliche Gesetz sei.

In demselben Sinne fordert noch Gregor VII. den König von Dänemark auf, es zu verhindern, daß in seinem Lande bei eintretenden Unwettern und Seuchen unschuldige Frauen als Zauberinnen, welche solches Unglück verursacht hätten, verfolgt würden.

Auch von seiten der weltlichen Gewalten kam übrigens ein peinliches und blutiges Einschreiten gegen Hexerei überaus selten vor, und ist die Nachricht: »im Jahre des Herrn 914 wurden viele Hexen in unserem Territorium verbrannt« (in Westfalen), welche in den sogenannten Annalen von Corvey (Abtei bei Höxter) unecht, enthält auch nicht, was ein solches Ereignis als eine gerichtliche Handlung hinstellen könnte.

siehe Bildunterschrift

Der sogenannte Bäckergalgen, in welchem die Bäcker, die zu leichtes Brot geliefert hatten, unter Wasser getaucht wurden.
Die Folter- und Marterwerkzeuge des Nationalmuseums zu München in ihrer Anwendung.

Sehr vereinzelt stehen historisch beglaubigte Beispiele aus jener Epoche von Hinrichtungen wegen Zauberei usw. da, wie dasjenige, welches sich im Jahre 1004 zu Köln zutrug. Dort wurde eine Frau von der Stadtmauer herabgestürzt, weil sie in dem Rufe stand, den Verstand der Menschen verwirren zu können.

Völlig klar liegen die Verhältnisse im damaligen Königreiche Ungarn vor. Da heißt es in der Gesetzgebung des König Stephans I. (997-1038):

»Der Zauberer, der Menschen an Leib und Seele schädigt, begeht ein bürgerliches Verbrechen, und soll darum dem Geschädigten oder den Angehörigen desselben zu beliebiger Behandlung übergeben werden. Dagegen gilt die Hexerei als Dämonendienst und als rein kirchliches Vergehen. Daher bestimmt das Decretum Sancti Stephani, daß, wenn man eine Hexe finde, sie in die Kirche geführt und dem Geistlichen empfohlen werden solle, der sie zum Fasten und zur Erlernung des Glaubens anhalten werde. Werde sie zum anderen Mal über demselben Vergehen ergriffen, so solle sie wieder fasten, darauf aber mit dem glühendgemachten Kirchenschlüssel auf der Brust, an der Stirn und zwischen den Schultern in Kreuzesform gebrandmarkt werden. Bei dem dritten Betretungsfalle möge man sie dem weltlichen Gerichte übergeben. Wer Wahrsagerei treibe, solle vom Bischof mit Geißelhieben auf den rechten Weg zurückgebracht werden.«

König Ladislaus der Heilige stellt Hexerei in eine Linie mit Hurerei, und König Koloman sagt von den Hexen: »Über die Hexen, die es nicht gibt, soll keine Untersuchung angestellt werden.«

In Wahrheit lag im Glauben, Denken und Leben der Christenheit »während der ersten drei Jahrhunderte des 2. Jahrtausends ein tiefgehender Gegensatz vor«, bemerkt Soldan, »aus welchem neben den frohen Hoffnungen für die Zukunft der abendländischen Völker auch Gespenster auftauchten, die Schreckliches ahnen ließen.«

Im 11. und 12. Jahrhundert wurde es dagegen leichter in den Köpfen. Mancherlei Ableitung nach außen, wie die Kreuzzüge, und religiöse Aufklärung lockerten den finsteren Glauben an Teufel und Zauberei.

Im 13. Jahrhundert begann indessen der Teufelsglaube sich wieder mächtig zu regen. Von da ab wurde besonders das südliche Frankreich und in diesem wieder die Gegend von Narbonne die Pflanzstätte aller Ketzerei und Teufelskünste, wozu besonders die Nähe von Spanien beitrug, welches als das verrufenste Zauberland der Sarazenen und Juden galt. Nach den damaligen Vorstellungen hatten die spanischen Zauberer alle Tiefen der finsteren Magie (Zauberei, Zauberkunst, Geheimniskunst) erforscht, und die Nekromantie (Schwarzkunst, Totenbefragung, Geisterbeschwörung und Geisterbannung) wurde in Salamanka und Toledo öffentlich gelehrt wie später in Prag und Krakau.

Nachdem man zu Trier mehrfach Hexen und Zauberer verbrannt hatte, nahm das Hexenverbrennen vom Jahre 1232 an in der Rheingegend so überhand, daß man endlich zu Mainz ernstliche Klagen über das Verbrennen so vieler unschuldiger Menschen führte. Aber nicht nur am Rhein, sondern auch in Schwaben, Bayern, Franken und Thüringen flammten die Scheiterhaufen, in welchen Gegenden besonders der glaubenswütige Konrad von Marburg sein fluchwürdiges Wesen trieb.

Wirft doch die Bulle des Papstes Gregor IX. (1233) den deutschen Ketzern vor, daß sie bei Aufnahme erst einem backofengroßen Frosch den Hintern küßten, dann einen tiefblassen Mann von wunderbarer Kälte begrüßten. Nach dem Mahle stiege durch eine Säule rückwärts ein schwarzer Kater herab und bliebe erwartungsvoll in Stellung. Man küßte ihn und brachte ihm allgemeine Huldigung dar, worauf die Lichter gelöscht würden und die Orgien der Sittenlosigkeit zwischen den beiden oder denselben Geschlechtern den Anfang nähmen. Alle bekannten, nur tun zu wollen, was Gott zuwider sei. Die Verfolgungen, welche man damals auf solche Anklagen nach dem Muster der südfranzösischen den Deutschen zugedacht, stockten aber bald, indem, wie wir weiter unten sehen, die Deutschen den gesandten Großinquisitor Konrad von Marburg auf der Heide bei Marburg am 30. Juli 1233 einfach wie einen Bluthund totschlugen. Sein Tod rettete Deutschland vor der Inquisition.

Man verfolgte schon damals nicht nur alte Weiber und geringe Leute, sondern ging zu Edlen, Grafen, ja sogar zu ganzen Gemeinden und Ordensgenossenschaften über. So hatten sich die Einwohner des Gaues Steden oder Stedingen in Oldenburg durch ketzerische Meinungen und Zinsverweigerung der Kirche mißliebig gemacht, worauf dieselbe die Stedinger beschuldigte, daß sie Ketzer seien, Zauberei trieben und den Teufel anbeteten. Papst Gregor IX. erließ eine Bulle, in welcher er die Beschuldigung auseinandersetzt und zum Kreuzzug gegen die Stedinger auffordert. Unter anderem klagte man sie an, sie beteten eine Katze an. Der Glaubenseiferer Konrad von Marburg Die Stedinger, ein Stamm biederer Menschen, an den Niederungen der Weser zwischen Bremen und Oldenburg in stiller Zurückgezogenheit, unbekümmert um die Welt und ihre Händel, friedlich lebend, hatten sich von alters her die altdeutsche Volksfreiheit erhalten. Körperlich und geistig gesund und kräftig, hatten sie gar manches an der Kirche auszusetzen. So verlangten sie den Kelch beim Abendmahle und verweigerten namentlich dem Bischof von Bremen, der sie in Gemeinschaft mit dem Grafen von Oldenburg auf alle Weise zu drücken und auszusaugen bemüht war, den Zehnten. Da es aber von jeher in der römisch-katholischen Kirche keine größere Ketzerei gab, als das Auftreten gegen ihr habgieriges Zusammenscharren, so schleuderte der Bischof sogleich den Bann auf die Widerspenstigen, die, auf die Aussprüche der Bibel gestützt und auf ihre Kraft und ihren Mut bauend, ihm kühn trotzten. Es entspann sich ein furchtbarer Kampf, gefährlich für Rom und das Priestertum. Und das Häuflein norddeutscher Helden hielt sich vierzig Jahre lang, und erst als der Kreuzzug gegen dasselbe unternommen wurde, erlagen die Edlen im großen, herrlichen Todeskampfe in einer furchtbaren Schlacht im Jahre 1234 für ihre Unabhängigkeit und ihren Glauben. 6000 Männer deckten die Walstatt. Mit ihnen verschwand Geschlecht und Namen der Stedinger aus der Geschichte. Der Priesterhaß hat sie ausgerottet. war es, der einen Kreuzzug gegen sie zusammenbrachte, in dem sie nach langen heldenmütigen Kämpfen der Übermacht erlagen.

Mit Beginn des 14. Jahrhunderts wurde – und zwar auf französischem Boden – der gebildetste, reichste und mächtigste geistliche Ritterorden, der der Templer, der Zauberei und des Teufelsdienstes beschuldigt. Durch die Folter suchte man die fehlenden Geständnisse zu erpressen, auf welcher allein 36 Ordensritter starben. Durch besondere Grausamkeit zeichnete sich dabei namentlich der Dominikaner Imbert aus, welcher durch entsetzliche Qualen 362 Ritter zum Geständnis brachte, infolgedessen am 12. Mai 1311 76 Ritter von der Abtei St. Antoine und am 19. März 1314 die übrigen mit dem Großmeister Molay vor dem Justizpalaste verbrannt wurden Damit Philipp der Schöne von Frankreich und Papst Clemens V. den reichen Orden vernichten und sich dessen ausgedehnte Besitztümer anmaßen konnten, mußte der Vorwurf der Zauberei die Beschuldigung der Ketzerei motivieren. Schon seit langer Zeit war es Philipp ein Dorn im Auge gewesen, daß die Templer sich seiner Gewalt nicht zu unterwerfen brauchten. Im Bunde mit dem Papste berief er im Jahre 1266 den Großmeister Jakob von Molay von Zypern nach Frankreich, damit er sich mit dem Könige über einen Kreuzzug gegen die Ungläubigen berate. Mit einem Gefolge von sechzig Tempelherren kam Molay nach Frankreich, und rasch ließ nun der König alle in seinen Staaten sich aufhaltenden Ordensmitglieder in Haft nehmen, auf die Ordensgüter Beschlag legen und die Personen dem kirchlichen Urteilsspruch überweisen. Die gefürchteten Jünger Torquemadas fungierten als Inquisitoren. Des absonderlichen Vergehens wurde jener berühmte und verdienstreiche Orden, der allenthalben nur Segen gestiftet hatte, beschuldigt. So wurde den Mitgliedern nachgesagt, daß sie ein Götzenbild, Baffonat geheißen, anbeteten, Christus abschwörten und das Kreuz anspien, unnatürlichen Lastern frönten, Kinder opferten usw. Da Folter und andere grausame Qualen die Beschuldigten nicht zu einem Geständnisse zu bewegen vermochten und die Untersuchung eine für den Orden günstige Wendung zu nehmen drohte, nahm Philipp seine Zuflucht zu einem schimpflichen Gewaltakte. Ein Konzil wurde berufen und durch dasselbe 54 Tempelritter als Ketzer zum Tode verurteilt und im Jahre 1310 außer den Mauern von Paris verbrannt. Der Orden wurde im Jahre 1312 von Papst Klemens aufgehoben und Molay, nachdem er gegen das Urteil, welches auf lebenslängliches Gefängnis lautete, Protest eingelegt hatte, zum Feuertode verdammt. Philipp hatte sein Ziel erreicht, die Ordensgüter fielen ihm zu, die er später teuer an die Johanniter verkaufte. So ward der Tempelherrnorden, der überall nur Segen und Heil verbreitete und der Christenheit im Orient wohl am förderlichsten gewesen war, durch die Habsucht eines Monarchen und die Kabale des Klerus aufgehoben..

Papst Johann XXII. (1334) erließ zwei Bullen, welche das Hexenwesen damaliger Zeit charakterisieren. In der Bulle vom Jahre 1317 heißt es unter anderem, »daß verschiedene gottlose Personen, welche sich dem Teufel ergeben haben, böse Geister in Zirkel, Ringe und Spiegel gebannt hätten, und daß sie Menschen, welche ihnen verhaßt wären, dadurch Schaden zuzufügen suchten, indem sie deren Bilder von Wachs oder Blei durchbohrten.«

Dieser Aberglaube dauerte übrigens noch Jahrhunderte hindurch fort. Man wähnte beispielsweise, daß eine gewisse von der Hexe oder dem Zauberer gehaßte Person sterben müsse, sobald jene das Bild derselben durchschösse.

In einer anderen Bulle vom Jahre 1327 sprach Papst Johann XXII. seine Betrübnis darüber aus, daß gottvergessene Menschen mit dem Tode und der Hölle ein Bündnis geschlossen hätten, die bösen Geister anzubeten, ihnen opferten und von ihnen die Enthüllung der Zukunft sowie Rat und Tat zu frevelhaften Anschlägen gegen ihre Mitmenschen verlangten.

Im Jahre 1398 erließ die theologische Fakultät zu Paris 27 Artikel gegen die Zauberei, in welchen folgende Handlungen als Gotteslästerung verboten waren: die Anrufung der bösen Geister durch zauberische Hilfe, die Abschließung eines Vertrages mit ihnen, ferner, sie durch Zauberkünste in Spiegel, Ringe und Steine zu bannen, die Anwendung der Zauberei zu irgendeinem guten Zwecke, die Auflösung eines Zaubers durch einen Gegenzauber, der Glaube, daß magische Werke durch eine vorhergegangene Anwendung von Gebeten, Fasten und dergleichen sündlos würden, daß man durch Zauberei den freien Willen seines Nebenmenschen unkräftig machen könne, daß man durch gewisse Künste und Mittel, wie z. B. das Blut eines Wiedehopfs, eines Bockes, das Pergament einer Jungfrau, die Haut eines Löwen und dergleichen, Geister zitieren könne usw.

Einen Beweis, wie groß der Glaube an Hexerei in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts bereits geworden war, liefert das Schicksal Johanna d'Arcs, der Jungfrau von Orleans, welche, nachdem sie ihr Vaterland, Frankreich, von den Engländern befreit, von der theologischen Fakultät der Universität Paris der Hexerei schuldig befunden und im Jahre 1431 zu Rouen auch wirklich als Hexe verbrannt wurde!

Der gesunde Sinn des Volkes knüpfte an ihr Andenken die schöne Sage, daß sich aus ihrer Asche eine weiße Taube erhoben habe und gen Himmel geflogen sei.

So hatte denn bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts hin der Teufels- und Hexenwahn in der gesamten Christenheit den Sieg über die gesunde Vernunft davongetragen, und die Kirche hatte eine förmliche Lehre desselben ausgebildet, welche nur noch des Schlußsteins bedurfte, damit sie – auch in Beziehung auf das gerichtliche Verfahren – die Weihe der sogenannten Untrüglichkeit erhielt.

Der Volksglaube erblickte im 13. Jahrhundert und, wie wir gesehen, schon früher den Teufel Ein böses Wesen höherer Art, im »Neuen Testament« auch Satan genannt, ein Wesen, das nur in der Einbildung der Menschen existiert, ein Wahngebilde. Den Ursprung des Teufels suchte man wie folgt zu erklären: So wie alles von Gott gut erschaffen war, so war er auch als ein guter Engel erschaffen und besaß vortreffliche Eigenschaften. Da er aber mit diesem glücklichen Zustande nicht zufrieden war und sogar andere Engel gegen Gott aufrührerisch machte, vielleicht gar, um sich über ihn zu erheben, so wurde er aus dem Himmel vertrieben und an einen finsteren, abgelegenen Ort, die Hölle, verwiesen. In sehr alten Büchern und Katechismen findet man abscheuliche Abbildungen von dieser Ausgeburt des Menschenhirns. Über seinem Kopfe ragen Hörner hervor. Die Stirn ist unförmlich gewölbt, die Nase unverhältnismäßig lang, und unter dem Mund mit den sichtbaren scharfen Zähnen ragt das lange, spitze Kinn hervor. Eine zischende Schlange bildet den Gurt seines flatternden Kleides, unter welchem Bocksfüße hervorragen. Die Hände sind mit starken Klauen bewaffnet und der Schweif endet in einem spitzigen Pfeil. Die schwarze, abschreckende Gestalt sieht man meist, von einem grimmig die Zähne zeigenden, zottigen Hunde begleitet, abgebildet, dem die geifernde Zunge weit aus dem Rachen hängt. bald in Tiergestalt, als Kröte, Drache, Katze, Affe, Hund usw., bald in Menschengestalt, als Mann sowohl wie als Weib. Es hatte sich in allen Kreisen des Volkes der Wahn festgesetzt, daß sich der Teufel mit seinen Gesellen in die Angelegenheiten der Menschen mische und allenthalben die Hand im Spiele habe. Die Phantasie der Leute glaubte ihn überall und in tausenderlei Gestalt zu erblicken. An vielen Orten glaubte man auch, daß manche Zauberer und Hexen vom Teufel, dem sie sich verschrieben, die Macht erhalten hätten, sich in Wölfe zu verwandeln und in dieser Gestalt einzeln oder in Scharen umherstreiften und Menschen und Tiere anfielen; man nannte sie Werwölfe, und in den Protokollen der Hexenprozesse kommt der Ausdruck Werwolf = von wair, angelsächsisch wer = Mann und Wolf zusammengesetzt = ein in einen Wolf verwandelter Mann. » wulfen« nicht selten vor. –

In Norddeutschland spielte der Brocken in der Geschichte des Aberglaubens eine große Rolle. Im Jahre 1634 gab ein gekrönter Poet, Johannes Prätorius, ein seltsames Buch heraus: » Blockesberges Verrichtungen oder Ausführlicher Geographischer Bericht von dem hohen, trefflichen, alt und berühmten Blocksberge, ingleichen von der Zauberfahrt und Hexensabbat, so auf solchem Berge die Unholden (Hexen) aus ganz Teutschland jährlichen den 1. Mai in St. -Walpurgis-Nacht anstellen sollen.«

Die Bezeichnungen: Teufelskanzel, Hexenaltar, Hexenwaschbecken, Hexentanzplatz, Teufelstopf und Hexenbrunnen erinnern noch heute an den wilden Spuk, welchen man auf den stets vom Nebel umhüllten Fabelberg verlegte.

Der Brocken ist häufig von Nebel- und Wolkenschichten umgeben, die ein fast beständiger Luftzug hin und her peitscht. Diese Lufterscheinungen mögen ehedem auch, indem sie die Phantasie mit unheimlichen Bildern erfüllten, das ihre dazu beigetragen haben, die Höhe als von bösen Wesen belebt erscheinen zu lassen. Noch in unseren Tagen macht das sogenannte »Brockengespenst«, das durch Schattenbilder von Haus und Menschen in einer östlichen Nebelwand zur Zeit des Sonnenunterganges bisweilen hervorgerufen wird, einen seltsamen Eindruck.

Die Entstehung der Hexensage auf dem Brocken Die Vorstellung von den Nachtritten war auf italienischen und gallischen Konzilen schon um mehrere Jahrhunderte früher besprochen worden, als die Sachsen sich dem Christentum zuwandten, ja die schriftlichen Denkmäler, welche den Brocken zu einem unter den zahllosen Schauplätzen der Hexenfahrten machen, reichen sogar nicht einmal bis über das 15. Jahrhundert zurück. Auch in Preußen sollten die Hexen auf sogenannten Blocksbergen ihre nächtlichen Versammlungen abhalten. Als ein solcher wird noch heute einer bei Pogdanzig im Schlochauer Kreise bezeichnet. Dorthin ritten zweimal jährlich auf Volbrecht (Walpurgis) und Johannis Hexen und Zauberer, meist auf einem Gerstel (d. i. ein Gerät, dessen man sich bedient, Brot in den Ofen zu schieben), auch wohl auf schwarzem, dreibeinigem Pferd, und zwar durch den Schornstein mit den Worten: »Auf und nirgends an!« Wenn alles zusammen war, speisten die versammelten Hexen und Zauberer. Dann wurde auf einer gespannten Leine unrechts (links herum) getanzt, wozu ein Mann auf einer Trommel und einem Schweinskopfe die Musik machte. Als Hexenberg galt auch ein Hügel unfern Pobethen im Samlande. selbst entstammt heidnischer Zeit. Als die Christen siegend und ihren Glauben verbreitend in die alten Sachsenlande einbrachen, flüchtete sich das Heidentum mit seinen Bräuchen auf die Kuppe des höchsten Berges des Harzes, wohin ihnen die Fremden nicht zu folgen vermochten, auch schreckten sie dieselben durch Nachahmung von Tierstimmen und wilden Gestalten zurück.

»Kommt mit Zacken und mit Gabeln,
Wie der Teufel, den sie fabeln,
Und mit wilden Klapperstöcken
Durch die leeren Felsenstrecken!
Kauz und Eule
Heut in unser Rundgeheule!«

So beschreibt Goethe die Walpurgisnacht der Sachsen – und auch Faust mit Mephisto muß hinauf auf den Blocksberg.

Die alten Sachsen beteten zum Allvater stets auf den Bergspitzen, wo sie den Wolken näher waren, von wo aus Flamme und Rauch weithin in den Landen zu sehen waren. Und so hielten sich auch nirgends Aber- und Hexenglauben länger als in den wilden Felsschluchten des Harzes, auf dessen verborgenen Wegen das Priestertum nicht zu folgen vermochte – ja bis auf den heutigen Tag lassen sich in jenen Gegenden noch zahllose Sachsenbräuche nachweisen, die im flachen Lande längst nicht mehr nachgeahmt werden.

Aus Merians Topographie vom Jahre 1654 ersieht man, daß ganz in der Brockennähe, auf der alten Harzburg, ebenfalls noch allerhand heidnischer Dienst stattfand. Dreihundert Jahre vor Christi Geburt sollte die Harzburg erbaut, damals aber Saturburg genannt worden sein. Es heißt in der Merianschen Beschreibung:

»Als der Kaiser Carolus Magnus Anno 780 sich gegen die Ostsachsen und den König Wedekind mit einem starken Kriegsheer wenden mußte, hat er, der Kaiser, bei solcher Gelegenheit, nachdem gedachter Wedekind zum christlichen Glauben gebracht, die damalig benambte Saturburg eingenommen, auf welcher Burg ein Abgott oder Teufel, Crodo genannt, von den Sachsen angebetet oder verehret worden. Und ist von der Mechthilden, Imperatoris Henrici Ancupis Tochter, auf einem gewirkten seidenen Rock, wie derselbe Abgott sich allemal zu präsentieren pflegen, mit allerhand Farben von Seiden künstlich abgewirket worden, welcher Rock aber durch den Kron-Schweden-General Feldmarschallen Herrn Bannier von dem Stift S. S. Simonis und Judai in Goslar abgefordert und nach Schweden gesandt ist.

Hierbei ist zu erinnern, ob wohl benanntes Haus Harzburg, wie obgedacht, von dem heidnischen Greuel durch Carolum Magnum befreiet worden, so hat sich doch annoch für hundert und noch für vierzig und fünfzig Jahren, welches jedermann des Orts wissend, auch bei den Christen eine solche Abgötterei finden lassen, in dem nicht allein, in der Nähe, besondere auch aus weit abgelegenen Örtern viele boshaftige, kranke und an Händen und Füßen lahme und blinde Leute sich durch Mittel auf die Harzburg durch Konnivenz des Pförtners gemacht, ihr Gebet für den Altar verrichtet, ein wenig Geldes in den Armenstock geleget, und dann das membrum corporis Glied des Körpers., an welchem der Kranke böshäftig oder Not gelitten, in Wachs abgebildet, in der Kirchen auf und an die Wand, nebst den Krücken, worauf sie hinaufgekrochen, gesenket und sich alsdann gesund davon gemacht. Es wird aber beständig berichtet, daß an der Mutter Maria Rock, welches Bildnis auf dem Altar gestanden, unten am Saum der Brodo oder Teufel fast unkenntlich gemalet gewesen, welches nachmals abgetan und also diesem Greuel durch die hohe christliche Obrigkeit, das Final gemacht worden.«

Die Angaben der » Hexen« waren so genau gewesen, daß man nach denselben eine Brockenkarte darstellte. An einem alten Hause in Goslar, dem sogenannten » Brusttuch«, ist noch eine Hexenfahrt bildlich dargestellt zu sehen.

Auf dem Blocksberge Versammeln sich die Hexen von Navarra in Aquelarre, so gibt es in Deutschland außer den genannten Versammlungsorten noch den Weckingstein bei Minden, den Staffelstein bei Bamberg, den Kreidenberg bei Würzburg, den Königsberg bei Lokkum, Hupella auf den Vogesen, Fellerberg bei Trier, Kandel im Breisgau und viele andere Berge; Frankreich hat seinen Puy de Dome, Italien den Burco di Ferrara, Paterno di Bologno und namentlich Benevent (wo die Hexen unter einem Nußbaum die »beneventische Hochzeit« feierten) und die Schweiz die Brattelenmatte. Die Hexen des Busecker Tales versammelten sich in den Klimbacher Hecken, die Trierschen zuweilen auf der Hetzeroder Heide, die Offenburgischen auf der dasigen Pfalz, die Coesfeldischen »ufr Vlämschen Wieschen, ufm Voßkamp« usw. oder dem Brocken sollte sonach der Haupttanz für Deutschland sein. In Schweden heißt der Ort Blåkulla. In Schwaben kamen nach dem Volksglauben die Hexen auf dem Heuberge Der Heuberg mit dem »Hexenbäumlein« wird schon im Jahre 1506 erwähnt, während vom Blocksberge zuerst in einem Beichtbuche des 15. Jahrhunderts die Rede ist. bei Balingen, in Thüringen auf dem Inselsberg zusammen.

In Thüringen fürchtete man den Hexenritt in der Walpurgisnacht Bei den Römern wurden im Mai namentlich die ärgsten Orgien gefeiert. nicht minder als in anderen deutschen Gauen und malte sich gar gruselig aus, wie die Mitglieder der Hexengilde auf Besen und Ofengabeln, Spinnwocken und schwarzen Böcken mit großem Geschrei, gleich dem wilden Heere, durch die Luft reisten und dort in Gesellschaft des lustigen » Steppchen« und Konsorten sich eine Nacht belustigten, bis sie dann beim Hahnschrei am Morgen wieder auf dieser Gabel- und Besenpost in ihre Wohnungen zurückkehrten Weil man die Kavalkade nicht hindern konnte, wollte man wenigstens verhüten, daß die durch die Lüfte galoppierenden Hexen nicht etwa ermüdet sich hier und da niederlassen möchten, um Unheil anzurichten; deshalb blieb in dieser Nacht jedermann wach. Man trommelte, lärmte, schoß in der Folge und tat alles mögliche, um die bösen Gäste zu verscheuchen. Der Brauch, die Türen der Häuser, Ställe und Scheunen mit drei Kreuzen zu versehen, findet sich heute noch. Das Trommeln übertrug man beim Sinken des Aberglaubens Leuten, die für Geld mit Trommeln, Pfeifen und Getöse in der Gegend umherschwärmten, um die Hexen zu verscheuchen. So beauftragte man in Erfurt diejenigen mit diesem Geschäfte, welche die Trommeln schlugen, und gönnte, auch nachdem der Hexenglaube längst ausgetrommelt worden, den neunundzwanzig Tambours und acht Querpfeifern der Bürgerkompanie mit ihrem Tambourmajor lange noch an diesem Tage den Gewinn, vor den Häusern der wohlhabenden Einwohner durch eine militärische Musik sich eine Vergütung zu holen. – Die Schwärme von Touristen, welche alljährlich den Blocksberg umflattern, haben wohl die nebelhaften Hexengestalten verscheucht, ganz aber ist in der Harzbevölkerung der Aberglaube daran noch nicht ausgerottet, und es mag wohl bis in die neuere Zeit vorgekommen sein, daß arme häßliche Weiber als Hexen galten und man ihnen den Eintritt in die Häuser wehrte und kreuzweise Besen vor die Tür stellte, sowie daß in der Dämerung schleichende Katzen unfehlbar als Hexen angesehen wurden; auch Kinder und Vieh konnten nach mancher Leute Meinung ebenfalls noch behext werden! Der im sechzehnten Jahrhundert lebende Prätorius berichtet aus dem Jahre 1597, daß während seiner Abwesenheit in Büdingen (Hessen-Darmstadt), die Bürger scharenweise mit Büchsen auszogen, über die Äcker schossen und gegen die Bäume schlugen, um die Hexen zu verjagen, und noch heute unterhalten in Hessen, besonders im Schwalmgrunde, die jungen Burschen in der Walpurgisnacht ein lautes Peitschenknallen auf den Hofreiten und freien Plätzen der Dörfer, während der Hausvater drei Kreuze auf die Haus- und Stalltüren malt..

Der Teufelsglaube des frühesten Mittelalters erlangte im fünfzehnten Jahrhundert durch den niederen, meist bildungslosen und abergläubischen Klerus (Geistlichkeit) eine eifrige Unterstützung. Das Volk war der festen Überzeugung, daß der Höllenfürst mit Menschen im Verkehr stehe, mit ihnen an bestimmten Tagen und abgelegenen Orten wüste Feste feiere und seine Lieblinge mit besonderen Kräften ausstatte. Der entsetzliche Wahn, daß es Hexen und Zauberer gebe, beherrschte, wie schon früher gesagt, fast alle Köpfe, und zwar mit einer Macht, welche in der Weltgeschichte beispiellos dasteht. Das finstere, unheimliche Aussehen einer alten Frau, irgendein besonderes Merkmal an ihr, irgendeine zufällige Rede genügten schon, um eine solche Unglückliche bei dem abergläubischen Volke als Hexe zu verdächtigen und dem peinlichen Gericht zur Folter und zum Feuertode zu übergeben; aber auch Jugend und Schönheit, Untadelhaftigkeit des Wandels, ja selbst der geistliche Stand schützten nicht vor der furchtbarsten Angeberei auf Teufelsbündnis, wenn Neid, Haß, Rachsucht der Ankläger oder Habsucht der Richter und Scharfrichter als Beweggrund wirkten, um diese oder jene Person dem Verderben zu überliefern. Auch gaben wohl Gefolterte aus wahrhaft teuflischer Schadenfreude andere als Genossen eines Verbrechens an, welches gar nicht vorhanden war. Zahllose unter den vermeintlichen Hexen bekannten unter den Qualen der Folter und im Todesröcheln eben alles, was die Richter zu hören wünschten, namentlich auch, daß sie wirklich mit dem Teufel Umgang gepflogen, in der Tat durch die Luft zum Hexensabbat geritten In Frankreich geschah die Ausfahrt auf Besenstielen (zuweilen durch das Fenster), auf Böcken in Italien, stets durch den Schornstein. In Deutschland geht es durch den Schornstein, auch durch die Tür oder das Kammerfenster. Ein sinnreiches Verfahren wendeten die schwedischen Hexen an, wenn sie zur Fahrt nach Blákulla ihre Nachbarinnen, Freundinnen und Kinder mitnehmen wollten. Sie steckten nämlich ihrem Bock eine Stange in den Hintern, auf welche sich die lieben Freundinnen setzten, worauf es dann sofort durch die Luft gen Blákulla ging. – In Schottland besteigt man Strohschütten, Bohnenstangen oder Binsenbündel und erhebt sich mit dem Rufe, Roß und Heuhaufen in des Teufels Namen. seien und den höllischen Festen beigewohnt hätten. Ja, manche Personen von schwachen Nerven und krankhafter Störung hielten sich für besessen und klagten sich selbst aus freien Stücken als Hexen vor Gericht an.

In Böhmen war am Schlusse des 15. Jahrhunderts der Glaube an Hexen so allgemein, daß selbst Bohuslav von Lobkowic, das »Licht der Welt« genannt, »das alle Zeitgenossen an Geist übertreffe«, behaupten konnte, ganze Herden gingen durch die Teufelskünste der Hexen zugrunde.

Dieser Hexenwahn steckte an wie die Pest und währte Jahrhunderte. In Frankreich, Italien und Spanien verbrannte man bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts Hexen und Zauberer in großer Zahl, während solche Fälle damals in deutschen Ländern seltener vorkamen. Als aber Papst Innozenz VIII. durch feine berüchtigte Bulle ( Summis desiderantes affectibus In Joseph Svateks trefflichen »Kulturhistorischen Bildern aus Böhmen« (Verlag von W. Braumüller, Wien, 1879) finden wir folgende beachtenswerte Stelle:
Papst Innozenz VIII., welcher durch die Bulle » Summis desiderantes affectibus« vom 5. Dezember 1484 zum eigentlichen Begründer des Instituts der Hexenprozesse bei den Katholiken wurde, und Martin Luther, welcher durch seine fehlerhafte Bibelübersetzung jener Stelle im zweiten Buche Moses 22, 18 (»die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen«, während dieselbe sich im hebräischen Original bloß auf das Nichtunterstützen derselben bezieht) hinwieder die Basis für Hexenverfolgungen bot, haben ganz gleiche Verdienste um Verbreitung und Ausbildung jenes unseligen Wahnes, der durch volle drei Jahrhunderte in sämtlichen Ländern Europas wütete und Hunderttausende von Menschenleben auf schauderhafte Art vernichtete.«
Demgegenüber muß zu Luthers Ehre gesagt werden, daß zu seiner Zeit die Hexenprozesse bereits in voller Blüte standen und er, ein Kind seiner Zeit, auch in deren Vorurteilen und Anschauungen erzogen war. Mag er immerhin den angegebenen beklagenswerten Übersetzungsfehler gemacht haben, so ist ihm doch nirgends nachzuweisen, daß er, wenngleich im Teüfelswahn befangen, die Hexenverfolgung geschürt oder sich gar ihrer Einführung befleißigt hätte. Dagegen müssen wir in das Urteil des Verfassers einstimmen, wenn er fortfährt:
»Katholiken und Protestanten teilen sich in die zweifelhafte Ehre der eifrigsten Hexenvertilger, und während der katholische Süden Europas mit Vorliebe zumeist Männer unter dem Vorwande der Ketzerei dem Scheiterhaufen zuführte, gefiel sich der protestantische Morden im Verbrennen von Weibern, welchen Hexerei als todeswürdiges Verbrechen zur Last gelegt wurde. Nicht nur in Italien und Spanien, auch in Deutschland, England und den übrigen protestantischen Ländern brannten lustig die Scheiterhaufen und gerade in der Reformationsepoche, die man doch als den Licht und Aufklärung bringenden Besieger des Mittelalters sich vorzustellen gewohnt, gebärdeten sich die Hexenrichter am wütendsten und weihten die meisten Opfer dem Flammentode.«
Leider ist dem so, leider ging der Teufelswahn und Hexenglaube, wie er vom Judentum auf das Christentum überkommen, auch von der katholischen Kirche auf die lutherische und reformierte mit all dem in seinem Gefolge befindlichen Aberglauben zur Schande der Menschheit und zur Schmach der reinen Christuslehre, der Lehre der Duldung und Liebe, mit über.
Noch im Jahre1793 klagt der Verfasser des »Buchs vom Aberglauben« (Hannover):
»Es wäre doch endlich wohl einmal Zeit, daß man die alte Rüstkammer des Satans, die bloß aus jüdischen Träumereien besteht, von Grund aus zerstörte. Ihre ehemals so fürchterlichen Waffen sind doch zu stumpf geworden für unsere Zeiten (1793), wo man wahrlich reinere und wahrere Begriffe hat als zu des guten Luthers Zeiten, der dem leidigen Teufel noch ein Tintenfaß an den Kopf werfen konnte.«
Man vergesse übrigens nicht, daß nach einer Polemik des sechzehnten Jahrhunderts der rasche Fortschritt der Reformation einfach auf Teufelsbuhlschaften beruhte. Martin Luther, behauptete man, habe nur darum ganze Völker so leicht um ihr Seelenheil zu betrügen vermocht, weil er der Sohn des Teufels gewesen, der sich einst unter der Maske eines reisenden Juweliers in das Haus eines Wittenberger Bürgers Eingang verschaffte und dessen Tochter verführte. So versicherte allen Ernstes im Jahre 1565 ein Bischof von der Kanzel herab und Fontaine wiederholte es in seiner Kirchengeschichte.
) vom 4. Dezember 1484 In dieser päpstlichen Bulle heißt es unter anderem: »Gewiß ist es neulich nicht ohne große Beschwerung zu unseren Ohren gekommen, wie in einigen Gegenden des oberen Deutschland usw. sehr viele Personen beiderlei Geschlechts, ihrer eigenen Seligkeit vergessend und von dem katholischen Glauben abfallend, mit Teufeln, die sich mit ihnen vermischen, Mißbrauch treiben und mit ihren Bezauberungen, Liedern und Beschwörungen und anderen abscheulichen, aftergläubischen Handlungen, zauberischen Übertretungen, Lastern und Verbrechen die Geburten der Weiber, die Jungen der Tiere, die Feldfrüchte, das Obst und die Weintrauben, wie auch Männer, Frauen, Tiere und Vieh aller Art, ferner die Weinberge, Obstgärten, Wiesen, werden, das Getreide und andere Erzeugnisse des Bodens verderben, ersticken und umkommen machen und selbst die Menschen, Männer und Frauen und alle Arten Vieh mit grausamen, sowohl innerlichen als äußerlichen Schmerzen und Plagen belegen und peinigen.« das Aufspüren von Hexen direkt befahl, da kam die Sache auch bei den Deutschen in Schwung, und die Hexenprozesse drücken dem 15., 16.,17. und selbst noch dem 18.Jahrhundert auch in der Geschichte des deutschen Volkes ihr Brandmal auf. Aber auch das Hexenunwesen griff, seit vom päpstlichen Stuhl die Hexenverfolgungen als »unerläßliche Pflicht der christlichen Kirche« bezeichnet wurden, gerade mit dem wachsen der Verfolgungen rasch um sich. Der sogenannte » Hexenhammer« brachte alle Anschauungen über den Verkehr des Teufels mit Weibern und Männern in ein spitzfindiges System und diente als Grundlage der Rechtssprüche sogar der gelehrtesten Juristen.

Selbst zur Zeit der Reformation und in den beiden darauffolgenden Jahrhunderten wurde der Hexenwahn nicht abgestellt. Man glaubte, daß boshafte Weiber einen Bund mit dem Teufel schlössen, von dem sie lernten böses Wetter machen; Hagel und Gewitter kochten sie angeblich in Töpfen auf einem Bergesgipfel und streuten sie aus ins Land, oder sie harnten durch drei alte Besen und spritzten daraus das Unwetter, in welche Gegend sie wollten. Die Kunst, Hagel zu machen, Kinder und Vieh beschreien und verhexen, Menschen und Tiere bannen, aus einem in ein Brett gestoßenen Messer Milch melken, die des Nachbars Kühen entzogen wird, und eine Menge anderer verpönter Zauberstückchen gehörten, beiläufig bemerkt, zu den kleinen Verbrechen.

Man glaubte namentlich von alten bösen Weibern, sie entzögen den Kühen die Milch, entführten fremdes Getreide durch die Luft, töteten durch den bösen Blick Menschen und Vieh oder machten es siech, erweckten unnatürliche Liebe oder Haß, brauten Liebestränke u. dgl. m. und definierte (erklärte) den Begriff Zauberer folgendermaßen:

»Ein Zauberer oder Hex (Hexin) ist, wer fürsätzlich und wissentlich durch teuffelische Mittel sich bemühet und unterstehet, sein Führnehmen herauszubringen oder zu etwas dadurch zu kommen oder zu gelangen.«

Im Elsaß nannten sich die Hexen Saufvessel, Schwarzdesche, Zipperle, Grundt, Krautdorsche, Gänsfüssel, Kräutel, Blümel, Grünspecht, Sipp usw., in einem westfälischen Prozesse nennt sich eine Succubus Christine. Die Taufe wird mit Blut (so in Schwaben), bisweilen auch mit Schwefel und Salz vollzogen (wie in Frankreich). Auch führten Hexen dem Teufel unmündige Kinder zur Aufnahme zu, die er ebenfalls nicht mit seiner Unzucht verschonte. Die Hexen fasteten am Sonntag, aßen dagegen am Freitag Fleisch. Um nun diese Zauberkraft, d. h. also die teufelischen Mittel zu erlangen, glaubte man, hätten die Zauberer und Hexen den Pakt mit dem Satan schriftlich oder mündlich, vertragsmäßig, wie einen Kontrakt, geschlossen; vor allem aber werde von den Teufelsanhängern verlangt, »unseren Herrgott und seine Zehn Gebote« oder »Maria und Gott« zu verleugnen und so viel Böses als möglich zu tun.

Leider gab es in manchen Klöstern Hexenpatres, das waren Mönche, die sich auf Bannen und Vertreibung der Hexen und des Teufels legten, die Hexenpulver verkauften usw. und damit ein einträgliches Geschäft machten.

In der Folterpein gestanden weitaus die meisten der der Zauberei angeklagten Weiber, daß sie die Kunst von einem andern alten Weibe erlernt hätten, das ihnen entweder den Teufel in Gestalt eines Buhlen, meist als Junker, habe kennengelehrt, oder durch das sie Hexensalbe Die Böcke, Stöcke usw., welche man zur Hexenfahrt benutzte, auch die Glieder des eigenen Körpers wurden mit einer weißen, blauen oder schwarzen Salbe beschmiert, über deren Substanz die Hexenrichter niemals Sicheres erfahren konnten. erhalten hätten. Die Frau (Hexe) kleide sich völlig aus und schmiere sich mit der Salbe ein, ergreife einen Besen, Bratspieß, Spinnrocken, eine Ofengabel, einen Ziegenbock oder eine Katze usw., setze sich rückwärts reitend darauf, rufe: » oben hinaus und nirgends an!« und fahre durch den Schornstein zum großen Hexensabbat in der Walpurgisnacht Die Walpurgisnacht – bemerkt Soldan – ist nirgends die ausschließliche Hexenepoche; am meisten scheint sie im nordwestlichen und nördlichen Deutschland hervorzutreten. In bayrischen, schwäbischen, französischen und anderen Prozessen werden mehr der Johannistag, Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Fastnacht genannt. (1. Mai) auf den Blocksberg (Brocken).

»Wild saust, aus tiefem Schacht,
Vom hagern Greif bewacht,
Im Sturm der Gnomen Trupp
hervor zum Hexenklub.« (Matthisson.)

siehe Bildunterschrift

Strafmasken für Verleumder und Ehrabschneider.
Die Folter- und Marterwerkzeuge des Nationalmuseums zu München in ihrer Anwendung.

Die Hexensalbe, vom Satan angeblich aus dem Fett neugeborener Kinder, aus Wolfswurzel, Eppich und Mönchskappen gekocht, sollte nämlich die Fähigkeit verleihen, auf den genannten Gegenständen oder Tieren die Reise durch die Luft nach den Zusammenkunftsorten auszuführen. Bei diesen Zusammenkünften Aus den Bekenntnissen der im Jahre 1610 zu Logroña in Spanien neunundzwanzig Verurteilten geht noch folgendes hervor: Sie nannten den Ort ihrer Zusammenkünfte in gaskognischer Sprache Aquelarro, d. h. Bockswiese. Für die Hauptzusammenkünfte waren die hohen Kirchenfeste, wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten, auch Johannistag und andere Heiligenfeste festgesetzt. fand sich auch der Satan ein, der als ein düsterer, häßlicher, schwarzer Unhold beschrieben wird und den Mittelpunkt der höllischen Feste bildete. Man stellte sich ihn vor auf einem hohen verzierten Thron von schwarzem Holz sitzend, eine Krone von kleinen Hörnern tragend, mit zwei großen Hörnern am Hinterkopfe und einem dritten auf der Stirn. Mit dem letzteren erleuchte er den Versammlungsplatz. Sein Licht sollte heller als das des Mondes, aber schwächer als das der Sonne sein und einen grünlichen Schein haben.

»Aus den mächtig großen Augen sprühen Flammen, der Bart gleicht dem einer Ziege, die ganze Gestalt scheint halb Mensch, halb Ziegenbock. Die mit langen Nägeln bewaffneten Fingerspitzen sehen wie Vogelkrallen aus, die Füße ähneln den Gänsefüßen. Wenn der Teufel spricht, so ist seine Stimme rauh, wie die Stimme eines Esels. Nach lothringischen Akten singen die Teufel mit einem heisern Geschrei »gleich als wenn sie durch die Nase trommeln«, oder sie geben eine Stimme von sich »gleich denen, so den Kopf in ein Faß oder zerbrochenen Hafen (Topf) stecken und daraus reden.« Oft redet er undeutlich, leise, ärgerlich und stolz; der Gesichtsausdruck verkündet üble Laune und Trübsinn.«

Bisweilen erschien Satanas auch als buntgekleideter Tänzer und war nicht immer ein mürrischer Gebieter. Oft saß er mit einem gewissen Ausdruck der Milde da, liebte einen Spaß, ließ die Hexen kopfüberspringen oder zog ihnen die Besen und Stangen unter den Beinen weg, daß sie hinfielen, lachte, daß ihm der Bauch wackelte, und spielte anmutige Melodien auf der Harfe. In dem berüchtigten Hexenprozesse von Mora in Schweden (1670), der 72 Weibern und 15 Kindern das Leben kostete, wird er auch zuweilen krank und läßt sich Schröpfköpfe setzen; einmal stirbt er sogar auf kurze Zeit und wird laut betrauert.

Außer der Würde des Königs und der Königin gibt es in der Hexenwelt verschiedene Chargen, so Offiziersgrade vom General bis zum Leutnant und selbst Hexenkorporale, ferner Gerichtsschreiber, Sekretäre, Rentmeister, Köche, Spielleute und Hexenpfaffen. Die Militärs und Beamten werden mittels zusammengeschossener Beiträge besoldet. General und Korporal kommen in Lindheimer Akten, Oberst, Kapitän und Leutnant in Coesfelder Akten vor. Der Gerichtsschreiber protokolliert den Eid, welcher dem Satan am Sabbat geschworen wird (Coesfelder A.); der Rentmeister kassiert die für den König eingehenden Opferheller (Friedb. Akten), der Pfaff reicht das Teufelsmahl (ebendaselbst). –

In Schottland finden sich (nach Soldan) die Hexen zuweilen in Rotten und Schwadronen abgeteilt, deren jede zwei Befehlshaberinnen hat, und in der Gaskogne trägt der Befehlshaber einen goldenen Stab.

Auf dem Blocksberge kommen – nach dem ehemaligen Volkswahne – in der Walpurgisnacht alle Hexen zusammen, tanzen in einem Nebelringe mit den Rücken gegeneinander gekehrt und treiben Götzendienst Nach den Bekenntnissen der 1610 zu Logroña in Spanien hingerichteten Hexen wirft sich bei Eröffnung der Versammlung alles nieder, betet den Satan an, nennt ihn Herrn und Gott usw.; hierauf küßt man ihm den linken Fuß, die linke Hand, den After und die Genitalien. Um neun Uhr abends beginnt die Sitzung und endet gewöhnlich um Mitternacht; über den Hahnenschrei hinaus darf sie nicht dauern. Im schwarzen Ornat, mit Inful und Chorhemd, Kelche, Patene, Missale usw. nimmt der Teufel eine Parodie der Messe vor. Er warnt vor Rückkehr zum Christentum, verheißt ein seligeres Paradies als das der Christen und empfängt, auf einem schwarzen Stuhl sitzend, den König und die Königin der Hexen zu beiden Seiten, die Opfergaben usw. Hierauf betet man wiederum den Satan an, küßt ihm abermals den After, was er dadurch erwidert, daß er Gestank von sich gehen läßt, während ein Assistent ihm den Schweif aufhebt. Dann nimmt und gibt der Teufel nach einer Einsegnungszeremonie das Abendmahl in beiderlei Gestalt; was er zum Essen darreicht, gleicht einer Schuhsohle, ist schwarz, herb, und schwer zu kauen, die Flüssigkeit, in einer Kuhklaue oder einem becherartigen Gefäß dargereicht, ist schwarz, bitter und ekelerregend. (In Südfrankreich galten geschwärzte Rübenscheiben als Hostien. Das Teufelsabendmahl wird auch zuweilen durch einen Hexenpfaffen gereicht, wie aus den Lindheimer und Burgfriedbergischen Originalakten hervorgeht.)
Nach der Messe vermischt sich der Teufel fleischlich mit sämtlichen Manns- und Weibspersonen und befiehlt Nachahmung; am Ende vermischen sich die Geschlechter ohne Rücksicht auf Ehe und Verwandtschaft.
Das ganze Hexenwesen war überhaupt eine teuflische Parodie (Spottnachahmung) auf das Christentum (wenigstens auf das, wie es damals war). Daher ist Hexerei ohne Abfall vom Christentum undenkbar, und niemals wurden Juden der Hexerei halber verfolgt, sondern stets wegen Ketzerei. Während das Christentum Gottesverehrung ist, ist die Hexerei Teufelsverehrung. Der Christ sagt dem Teufel ab, Zauberer und Hexen entsagen Gott und den Heiligen. Der Christ sieht im Heiland den Seelenbräutigam; die Hexe hat in dem Teufel ihren Buhlen. Im Christentum sollen walten Liebe und Demut, im Hexentum dagegen Haß, Bosheit, Unzucht und Lästerung. Der Christ hat das Böse zu meiden, die Hexe wird vom Satan gezüchtigt, wenn sie Gutes tut. Christi Joch soll ein sanftes und seine Bürde leicht sein, aber des Teufels Joch ist schwer, und er ist nimmer zu befriedigen. Gott ist die Wahrheit, Gott ist barmherzig, der Teufel dagegen die Lüge, er betrügt selbst seine treuesten Diener. Auch die angeblichen Gebräuche beim Hexensabbat und der schwarzen Messe sind nichts anderes als eine Nachäffung des christlichen Rituals (der kirchlichen Gebräuche). Was der Kirche heilig, Taufe, Abendmahl, Kreuz, Weihwasser, Messe, Anrufung der Heiligen, das entweiht der Teufel durch Verzerrung. Die Zauberei in der Hexenperiode, sagt Soldan, ist die Ketzerei und Apostasie in ihrer höchsten Steigerung.
mit einem großen schwarzen Bock, indem sie demselben den After küssen usw. Zuletzt verbrennt der Bock sich selbst und die Hexen verbergen die Asche, Eine Beschwörungsform, die im Jahre 1659 im Elsaß vorgekommen, lautete: »Hiermit fahre ich dem lebendigen Teufel zu, der soll mich behüten und bewahren, bin auch Gott nicht mehr angehörig.«
Eine andere im Elsaß vorgekommene lautet:
»Da stehe ich auf dem Mist,
Verleugne Gott, alle Heiligen
Und meinen Jesum Christ!«
Ganz ähnlich war die Formel im protestantischen Hessen. Nach Horst's »Dämonologie« bekennt eine protestantische Hexe, welche 1651 verbrannt wurde, »sie habe müssen an einen weißen Stock fassen, der gewesen, als wenn er von einer Weide geschnitten und abgeschülfert wäre, und zwei Finger der linken Hand auf ihre linke Brust legen, sich an einen Berg lehnen und also sprechen:
›Hier greife ich an diesen Stock
Und verleugne hiermit unsern Herrn Gott
Und seine Zehn Gebote.‹«
Katholische Hexen gebrauchten auch die Formel:
»Ich fasse an diesen weißen Rock
Und verleugne Marias Sohn und Gott.«
Andere Hexen gestehen, Glockenspäne vom Teufel erhalten und mit den Worten ins Meer geworfen zu haben: »Sowenig diese Späne wieder zur Glocke kommen, ebensowenig ich zu Gott und seinen Heiligen.«
um damit zu zaubern. Dann ergreift jede wieder ihr abenteuerliches Roß und reitet darauf durch die Lüfte heim. Von da ab kommt der Teufel zu diesen Weibern und buhlt mit ihnen, läßt sich förmlich mit ihnen trauen, zeichnet sie am Leibe durch das sogenannte Hexenmal (Stigma) Nicht alle Hexen waren mit dem Stigma behaftet; es wurde den sicheren Opfern des Teufels nicht aufgedrückt, bloß den zweifelhaften. Der Teufel drückte das Hexenmal gewöhnlich durch einen Griff mit der Hand oder einen Schlag mit der Klaue an den Schultern oder auch an der Hüfte, Schenkeln oder an einem anderen Körperteile ein, d. h. er hatte es überall da getan, wo man im Prozeß am Beschuldigten ein Muttermal, eine Warze, einen Leberfleck oder ähnliches vorfand. In lothringischen Prozessen kamen Hexenzeichen an verschiedenen Körperteilen vor, selbst an den geheimsten, in schottischen auf der linken Seite, in badischen »auf den rechten Arm gepetzt, in die linke Seite gebissen, auf das rechte Auge gestoßen, an den linken Fuß gegeben, ins linke Auge gestochen, auf das rechte Knie gebissen« usw. und gibt ihnen Macht zu zaubern. Im übrigen hält er sie hart und in Armut.

Das sind im allgemeinen die fast ganz übereinstimmenden Aussagen der der Zauberei halber gefolterten alten Weiber.

»In einigen Fällen«, heißt es, fand man die Angeklagte starr und regungslos auf dem Boden liegend, und nach ihrer Wiederbelebung gestand sie ein, während dieser Zeit in weiter Ferne in einer Hexenversammlung gewesen zu sein. Danach waren Somnambulen Nachtwandlerinnen, Mondsüchtige. auch Hexen.

In neuerer Zeit nimmt man an, die ganze Vorstellungsweise vom Hexensabbat Bei den Hexensabbaten präsidiert der Teufel entweder selbst oder ein ihm untergebener Dämon, dem die Hörner fehlen, und der vom Platze weicht, sobald der Teufel erscheint. sei in die armen Weiber nur hineingefoltert worden; man habe nur daraufhin inquiriert, und sie hätten in der Folterqual alles bejaht. –

Die gewöhnlichen Tage der Sabbatfreude und der schwarzen Messe waren nach den übereinstimmenden Aussagen der wegen Zauberei prozessierten alten Weiber der Montag, Mittwoch und Freitag jeder Woche Daß übrigens Orgien, ähnlich den beschriebenen, hier und da vorgekommen sind, steht unzweifelhaft fest. Manche wollen sogar auf weitverzweigte geheime Gesellschaften zurückführen, wie Mone (Anzeiger zur Kunde deutscher Vorzeit 1839), oder doch die Vermutung als sehr wahrscheinlich hinstellen, daß die sogenannten Hexensabbate in Wirklichkeit nur Zusammenkünfte zur Befriedigung der Wollust gewesen seien, in welchen »fahrend Volk« (Bettler, Vagabunden und verkommene Geiger und Spielleute und dergleichen), namentlich aber auch vornehme Wüstlinge ihrer Sicherheit wegen sich als Teufel vermummt und so ihren Opfern jede Anzeige bei der Obrigkeit unmöglich gemacht hätten. (So Lamberg – Kriminalverfahren bei Hexenprozessen –, Cardanus u. a.).

Den Höhepunkt dieser höllischen Zusammenkünfte und Teufelsbündnisse bildete nach dem allgemein herrschenden Aberglauben die » schwarze Messe«, bei welcher die Zauberer und Hexen vor dem Teufel niederknien und ihm Hand, Fuß, Sterz und andere Teile küssen. Bisweilen müssen sie ihm ihre Sünden bekennen, die selbstverständlich darin bestehen, daß sie nicht genug Werke des Bösen verrichtet haben. Nun teilt der Satan das Abendmahl in beiderlei Gestalt aus. Die dabei gebrauchten Hostien schmecken wie Leder oder faules Holz und bringen die Kommunizierenden äußerlich in Schweiß, während bittere Kälte zugleich ihr Gebein erstarren macht. Teufel in Tiergestalten machen die Musik. – Nach der Messe läßt Satan silbernes Tafelgeschirr und eigenartige, prächtig aussehende Gerichte auftragen; rote und grüne Pechlichter erhellen die Tafel; aber es ist verdächtig, daß trotz der Auswahl lockender Speisen weder Brot noch Salz erscheinen; auch sind – nach dem Naturforscher Unger – die Speisen zwar wohlschmeckend, aber sie sättigen nicht, das bezeichnende Gefühl aller geträumten Gastmähler. Der Wein, im Überfluß vorhanden, wird aus dem Stamme einer Eiche oder Buche gelassen und in silbernen Bechern kredenzt. – Nach diesem Schmause folgt die berüchtigte tolle Sabbatrunde. Alle Anwesenden fassen sich an den Händen, schließen einen engen Kreis um ihren Fürsten, wobei sie ihm aber den Rücken zukehren, und es werden von den meist nackten oder durchsichtig bekleideten Festgenossen Unzüchtigkeiten der scheußlichsten Art verübt. Die schönsten und jüngsten der anwesenden Weiber gelten als die Königinnen des Bacchanals; mit ihnen eröffnet Satanas den Ball. Die Sabbatrunde Nach den Bekenntnissen der gerichteten Hexen zu Logroña wird an manchen Tagen nach der Musik der Querpfeife, der Leier, Trompete oder Trommel getanzt. Um sich zum Fliegen vorzubereiten, bestreicht sich der Zauberer mit dem aus der Kröte ausgedrückten Safte. Gifte aus Pflanzen, Reptilien und Christenleichen werden unter Aufsicht des Teufels zubereitet. Nicht alle Zauberer haben Zutritt, aber alle erhalten von der Salbe, damit sie ihre Übeltaten mit derselben bewerkstelligen können. Damit der eine Ehegatte die Bockwiese besuchen kann, ohne daß es der andere bemerkt, wird der letztere entweder in tiefen Schlaf gesenkt, oder es wird ein Stock, der die Gestalt des Abwesenden annimmt, zu ihm ins Bett gelegt. Oft macht der Teufel auch seine unkeuschen Besuche in den Wohnungen der Hexen. Ein kleines, in die Tür gebohrtes Loch genügt den Hexen zum Ausgange. ist aber nicht der einzige Tanz, der aufgeführt wird; es verbinden sich damit unzählige tolle Sprünge und Gebärden, in welchen der Hauptreiz bestand, der so viele Weiber zu diesem nächtlichen Unfug lockte. (In Schottland wird bei dem Ringeltanz gesungen.) Eine Hexe in der Mitte des Kreises steht auf dem Kopfe und dient als Lichtstock. Sobald einzelne Paare tanzen, so kehren die Tanzenden einander den Rücken zu. Sackpfeifen, Geigen, Trommeln ertönen, und der Chor singt: »Harr, Harr, Teufel, Teufel, spring hie, spring da, hupf hie, hupf da, spiel hie, spiel da!«

Hatte sich ein Uneingeweihter zum Hexenmahl eingeschlichen und begehrte Salz oder sprach zufällig den Namen Gottes aus, so verschwand augenblicklich das ganze Mahl mit sämtlichen Gästen, und der Vorwitzige fand sich plötzlich ganz allein am Hochgericht oder am Schindanger und hatte statt der Speisen Fleisch von gefallenem Vieh vor sich, mit dem der Teufel seine Leckerbissen zu bereiten pflegte, mit denen er die Hexen traktierte. Ging das Mahl ungestört vor sich, so ergötzten sich die Hexen dann mit ihren Buhlteufeln, von denen jede einen hatte, der meistens als Junker mit einem grünen Gewande erschien. Zum Schluß des Hexensabbats teilte der Teufel unter seine Getreuen Zauberpulver aus, wodurch sie bei Menschen und Vieh Krankheiten hervorbringen mußten. Außerdem hatten sie zum Spott ihrer Nebenmenschen die Hexenbutter. Das Pulver bestand aus der Asche von dem verbrannten Herzen oder sonstigen Gliede eines vor der Taufe getöteten Kindes und sollte zugleich die Eigenschaft haben, daß die Hexen, wenn sie sich den Leib damit einrieben, für die Qualen der Folter dadurch unempfindlich wurden. Die Hexenbutter entstand auf eine sehr unappetitliche Weise. Die Hexen hatten nämlich zwei sogenannte Heckemännchen, kleine Geister, die ihnen in Gestalt eines Raben oder einer Katze Milch, Schinken und andere – aber nur gestohlene Speisen zubrachten, sich selbst aber oft so sehr davon übernahmen, daß sie den Überfluß wieder von sich gaben, und dies Gespei der dienstbaren Geister war die Hexenbutter.

Nach einigen Stunden endete das Gelage. Der Teufel mit Roß und Wagen, » Khoblwagen, Khalleß«, im Zwei- oder Viergespann, steht nun bereit, die Gesellschaft aufzunehmen und durch die Lüfte zu führen. Entweder setzt er seine Gäste im Walde, auf einer Wiese oder an einer Brücke auf die Erde nieder, und das Ganze hat damit sein Ende erreicht, oder es beginnt die Bereitung von Sturm, Gewitter und Hagel! Das wurde angeblich dadurch bewirkt, daß man in einem Fasse Schnee und Wasser zusammenrührte, oder aus den Wolken und allerlei anderem »Gfräß« mit den Händen kleine Ballen zusammenwalzte, woraus erst schwarze, dann weiße Kügelchen entstehen. Die geweihte Hostie Das geweihte Brot, d. h. die beim Abendmahl empfangenen Oblaten, zu stehlen und als Zaubermittel zu gebrauchen, soll noch in unserm Jahrhundert vorgekommen sein. spielte im Hexenwesen stets eine hervorragende Rolle. Sie ist gestohlen, oder die Einlieferer haben sie bei einer früheren Kommunion im Munde behalten und aufbewahrt. Nachdem diese Hostie auf verschiedene Weise mißbraucht worden ist, wird durch sie die Verwandlung der » Küglein« in Eis bewerkstelligt. Der so bereitete Hagelwird nun in Säcken, Körben, Schürzen usw. gesammelt und bei der Weiterfahrt in die Luft gestreut. Deshalb soll man in besonders großen Hagelkörnern zuweilen Menschenhaare finden, und noch bis in die neuere Zeit war es in manchen Dörfern Sitte geblieben, beim Nahen eines Gewitters die Glocken zu läuten, um die bösen Luftgeister zu zwingen, einen anderen Weg einzuschlagen.

Nach einer Thüringischen Sage soll der Teufel auf dem Herde des Hegemolshäuschens bei Neuschmidtstedt auf seiner Rückkehr vom Blocksberge in der Walpurgisnacht Rast halten, und nach einer Mansfelder Sage soll beim Schlosse Mansfeld, allwo zwei alte Mauertrümmer nebeneinander in die Luft ragen, der Teufel mit ihrer Hilfe sich der Stiefel entledigt haben, woher der Name » des Teufels Stiefelknecht«.

Eine der ersten Erzählungen des Hexensabbats Den Hexentanz finden wir zum ersten Male bei einem Autodafé (Ketzerverbrennung) zu Toulouse im Jahre 1353 erwähnt. versetzt uns nach dem südlichen Frankreich. Alphons de Spina,ein getaufter Jude und Inquisitor, berichtet in seinem Buche Fortalitium Fidei nämlich, daß in der Dauphiné die von den Dämonen verführten Frauen, Bruxae und Xurgone genannt, des Nachts in Einöden zusammenkämen und einen Bock verehrten. Dieser Frauen seien von der Inquisition etliche gefangen und verbrannt worden. Zu dieserZeit und an diesen Orten entstand der Glaube an die Buhlschaftendes Teufelsund der Hexen.

Von da ab traten nunmehr in Südfrankreich die angeblichen Verwandlungen des Teufelsund der Zauberer in Hunde, Katzen, Böcke, Kröten usw. auf, und die Inquisitoren nahmen darüber die wahnsinnigsten Aussagen zu Protokoll.

Von Südfrankreich verbreitete sich dieser ausgebildete Zauberglaube immer weiter. Von Italien, wo die Hexenprozesse besonders in der Gegend von Verona wüteten, kamen sie durch Tirol nach Oberdeutschland, wo dann in Schwaben, im Elsaß, in der Gegend von Speyer und Worms die ersten Scheiterhaufen flammten.

Zu all den unsinnigen Geständnissen mochten wohl vorzugsweise trübsinnige Personen geneigt gewesen sein, die zu dem Wahne gelangt waren, sie seien von einem bösen Geiste besessen und beherrscht. Sie bekannten von sich die abenteuerlichsten und schaurigsten Dinge, welche sie in ihren Kreisen hatten erzählen hören und welche ihre Phantasie fortwährend beschäftigten.

Häufig sind es auch arme, verführte und von ihrem Verführer verlassene Mädchen, die sich dem Teufel überlassen und von ihm hexen lernen, um sich an ihrem untreuen Liebhaber oder ihrer Nebenbuhlerin zu rächen, und so ergeben die Akten der Hexenprozesse die verschiedensten Beweggründe, durch welche die Beschuldigten zu einem Bündnisse mit dem Teufel gekommen sein wollten.

Im ehelichen Zwist läuft eine wütende Frau von Hause fort – unterwegs stellt sie der Böse, redet ihr zu, und sie – ergibt sich ihm und richtet danach allerhand Schaden an ihrem Manne und der Nachbarschaft an.

»Vor ein einsames, einfältiges, trauerndes oder von Not bedrängtes – oder auch vor ein fürwitziges Weib tritt plötzlich der Versucher –«, sagt O. Wächter in seinem Buche »Vehmgerichte und Hexenprozesse in Deutschland«. Er erscheint als schmucker Kavalier, als Junker, Jäger, Reiter oder auch als ehrsamer Bürgersmann und stellt sich unter eigentümlich-bedeutsamen Namen vor. Diese Namen sind an verschiedenen Orten verschieden; er nennt sich: Volland, Federlin, Federhans, Klaus, Hölderlein, Peterlein, Kreutle.

In den Akten der Hexenprozesse kommen noch andere Namen vor: Junker Hans, Schönhans, Grünhans, Hans vom Busch, Heinrich, Grauheinrich, Hinze, Kunz, Künzchen, Trutchen, Nickel, Großnickel, Merten, Hemmerlin, Junker Storf, Junker Hahn, Göckelhahn, Schubbert, Jüngling, Schöne, Wohlgemut, Wegetritt, Blümchenblau, Lindenzweig, Lindenlaub, Grünlaub, Eichenlaub, Grünewald, Zumwaldfliehen, Birnbaum, Birnbäumchen, Rautenstrauch, Buchsbaum, Stutzebusch, Stutzfeder, Weißfeder, Straußfeder, Federbusch, Flederwisch, Kehrwisch, Straußwedel, Grünwadel, Springinsfeld, Allerleiwollust, Unglück, Schwarzbuch, Dreifuß, Kuhfuß, Kuhhörnchen, Dickbauch, auch Alexander, Müsgen, Firlenhahn, Laub, Kreutlin, Peterling, Feuerher, Leichtfuß, Möysel, Hemmerlin, Hans Rumpel, Schuhfleck, Knipperdolling, Machleid; im Münsterland: Frerichs, Rodderbusch, Jurgen; im Elsaß: Blümlein, Strohputz, Kochlöffel, Rotmenlin, Größlin, Läubel, Ognon, Zirgelscherb, Käsperlin, Schiffmann, Lömer, Harerlindt, Durst, Glöckel usw.; in Remiremont: Maitre Léonard. In Holland kommen die Namen Pollepel, Roltje, Hendrick, Harmen, Hanske usw. vor, in der Schweiz Hänsli, Hans Lang, Jean Wyla, Hörsch-Martin, Robet, Robin, Remonius; in Schottland: Pastetenwächter, Beißindiekrone, Thomas Weinessig usw.; in Schweden: Loeyta. Er tröstet das Weib, verspricht ihr, in ihren Bedrängnissen beizustehen, verheißt ihr vergnügtes Leben und großen Reichtum, mitunter auch droht und schreckt er. Er gibt ihr Geld, das sich aber meist über Nacht in Scherben oder Dung oder dürres Laub verwandelt Remigius kennt nur einen Fall, wo der Teufel drei aufrichtige Pfennige ohne Betrug schenkte. Binsfeld dagegen weiß von einem doppelten Dukaten zu erzählen. Nur wenn reiche Leute in Untersuchung kamen, ließ man den Teufel sein Wort gehalten haben, so bei einer Angeklagten in Osnabrück. Dem Kaufmann Köbbing zu Coesfeld wurde ein geldbringender Unhold beigelegt, und ähnliches findet sich hier und da in den Akten, besonders im 17. Jahrhundert, in welchem öfter auf Reiche Jagd gemacht wurde.. – Der Botaniker Unger macht darauf aufmerksam, daß in vielen Gegenden die Zigeuner als nahe beteiligt an der Entstehung jenes Wahns angesehen werden dürfen. Ihre Religionslosigkeit, ihr Hang zu geheimnisvollem Tun, zu Zauberkünsten, hat ohne Zweifel in allen Ländern, wo sie sich zeigten, bereitwillige Lehrlinge gefunden. Die Beschreibung des Teufels paßt oft so genau auf einen gelbbraunen, in Lumpen gekleideten Zigeuner, daß man keinen Augenblick an dem bei dieser Vorstellung vorschwebenden Bilde zweifeln kann. Unter dem sonst so geringen Hausgeräte der wandernden Zigeuner aber fehlt nie der silberne Becher, und, merkwürdig genug, wird der aus einer Eiche gelassene Wein bei den Hexengastmählern immer in silbernen Bechern kredenzt: Den Zigeunern, als Zauberern und Wahrsagern, sind sicherlich auch alle Mittel bekannt gewesen, deren sich die Menschen zur Betäubung der Sinne, zur Aufregung einer zügellosen Phantasie jemals bedient haben. Mit dem Gebrauche des Opiums waren sie von ihrem ursprünglichen Stammsitz am Indus her bekannt, und in der Tat weiß man, daß Opium zu den Artikeln gehört, die der obdachlose Zigeuner mit sich führt und mit denen er verbotenen Handel treibt. – Doch gibt es ja der Pflanzengifte noch so manche, die in grauer Vorzeit bekannt waren und ausgenutzt wurden.

Außer in der erwiesenen Ansteckung, die jede solche Geistesseuche ausübt, meint man in neuerer Zeit, im Genuß und in den Einflüssen der Pflanzengifte, wie beispielsweise des weitverbreiteten Stechapfels, die Erklärung des Hexenspuks gefunden zu haben. Wie ein dunkler Schatten zieht sich die Geschichte dieser unheimlichen Pflanze durch die Überlieferungen der vergangenen Jahrhunderte. Er vor allem gehört zu jenen geheimnisvollen Giften, die betäubend und aufregend zugleich auf die Nerven einwirken und dadurch die merkwürdigsten Visionen oder Einbildungen hervorzubringen vermögen.

Es erscheint unter diesen Umständen immerhin glaubhaft, daß von den zahlreichen Unglücklichen, die als Hexen und Hexenmeister verbrannt wurden, ein guter Teil nicht bloß als Opfer der Beschränktheit oder Bosheit ihrer Richter gefallen ist, sondern daß viele von ihnen geradezu geglaubt hatten, Zusammenkünfte mit bösen Geistern gehabt zu haben. – In den Erzählungen und Bekenntnissen der meisten kehrt als Grundthema immer derselbe Hergang wieder. Meist waren es Personen niederen Standes und von beschränkter Geistesbildung. Zu ihnen gesellte sich, gewöhnlich in abgelegenem Walde, ein fremder Mann oder ein unbekanntes braunes Weib – wieder der Zigeuner, wie er leibt und lebt. – Nach vorhergegangener anderweitiger Unterhaltung bestreicht endlich der Unbekannte die Achselhöhlen mit der Hexensalbe, und kurze Zeit darauf – nachdem das Mittel wirkt – fühlt sich der Gesalbte leicht und wie verwandelt. Er fliegt, er schwebt wie ein Vogel, und alles, was er erlebt zu haben vorgibt, deutet auf die Erregung bestimmter Nervenpartien hin, wie sie bei Gebrauch von Stechapfel und ähnlichen Betäubungsmitteln jedesmal eintritt. Die Betörten glauben, ihre Visionen wirklich erlebt zu haben, da ihnen, ebenso wie ihren Richtern, das Verständnis des Zusammenhanges gänzlich fehlt. Wer möchte hierbei nicht an die Opiumraucher des Orients denken, die sich noch heute willkürlich in ähnliche Extase versetzen; –

Nächst Besprechungen, d. i. die mit Blut bewirkte Unterschrift der Satanskinder, kannte man das » Anamali« oder Teufelszeichen, auch Teufelsmal, die Blutmischung, Stigma – im alten Köln » Stigma diaboli« oder Teufelskratz –,jedoch schon lange, bevor man Hexen verfolgte und verbrannte. Der Teufelswahn lehrt, daß der Satan, wie erwähnt, dem Körper seiner Opfer ein Zeichen eindrückte, als Sinnbild seines Eigentumsrechts (an Leib und Seele), gleichwie die Schafbesitzer den einzelnen Stücken ihrer Herden ein Brandmal einsengen. Die Stelle, wo dies bei den Höllenopfern geschehen, hielt man für unempfindlich, mochte das Stigma hinter den Ohren, unter den Augenbrauen, auf der Achsel, der Brust oder am Rücken angebracht sein.

Nach diesem Teufelszeichen wurde seitens der peinlichen Richter eifrigst gefahndet. Auch unterließen diese es nicht, die Hexen nach ihren Mitgenossinnen zu befragen, und ob sie die Kameradinnen an dem » Teufelskratz«, jenem meist einem Krötenfuß gleichenden Zeichen, zu erkennen vermöchten. Die Richter gingen dabei von der Überzeugung aus, daß die Hexen (Unholdinnen) und vornehmsten » Trutten« Druide = Drude = Druden = ein Zauberer; Druidenbaum = ein Hexenbaum (= der Traubenkirschbaum). sich untereinander kennen müßten. Jenes Hexenzeichen glaubten die Gerichtsknechte aber entdeckt zu haben, wenn sich irgendein Fleck oder eine Narbe am Körper des Angeschuldigten vorfand, eine Stelle, die nicht blutete, wenn man eine Nadel in sie stieß oder sie ritzte. Es wurde angenommen, daß gerade ältere Personen, welche im schlimmen Geruche standen, große Zauberer oder Zauberinnen zu sein, mit zwei oder drei Merkmalen versehen seien. Da es nun dem menschlichen Körper selten an Schrammen oder Flechten und anderen Malen fehlt, so fiel es den Hexenmeistern nicht schwer, » ausgemachte Höllengezeichnete« zu ermitteln. Der große Zauberer, Priester Gaufridius, welchen das Parlament von Aix im Jahre 1611 am 30. April richtete, gab ausdrücklich zu, daß seine Tochter das Brandmal des Satans an Kopf, Herz, Bauch, Hüften, Schenkeln, Füßen und vielen anderen Orten ihres Leibes trage.

Es ward von Priestern, Hexenrichtern und der leichtgläubigen Menge erst recht als unumstößlicher Satz angenommen, daß der Teufel mit den Hexen mißgestaltete Kinder, sogenannte » Wechselbälge«, erzeuge. Eine spätere Behauptung nennt als Frucht solcher Verbindungen Schlangen, Kröten, Frösche und Ungeziefer aller Art. Von den mit dem Satan erzeugten Kindern weiß die Geschichte des Hexenwesens gar mancherlei zu erzählen. In Riehls »Historischem Taschenbuch« wird von einem Teufels- oder Inkubuskinde, das 1249 in England existiert haben soll und mit einem halben Jahre die Größe eines erwachsenen Burschen erreicht habe, berichtet. Ebendaselbst ist zu lesen, daß bei der großen Hexenbewegung zu Toulouse in Frankreich eine der Verurteilten, die sechsundsiebzigjährige Labarthe, ausgesagt hätte, ihr vom Teufel herrührendes Kind sei ein Ungeheuer mit Wolfskopf und Schlangenschwanz gewesen, für welches sie jede Nacht ein kleines Kind habe stehlen und schlachten müssen, da es keine andere Nahrung als diese zu sich nehmen wollte.

Ein französischer Richter, Pierre de Lancre, erzählt weiterhin, eine Angeklagte habe zweiundzwanzig Kinder zum Hexensabbat geführt, und dieselben hätten bei dieser Gelegenheit sämtlich das Zauberzeichen erhalten, wie denn auch bei der Hexe selbst das Zeichen am linken Auge bemerkbar gewesen wäre. Bei dieser Gelegenheit bestätigt der Protokollführer des Gerichtshofes der » Großen Kammer«, daß Verurteilte angegeben hätten, der Teufel begnüge sich keineswegs damit, wenn seine Opfer sich mittels unaussprechbarer Gotteslästerungen von Gott absagten, er sei auch mit einer ersten Anbetung nicht zufrieden, sondern verlange von den Hexen ein mehrmaliges Erscheinen zum Sabbat. Freilich vermeldet der Berichterstatter aber auch, wie diese und ähnliche Aussagen doch nicht so sicher und unfehlbar seien, um dieselben in »allgemeine Regeln« zu bringen und als solche bekanntzugeben.

Wie der Teufelswahn in alle Kreise des Volkes eingedrungen war, geht daraus hervor, daß für die Alumnen (Kostschüler) der theologischen Fakultät zu Salzburg der daselbst angestellte geistliche Professor Dr. Andreas Gaßner ein Lehrbuch über Besessenheit und Teufelaustreibung verfaßte, aus welchem hervorgeht, daß ein großer Teil der Menschen zeitlebens vom Teufel besessen ist und daß nur Beschwörungen, Besprengung mit Weihwasser, Priestersegen ihn mit Erfolg austreiben können. Gaßner unterscheidet verschiedene Arten von Besessenen: 1. Angezauberte ( maleficiati), welche es sein können an ihrem Eigentum, z. B. an Tieren, wie Kühe, die keine Milch geben, Butter, Weizen, der vom Hagelschlag getroffen wird, oder an ihrem Körper, wenn der »Böse« nur in ein Glied desselben eindringt und Schmerzen usw. verursacht, 2. Umsessene ( obsessi), deren Leib der böse Feind belagert. 3. Eigentümlich Besessene ( possessi), deren Leib der »Böse« größtenteils oder völlig in seinem Besitz hat. Sodann jene, deren Häuser oder Gemächer von diabolischen Erscheinungen heimgesucht sind oder welche den Teufel in ein Gefäß eingeschlossen halten und sich nicht von ihm losmachen können, endlich solche Mannspersonen, welche mit hübschen, jungen, verblühten Teufelchen in vertrautem Verhältnisse lebten. Zu den Zeichen, aus welchen nach Gaßner bei Erwachsenen die diabolische Plage ersehen werden kann, gehört das Erbrechen von Nadeln, Nägeln, Glasscherben oder wenn aus dem Munde höllischer Gestank oder Schwefel-, Pech-, Kohlen- und Rußgeruch hervorgeht, »wenn sich im Leibe ganz ungewöhnliche Töne z. B. wie Froschgequak hören lassen.« Sichere Zeichen bei Kindern sind, wenn sie mehrere Tage nacheinander nichts essen, häufig zusammenschrecken, nicht schlafen, ganze Nächte ohne Ursache weinen, wenn sie furchtsam umherblicken und insbesondere Priester nicht ansehen mögen, wenn sie sich bei fortwährendem Saugen nicht satt trinken können, wenn sie plötzlich erblassen und wenn sie an der Brust anschwellen oder in der Nierengegend schwarz werden. –

Sehr richtig bemerkt O. Wächter: »Überblickt man die zahllosen Erzählungen von Hexen und Zauberern, so ist auffallend, daß trotz der großen satanischen Kunst und aller Vorspiegelungen, durch die sie berückt wurden, alle diese Weiber in Elend und tiefer Armut steckenbleiben; auch die vermeinten Genüsse und Freuden bei den nächtlichen Zauberfahrten und anderem Verkehr mit dem Teufel geben ihnen keine wahre Befriedigung. Ein zweites charakteristisches (eigentümliches) Merkmal ist, daß der Teufelskult als durchgehende Parodie (Spottnachahmung) der christlichen Religion sich ausprägt und seinen Mittelpunkt darin findet, daß Hexen und Zauberer ihre Taufe und den christlichen Glauben abschwören. In diesen beiden Merkmalen, namentlich auch in dem des Betrogenwerdens durch den Teufel, liegt das tiefe Volksbewußtsein von der Nichtigkeit aber auch Verwerflichkeit des ganzen Zauberwesens.«

siehe Bildunterschrift

Karten, Würfel und Pfeife zum Tragen als Strafe für Spieler (1680-1740).
Die Folter- und Marterwerkzeuge des Nationalmuseums zu München in ihrer Anwendung.


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