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3. Buch

Die erste Vision: Vom Engelsturz.

Als ich nach Osten sah, erblickte ich dort einen ganz und gar unversehrten Stein von ungeheurer Breite und Höhe, der eisenfarben war, über ihm eine weiße Wolke und über dieser einen runden Königsthron, auf dem in wunderbarer Herrlichkeit, über und über leuchtend, ein Jüngling saß; er strahlte solche Klarheit aus, daß ich es nicht vermochte, ihn genauer anzublicken. Auf seiner Brust hatte er schwarzen und häßlichen Schlamm; seine Seite war das Abbild einer menschlichen Brust und umgeben von wertvollen Edelsteinen. Von der leuchtenden Gestalt auf dem Throne ging ein großer goldener Kreis aus wie die Morgenröte (seinen Durchmesser konnte ich keineswegs ermessen). Dieser Kreis drehte sich von Osten nach Süden und Westen. Von Süden spiegelte er sich wieder nach Osten zu jener leuchtenden Gestalt und war unbegrenzt. Der Kreis war von der Erde so weit entfernt, daß ich ihn nicht erfassen konnte; und er strahlte eine so furchtbare Helligkeit aus, nämlich von steinerner, goldener, feuriger Farbe auf allen Seiten gemäß seinem Durchmesser aufwärts zur Himmelshöhe, zugleich sich so abwärts in den tiefen Abgrund ausdehnend, daß ich sein Ende nicht zu schauen vermochte. Dann sah ich auch aus dem Innern des Thronenden einen großen Stern ausgehen, der vielen Glanz und Schönheit spendete, und zugleich eine große Menge von niederfallenden Funken. Als mit jenem Stern alle anderen Sterne nach Süden ausgezogen waren, sah ich eine andere Gestalt auf dem Throne sitzen und die Sterne sich von dieser abwenden; sie trachteten danach, mehr nach Süden zu kommen, statt sie anzuschauen. Aber sogleich wurden sie alle ausgelöscht, als sie sich abwendeten und verwandelten sich in schwarze Kohle. Und siehe, ein Wirbelwind erhob sich, der sie bald von Norden hinter dem Thronenden nach Süden schleuderte und sie so in den Abgrund stürzte, daß ich keinen von ihnen mehr erkennen konnte. Jenen großen Glanz aber, der ihnen entzogen wurde, sah ich plötzlich bei dem Verlöschen der Funken zu dem Thronenden zurückkehren, und ich hörte ihn also zu mir sprechen: »Schreibe auf, was du siehst und hörst!« Und ich antwortete aus innerster Schau: »Ich bitte dich, mein Gebieter, daß du mir Erkenntnis geben mögest, um die Geheimnisse darzulegen und mich nicht verlassest, sondern mich in der Morgenröte deiner Gerechtigkeit bestärkest, in welcher dein Sohn geoffenbart ward, und verleihe mir, wie es mir zukommt, den göttlichen Ratschluß aufzuzeigen, welcher in alter Absicht bestimmt ist, wie du deinen Sohn Mensch werden lassen wolltest, so daß er ein der Zeit unterworfener Mensch wurde. Dies wolltest du vor aller Schöpfung in deiner Einfachheit und im Feuer der Taube, des hl. Geistes, daß dein Sohn, sich wunderbar erhebend, wie eine leuchtende Sonnengestalt, wahrhaft mit der Menschheit bekleidet würde um des Menschen willen.« Die Gestalt sprach ferner zu mir: »Wie schön sind deine Augen in göttlicher Erzählung, während die Morgenröte nach dem göttlichen Ratschluß aufsteigt.« Und ich: »Ich sah mich in meiner tiefsten Seele, und zwar wie Asche in grauem Schmutz, wie unbeständigen Staub; daher sitze ich voll Furcht im Schatten wie eine Feder; aber vernichte mich nicht wie eine Fremde vom Lande der Lebendigen, da ich in meinem Schweiße mich abmühe bei dieser Vision, und weil in meiner Niedrigkeit meine Sinne blöde sind in meinem Fleisch. Oft versetze ich mich in meinem Geiste an den geringsten und niedrigsten Ort, so daß ich nicht würdig bin, ein Mensch genannt zu werden, da ich mich sehr fürchte, deine Geheimnisse zu erzählen. O gütiger und milder Vater, lehre mich deinen Willen, o schauervoller Vater, der du zugleich voll der Gnade bist, verlaß mich nicht, sondern bewahre mich in deinem Erbarmen.« Wieder hörte ich mir sagen: »Ich will, daß du sagst, daß du Staub bist; verkünde die Offenbarung des Brotes, welches der Gottessohn ist, und das Leben in meiner feurigen Liebe, das jeden Toten mit Leib und Seele auferweckt und nach Entfesselung von den Sünden einläßt in heitere Klarheit. Er ist der Anfang der auferweckten Heiligkeit im Menschen. Daher ist er auch glänzend, herrlich und unbegreifbar und spendete Hilfe, indem er seinen Sohn in die Schamhaftigkeit der Jungfrau sandte, welche nicht verändert wurde durch irgendwelche Makel. Dort konnte noch sollte eine Befleckung des Fleisches im Geiste der Jungfrau stattfinden, weil sie die Mörderin am Tode des menschlichen Geschlechtes war und, diesen nicht kennend, wie im Traum getäuscht ward, als der Sohn Gottes unter großem Schweigen in die Morgenröte einging, nämlich in ein demütiges Mägdelein. Der Tod griff sicher um sich, da er das Leben nicht kannte, welches jene süße Jungfrau trug, weil ihm ihre Jungfräulichkeit verborgen blieb. Die Jungfrau war nämlich arm an irdischen Schätzen, weil die göttliche Majestät sie so erfinden wollte.

2. Gott, der alles schuf und den Menschen für den Ruhm, von dem der verlorene Engel mit seinem Gefolge ausgeschlossen wurde, bestimmte, ist von seiner ganzen Schöpfung mit größter Ehrerbietung und Furcht zu verehren und zu fürchten. Das bedeutet auch der Stein, den du sicher erkennen kannst. Er ist nämlich im Mysterium die Größe der Furcht des Herrn, welche in reinster Absicht in den Herzen der Gläubigen immer stehen und ausdauern muß. Aber du siehst ihn ganz unversehrt und von ungeheurer Breite und Höhe eine eiserne Farbe tragen, weil feste und große Furcht des Herrn unentwegt da sein muß, da Gott von jedem Geschöpfe in Unversehrtheit zu fürchten ist, damit erkannt wird, daß er der eine und wahrhaftige Gott ist, es niemand außer ihm gibt, noch einen, der ihm ähnlich wäre: er ist unermeßlich breit, weil er unbegreiflich in allem und über alles ist. Die große Höhe hat er, da kein Mensch die Heiligkeit Gottes begreifen noch sie erreichen kann mit der Höhe seiner Sinne, weil er über allem steht. Der Stein trägt eisenähnliche Farbe, weil es beschwerlich und hart ist für den menschlichen Geist, Gott zu fürchten, da der Mensch, trotzdem er Geschöpf ist, gegen Gott sich erhebt.

3. Die weiße Wolke aber über dem Steine versinnbildet die Weisheit menschlichen Geistes. Der über ihr gelagerte runde Königssitz ist der starke und feste Glaube, der im christlichen Volke kreist, dem Gott in Wahrheit bekannt ist. Denn, wo die Furcht vor Gott Wurzeln schlägt, dort erscheint auch darüber die Weisheit des Menschengeistes, und mit Hilfe Gottes wird darauf der Glaube gebaut, in welchem Gott sich selbst eine Ruhstatt bereitet.

4. Auf dem Throne sitzt ein überaus leuchtender Jüngling von wunderbarer Herrlichkeit und solcher Helligkeit, daß man gar nicht wagt, ihn anzuschauen. Auf seiner Brust hat er schwarzen Schlamm, und seine schmutzige Seite gleicht der Brust eines großen Menschen; sie ist umgeben von wertvollen Edelsteinen. Über allem herrscht der eine Gott, leuchtend von Güte und wunderbar in seinen Werken.

5. Auf seiner Brust, d. h. in der Weisheit seines Geheimnisses, hat er aus Liebe zu seinem Sohne den ungesunden, schwachen und armen Schlamm, den Menschen, der schwarz ist vom Dunkel der Sünde und häßlich in fleischlicher Befleckung. Die Seite ähnelt einer Menschenbrust, was die Weitung der tiefen und großen Weisheit bedeutet, durch die Gott den Menschen erschuf. Sie betrachtet jene, welche auf dem Heilswege durch Buße sind; die gegen Gott durch ein Verbrechen in ihrer Schwachheit ausschlugen, aber endlich zu ihm gelangen. Diese sind umgeben von vielem Schmuck, wie kostbare Steine an hohen Fürsten, sie sind wie Edelsteine, die Märtyrer und Jungfrauen der Heiligkeit; andere sind unschuldige und büßende Söhne der Erlösung, mit welchen der Schlamm auch sehr geschmückt ist, wenn im menschlichen Körper solche Tugenden leuchten, die in Gott mit ganzer Klarheit wiederstrahlen.

6. Der Mensch, der vom Sündenfall auf die Ermahnung des hl. Geistes hin zurückkehrt, spricht zu sich: »Vater, ich habe gegen den Himmel gesündigt, d. h. gegen Himmelswerk, gegen mich selbst, weil du mich in deinem Willen schufst, mich so bei der Schöpfung berührtest, daß auch ich himmlisch in meinen Handlungen sein sollte und nicht wert bin, dein Sohn zu heißen, weil ich aus Bosheit meines Herzens dein Geschöpf in mir so anders entstellte, als ich von dir erschaffen ward. Jetzt aber muß die Buße die Sünden des Menschen lösen mit dem Blut deines Sohnes.

7. Dies ist der häßliche Schlamm, welchen du auf der Brust des frommen Vaters siehst. Wieso? Bei dem Sohn Gottes, der aus dem Herzen des Vaters ausging, als er in die Welt kam, ist das gläubige Volk, welches ihm mit gläubiger Gesinnung anhängt.

8. Wie ein guter Hirt, so weidet auch mein Sohn seine erlöste Herde, denn er weidet sie in seinem Gesetz. Er erhebt jene über den Himmel dadurch, daß sie seine Glieder werden. Deshalb erscheint auch der Mensch in seiner Gestalt so im innern Geheimnis der Gottheit, wie es nicht die Engel und die andern Geschöpfe tun, weil mein Eingeborener zur Erlösung des menschlichen Geschlechts im jungfräulichen Fleisch Menschengestalt annahm. Du siehst sie deshalb auf der Brust des Vaters erscheinen, weil der Menschensohn mit seinen Gliedern im Geheimnis des Vaters vollendet wird. Wenn nämlich die Welt vollendet werden wird, dann werden auch die Auserwählten Christi, die seine Glieder sind, vollendet sein.

9. Es erstrahlt in ihm die herrlichste Schönheit der leuchtendsten Gestalt ohne eine Makel der Sünde und menschliche Befleckung und ohne die Begierlichkeit des sündigen Werkes, welche das sterbliche Fleisch in seiner Schwachheit fordert. Die Gestalt des Menschensohnes wurde in Einfachheit vor andern Menschen geboren, da die unversehrte Jungfrau ihren Sohn ohne Wissen von Sünde gebar und nichts wußte von Mühseligkeit dabei. Die innerste Liebe seines Herzens zu den Menschen ist solcher Art, daß er seinen Sohn zur Schande an das Kreuz sandte wie ein sanftes Lamm, das als Opfer zur Schlachtbank getragen wird, weil mein Sohn das verlorene Schaf zurückgetragen hat, welches er dem Rachen des Wolfes entriß. Von diesen aber sind viele mit Schmuck angetan, es sind jene, welche auch mit dem kostbaren Schmuck der Tugenden geziert sind, es sind die Märtyrer, Jungfrauen, unschuldigen Kinder und unter ihren Lehrern Büßende, die sich ihrer Übeltaten bewußt sind. Sie kreuzigen sich in unaufhörlichem Kampf.

10. Du siehst aber von dem Thronenden einen großen Kreis von goldener Farbe wie die Morgenröte sich erstrecken, dessen Durchmesser du keineswegs wahrnehmen kannst, weil vom allmächtigen Vater die stärkste Macht ausgeht, und sein machtvolles Werk alles umfaßt in jener Macht, mit welcher er in seinem Sohne wirkt, der in der Majestät der Gottheit immer bei ihm ist, und durch den er alles ordnet und alle seine Werke vollendete vor der Welt und seit Schöpfung der Welt. Er erglüht rot wie die Morgenröte in schönstem Glanz, weil der Sohn in der Jungfrau, welche die Morgenröte versinnbildet, Fleisch annahm durch Gottes Eingebung, seinen hl. Geist, in dem auch jedes Werk des Vaters geschieht.

11. Derselbe Sonnenkreis geht herum von Osten zum Süden und von Westen auch zum Süden und biegt sich rückwärts nach Osten zu dem Thronenden, der unbegrenzt ist, weil die Macht und die Werke Gottes alle Geschöpfe in sich begreifen. Wieso? Im Willen des Vaters, der mit dem Sohne und dem hl. Geiste ein Gott ist, haben alle Geschöpfe ihren Ursprung. Alle nehmen ihn bei ihrer Erschaffung wahr, nämlich, daß er vom Osten ausgeht, die Sonne der Gerechtigkeit, und sich südwärts wendet zur Verwirrung des Teufels, und nach Westen, wo Todesdunkel das Licht des Lebens unterdrücken will. Das Licht ersteht aber von neuem, nachdem es das finstere Dunkel besiegt hat und, sich nach Süden wendend, wo die Glut göttlicher Gerechtigkeit in den Herzen der Gläubigen brennt, zieht es sich gen Osten zum Aufgangspunkt der Gerechtigkeit zurück. Was bedeutet das? Während durch höchste Macht das Werk Gottes gemäß der von Gott vorherbestimmten Zeit in den Menschen dieser Welt vollendet wird, vollzieht sich auch der Kreislauf dieser Welt, der vollendet sein wird am Ende der Zeit, nämlich am jüngsten Tage: dann werden alle Werke Gottes in seinen Auserwählten vor dem Unbegrenzten auf dem Throne leuchten; weil Gott vollkommen ist in seiner Macht und in seinen Werken, er, der war, gegenwärtig ist und bleiben wird ohne einen Anfang in der Zeit nach seiner Gottheit, deshalb, weil er nicht war sondern ist.

12. Der Kreis befindet sich von der Erde in einer solchen Höhe, daß du ihn nicht erfassen kannst, weil die himmlische Macht so erhaben ist über alles Leben der Geschöpfe im Gefühl und Geist des Menschen und so unbegreiflich in allen Dingen und über allen ist, daß kein Geschöpf sie irgendwie messen kann.

13. Aus sich läßt Gott einen schrecklichen Glanz hervorgehen, der steinerne, goldene, feurige Farbe besitzt, weil die göttliche Macht aus sich harte Kraft in großer Strenge gegen erheuchelte und unbußfertige und ungesühnte grausige Bosheit sendet. Und er erscheint wie Gold, weil Gott die klare Gerechtigkeit ist, und gleichsam feurig, weil er selbst das leuchtende Feuer ist, das die Sünde verbrennt.

14. Der Glanz aber breitet sich so nach allen Seiten gemäß seiner Höhe aufwärts zum Himmel und herab in Abgrundtiefe aus, so daß du sein Ende nicht erblicken kannst, weil die Kraft göttlicher Macht und göttlichen Werkes und seine Gerechtigkeit und sein höchst richtiges Urteil in ihrer Unbegreifbarkeit in den Himmelshöhen und in tiefen Abgründen keine Begrenzung hat, die von menschlichem Geiste erfaßt werden könnte, da er über allem ist.

15. Du siehst auch von der Seite des auf dem Throne Sitzenden einen großen Stern mit sehr vielem Glanz und Schönheit aufgehen und ihn eine sehr große Fülle von niederfallenden Funken begleiten, weil nach dem Gebot des allmächtigen Vaters der Engel Luzifer, welcher der Teufel ist, bei seinem Ursprung mit großer Herrlichkeit geschmückt und mit vieler Klarheit und Zier bekleidet war, und mit ihm alle Funken seiner Schar, die damals im blendendem Lichtglanz herunterfielen, jetzt aber ausgelöscht sind in tiefem Dunkel; denn, geneigt zum Bösen, schaute er nicht auf mich einzig Vollkommenen, sondern glaubte, auf sich selbst vertrauend, das beginnen zu können, was er wollte und zu vollenden, was er begänne. Mit jenem Stern sind alle nach Süden gewandt und schauen den Thronenden gleich wie einen Fremden an, und sich von ihm abkehrend, begehren sie mehr nach Norden als ihn zu betrachten, weil Luzifer und seine Begleiterschar wunderbar erschaffen und im brennenden Reichtum Gottes begründet sind, gleichsam versteckt in seinem Stolz den Himmelslenker verachten. Sie wurden aber sogleich bei dem Abwenden ihrer Schau alle ausgelöscht und in schwarze Kohle verwandelt, weil sie es hochmütig verschmähten, Gott zu kennen, und Luzifer mit seinem Gefolge wurde in seiner Bosheit des blendenden Lichts beraubt, mit welchem er durch Gottes Macht umgeben war, da er in sich selbst die innere Schönheit zerstörte, mit welcher er Gutes wirken sollte. Von ihnen erhob sich aber ein Wirbelwind, welcher sie bald von Süden hinter den Thronenden zurückwarf und nordwärts in den Abgrund stürzte, so daß du niemand von ihnen mehr wahrnehmen kannst. Das ist so, weil sich der größte sündhafte Stolz erhob in den abtrünnigen Engeln, als sie Gott übertreffen und ihn unterjochen wollten. Er aber schleuderte sie von Süden, das will besagen vom Guten, rückwärts, d. h. in die Vergessenheit des alles regierenden Gottes. Gleichsam in nördlicher Richtung, damit sie dort verwirrt den Fall fänden, wie sie dort stolz erhöht werden wollten und wegen ihres Stolzes jählings in den Abgrund ewigen Todes gestürzt wurden.

16. Jenen großen Glanz, der ihnen entzogen ward, sahst du sogleich bei ihrem Verlöschen zu dem Thronenden zurückkehren, weil der durchsichtige und große Glanz, welchen der Teufel wegen seines Stolzes und seiner Schandtat verlor, als in ihn und allen, die ihm folgten, der Todeskeim eindrang, zu Gottvater zurückging, aus dem er hervorgegangen war, und bewahrt bleibt in seinem Geheimnis; denn der Ort seines Herzensglanzes durfte nicht unausgefüllt bleiben, sondern Gott bewahrte ihn auf für ein anderes geschaffenes Licht. Dem Teufel und Gefolge befahl Gott, nackt sich zu erheben, ohne ein Bedecktsein von Fleisch, den Glanz aber bewahrte er im Schlamm, mit welchem er den Menschen bildete, indem er ihn mit niederstem Erdstoff bedeckte, damit er sich nicht zur Ähnlichkeit Gottes erhöbe. Nun habe ich, der Himmelsgott, das strahlende Licht, welches ich dem Teufel ob seiner Missetat entzog, bewahrt, es sorgfältig bei mir verborgen und es dem Schlamm der Erde gegeben, welchen ich zu meinem Bild und Abbild formte, wie ein Mensch es tut, wenn sein Sohn stirbt, und dessen Erbschaft nicht auf seine Kinder übergeht, weil er keine hat, und sein Vater sich seinen Erbteil aneignet und ihn einem anderen nachgeborenen Sohn nach seinem Willen austeilt, wenn er ihm geboren ist.

17. Wieso? Der Teufel wollte dieses Vorbild nicht nachahmen und sich seinem Schöpfer unterwerfen, wie der Sohn Gottes sich seinem Vater unterworfen hat.


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