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20.

Herr Lampe wird vielleicht kommen, wenn ich weg bin, mein Julchen, sagte Gotthold einst, nach Jahresfrist, und hing die Jagdflinte über die Achsel: entschuldige mich bei ihm, ja, daß ich seine Ankunft nicht habe abwarten können; ich habe bis auf die letzte Minute seiner gehofft und geharrt, jetzt darf ich keinen Augenblick mehr zaudern, wenn ich nicht die ganze Wiesenauction drüben auf der Papiermühle versäumen will; in anderthalb Stündchen bin ich auf jeden Fall wieder hier! –

Herr Lampe? fragte Julchen, und schüttelte die ausgemachten Schotenschalen von dem weißen Schürzchen und stand auf, um Gotthold durch den langen Fruchtgarten bis zur Thür, die auf das Feld hinausging, zu begleiten. Was ist denn das für ein Lämpchen?

Das uns die Winterabende recht freundlich erleuchten soll, entgegnete Gotthold fröhlich lachend, und umschlang im Gehen mit seiner Rechten das schmucke Engelweib, das doch heute wieder einmal wie die Liebe selbst aussah. So sah das himmlische Wesen eigentlich immer aus, aber Gotthold meinte in der Seligkeit seiner täglich immer wachsenden Liebe, in der Regel fast jeden Morgen und jeden Abend, daß heute Julie noch viel hundertmal schöner und reizender sey als gestern.

Dieses Lämpchen also, fuhr er fort: ist eigentlich ein Wollhändler, ein alter reicher Kauz, der uns die dießjährige Schur abzukaufen kömmt; vom Erlös bezahle ich den bevorstehenden Michaelpacht, und den Ueberrest brauchen wir im Winter zur Leibes- und Lebens-Nothdurft. Laß Koffer oder sonst so etwas Gutes in Bereitschaft halten, und will er sich unterdessen die Wolle besehen, sie liegt, wie Du weißt, im Speicher. Plaudere ihm nur hübsch vor, daß ihm die Zeit nicht lang werde; ich will schon machen, daß ich bald wieder zurückkomme.

Zum Abschiede setzte es einen Kuß, und noch einen, und noch einen, denn Julie war heute wieder so unbeschreiblich schön, daß er sich gar nicht satt an ihr sehen konnte, und jetzt kam Leo herangesprungen und bot sein Rosenmündchen zum Scheidekuß, und das Kindermädchen brachte der holden Mutter wunderniedliches Ebenbild, das süßeste aller Röschen, das freundlich lächelnd beide Aermchen nach dem Vater ausstreckte, und so hatte der glückliche Vater so viel Abschied zu nehmen, daß er unter einer halben Stunde nicht fertig geworden wäre, wenn ihn die Frau nicht getrieben hätte, zu machen, daß er fortkomme, um bald wieder zurück zu seyn. Bei den Haselsträuchern wendete er sich noch einmal, und Julie warf ihm noch mit eben der zarten Liebe, als in jener Sommernacht über die Geländerthür ihres Blumengärtchens zu Falkenwerder, die herzlichsten Küsse nach, und Leo schrie ihm sein: Adieu, mein Väterchen, mit der angestrengtesten Kraft seiner schwachen Stimme nach, und Röschen quiekte, die dunkelblauen Gukchen auf den Vater gerichtet, fröhlich in die Luft und strampelte dazu mit Händchen und Beinchen; Gotthold aber schwenkte den Seinen den letzten Gruß mit dem Strohhute zu, verschwand im Haselgebüsch und pries sich den Seligsten unter der Sonne, denn so begleitete ihn die Liebe auf jedem Gange, und so empfing ihn die Liebe bei jeder Rückkehr.

Julie saß wieder unter der alten Linde, die über das freundliche Wohnhaus den Schatten ihres grünen Laubdaches malerisch breitete, und machte zu heute Abend Schoten aus; Röschen puttelte zu ihren Füßen im Sande, und Leo trieb mit seinem Lieblinge, einem hypochondischen Mopse, zu Schwester Röschens großer Ergötzlichkeit, allerlei Possen.

Da kam der angekündigte Gast, wider Juliens Erwarten, die sich den alten reichen Kauz in einem eleganten Reisewagen gedacht hatte, zu Fuß zum Hofe herein; indessen sah man ihm darum doch die gediegenste Wohlhabenheit an; er machte, wahrscheinlich mochten ihm die hohen Wollpreise, auf welche die Bewohner der Umgegend die Käufer durch festes Zusammenhalten hinaufgeschraubt hatten, nicht recht gelegen seyn – ein finsteres, eigentlich mehr grämliches Gesicht, und der schwarze Trauerkrepp um den linken Arm bezeichnete ihn als einen Leidtragenden.

Wohnt hier der Pachter? fragte er, den Hut lüftend, als er näher gekommen, und Julie bejahte mit einer höflichen Verbeugung, und fragte, ob sie das Vergnügen habe, den Wollhändler Lampe – und als er nickte, und nach dem Pachter fragte, bat sie, Platz zu nehmen, und versicherte, daß ihr Mann bald wieder kommen werde.

Ihr Mann? wiederholte Herr Lampe überrascht: Sie sind die Frau Pachterinn! Ei, ei, fuhr er schmunzelnd fort: da hat er sich eine recht sehr hübsche Frau Pachterinn ausgesucht; ich hielt Sie, nehmen Sie es nicht übel, noch für ein Mädchen.

Wenn ich mich auch dafür ausgeben wollte, erwiederte Julie schalkhaft lächelnd: die beiden da, würden mich bald Lügen strafen!

Ihre Kinder! fragte er mit sanftem Tone, und streichelte Röschen, das neben ihm im Sande spielte, das goldgeringelte Lockenköpfchen, und nahm die kleine Rechte, die ihm der stäm mige Leo, auf der Mutter Wink, mit biederer Treuherzigkeit bot, und sah ihm lange in das blühende gesunde Gesicht, aus dem die Gräflich Ulmenhorst'schen Familien-Züge sich einzeln alle zusammen finden ließen, und fragte, jetzt viel freundlicher, als vorhin, da er kam: wie heißt Du denn, mein alter Junge?

Leo Gotthold Ferdinand, antwortete der dreijährige Kniehoch ganz ernst und fest, und sah dazu dem alten Herrn recht freundlich in die Augen.

Leo, erwiederte dieser, den beifälligen Blick auf den Knaben gewendet: das ist ja ein recht alter, jetzt selten mehr üblicher Name.

Gotthold, hob Julie, in ihrer häuslichen Beschäftigung ungestört fortfahrend, an: heißt er nach dem Vater; Ferdinand nach meines Mannes Bruder; und Leo dem Großvater zu Ehren.

Dem Großvater? fragte Herr Lampe, sichtlich überrascht. Ich komme, setzte er heimlicher sprechend, als brauche der kleine Leo das nicht zu hören: viel beim Landadel herum, und kaufe auch gewöhnlich die Ulmenhorster Wolle; man erfährt daher hie und da Manches; der alte Herr dort und sein Sohn hier sollen, habe ich mir sagen lassen, ein bischen über den Fuß gespannt seyn.

Julie schlug den Blick auf ihre Schoten nieder und schwieg, wie sie über den zarten Punkt gegen Fremde immer zu thun pflegte.

Und doch haben Sie Ihren Erstgebornen nach dem Großvater genannt? sagte Herr Lampe nach einer kleinen Pause mit mildem Tone, aus dem wohl zu hören war, daß ihm das hierin liegende, ehrende Andenken des Sohnes gegen den Vater zu gefallen scheine.

Christus hat uns ja geboten, entgegnete Julie, ohne aufzusehen, und legte die Hände gefaltet auf ihr linkes Knie: unsere Feinde zu lieben, zu segnen, die uns fluchen, wohlzuthun denen, die uns hassen, und zu bitten für die, so uns beleidigen und verfolgen; – und das alte Wort: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß Du lange lebest, und daß Dir's wohlgehe; lebt ja im Herzen aller frommen Menschen fort und fort, und es ist wahr an uns geworden.

Sie senkte das Madonnenköpfchen tiefer, damit Herr Lampe die Thränen nicht sehen sollte, die aus der Tiefe des Veilchengrundes ihrer himmelklaren Augen bis zu den Wimpern emporgestiegen waren, und konnte daher auch nicht sehen, wie Herr Lampe sich still abarbeitete, die Thränen wieder hinunter zu drängen, die ihm wider seinen Willen in den Augen schwammen.

Um das Gespräch, was sehr einsylbig geworden war, auf etwas Anders zu bringen, fragte sie, von der Freundlichkeit, mit der er sich zu ihren Kindern geneigt hatte, veranlaßt, ob er Familie habe; aber aus der verneinenden Handbewegung, und daraus, daß er gar nicht antworten konnte, sondern aufstand und das Gesicht halb abwärts drehte, konnte sie abnehmen, daß sie eine ihm sehr schmerzliche Seite berührt haben müsse; Einen Sohn, sagte er nach langer Pause, mit zur Erde gesenktem Blick, und legte seine Rechte auf die schwarze Krepprose am linken Arme und holte tief aus der Brust einen Seufzer, der ihm die Last des heimlichen Kummers zu brechen schien. Einen Sohn habe ich kürzlich verloren: er hieß Ferdinand, wie der Bruder Ihres Mannes.

Weiter konnte er nicht sprechen, er wendete sich noch mehr seitwärts, so, daß er Julien den Rücken zukehrte, ging einige Schritte, nahm sein Taschentuch, und an der zuckenden Bewegung seiner Achseln nahm Julie wahr, daß er heftig weine; da stand Julie auf und ging ihm nach, und sprach ihm, aus dem ewigen Quell der Vernunft und Religion, mit sanfter Weise, die sie zu einem lebendigen Engel verklärte, Trost und Beruhigung zu, und machte es sich zum Vorwurf, daß sie durch ihre unbesonnene Frage die kaum verharrschte Wunde wieder ausgerissen habe.

Er aber schüttelte wehmüthig lächelnd den Kopf und sagte: Mein liebes Kind, die Thränen thun mir wohl; ich habe mich lange darnach gesehnt. Zu Hause konnte ich nicht weinen, da war alles starr und kalt um mich. Ich bin ja ganz allein im Hause; mit mir spricht Niemand; zu mir hat bei meinem jetzigen Trauerfalle noch kein Mensch so gesprochen, wie Sie, so vernünftig und so theilnehmend, und so gut und so herzlich; da sind denn auch die Thränen gekommen, und ich habe weinen können über meinen seligen Ferdinand und über – Er barg von neuem sein Gesicht in das Taschentuch und schluchzte laut.

Julie ließ seinen Schmerz gewähren; das ungestörte Ausweinen, meinte sie, sey dem tief Gebeugten die erste Wohlthat; dann näherte sie sich ihm nach langer Pause wieder mit sanften Worten und klopfte ihm gutmüthig auf die Achsel und bat ihn, sich zu fassen und sich zu ihren Kindern zu setzen, die ihn, wie sie bei sich meinte, durch ihr schuldloses Kosen am ersten wieder aufheitern würden, oder mit ihr dem Manne entgegen zu gehen, der nun bald kommen müsse.

Kommt er denn zu Fuß? fragte Herr Lampe.

Wie anders, lieber Herr; entgegnete Julchen mit leichtem Lächeln, und freute sich nun, den alten Herrn wieder auf andere Gedanken bringen zu können. Zu einem Pferdchen, das sich mein Mann gar zu gern einmal angeschafft hätte, hat es immer noch nicht reichen wollen. Unser Pacht ist nicht leicht, und im Anfange hat er gar zu viel auf die Wirthschaft verwenden müssen, denn es fehlte hier, als wir herkamen, an Allem. Der Gotthold hat tüchtig gearbeitet und es sich rechtschaffen sauer werden lassen; nun wird es hoffentlich späterhin besser gehen, und in ein paar Jahren kann er gewiß sein Roß unter dem Sattel haben; dann ist er ganz glücklich, denn jetzt läuft er den Tag lang gut und gern seine vier, fünf Meilen, und das wird, besonders in heissen Tagen, oder bei bösem Wetter, ihm doch bald zu viel.

Nun, und Sie Frauchen, wie kommen Sie denn fort, wenn Sie einmal zur Stadt oder in die Nachbarschaft wollen? fragte der Alte.

Stadt und Nachbarschaft, beides seh' ich Jahr aus, Jahr ein nicht, antwortete Julie: Meine Kinder und mein Mann sind meine Gesellschaft, und die Arbeit ist meine Zerstreuung; und will ich einmal in die Kirche, nun, da geh' ich zu Fuß, wir haben nur eine Stunde bis in unser Kirchdorf. Mein Mann wollte einmal einen Wagen kaufen, wie ihn hier Leute unsers Standes zu dergleichen Fahrten wohl brauchen, allein das Dingelchen war doch auch gar zu schlecht, und sollte 50 Thlr. gelten; die hatte mein Mann damals nicht übrig, und so unterblieb der Handel; gehen doch Tausende zu Fuß in die Kirche, warum sollten wir es nicht.

Aber Ihr Herr Vater eine Excellenz, und seine Tochter in so gar beschränkten Lebensverhältnissen! sagte Herr Lampe, und schrieb, um nicht aufzusehen, mit seinem Stocke Figuren in den Sand.

Wohl hat mein Vater, entgegnete Julie mit unterdrückter Empfindlichkeit über den unverdienten Vorwurf: mehremale sich zum jährlichen Zuschuß bestimmter Summen erboten, und unaufgefordert verschiedene nicht unbeträchtliche Sendungen gemacht; aber Gotthold lehnte jene ein- für allemal ab, und schickte diese uneröffnet zurück, und meinte, daß er darum keine Frau genommen, um sich vom Schwiegervater füttern zu lassen, und daß unser allergnädigster Herr seinen Ministern die Gehalte gebe, nicht um damit Kind und Kindeskinder satt zu machen, sondern um davon sorgenfrei und ihrem Stande gemäß leben, und den in ihren Verhältnissen nöthigen Ehrenaufwand bestreiten zu können. – Doch ich vergesse über unserem Plaudern ganz, daß Sie, vom weiten Gehen erschöpft, einer kleinen Erquickung bedürfen –darf ich mit Kaffee aufwarten, oder –

So sehr weit gegangen bin ich just nicht, fiel ihr Herr Lampe für das gastliche Anerbieten dankbar in das Wort: ich habe meinen Wagen, einer kleinen Reparatur halber, vorn am Dorfe bei der Schmiede stehen lassen und bloß das Stückchen von dort bis hieher zu Fuß gemacht, – Kaffee habe ich schon im letzten Städtchen getrunken; aber wenn ich bitten darf, ein Glas Wein – es ist jetzt ohnehin mein Abendstündchen, wo ich zu Hause wohl gern –

Den, lieber Herr, führen wir nicht im Keller, erwiederte Julie mit leiser Stimme, als gingen ihr die Worte schwer über die Lippen; sie wollte durch Lächeln zu verstehen geben, daß auch dieses Entbehren ihr kein Opfer sey, aber die dunkelste Röthe überflog den Liliensammet ihrer Wangen; ein sehr peinigendes Gefühl des Gebildeten, die Scham der Armuth, drückte sie nieder, und dem alten Mann, der ihr gefiel, und den sie gern recht gut bewirthet hätte, seinen bescheidenen Wunsch aus Mangel versagen zu müssen, that ihr wehe.

Was trinkt Ihr denn, Kinder? fragte der Alte, und bohrte seinen Stock tief in die Erde.

Wasser, lieber Herr! antwortete Julie, und, ein feinfühlender Beobachter hätte in den paar Worten und in der ganz eigenen Weise, wie sie das holde Engelwesen aussprach, dessen ganzes Gemüth erkannt. Sie wollte dem Fremden bemerklich machen, daß sein Antheil an ihrer Lage fast beleidigend zu werden anfange; sie wollte sich gegen ihn verstellen, und ihm weiß machen, daß dem Menschen, der sich über das Gewöhnliche erhebe, die Genüsse der Großen und Reichen gleichgiltig wären, und daß man ohne Wein auch vergnügt und glücklich leben könne; und dabei fiel ihr doch auch wieder ein, daß sie vor dem ihr vom Gatten empfohlenen Gaste eigentlich gar zu arm dastehe, und daß ihr Gotthold sich oft nach recht heißen Tagen, oder, wenn er recht fröhlich und heiter gewesen, nach einem Glase Wein gesehnt, und wie sie sich zusammen oft in die Zukunft besserer Zeiten geträumt, wo es ihnen werde leichter werden, sich zuweilen eines solchen Labetrankes zu erfreuen.

Das Alles lag in den drei einfachen Worten, und der alte Mann mußte das Alles auch herausgefühlt haben, denn er schwieg und schüttelte mit dem Kopfe, und wühlte mit dem Stocke, dessen Knopf seine Rechte krampfhaft umschloß, rechts und links im Sande.

Wie lange sind Sie denn hier? fragte er, um nur die Pause, die ihm selbst peinlich zu werden begann, zu unterbrechen.

Vier Jahre schon, versetzte Julie, Röschen, das nach ihr langte, auf den Arm nehmend, und war froh, daß das Gespräch sich nun auf einen andern Punkt drehte. Wie die Zeit vergeht, ist mir es doch selbst oft kaum glaublich! – Arbeit von früh bis Abend, die beiden kleinen Dinger da, ein braver, herzlieber Mann, und mitunter ein bischen Sorge – das kürzte die Jahre zu Monden.

Vier Jahre Arbeit und Sorge, und nichts als Wasser! flisterte Herr Lampe tiefsinnig und düster.

Sie müssen das aber auch nicht gar zu schwer sich denken, unterbrach ihn Julie und gewann es über sich, das recht leicht hinzuwerfen. Millionen Menschen trinken vom Tage ihrer Entwöhnung bis zum Grabe nichts als Wasser, und sind dabei gesund und stark an Leib und Seele; und zweimal haben auch wir recht flott gelebt; bei unsern beiden Tauffesten, – das ließ sich Gotthold nun schon nicht nehmen – da ging es gar hoch her. Da, der kleine Schelm – sie plauderte absichtlich, was ihr gerade einfiel, um der Unterhaltung eine andere Richtung zu geben – weiß auch schon, daß Wein besser schmeckt als Wasser; er trinkt ihn vor sein Leben gern; bei Röschens Kindtaufe, wie ein Alter stieß er mit seinem Fingerhut-Gläschen an, und trank es bis auf die Nagelprobe aus, als Gotthold des Großvaters Gesundheit ausbrachte.

That er das? rief der Alte, seiner nicht mehr mächtig, und sprang auf und hob den Jungen an seine Brust, und Gotthold, eben in den Hof tretend, schrie: Vater, mein Vater! und stürzte, vor seliger Freude ausser sich, zu seinen Füßen, und Julie sank, ihr Röschen im Arm, das Räthsel der Erscheinung sich augenblicklich lösend, in frommer Demuth vor ihm nieder, und die alte breitästige Linde ward zum Tempel, und der stille Feierabend zum heiligen Feste der Versöhnung.


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