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In diesem Jahr, im Monat April, gingen Dagny und Martha eines Nachts spät zusammen durch die Stadt; sie kamen aus einer Gesellschaft und wollten nach Hause. Es war dunkel, und hier und da lag Eis in den Straßen, deshalb gingen sie ganz langsam.

Ich muß immer noch an all das denken, sagte Dagny, was heute abend über Nagel gesprochen wurde. Vieles war neu für mich.

Ich habe es nicht gehört, erwiderte Martha, ich ging hinaus.

Aber eines wußten sie nicht, fuhr Dagny fort. Nagel sagte mir bereits im vorigen Sommer, daß Minute noch einmal schlimm enden würde. Ich verstehe nicht, wie er das damals schon wissen konnte. Er sagte das, lange, lange ehe du mir erzählt hast, was Minute dir angetan hatte.

Sagte er das?

Ja.

Sie waren auf den Weg zum Pfarrhof gekommen. Dunkel und still lag der Wald um sie her, nichts war zu hören als der Laut ihrer Schritte auf dem harten Weg.

Nach langem Schweigen sagte Dagny wieder:

Hier pflegte er immer zu gehen.

Wer? antwortete Martha. Es ist glatt, willst du nicht meinen Arm nehmen?

Doch, aber nimm lieber du den meinen.

Und schweigend gingen sie weiter, Arm in Arm, dicht aneinandergedrückt.

 


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