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[A]11. Auf Herrn Johann Adam Prennels letztes Wort, über welchem er sanft, süß und still eingeschlafen.

Ego sum in Christo, et Christus est in me.
(Ich bin in Christo, und Christus ist in mir.)

1. Wer selig stirbt, stirbt nicht!
Ein guter Tod gedeiht zum Leben,
Und macht die Seel in Freuden schweben
Für Gottes Angesicht.
Laß alles fallen und vergehen,
Wer Christo stirbt, bleibt ewig stehen.

2. Da fehlt's oft vielen an!
Herrn Preuneln aber ist's gelungen:
Der hat mit Christo durchgedrungen,
Ist nun sehr herrlich dran.
In Christo, sprach er, sei mein Ende,
Dem geb ich mich in seine Hände.

3. HErr JEsu, du bist mein!
Du hast dich selber mir geschenket,
Auch bin ich dir ganz emgesenket,
Und leb und sterbe dein.
Uns soll kein Kreuz, kein Schmerz, kein Leiden,
Ja, uns soll auch der Tod nicht scheiden.

4. Und damit ging er hin!
Heißt das nun nicht recht selig sterben?
Wer kann doch immermehr verderben
Bei so gestaltem Sinn?
Wer hier in Christo wohl gewesen,
Wird dort bei Christo wohl genesen.

5. Drum weinet nicht zu viel,
Ihr, die Herr Preunel hat geliebet:
Denn der, an dem ihr euch betrübet,
Hat sein erwünschtes Ziel!
Lagt vielmehr diesen Seufzer hören:
Gott woll auch uns so sterben lehren. Dieses Gedicht ist das letzte Erzeugnis der Muse unseres Dichters, das uns bekannt geworden ist Es wurde am 22. Febr. 1668 beim Tode des Kurfürstl. Rats und Ober-Lizent-Einnehmers J. A. Preunel gedichtet und gleich darauf in einer Gedächtnisschrift auf diesen gedruckt.


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