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Alibeg Kaschkaschi

Suaheli

War einmal ein Mann in Kairo, der hieß Alibeg Kaschkaschi. Und er war ein wenig verrückt, und er pflegte in der Stadt Kairo herumzugehen. Und die Kinder in der Stadt gingen hinter ihm her und spotteten über ihn und schrien: Alibeg Kaschkaschi, Alibeg Kaschkaschi; immer in derselben Weise; wenn er ging und wenn er kam, liefen ihm die Kinder von Kairo alle Tage nach.

Und an einem Tage von den Tagen wurde es dem Alibeg zuviel, daß ihm die Kinder nachliefen und schrien, und er bückte sich und nahm einen großen Stein in seine Hand und warf den Stein in den Haufen der Kinder hinein. Und der Stein traf ein Kind an den Kopf und schlug ihm ein großes Loch hinein, und das Kind schrie sehr, und da kam sein Vater und sah, daß sein Kind schwer verletzt war. Und er fragte: »Wer hat dich so geschlagen?« Und der Junge sagte: »Alibeg Kaschkaschi hat mich so geschlagen.« Als der Vater die Worte seines Kindes hörte, wurde er darüber sehr böse und faßte den Alibeg und schleppte ihn vor den Richter und sagte dem Richter: »Dieser Alibeg hat meinem Sohne mit einem Steine ein großes Loch in den Kopf geschlagen, und ich habe ihn vor das Gericht gebracht, und du wirst schon mit ihm fertig werden.«

Und der Richter fragte den Alibeg: »Warum hast du den Jungen ohne Grund so geschlagen?« Und Alibeg antwortete und sagte zu dem Richter: »Nämlich, o Richter, Gottes Segen über den Propheten.« Und der Richter sagte: »Gott segne ihn und Friede über ihn.« Da sagte er zum zweiten Male: »O Richter, Gottes Segen über den Propheten.« Der Richter sagte: »Der Segen Gottes sei mit ihm und sein Friede.« Da sagte er zum dritten Male: »O Richter, Gottes Segen über den Propheten.« Und der Richter antwortete: »Tausendfacher Segen sei über ihm.« Da sagte er zum vierten Male: »O Richter, Gottes Segen über den Propheten.« Und der Richter wurde des Geschreies von Alibeg satt, wie Alibeg zu ihm sagte: Gottes Segen über den Propheten. Und er sagte: »Ich habe dein Geschrei satt.«

Da antwortete Alibeg und sagte: »O Richter, du hast es satt, dem Propheten Segen zu wünschen, wie soll ich es dann nicht satt werden, wenn mir alle Tage nachgeschrien wird, wenn ich auf der Straße gehe; du bist schon von dem einen Male böse geworden, und ich muß es alle Tage leiden.«

Da erkannte der Richter, daß Alibeg keine Schuld hatte, und sagte zu ihm: »Ich danke schön, gehe nur nach Hause, Alibeg.« Und der Vater mußte seinen Jungen heilen lassen.

Dies ist die Geschichte von Alibeg Kaschkaschi.


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