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Wir wenden uns jetzt zu dem strategischen Gebrauch der im vorigen Kapitel entwickelten taktischen Resultate.
Wir unterscheiden hier folgende Beziehungen:
In der ersten und wichtigsten Beziehung müssen wir wieder unterscheiden:
a. eine Hauptschlacht, b. untergeordnete Gefechte.
1. Das Gebirge als Schlachtfeld. Wir haben im vorigen Kapitel gezeigt, wie wenig der Gebirgsboden dem Verteidiger in einer entscheidenden Schlacht günstig ist, wie sehr hingegen dem Angreifenden. Dies läuft der gewöhnlichen Meinung gerade entgegen; aber freilich, was wirft die gewöhnliche Meinung auch alles durcheinander, wie wenig unterscheidet sie die verschiedenartigsten Beziehungen! Von dem außerordentlichen Widerstand kleiner, untergeordneter Teile bekommt sie den Eindruck einer außerordentlichen Stärke aller Gebirgsverteidigung und ist erstaunt, wenn jemand für den Hauptakt aller Verteidigung, für die Verteidigungsschlacht, diese Stärke leugnet. Auf der andern Seite ist sie aber augenblicklich bereit, in jeder vom Verteidiger im Gebirge verlorenen Schlacht die unbegreiflichen Fehler eines Kordonkrieges zu erblicken, ohne die Natur der Dinge und deren unvermeidlichen Einfluß zu berücksichtigen. Wir scheuen es nicht, mit solcher Meinung in geradem Widerspruch zu sein, müssen dagegen bemerken, wie wir unsere Behauptung zu unserer großen Genugtuung in einem Autor gefunden haben, der uns in mehr als einer Rücksicht hier viel gelten muß; es ist der Erzherzog Karl in seinem Werk über die Feldzüge von 1796 und 1797, ein guter Geschichtsschreiber, ein guter Kritiker und vor allem ein guter Feldherr in einer Person.
Wir können es nur als eine bedauernswerte Lage bezeichnen, wenn der schwächere Verteidiger, der alle seine Kräfte mühsam und mit der größten Anstrengung gesammelt hat, um den Angreifenden in einer entscheidenden Schlacht die Wirkung seiner Vaterlandsliebe, seiner Begeisterung und klugen Besonnenheit fühlen zu lassen, wenn er, auf den alles mit gespannter Erwartung den Blick geheftet hat, sich in die Nacht eines vielfach verschleierten Gebirges hineinbegeben und, durch den eigensinnigen Boden in jeder Bewegung gefesselt, sich den tausend möglichen Anfällen seines überlegenen Gegners preisgeben muß. Nur nach einer einzigen Seite hin hat seine Intelligenz noch ein weites Feld, nämlich in der möglichsten Benutzung aller Hindernisse des Bodens; dies führt aber dicht an die Grenzen des verderblichen Kordonkrieges hin, welcher unter allen Umständen vermieden werden soll. Weit entfernt also, für den Fall einer entscheidenden Schlacht in dem Gebirgslande ein Asyl des Verteidigers zu sehen, würden wir vielmehr dem Feldherrn raten, es aufs äußerste zu vermeiden.
Aber freilich ist dies zuweilen unmöglich; die Schlacht wird dann aber notwendig einen merklich verschiedenen Charakter von der in der Ebene haben; die Stellung wird viel gedehnter, in den meisten Fällen zwei- oder dreimal so lang, der Widerstand viel passiver, der Rückstoß viel schwächer sein. Das sind Einwirkungen des Gebirgsbodens, denen nicht auszuweichen ist; aber freilich soll die Verteidigung in einer solchen Schlacht dennoch nicht bloß in eine Gebirgsverteidigung übergehen, sondern der vorherrschende Charakter soll nur eine gesammelte Aufstellung der Streitkraft im Gebirge sein, wo sich alles in einem Gefecht, großenteils unter den Augen eines Feldherrn zuträgt, und wo Reserven genug bleiben, um die Entscheidung etwas mehr sein zu lassen als ein bloßes Abwehren, ein bloßes Vorhalten des Schildes. Diese Bedingung ist unerläßlich, aber sie ist sehr schwer zu erfüllen, und das Hineingleiten in die wahre Gebirgsverteidigung liegt so nahe, daß man sich nicht wundern muß, wenn sie so oft vorkommt; dabei ist die Gefahr so groß, daß die Theorie nicht genug davor warnen kann.
So viel von einer entscheidenden Schlacht mit der Hauptmacht. –
Für Gefechte von untergeordneter Bedeutung und Wichtigkeit kann dagegen ein Gebirge sehr nützlich sein, weil es dabei auf keinen absoluten Widerstand ankommt, und weil keine entscheidenden Folgen damit verbunden sind. Wir können uns dies klarer machen, wenn wir die Zwecke dieser Reaktion aufzählen:
So viel vom Gebirge in Beziehung auf die in demselben vorkommenden Gefechtsstellungen.
2. Der Einfluß des Gebirges auf andere Gegenden. Weil es, wie wir gesehen haben, so leicht ist, beim Gebirgsboden sich einer bedeutenden Länderfläche durch schwache Posten zu versichern, die in einer zugänglichen Gegend sich nicht halten könnten und beständigen Gefahren ausgesetzt wären; weil jedes Vorschreiten im Gebirge, wenn der Gegner es besetzt hat, viel langsamer als in der Ebene stattfindet, also mit diesem nicht Schritt halten kann, ist auch beim Gebirge viel mehr als bei einem andern gleich großen Landstrich die Frage wichtig, wer im Besitz desselben sei. In einer offenen Gegend kann dieser Besitz sich von einem Tage zum andern ändern; das bloße Vorgehen starker Haufen nötigt die feindlichen, uns die Gegend, welche wir brauchen, zu überlassen. So ist es aber nicht im Gebirge; hier ist auch bei viel geringeren Kräften ein merklicher Widerstand möglich, und deshalb sind, wenn wir einen Abschnitt der Gegend brauchen, welche das Gebirge einnimmt, immer eigene, dazu besonders angelegte und oft einen merklichen Kraft- und Zeitaufwand nötig machende Unternehmungen erforderlich, um uns in den Besitz des Landstrichs zu setzen. Wenn also ein Gebirge auch nicht der Schauplatz der Hauptunternehmungen ist, so kann es doch nicht, wie das bei einer zugänglicheren Gegend der Fall sein würde, als von diesen abhängig, und seine Einnahme und sein Besitz wie eine sich von selbst ergebende Folge unseres Vorschreitens betrachtet werden.
Die Gebirgsgegend hat also eine viel größere Selbständigkeit, ihr Besitz ist entschiedener und weniger veränderlich. Fügt man hinzu, daß ein Gebirgsstrich seiner Natur nach von den Rändern desselben gegen das offene Land eine gute Übersicht gewährt, während er selbst stets wie in dunkle Nacht gehüllt bleibt, so wird man begreifen, daß ein Gebirge für den, welcher es nicht inne hat und doch damit in Berührung kommt, immer als ein unversiegbarer Quell nachteiliger Einflüsse, eine Werkstätte feindlicher Kräfte zu betrachten ist, und daß dies um so mehr der Fall sein wird, wenn das Gebirge vom Gegner nicht bloß besetzt ist, sondern ihm auch gehört. Die kleinsten Haufen verwegener Partisane finden alsdann in ihm Zuflucht, wenn sie verfolgt werden, und können dann ungestraft an einem andern Punkte wieder hervorbrechen; die stärksten Kolonnen können sich in ihm unbemerkt nähern, und immer müssen sich unsere Streitkräfte in einiger Entfernung von dem Gebirge halten, wenn sie nicht in den Bereich seines dominierenden Einflusses geraten, sich nicht einem nachteiligen Kampfe und überraschenden Anfällen, die sie nicht erwidern können, aussetzen wollen.
Auf diese Weise übt jedes Gebirge bis auf eine gewisse Entfernung einen bedeutenden Einfluß auf die angrenzende niedriger liegende Gegend aus. Ob dieser Einfluß augenblicklich, z. B. in einer Schlacht (wie bei Malisch am Rhein 1796), oder erst nach geraumer Zeit gegen die Verbindungslinien wirksam sein wird, hängt von den räumlichen Verhältnissen, – ob er durch das, was im Tale oder in der Ebene Entscheidendes geschieht, mit überwältigt werden kann oder nicht, von den Verhältnissen der Streitkräfte ab.
Bonaparte ist 1805 und 1809 nach Wien vorgedrungen, ohne sich viel um Tirol zu kümmern; Moreau aber hat 1796 Schwaben hauptsächlich deshalb verlassen müssen, weil er der höheren Gegenden nicht Herr war und zu viel Kräfte auf ihre Beobachtung verwenden mußte. In Feldzügen, in denen ein gleichgewichtiges Hin- und Herspielen der Kräfte stattfindet, wird man sich dem fortdauernden Nachteil eines Gebirges, in dessen Besitz der Feind geblieben ist, nicht aussetzen; man wird also nur den Teil desselben, welchen man nach der Richtung der Hauptlinien des Angriffs braucht, einzunehmen und festzuhalten suchen; darum geschieht es gewöhnlich, daß in solchen Fällen das Gebirge der Tummelplatz der einzelnen kleinen Kämpfe ist, die beide Heere miteinander bestehen. Aber man hüte sich, diesen Gegenstand zu überschätzen und ein Gebirge in allen Fällen als den Schlüssel zum Ganzen und seinen Besitz als die Hauptsache zu betrachten. Wo es auf einen Sieg ankommt, ist dieser die Hauptsache, und wenn er errungen ist, kann die Einrichtung der übrigen Verhältnisse nach den herrschenden Bedürfnissen stattfinden.
3. Das Gebirge als strategische Barriere betrachtet. Hier müssen wir zwei Beziehungen unterscheiden.
Die erste ist wieder die einer entscheidenden Schlacht. Man kann nämlich das Gebirge wie einen Fluß, d. h. als eine Barriere mit gewissen Zugängen, betrachten, die uns dadurch zu einem siegreichen Gefecht Gelegenheit gibt, indem sie die feindliche Macht im Vorschreiten trennt, sie auf gewisse Wege einschränkt und uns in den Stand setzt, mit unserer hinter dem Gebirge vereinigt aufgestellten Macht über einen einzelnen Teil der feindlichen herzufallen. Da der Angreifende beim Vorgehen durch ein Gebirge, wenn er auch alle anderen Rücksichten beiseite setzen wollte, schon deswegen nicht in einer Kolonne bleiben kann, weil er sich der Gefahr aussetzen würde, sich mit einer einzigen Rückzugsstraße in eine entscheidende Schlacht einzulassen, so wird allerdings die Verteidigungsweise von sehr wesentlichen Umständen abhängen. Da aber die Begriffe von Gebirgen und Gebirgsausgängen sehr unbestimmt sind, so kommt bei dieser Maßregel alles auf die Gegend selbst an, und sie können daher nur als mögliche angedeutet werden, bei denen aber noch zweier Nachteile gedacht werden muß: der erste ist, daß der Feind, wenn er einen Stoß erhalten hat, im Gebirge sehr bald Schutz findet; der zweite, daß er die überhöhende Gegend inne hat, was zwar kein entscheidender, aber doch immer ein Nachteil für den Verfolgenden ist.
Uns ist keine Schlacht bekannt, die unter solchen Umständen geliefert worden wäre, wenn man nicht die Schlacht gegen Alvinzi 1796 dahin rechnen will. Aber daß der Fall eintreten kann, macht Bonapartes Übergang über die Alpen im Jahre 1800 deutlich, wo ihn Melas vor der Vereinigung seiner Kolonnen mit der ganzen Macht hätte anfallen können und sollen.
Die zweite Beziehung, welche das Gebirge als eine Barriere haben kann, ist die auf die feindlichen Verbindungslinien, wenn es diese nämlich durchschneidet. Abgesehen von der Befestigung der Durchgänge durch Forts und von den Wirkungen einer Volksbewaffnung, können schlechte Gebirgswege in schlechter Jahreszeit schon allein einer Armee verderblich werden; sie haben nicht selten den Rückzug veranlaßt, nachdem sie dem Heere zuvor Mark und Blut ausgesogen hatten. Kommt ein häufiges Streifen der Parteigänger oder gar ein Volkskrieg hinzu, so wird die feindliche Armee zu großen Entsendungen und zuletzt zur Aufstellung fester Posten im Gebirge genötigt und so in die nachteiligste Lage verwickelt, die es im Angriffskrieg geben kann.
4. Das Gebirge in Beziehung auf den Unterhalt der Heere. Dieser Gegenstand ist sehr einfach und an sich verständlich. Der größte Nutzen, welchen der Verteidiger in dieser Beziehung davon haben kann, wird eintreten, wenn der Angreifende entweder im Gebirge stehen bleiben oder wenigstens es hinter sich lassen muß.
Man wird diese Betrachtungen über die Gebirgsverteidigung, welche im Grunde den ganzen Gebirgskrieg umfassen, und deren Reflexe auch auf den Angriffskrieg das nötige Licht werfen, nicht deswegen für unrichtig oder unpraktisch halten, weil man im Gebirge nicht Ebenen und aus der Ebene kein Gebirge machen kann, die Wahl des Kriegstheaters aber durch so viele andere Dinge bestimmt wird, daß es scheint, als könne nur wenig Spielraum für Rücksichten dieser Art bleiben. Bei großen Verhältnissen wird man finden, daß dieser Spielraum so gering nicht ist. Ist von der Aufstellung und Wirksamkeit der Hauptmacht und zwar im Augenblick der entscheidenden Schlacht die Rede, so können einige Märsche mehr, vorwärts oder rückwärts, das Heer aus dem Gebirgsboden in die Ebene bringen, und eine entschlossene Vereinigung der Hauptmassen in der Ebene das daneben liegende Gebirge neutralisieren.
Wir wollen jetzt das über diesen Gegenstand verteilte Licht noch einmal in einem Brennpunkte zu einem deutlichen Bilde sammeln.
Wir behaupten und glauben erwiesen zu haben, daß das Gebirge, sowohl in der Taktik wie in der Strategie, der Verteidigung im allgemeinen ungünstig sei, und verstehen dann unter Verteidigung die entscheidende, von deren Erfolg die Frage über den Besitz oder Verlust des Landes abhängt. Es raubt die Übersicht und hindert die Bewegungen nach allen Richtungen; es zwingt zur Passivität und nötigt, jeden Zugang zu verstopfen, woraus denn immer mehr oder weniger ein Kordonkrieg wird. Man soll also mit der Hauptmacht das Gebirge womöglich vermeiden und es seitwärts liegen lassen oder vor oder hinter sich behalten.
Hingegen glauben wir, daß für die untergeordneten Aufgaben und Zwecke im Gebirgsboden ein verstärkendes Prinzip liegt, und nach dem, was wir darüber gesagt haben, wird man es für keinen Widerspruch halten, wenn wir behaupten, daß er ein wahrer Zufluchtsort des Schwachen ist, d. h. desjenigen, der eine absolute Entscheidung nicht mehr suchen darf. – Die Vorteile, welche die Nebenrollen auf dem Gebirgsboden haben, schließen die Hauptmacht wiederum von demselben aus.
Aber alle diese Betrachtungen werden schwerlich dem Eindruck der Sinne das Gleichgewicht halten. Im einzelnen Fall wird die Einbildungskraft, nicht allein der Unerfahrenen, sondern auch aller an schlechte Kriegsmethode Gewöhnten, so überwiegende Eindrücke von den Schwierigkeiten bekommen, welche der Gebirgsboden als ein dichteres, zäheres Element allen Bewegungen des Angreifenden entgegenstellt, daß sie Mühe haben werden, unsere Meinung nicht für die wunderlichste Paradoxie zu halten. Bei allen allgemeinen Betrachtungen aber wird die Geschichte des letzten Jahrhunderts (mit seiner eigentümlichen Kriegführung) an die Stelle des sinnlichen Eindrucks treten, und so werden nur wenige sich entschließen, zu glauben, daß z. B. Österreich seine Staaten gegen Italien mit nicht mehr Leichtigkeit als gegen den Rhein sollte verteidigen können. Dagegen werden die Franzosen, die den Krieg zwanzig Jahre lang unter einer energischen und rücksichtslosen Führung gemacht und ihre glücklichen Erfolge immer vor Augen haben, sich noch lange in diesem Falle wie in anderen durch den Takt eines geübten Urteils auszeichnen.
So wäre also ein Staat mehr geschützt durch offene Gegenden, als durch Gebirge, Spanien stärker ohne seine Pyrenäen, die Lombardei unzugänglicher ohne die Alpen, und ein ebenes Land, z. B. Norddeutschland, schwerer zu erobern als ein Gebirgsland? An diese falschen Folgerungen wollen wir unsere letzten Bemerkungen anknüpfen.
Wir behaupten nicht, daß Spanien ohne seine Pyrenäen stärker wäre als mit denselben, sondern daß eine spanische Armee, die sich stark genug fühlt, es auf eine entscheidende Schlacht ankommen zu lassen, besser tut, sich hinter dem Ebro vereinigt aufzustellen, als sich in die fünfzehn Pässe der Pyrenäen zu verteilen. Dadurch wird die Einwirkung der Pyrenäen auf den Krieg noch lange nicht aufgehoben. Dasselbe behaupten wir von einer italienischen Armee. Verteilte sie sich in den hohen Alpen, so würde sie von jedem entschlossenen Gegner überwunden werden, ohne auch nur die Alternative eines Sieges oder einer Niederlage zu haben, während sie in der Ebene von Turin die Chancen jener andern Armee haben würde. Deswegen aber wird noch niemand glauben, daß es dem Angreifenden erwünscht sei, eine Gebirgsmasse wie die der Alpen zu durchziehen und hinter sich zu lassen. – Übrigens wird durch diese in der Ebene angenommene Hauptschlacht nicht einmal eine vorläufige Verteidigung des Gebirges mit untergeordneten Kräften ausgeschlossen, die bei solchen Massen, wie die Alpen und Pyrenäen sind, sehr ratsam ist. Endlich sind wir weit entfernt, die Eroberung eines ebenen Landes für leichter als die eines gebirgigen zu halten, es sei denn, daß ein einziger Sieg den Feind gänzlich entwaffnete. Nach diesem Siege tritt für den Erobernden ein Zustand der Verteidigung ein, bei welchem ihm der Gebirgsboden ebenso nachteilig und nachteiliger werden muß, als er es dem Verteidiger war. Dauert der Krieg fort, kommt äußere Hilfe herbei, tritt das Volk unter die Waffen, dann werden diese Reaktionen durch den Gebirgsboden noch gesteigert.
Es ist bei diesem Gegenstand wie in der Dioptrik; die Bilder nehmen an Stärke des Lichtes zu, wenn man den Gegenstand in einer gewissen Richtung fortbewegt, jedoch nicht, so weit man will, sondern bis sie den Brennpunkt erreichen, über den hinaus alles sich umgekehrt darstellt.
Ist die Verteidigung im Gebirge schwächer, so könnte dies eine Veranlassung für den Angreifenden sein, seine Richtungslinie vorzugsweise auf das Gebirge zu nehmen. Dies wird aber nur selten geschehen, weil die Schwierigkeiten des Unterhaltes und der Wege, die Ungewißheit, ob der Gegner eine Hauptschlacht gerade im Gebirge annehmen, und auch die, ob er seine Hauptmacht in demselben aufstellen wird, jenem möglichen Vorteil reichlich das Gleichgewicht halten.