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12

Die amtliche Mitteilung der Polizei über den Tod des Millionärs Manhattan und des Nachtwächters Jim Coster war dürftig; um so ausführlicher waren die Erläuterungen der Tagesblätter, die in langen und breiten Artikeln den Lesern ihre Meinung über diese Begebenheiten auseinandersetzten. Man vermutete, daß auch hier wieder eine Untat des großen Verbrechers Wilkins vorlag, und den Beteuerungen der Polizei, wonach zu einer solchen Annahme einstweilen jede, aber auch jede Voraussetzung fehle, wurde keinerlei Glauben geschenkt. Im Gegenteil, man beschuldigte die Polizei, daß sie mit Wilkins gemeinsame Sache mache, und er seine Freiheit und Sicherheit nur diesem Umstande verdanke. Aus dem allen merkte man nur zu deutlich, daß der sensationelle Artikel E. C. Poors nicht ohne Wirkung geblieben war.

Kapitän Hearn, der allein die Untersuchung in der Mordsache »Manhattan« leitete, wurde schließlich zum Polizeipräsidenten berufen, der ihm in wenig schmeichelhaften Worten seine Mißbilligung über die bisherige ergebnislos gebliebene Tätigkeit ausdrückte.

Die Mienen Hearns blieben im Verlaufe dieser Besprechung unbewegt. So bescheiden und unterwürfig er Leuten gegenüber war, die er eines Verbrechens überführen wollte oder deren Aussagen er zu anderen Zwecken brauchte, so anmaßend und unausstehlich konnte er gerade dort sein, wo andere Menschen stets zu Kreuze krochen, – nämlich höheren Vorgesetzten gegenüber. Und das Merkwürdigste an der Sache war: es hatte ihm noch nie geschadet.

Nachdem der gestrenge Herr Polizeipräsident fast eine halbe Stunde lang ununterbrochen gewettert hatte, und sein Vorrat an Bezeichnungen für nachlässige Untergebene sich bedenklich dem Ende näherte, nahm Kapitän Hearn das Wort. Seine Rede bestand aus lauter Fragen und war so kurz und bündig, wie ihn noch nie ein Verbrecher hatte sprechen hören:

»Wurde mir nicht kürzlich ein Papier ausgefolgt, mit Ihrer und des Herrn Ministers Unterschrift versehen, wonach ich – nur, einzig und allein – nach einem gewissen Wilkins zu fahnden hätte? Habe nicht ich selbst im Zusammenhang mit dieser Aufgabe darum ersucht, mir den Fall ›Manhattan‹ zu übergeben? Genügt meine ausdrückliche Versicherung nicht, daß ich den Mörder Manhattans unter allen Umständen fassen werde?«

Der Polizeipräsident mußte alle drei Fragen bejahen.

»Dann«, sagte Hearn nicht ganz ohne Pathos, »dann lassen Sie mich bitte ungehindert zum Wohle der Menschheit im allgemeinen und der amerikanischen Bürger im besonderen tätig sein!«

Daraufhin ließ ihn der Polizeipräsident ohne ein weiteres Wort des Vorwurfs gehen; der nächste Polizist aber, der dem Allgewaltigen über den Weg lief, mußte fünf bange Minuten lang als Blitzableiter für dessen zornige Entladungen dienen.

Drei Tage lang beschäftigte Manhattans Tod die Zeitungen. Drei Tage lang interessierte sich die Öffentlichkeit für Manhattans Tod mehr als für den Stand der Petroleum-Aktien, was viel heißen will, da zu jener Zeit gerade eine große Hausse in diesen Papieren einsetzte. Am vierten Tage begann das allgemeine Interesse an dieser Angelegenheit zu schwinden, und am fünften dachte kaum noch ein Mensch daran.

Um so erstaunter waren alle, als am Tage darauf die Daily News wieder einen spaltenlangen Artikel mit der Überschrift: »Manhattan und sein Testament« veröffentlichten.

»Es ist unserem Mitarbeiter gelungen festzustellen«, hieß es unter anderem in diesem Aufsatz, »daß der so plötzlich dahingeraffte Millionär knappe zwei Tage vor seinem entsetzlichen Ende ein neues Testament aufgesetzt hat. Wie wir des weiteren erfahren, ist es das zwölfte Testament, das er in seinem Leben abgefaßt hat, und es dürfte nicht ohne Interesse sein, daß sein Notar die Weisung erhielt, es genau sieben Tage nach des Testators Tode um zwölf Uhr mitternachts in dessen Wohnung und im Beisein sämtlicher Verwandter zu öffnen. Ausdrücklich ist aber auch die Anwesenheit seines langjährigen treuen Dieners Jack Hunter gewünscht worden und auffallenderweise auch die des Privatdetektivs Gerhard Huntington. Der letzte Umstand und die ungewöhnliche Stunde, die Manhattan zur Öffnung seines Testaments gewählt hat, geben zu der Vermutung Anlaß, daß es sich in diesem Fall um ein durchaus nicht alltägliches Testament handelt.«

Mit Spannung sah man der Stunde entgegen, da nach Manhattans eigenem Wunsche mit dem letzten Schlage der alten Wanduhr in seinem Wohnzimmer die Siegel des seine letzten Wünsche enthaltenden Briefumschlages erbrochen werden sollten. Was würde der Umschlag enthalten? Wer Manhattan und seinen Menschenhaß kannte, war beinahe geneigt, an einen bösen Scherz zu glauben, den sich der Verschiedene noch übers Grab hinaus leisten wollte. Andererseits sprach aber gerade die Tatsache dagegen, daß es nicht das erste, sondern das zwölfte Testament des Millionärs war; man müßte denn die Annahme gelten lassen, er hätte seinen Tod vorausgeahnt.

Am gespanntesten von allen waren aus sehr naheliegenden Gründen natürlich die Verwandten des Testators. Als die siebentägige Frist abgelaufen war, trieb einzelne von ihnen ihre Ungeduld schon vorzeitig, am frühen Abend, in die Villa des Verstorbenen, und um elf Uhr waren alle vollzählig versammelt. Man saß in den Ecken des geräumigen Wohnzimmers herum und musterte einander mit feindseligen, mißtrauischen Blicken. Es war, als fürchtete jeder, sein Nachbar könnte sich auf irgendeine geheimnisvolle Weise mit dem Toten in Verbindung setzen und sich dadurch noch schnell einige Vorteile sichern.

Doris war unwillkürlich von der allgemeinen Nervosität angesteckt worden. Ihre Wangen glühten, und nur die Nähe des wie immer gelassenen Vetters Leroy wirkte beruhigend auf sie. Wubbels, de Wood und Snyder unterschieden sich voneinander nur in dem Grade und den Äußerungen ihrer Erregung. Mrs. Isatschik gab ihrem Sohn mit heiserer Stimme die letzten Anweisungen darüber, wie er sich zu verhalten habe, wenn er wider Erwarten nicht als Universalerbe eingesetzt würde.

»Ich habe am Abend, als wir alle hier eingeladen waren, Manhattan genau beobachtet«, wisperte sie. »Wenn überhaupt jemand außer dir Aussichten hat, ihn zu beerben, so ist es das Mädchen dort, die Doris.«

»Ganz bestimmt, dear mother. Sie wird Universalerbin«, stimmte ihr Wilbur zu.

»Sie könnte es werden«, berichtigte die Mutter. »Aber selbst wenn der alte Kerl auf die groteske Idee verfallen wäre, ausgerechnet diesem nichtsnutzigen Lärvchen sein Vermögen zu vermachen, so habe ich auch dafür vorgesorgt. Verstehst du?«

Wilbur gähnte.

»Ich verstehe. Er kann machen, was er will, wir werden dennoch Universalerbe«, sagte er zerstreut und lud sich eilig die drei letzten Lachsbrötchen auf seinen Teller, da Lux Anstalten machte, das Tablett wegzunehmen.

»Du fragst gar nicht, wie ich da vorgesorgt habe«, meinte die Mutter vorwurfsvoll.

»Gerade wollte ich danach fragen, dear mother«, nickte der Sohn, auf beiden Backen kauend.

»Wenn die Doris ihn beerbt«, flüsterte Mrs. Isatschik geheimnisvoll, »so heiratest du sie eben ganz einfach!«

Wilbur machte ein erschrockenes Gesicht. Mit halboffenem Mund starrte er die Mutter an und vergaß im Augenblick sogar das Essen.

»Ja … natürlich …« murmelte er endlich zögernd, um gleich darauf, durch einen entrüsteten Blick seiner Mutter gestraft, hastig hinzuzufügen: »Selbstverständlich! Wir heiraten sie eben, dear mother. Furchtbar einfach!«

Mrs. Isatschik wollte gerade mit dem Erläutern ihres Planes beginnen, als plötzlich eine Bewegung durch die Reihen der Wartenden ging. Die Tür hatte sich geöffnet, und mit einer an alle gerichteten Verneigung trat der Notar ein. Ihm folgte mit stummem Gruß der Detektiv Huntington. Der Notar legte seine braune Aktenmappe auf ein kleines Tischchen, nahm daran Platz und zog seine Taschenuhr. Unwillkürlich folgten alle, die im Besitz von Uhren waren, seinem Beispiel. Es war jetzt genau drei Minuten vor zwölf.

Drei Minuten lang herrschte drückendes Schweigen. Es wirkte wie eine Erlösung, als die alte Wanduhr endlich schnurrend zum Schlagen ausholte. Alle zählten mit.

Der Ton des letzten Schlages klang noch nach, als der Notar sich rasch erhob, der Aktenmappe einen großen, gelben, fünfmal versiegelten Umschlag entnahm und sich kurz räusperte.

»Meine sehr verehrten Damen und Herren«, begann er. »Ich brauche Ihnen den Zweck unseres Hierseins nicht zu erklären, da er wohl allen Beteiligten hinreichend bekannt sein dürfte. Darum komme ich sofort zur Sache.« Er riß mit einer schnellen Bewegung den versiegelten Umschlag auf und fuhr fort: »Ich beginne jetzt mit dem Verlesen der letztwilligen Verfügungen meines Klienten, Mr. Frederick Manhattans …«

Es war so still geworden, daß man das Ticken der Taschenuhren hören konnte. Niemand wagte, die beinahe andächtige Stimmung durch ein Räuspern oder gar durch ein vorschnelles Wort zu stören. Die Blicke aller hingen erwartungsvoll an den Lippen des Notars.

Nach den üblichen einleitenden Bemerkungen, die der Notar mit eintöniger Stimme vorlas, wie wenn er dadurch die Unwichtigkeit des Gelesenen recht deutlich hervorheben wollte, kam er zu den wichtigeren Teilen des Testamentes. Hier erhob er seine Stimme:

»… Vor zwei Jahren, als ich mich von allen Geschäften zurückzog, legte ich mein Geld in sicheren Papieren an, – vorwiegend in Baltimore and Ohio shares. Diese Aktien sowie ein größerer Betrag in Devisen ist in einem Safe des Bankhauses ›Abraham Rubinstein‹, New York, hinterlegt. Der Schlüssel zu diesem Safe liegt dem Testament bei. Ich wünsche, daß das Safe nur von meinem Notar geöffnet wird und zwar erst dann, wenn der von mir eingesetzte Erbe die einzige Bedingung, die ich weiter unten stelle, in einwandfreier Weise erfüllt hat …«

»Ein einziger Erbe!« konstatierte Mrs. Isatschik mit Befriedigung und ziemlich laut. »Was habe ich immer gesagt, Wilbur? Du und kein …«

Unwillige Ausrufe der Verwandten und eine beschwichtigende Handbewegung des Notars brachten sie zum Schweigen. Als er im Lesen fortfuhr, lag in seiner Stimme eine leichte Schärfe.

»… Mein Vermögen dürfte, gering geschätzt, etwas über zehn Millionen Dollars betragen …«

Wieder sah sich der Notar am Weiterlesen gehindert. Ein allgemeines beifälliges Murmeln der Verwandten Manhattans ließ erkennen, daß sie mit der Höhe der von ihm verdienten Summe einverstanden waren. Es dauerte eine Weile, bis die beschwörenden Blicke des Notars ihre Wirkung taten, und wieder Ruhe eintrat.

»… Außer dem bereits oben erwähnten Safe«, fuhr er fort, »habe ich bei dem Bankhaus ›Abraham Rubinstein‹ auch ein Dollarkonto. Von diesem Konto sind an folgende Personen zu zahlen: An meine beiden Nichten Doris und Evelyn Elmhurst, an meine Stiefschwester Mary Isatschik sowie deren Sohn Wilbur, ferner an meinen Neffen Frank Leroy, an meinen Neffen Charles de Wood, endlich an meine beiden Schwager Rolf Wubbels und Henry Snyder – je ein Legat von eintausend Dollars, sofort auszahlbar. Desgleichen meinem langjährigen Diener Jack Hunter ein Legat von fünfundzwanzigtausend Dollars, ebenfalls sofort zahlbar …«

Ein Sturm der Entrüstung brach aus. De Wood, Wubbels, Snyder und Mrs. Isatschik waren von ihren Stühlen gesprungen und liefen händefuchtelnd im Zimmer umher.

»Ich protestiere!« brüllte Wubbels in tiefem Baß.

»Der Mann muß ja geisteskrank gewesen sein!« krähte Mrs. Isatschik.

»Ich beantrage Nichtigkeitserklärung wegen Unzurechnungsfähigkeit des Testators!« erklärte de Wood wutschnaubend.

»Ein gewöhnlicher Diener uns vorgezogen!« zischte Snyder und warf giftige Blicke nach der Richtung, wo Lux saß. »Unerhört!«

Vergebens versuchte der Notar, zu Worte zu kommen.

»Ladies and gentlemen! Ich bitte … aber ich bitte …«

Es nützte nichts. Der Lärm wurde immer größer. Es war das erstemal, daß fast alle Verwandten Mr. Frederick Manhattans einmütig vorgingen.

In dem allgemeinen Durcheinander wirkten nur die Gestalten Jack Hunters und Huntingtons beruhigend. Der Detektiv brannte sich gemächlich eine Zigarette an und ließ seine Blicke unbeirrt über die erregten Menschen schweifen. Kein Zucken in seinem Gesicht verriet Erstaunen, und man konnte darin weder Mißbilligung noch Beifall erkennen. Lux wiederum saß mit im Schoß gefalteten Händen da und starrte andächtig zu einem großen Ölgemälde empor, das seinen verschiedenen Herrn in jungen Jahren darstellte.

»Ladies and gentlemen!« wiederholte der Notar mit Stentorstimme. »Wir sind noch nicht beim Hauptteil des Testamentes angelangt! Gestatten Sie mir …«

Es war verblüffend, wie mit einem Schlage wieder Ruhe eintrat. Nur Mrs. Isatschik lispelte noch: »Oh … der kindische Tropf … oh …« Dann schwieg auch sie.

Der Notar konnte im Lesen fortfahren.

»… Da ich mein Leben seit einiget Zeit von unbekannten Personen bedroht sehe und berechtigten Anlaß zur Furcht vor einem gewaltsamen Ende zu haben glaube, bestimme ich hiermit folgendes: Mein gesamtes, nach Abzug der obengenannten Legate verbleibendes Vermögen vermache ich derjenigen von den mit einem Legat bedachten Personen, die meinen Mörder entdeckt und der verdienten Strafe zuführt. Sollten zur Festnahme des Mörders zwei oder drei der Erbberechtigten gemeinsam mitgewirkt haben, so steht das Vermögen ihnen zu gleichen Teilen zu. Außer den obengenannten Personen hat keine andere ein Recht auf mein Vermögen, selbst wenn es ihr gelingt, den Mörder zu fassen. Lediglich eine Belohnung von 50 000 Dollars soll dann zur Auszahlung kommen. Als einzige Ausnahme für einen solchen Fall nenne und bestimme ich meinen Berater und Freund, den Privatdetektiv Gerhard Huntington.

Sollte dieser mein letzter Wille seiner Eigenheit halber von irgendeiner Seite angefochten werden, und sollte diese Anfechtung von Erfolg begleitet sein, so ist mein gesamtes Vermögen an zehn auf einer besonderen Liste angeführte Siechenheime zu verteilen. Das gleiche gilt für den Fall, daß keiner der Erbberechtigten der von mir gestellten Bedingung entsprechen würde.«

Der Notar hatte schon längst geendet, aber noch immer herrschte Schweigen im Raum. Die letzten Sätze des Testamentes schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben: niemand dachte mehr ans Protestieren oder Beantragung von Nichtigkeitserklärung. Allen war sofort klar geworden, daß man wohl einige Aussichten hatte, mit einer Anfechtung gegen die zuerst verlesenen sonderbaren Bestimmungen des Testators durchzudringen; daß die Aussichten aber gleich Null waren, wenn es hieß, die Gerichtsbehörde von der Unzurechnungsfähigkeit Manhattans beim Abfassen des letzten Paragraphen zu überzeugen.

Mrs. Isatschik war die erste, die sich aus ihrer Versunkenheit aufraffte.

»Komm, Wilbur«, sagte sie hoheitsvoll. »Ich habe schon immer gewußt, daß du des guten Onkel Fredericks Universalerbe wirst. Bei deinen Fähigkeiten und mit deinem klugen Kopf wird es dir kaum nennenswerte Schwierigkeiten machen, den Mörder zu entdecken.«

Das dröhnende Gelächter Wubbels' wirkte auf alle ansteckend. Sogar der Notar lächelte leise, als er seine Akten zusammenkramte und in der Mappe verschloß.

*

Am nächsten Tage war in den Mittagsausgaben sämtlicher Blätter schon der genaue Wortlaut des seltsamen Testamentes abgedruckt. Es folgten längere Abhandlungen, in denen die Aussichten der einzelnen Familienmitglieder auf das Erbe gegeneinander abgeschätzt wurden. Alle Zeitungen waren sich darüber einig, daß der Detektiv Huntington die besten Aussichten hatte, da ja die den Erbberechtigten von Manhattan gestellte Aufgabe in sein Fach schlug. Einige Blätter prophezeiten dem an Beziehungen reichen Generaldirektor Wubbels Erfolg, andere wiederum glaubten an einen Sieg des jungen, kraftstrotzenden Leroy. Die Aussichten der übrigen Erbberechtigten wurden geringer bewertet.

Die Daily News war das einzige Blatt, das sich nicht lange bei dem oder den vermutlichen Erben aufhielt, dafür aber auf einen anderen wichtigen Umstand hinwies.

»Ist es nicht sonderbar«, schrieb der Mitarbeiter dieser Zeitung, »daß ein mehrfacher Millionär zum Hinterlegen seines zehn Millionen Dollars betragenden Vermögens ein Safe bei dem kleinen und gänzlich unbekannten Bankgeschäft ›Abraham Rubinstein‹ mietet? Warum wählte er nicht eines jener großen Bankunternehmen, deren Tresoren nicht einmal mehr mit Dynamit leicht beizukommen ist?

Wir gehen in der Annahme, daß ein ganz besonderer Grund dahinter steckt, bestimmt nicht fehl; und es sollte uns nicht wundern, wenn mit Manhattans Safe, bevor man ihn öffnen darf, noch recht merkwürdige Dinge geschehen werden.

Es fragt sich nun: Ist dies vom Testator beabsichtigt, und – wenn ja – warum?«


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