Fedor von Zobeltitz
Der Telamone
Fedor von Zobeltitz

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Neunzehntes Kapitel

Durch die Fenster der ziemlich geräumigen und wohnlich eingerichteten Stube, die Tom und Fritz im fünften Stockwerk einer Seitenstraße des Boulevard Saint-Michel bewohnten, dämmerte mit rosenrot gemischten Schatten der Abend herein. Tom kniete vor einem großen Reisekoffer, der hauptsächlich mit Büchern gefüllt war, und bemühte sich, die Schlußkrammen desselben in die Widerhaken zu drücken; Fritz saß rücklings auf einem Stuhl am Fenster und rauchte eine Pfeife.

»Soll ich dir helfen?«

»Danke, es geht schon so,« gab Tom zurück. »Gottlob, daß ich fertig bin! Die Leinwandflächen, die ich für meinen Silhouetten-Zauber brauchte, liegen zusammengefaltet in der Kommode. Ich will mich nicht damit schleppen, – kannst sie verkaufen oder dir Nachthemden draus machen lassen! Auch den Rembrandt-Anzug und die Perrücken lasse ich dir als Angedenken zurück, – sonst nichts. Sage 'mal: besitzest du nicht eine Photographie von dir?«

»Leider nein, aber ich schick' dir gerne eine nach, doch nur gegen Umtausch.«

»Vergiß es nicht; du erhältst mein Bild, sobald ich mich wieder auf besseren Lebenswegen zurechtgefunden habe. Hast du dir gemerkt, um wieviel Uhr der Frühzug nach Calais abgeht?«

»Um fünf ein halb!«

»Teufel, so früh! Das ist ja vor Tagesanbruch! Komm' nicht erst mit auf die Bahn, Junge, bleib' ruhig liegen! Ich brauch' dich nicht, und so ein verlängerter Abschied zerrt mehr am Herzen als ein Händedruck und ein Kuß und ein kurzes Auf Wiedersehen! – Junge, es geht mir doch schmerzlich nahe, dich allein zurücklassen zu müssen! Du hast mir in letzter Zeit gar nicht gefallen, gar nicht! Es ist so etwas von einer Zweiseelen-Natur in dir zum Durchbruch gekommen, das mir nicht zusagen will. Könntest du doch auch dies Jammerleben aufgeben und dich einer vernünftigeren Beschäftigung zuwenden!«

Fritz lachte kurz und bitter auf.

»Laß' das,« sagte er, »es ist noch nicht an der Zeit! Aber ich werde ja auch dahin kommen und dann nicht verfehlen, dir anzuzeigen, daß ich deiner würdig geworden bin. Vorläufig bin ich's nicht.«

»Red' nicht solchen Unsinn, Fritz! Verstehe nicht, was seit einiger Zeit in dich gefahren ist! Oder vielmehr: ich glaube es doch zu verstehen! Ich habe dich schon einmal vor der Carmella gewarnt und ich wiederhol' diese 345 Warnung: hüte dich vor ihr! Du hast einen kräftigen Anlauf genommen, aus dem alten Netze herauszukommen, – nun aber läufst du Gefahr, mehr und mehr eingesponnen zu werden.« . .

Fritz schwieg einige Minuten und schaute zum Fenster hinaus auf das Dächermeer, über dem der Abendglanz lag. Dann wandte er sich zu Tom zurück und entgegnete ruhigen Tones:

»Schilt nicht auf Carmella, – sie verdient es nicht. Sie hat ihre Fehler, wie jeder Mensch, aber die guten Seiten überwiegen. Ich bin ihr zudem zur Dankbarkeit verpflichtet. Roche-Crevet hätte mich kaum behalten, wenn sie sich nicht bereit erklärt hätte, mit mir gemeinsam aufzutreten. Er ist entzückt von ihr, hat ihr aber einen Bettellohn angeboten. Ihr ist das gleich, sie lachte darüber, – sie war zufrieden, mir helfen zu können. Sie ist ein gutes, selbstloses Geschöpf!«

»Selbstlos?! – Eh nun, ich bin andrer Meinung. Was du Selbstlosigkeit nennst, dünkt mich nackteste Selbstsucht. Sie hat eine tolle Leidenschaft für dich und will dich ködern und fangen, und wie Exempla beweisen, versteht sie es ganz vortrefflich, den Köder auszuwerfen. Hüte dich, ich sag' dir's noch einmal! Ich sehe es seit Wochen deinem Wesen und deinem Auge an, daß du Feuer gefangen hast. Aber so eine Leidenschaft dörrt und verbrennt jede bessere Regung und erstickt das Gefühl für Gutes und Edles. Sie wird dich in der Tiefe zurückhalten, wo du aufwärts klimmen wolltest! Und hast du vergessen, daß Carmella verheiratet ist, daß ihr Mann heute oder morgen zurückkehren und seine Rechte an ihr 346 geltend machen kann? Willst du Moral und Scham deiner Leidenschaft opfern? – Nimm aber einmal an, Krey kehre wirklich zurück, – glaubst du nicht, daß Carmella sich ihm wieder an den Hals hängen würde? Glaubst du nicht, daß sie dir lachend den Rücken wenden würde? O, mein guter Junge, du bist wirklich noch sehr naiv!«

Tom hatte dies alles in ruhig gleichmütigem Tone, zuweilen mit ironischem Anklang gesagt, während er sich mit dem Packen einer kleinen Handtasche beschäftigte. Nun stellte er die Tasche auf einen Stuhl, trat dann gleichfalls an das Fenster heran und legte seinen Arm um die Schulter Fritzens.

»Ich weiß, was du denkst, Alter,« fuhr er fort. »Du denkst: ›ist der Tom ein unangenehm öder Moralprediger, – Gottlob, daß man ihn los wird!‹ – Nein, das letztere denkst du nicht, ich will nicht übertreiben, will ehrlich sein, – aber meine Ansichten über Welt und Menschen hast du schon manchmal verwünscht, nicht wahr? Leider kann ich nun 'mal nicht aus meiner Haut heraus und kann auch nicht etwas Grünes gelb finden, – und ich meine zudem, es ist immer besser, wenn man es schlankweg ausspricht, was man auf dem Herzen hat, als daß man es mühsam hinunterwürgt. Ich gestehe dir ganz offen: ich könnte mich gleichfalls für diese Carmella interessieren, – sie hat Rätselaugen und die schönsten Lippen der Welt, – das würde mich aber nicht hindern, ihr mit unverhohlenem Mißtrauen zu begegnen. Ich traue ihr nicht . . . Nun etwas andres: Du sagtest mir vor einigen Wochen, du hättest dir für dein gemeinsames Auftreten mit der Nera einen neuen Scherz eingeübt, von dem du dir Erfolg versprächest; darf man wissen, was das ist?«

347 »Was soll es sein,« – Fritz zog die Achseln hoch, – »ein alberner Hokuspokus für die Schaulust des Publikums – nichts weiter! Ich lasse mir die Brust mit Eisengewichten belasten und singe dabei eine Arie aus dem Troubadour. Eine Fanfaronade.«

»Die dir die Gesundheit kosten kann,« fiel Tom warnend ein.

»Dann opf're ich mich meinem Berufe,« gab Fritz bitter zurück, »und die Welt wird mir ein Denkmal setzen! . . – Weißt du übrigens, daß man ein neues Talent in mir entdeckt haben will? – Unser Kapellmeister von der Arène d'hiver, von dem ich mir die Manrico-Arie einstudieren ließ, um die Melodie wenigstens einigermaßen richtig wiederzugeben, behauptet, ich sei zum Tenoristen geboren. Geht's also nicht mehr mit der Muskelkraft, so tret' ich als Volkssänger auf. Vielleicht bring ich's einmal so weit wie der große Paulus, der mit seiner Boulangisten-Hymne ein Vermögen verdient hat . . . Wo speisen wir zu Abend? Bei Civré?« –

Die Freunde hingen die Mäntel über die Schultern, stülpten die Hüte auf und kletterten aus der Himmelsnähe ihres fünften Stockwerks auf die Erde herab. Beide waren den ganzen Abend hindurch ziemlich einsilbig; die bevorstehende Trennung drückte auf ihre Stimmung. Man speiste, trank ein letztes gemeinsames Glas und kehrte schon gegen zehn in die Wohnung zurück.

Als Tom am nächsten Morgen erwachte, sah er Fritz bereits am Waschtisch stehen. Tom rieb sich die Augen, gähnte und reckte die Arme.

»Du solltest ja liegen bleiben, Junge!«

348 »Ach – sieh' da, bist du auf?« gurgelte Fritz aus dem Waschbecken hervor. »Guten Morgen, mein Herr! Kannst du wirklich im Ernste verlangen, ich solle in den Federn bleiben, wenn du abreisest? Du wirst mir schon gestatten müssen, dir das Geleite zu geben . . . Aber nun heraus, Tom, es wird Zeit!«

Tom schlüpfte aus dem Bette und begann sich anzukleiden. Fritz hatte die Lampe angesteckt, – durch das Fenster drang der erwachende Tag erst in fahlem, nebelgrauen Dämmer.

In einer Viertelstunde standen die beiden gerüstet. Fritz holte einen Fiaker vom nächsten Standplatz und half Tom, den schweren Reisekoffer die Treppen hinabschaffen. Dann rasselte die Droschke durch den Morgennebel nach dem Bahnhofe.

Als Tom sein Billet besorgt und das Gepäck abgefertigt hatte, blieb noch eine gute halbe Stunde Zeit übrig, ehe der Zug abging. Die beiden ließen sich im Wartesaale nieder, in dem es eisig kalt war und eine schlechte Luft herrschte. Der öde, weite Raum war ziemlich leer; nur in einer Ecke hockte auf Kisten und Koffern eine aus Mann und Weib und drei halbwüchsigen Kindern bestehende Auswandererfamilie.

Die Freunde saßen fröstelnd und dicht aneinander geschmiegt am Ende einer, die Längswand einnehmenden Holzbank. Nur von Zeit zu Zeit sprach der eine und andere ein Wort; jeder war mit dem eigenen Gedanken beschäftigt.

»Tom, schreibst du bald?«

Tom nickte. »Am Tage der Ankunft!«

349 Neue Pause; die Auswanderer flüsterten und zischelten in ihrer Ecke.

Fritz nahm die Rechte Toms zwischen seine Hände.

»Schick' mir recht bald dein Bild,« sagte er. »Ich will dich wenigstens im Bilde bei mir haben! Vergiß es nicht! Mir ist so elend zu Mute! Weißt du, mir ist, als gehe ein Stück Gutes in mir verloren« . . .

Tom kämpfte schwer mit sich selbst. Sein stahlfarbenes Auge wurde feucht und seine Lippe zuckte schmerzhaft, als er mit Lachen entgegnete:

»Unsinn, my boy! Laß' doch die Sentimentalität! Wir werden uns wiedersehen! England liegt ja nicht aus der Welt! Sitz' ich erst warm in meiner jungen Häuslichkeit, dann kommst du einmal hinüber und besuchst mich. Das wird eine Freude sein!«

Fritz entgegnete nichts. Er hatte den Kopf gesenkt und starrte vor sich hin. Erst nach einigen Minuten wiederholte er tonlos:

»Schreib' nur recht bald« . . .

Ein schrilles und rohes Auflachen klang durch den kahlen Raum. Die Thür war aufgerissen worden und zwei Männer, ein großer und ein kleiner, waren in den Wartesaal getreten. Der große lachte noch, als er zum nächsten Tische schritt und eine Handtasche auf diesen schleuderte.

»Sie sind ein närrischer Kauz, würdiger Hempel,« sagte er mit rauh klingender Stimme und lockerte den Shawl, den er um seinen Hals geschlungen hatte. »Was wollen Sie denn noch?! Glauben Sie vielleicht, ich werde in Paris verbleiben, um mein Geld in den Closeries oder 350 in der Moulin rouge zu verjuxen? Nichts da – frei Land ist mir lieber! Sie haben Ihren Schein, und ich erbitt' mir den Mammon! Heraus damit!«

»Sobald Sie im Wagen sitzen, Herr Baron,« entgegnete der andre; »ich habe die Befehle meines Auftraggebers zu respektieren. Also gedulden Sie sich bitte noch einige Minuten! Ich meine übrigens, es ist nicht nötig, daß wir so laut miteinander verhandeln. Wir sind nicht allein.«

Er schaute sich um und stutzte, als sein Blick auf Fritz fiel, der sich beim Eintritt der beiden halb erstaunt, halb erschreckt in seiner Ecke aufgerichtet hatte. Über das verwitterte, gelbhäutige Gesicht des kleinen Mannes zuckte es seltsam; er legte die rechte Hand als Schutzdach gegen das flackernde Gaslicht über die Augen – dann schrie er plötzlich auf.

»Fritz! Kleiner! Bist Du's?!« –

Fritz flog auf ihn zu und umhalste ihn, während der andre, gegen die Tischplatte gelehnt und mit der Rechten in seinem großen Vollbart wühlend, mit blödem Auge zu den beiden hinüberstierte.

»Fritz? – Fritz Fiedler?! Ei wahrhaftig, der Herkules! Geben Sie mir die Patschhand, mein Don – 351 das nenn' ich ein Wiedersehen! Wollte Sie schon immer 'mal aufsuchen, da draußen in der Arène d'hiver, aber so etwas wie Scham hielt mich davon ab oder Reue oder – – oder dummes Zeug, ami Fritz, ich habe ein wenig zu hastig meinen Portwein getrunken und da schwatz' ich denn Unsinn! Es ist nichts, schon in aller Frühe mit Portwein zu beginnen, aber ich steh' auf dem Sprunge, nach Amerika hinüber zu rudern, und da wollt' ich mir zuvor die Morgennerven stärken . . . Ihr seht gut aus, edler Hidalgo, und ich hoffe, es geht euch auch also!«

Mit innerem Widerstreben reichte Fritz Krey die Hand, aber er vermochte nicht, ihm in das fahle, gedunsene Gesicht zu schauen. Ihm ekelte vor diesem Manne und vor dem Odem des Verfalls, den er auszuströmen schien.

Auf dem Perron erklang das erste Glockenzeichen vor Abgang des Frühzuges, und gleichzeitig wurde es lebendiger in allen Räumen des Bahnhofes.

»Nachher – nachher,« flüsterte Hempel Fritz zu. »Wir bleiben ja noch zusammen, – oder willst du verreisen?«

»Ich geleite nur einen Freund,« gab Fritz zurück und schaute sich nach Tom um. – »Teufel, wo steckt er denn?!« – Tom war verschwunden.

»Er wird schon draußen sein,« meinte Hempel; »laß' dich nicht abhalten, Kleiner, – ich erwart' dich nachher« . . .

Fritz stürzte auf den Perron, wo ihm Tom bereits entgegentrat.

»Verzeihe, mein Junge,« sagte er, »es sah aus, als wollte ich dir sans adieu entwischen, – aber das Entwischen galt nur diesem gräßlichen Krey! Ich möchte es vermeiden, mit ihm zusammen zu fahren.« . .

352 Man suchte ein Coupé. Fritz schaute nach Krey aus, der in Begleitung von Hempel soeben den Perron betrat und in einem anderen Wagen Platz nahm.

»So Gott will, auf Wiedersehn, Fritz,« sagte Tom und küßte den Freund.

Die Lokomotive pfiff, und der Zug setzte sich mit langsam gleichförmigem Rasseln in Bewegung.

Ein letzter Händedruck, – dann trat Fritz vom Fenster zurück.

»Valet, ami Fritz,« hörte er noch das rauhe Organ Kreys, »moriturus te salutat! Apropos, mein Don, sollten Sie Carmella einmal wiedersehen, so sagen Sie ihr meinen Abschiedsgruß! Sie soll sich um meinetwillen nicht genieren, – ich gebe sie frei! Es war eine Dummheit – eine verfehlte« – –

Rrrrr – rrrrr – rrrrr – rasselten die Wagen. Fritz sah im Rahmen des Coupéfensters noch ein grinsendes Gesicht, eine weiße, schön gehaltene Hand, – und schneller sauste der Zug vorüber . . .

»Nun komm'!«

Der alte Hempel steckte seinen Arm unter den seines ehemaligen Stallers und watschelte mit krummen Knien und einwärts geschobenen Füßen an seiner Seite den Perron entlang.

Draußen war es lichter Tag geworden – ein kalter, nebelfreier Herbsttag. Die Sonne hing klar und voll, aber fast ohne Strahlenglanz, am Firmamente, und dunkelblau spannte der Himmel sich aus. Es lag wie Winterstimmung in der Luft; sie war merkwürdig durchsichtig und ließ alle Gegenstände in der Runde mit scharfen Konturen hervortreten.

353 Hempel hatte Fritz vorgeschlagen, zunächst einen kleinen Spaziergang zu machen und dann in irgend einem Speisehause ein Frühstück zu nehmen; man müsse dies fröhliche Wiedersehen doch mit einem Schluck Feuchtigkeit begießen, – 's sei lange genug her, daß man im Stalle des Grafen Kölpin zum letztenmale eine Berliner Weiße getrunken habe.

Fritz nickte, – ihm war alles recht. So schritten die beiden denn lustig fürbaß, dem Tuileriengarten zu, – der kleine Hempel Arm in Arm mit dem blonden jungen Riesen, ein Bild, das manchem Passanten ein stilles Lächeln abnötigte. Aber weder Fritz, noch der alte Jockey achteten darauf, – sie waren viel zu sehr miteinander beschäftigt. Was hatten sie sich nicht auch alles zu erzählen! – Hempel schlug nach alter Gewohnheit einmal über das andre auf seine Lende, daß es laut schallte, als Fritz ihm, – nicht ohne zu erröten und nicht ohne Stocken – über seine Erlebnisse bei der Bühne berichtete, – und einmal über das andre rief er in starrem Staunen aus: »Ist es denn möglich?! – Als Herkules, sagst du?! – In Trikot, so ganz luftig, duftig?! – Mit Kanonenkugeln?! – I Gott bewahre!« – und dann schob er den schwarzen Cigarrenstummel in die linke Mundecke und sog geräuschvoll daran, bis die fast erkaltete Virginia wieder langsam zu glimmen begann.

Aber Fritz hatte nicht allein so bunte Abenteuer erlebt, auch Hempel wußte das Seinige zu erzählen. Ein Telegramm Kölpin's hatte ihn ganz unerwartet nach London gerufen, wo der Graf mit seiner Gemahlin Winter und Frühling verlebte. Der Graf hatte wahr gemacht, was er schon immer beabsichtigt: seinen Abschied 354 eingereicht und den Dienst quittiert. Sein Vater wollte ihm Deesenhoff zur Bewirtschaftung überlassen, und dort beabsichtigte Wendelin sich ein eignes Gestüt, wenn auch vorläufig noch in engerem Rahmen, zur Heranziehung eines Muster-Rennstalls anzulegen. Hempel hatte die Aufgabe, seine Kenntnisse in den großen englischen Privat-Instituten ähnlichen Genres zu vervollständigen und dem Grafen gleichzeitig beim Ankaufe des neuen Pferde-Materials zur Hand zu gehen. Er sang förmliche Hymnen auf die »Artemisia«, die »Hindernis-Stute«, die er im Stall des Mister Smakers zu Hastings entdeckt hätte und die beim Halali noch ebenso stolz und »fit« aussähe wie beim Abreiten, die jedem Zügelanzuge im Augenblick folge und jegliches Hindernis mit einer Schönheit und Grazie nähme, die einfach – ganz einfach vollendet wäre. Und nun erst der »Pilot«, der mächtige Vollblütler vom »King Edward« aus der »Orange«, den man dem Lord Fizbury so zu sagen mit Gewalt hätte entreißen müssen, denn Lord Fizbury hätte partout nichts von dem Handel wissen wollen, – Wetter, das sei ein Gaul! Ein Gaul »mit Herz«, hoch aufgesetzt, wunderbare Gänge, ein Gebiß zum Küssen und Beine »wie die Fehnuß« (Hempel meinte in seinem etwas kühnen Vergleiche die Venus)! Und dann der »Spooter« und dann die »Berenice«, eine Tochter des weltberühmten »Poodle Pick«, und dann die neuen Deckhengste – – o, diesmal hatte Graf Kölpin wahrhaftig nicht gespart, das Gold hätte locker gesessen wie noch nie! –

Wie ehemals, wenn er von seinen geliebten Vierbeinern oder vom grünen Plane sprach, so redete sich der 355 wackere Hempel auch jetzt wieder in eine hohe Begeisterung hinein. Bei der Schilderung der außerordentlichen Vorzüge der »Artemisia« glühten seine Backen, und bei der Aufzählung der mannigfachen Schönheiten, welche die »Berenice« auszeichneten, geriet er förmlich in Verzückung. Fritz mußte unwillkürlich lächeln; Hempel war der alte närrische Kerl von früher geblieben! –

Als man gemütlich bei einem Glase Wein und einem saftigen Hammelkotelette saß und der Erinnerung an die verflossenen Tage im Stallgange beim Grafen Kölpin, an den seligen »Zappelphilipp«, den Vegesacks ruchlose Hand meuchlings vergiftet, an den alten Aalkrug und den würdigen Herrn Spirius, an Tom, Nickel und Basedow die ersten roten Tropfen geweiht hatte, kam Hempel auch auf Leopold Krey zu sprechen.

»Den sind wir los,« meinte er mit schadenfrohem Lächeln, »und so Gott will for ever! Aber es that auch Not! – Das ist nämlich so gewesen! – Um die Mitte Juli reisten wir aus England ab, blieben an die acht Wochen in Biarritz, was da unten 'rum nach Spanien zu liegt und wo wir mit dem alten Deesenhoffner Herrn zusammentrafen, und dann ging's hierher nach Paris. God be praised reisen wir in drei Tagen nun endlich nach Hause zurück – direktemang nach Deesenhoff – ich habe das Herumkutschieren in aller Welt aber auch ehrlich satt! – Na also, – der Graf und die Gräfin sind eines schönen Abends, es mag so vor vierzehn Tagen gewesen sein, in der Großen Oper, und ich bringe der Gräfin, weil es kühl geworden war, für den Rückweg eine Pellerine, oder wie man so'n Ding nennt, nach dem Theater 356 und pflanze mich in der Vorhalle auf, um dort das Ende der Vorstellung abzuwarten. Da seh' ich auf einmal, wie ein langer Herr mit blondem Vollbart, etwas heruntergekommen gekleidet, aber so auftretend, als ob er der Großmogul selbst sei, an mir vorüberstolziert und mir scharf ins Gesicht guckt. Natürlich hab' ich meinen Baron Leopold doch ohne weiteres erkannt, aber ich muckse nicht und thue so, als ob er mir ganz fremd wäre! Der läßt aber nicht ab, stellt sich mir gegenüber an einen Pfeiler, klemmt ein Monocle ins Auge und schaut mich unverwandt an. Das Theater war einige Minuten später zu Ende, und in dem Gewühl der herausdrängenden Menschenmenge verlor ich Krey aus dem Gesicht. In dem Augenblick aber, wo der Graf und die Gräfin in den Wagen steigen und ich dem Kutscher zurufe: ›Nach dem Grand Hotel!‹ taucht Krey ganz plötzlich wieder hinter mir auf. Er hatte gehört, daß die Kölpins im Grand Hotel wohnten, und weiter wollte er wohl vorläufig nichts. Am andern Morgen fass' ich mir ein Herz und erzähle dem Grafen – natürlich mit aller Vorsicht und in allem Respekt –, daß ich seinen Herrn Schwager vor dem Theater gesehen hätte. Donnerwetter, schnitt der ein Gesicht! Ungefähr so, als wenn man ein Glas Bitterwasser mit Petroleum und einer Wanze d'rin auf einen Zug austrinkt! Aber meine Vorsicht belohnte sich doch. Der Graf nahm auf der Stelle Rücksprache mit seinem Vater, und der alte Herr beauftragte mich, auf der Polizei Erkundigungen über Herrn Leopold einzuziehen. Da erfuhr ich denn aber auch nichts weiter, als daß Krey schon vor Monaten in Paris eingetroffen sei und zuerst im Hotel 357 Monopol gewohnt habe; dann sei er dort fortgezogen und logiere jetzt in einem ganz kleinen Gasthofe in der Rue de Berlin. Ich also zunächst nach dem Hotel Monopol! Der Wirt wußte genau Bescheid über unsern lieben Herrn Baron. Der war eines schönen Tages in Begleitung einer sehr hübschen stattlichen Dame angekommen und hatte geraume Zeit hindurch wie ein Fürst im Hotel gewirtschaftet, viel Geld ausgegeben und sich das Leben lieb sein lassen. Aber das Vergnügen dauerte nicht allzulange! Erschien da auf einmal ganz unerwartet ein älterer, würdig aussehender Herr im Hotel und verlangte die Frau Baronin von Krey zu sprechen, denn als solche gab der Herr Leopold seine Begleiterin aus. Die Frau Baronin war zufällig allein zu Hause – und nun soll sich, nach Aussage der Kellner, die bekanntlich ein Ohr mehr haben als andre Menschen, im Zimmer der Gnädigsten zwischen ihr und dem fremden Herrn eine Scene abgespielt haben, – so geräuschvoller Art, daß das ganze Hotel in Mitwissenschaft gezogen wurde. Schließlich öffnete sich die Zimmerthür und die Gnädigste erschien in tiefer Verschleierung am Arme des Fremden; der Portier mußte eine Droschke holen, die beiden stiegen ein und – wurden nicht mehr gesehen! Als Krey nach Hause kam, fand er das Nest leer, und er mag gehörig gewettert haben, als die hohnlächelnden Kellner ihm auf seine Anfrage hin erzählten, wo die gnädige Frau geblieben sei . . . Na, – die nächste Folge dieses eigentümlichen Vorfalls war jedenfalls, daß Krey das teure Hotel Monopol mit dem billigeren in der Rue de Berlin vertauschen mußte; dorthin aber mußte ich wenige Tage nach meinem Zusammentreffen mit Krey den 358 alten Deesenhoffner Grafen führen, der es übernommen hatte, Herrn Leopold einmal unschädlich zu machen. Der alte Deesenhoffner hat immer eine glückliche Hand in derlei Sachen gehabt, – ich besinne mich, daß er seinen Herrn Sohn, als dieser noch unverheiratet, einmal aus einer sehr heiklen Affaire, bei der eine Ballettänzerin die Hauptrolle spielte, unversehrt und heil, dadurch herausgeholt hat, daß er selbst zum Courmacher der Ballettänzerin wurde und – na ja, das gehört freilich nicht zur Sache, aber sehr komisch muß es gewesen sein! Nun also, – der Deesenhoffner hielt Herrn Leopold eine gehörige Standpauke und zeigte ihm dann sein wohlgefülltes Portefeuille, – das heißt er zeigte es ihm wirklich nur, teilte ihm aber dabei mit, daß er Besitzer dieses herrlichen Portefeuilles werden sollte, sobald er sich schriftlich verpflichten würde, auszuwandern und nie wieder nach Europa zurückzukehren. Der Herr Leopold überlegte natürlich nicht lange; es ging ihm kreuzschlecht, und die zwanzigtausend Mark kamen ihm grade recht! So unterzeichnete er denn den ihm vorgelegten Schein, den ein geschickter Advokat noch mit allerhand verzwickten Klauseln versehen hatte, um die Kölpin's auch künftighin vor der Begehrlichkeit Kreys zu schützen, und so ist er denn abgedampft! Hol ihn der – –«

Hempel verschluckte das arge Schlußwort mit einem Glase Rotwein, das er rasch in die Kehle goß, und sah dann nach der Uhr.

»Wetter, was haben wir uns verplaudert!« meinte er, »Kellner, die Rechnung! Laß' man, Fritz, heute bezahl' ich! – Die Herrschaft wird gut auf mich warten, – 359 aber wenn man so einen lieben alten Bekannten unvermutet wiederfindet, vergißt man weiß Gott Dienst und Pflicht! Heute abend komm' ich in dein Theater, mein Kleiner –, ich muß doch 'mal sehen, wie du auf der Bühne ausschaust! Also Sterzinger nennst du dich? – na ja, ich kann mir am Ende denken, daß es dir der Leute wegen nicht gerade angenehm ist, mit dem eignen Namen auf den Zetteln zu paradieren – – ich sprech' auch nicht darüber, du kannst dich beruhigen, aber weißt du, Fritz: lieber wäre mir's gewesen, du wärst im Sattel geblieben und wärst 'mal so ein tüchtiger, fuchtiger Sportsmensch geworden, – son Kerl aus dem ff, was man so sagt« . . . Und der alte Hempel steckte die grünseidene Geldbörse wieder in die karrierten Beinkleider, erhob sich schwerfällig und watschelte am Arme Fritzens aus dem Restaurant, ohne dem Wutblick des Kellners, der kein Trinkgeld erhalten hatte, Beachtung zu schenken.

* * *

In einem Salon des Grand Hotel saßen zur selben Zeit die beiden Grafen Kölpin, Vater und Sohn, und die Gräfin Katinka beim Frühstück.

Wendelin hatte sich im letzten, im Auslande zugebrachten Jahre äußerlich entschieden zu seinem Vorteile verändert. Er war etwas 360 stärker geworden, und das stand ihm recht gut; die Wangen waren gebräunt und von einem kurz gehaltenen blonden Vollbart umrahmt. Er sah kraftvoller und männlicher aus als früher.

Auch auf seine Gattin, die in einer eleganten Matinee aus Rohseide an einem Seitentische stand und mit den zierlichen Fingern die Theetasse ihres Schwiegervaters unter dem Samowar von neuem füllte, hatten die mannigfachen Anregungen der Reisezeit und der Klimawechsel sehr günstig eingewirkt. Auch sie schien etwas voller geworden zu sein; das hübsche, vornehme Gesicht war allerdings fast farblos wie immer, aber in den Augen lag ein Ausdruck größerer Zufriedenheit und erhöhterer innerer Ruhe, wie man ehedem hätte bemerken können.

Und in der That: Gräfin Katinka fühlte sich glücklicher und sorgenfreier als sonst. Seit ihr Gemahl den Heeresdienst, in dem er sich niemals recht wohl gefühlt, quittiert hatte, um sich mit voller Passion dem Sport und der Landwirtschaft zu widmen, war er liebenswürdiger, zugänglicher und heiterer geworden. Auch die charakteristischen Ecken seines Wesens, seine Neigung zu übertriebener Sparsamkeit und zur Kleinlichkeitskrämerei, schienen sich allgemach abschleifen zu wollen. Es machte den Eindruck, als ob die großen Ausgaben, die er für die geplanten Neueinrichtungen in Deesenhoff benötigte, seinen Blick geweitet und damit indirekt auch ein tieferes Verständnis für die ideelleren Seiten des Lebens in ihm geweckt hätten.

Gräfin Katinka war sehr glücklich über die Wandlung im Wesen ihres Gatten. Sie hatte lange genug liebeleer 361 und vereinsamt an seiner Seite gelebt, um nicht auch die geringfügigste Veränderung zum Besseren mit Jubel zu begrüßen. Ein ganz neues, beseligendes Empfinden kam über sie, als sie nicht ohne Staunen die Wahrnehmung machen mußte, daß Wendelin ihrer Person ein erhöhteres Interesse als vordem zuwandte, daß er sich in liebevoller Weise um sie bekümmerte, seine Heftigkeit zu bezwingen sich mühte, daß er zärtlicher und zarter gegen sie wurde. Und auch der alte Graf Klaus sah mit inniger Freude diesen Umschwung der Dinge, der seinen noch ungetrübt scharfen Diplomatenaugen nicht entgehen konnte. Es war diesem innerlich wie äußerlich gleich tadellos ritterlichen Greise stets ein schmerzlicher Gedanke gewesen, daß dem Eheleben seines Sohnes das rechte Glück fernbleiben sollte; er hatte schwer unter der gegenseitigen kühlen Gleichgültigkeit seiner Kinder gelitten, und es brachte hellen Sonnenschein in seine alten Tage, daß dies nun anders werden sollte . . .

Graf Klaus saß seinem Sohne gegenüber am Tische, – eine große, schlanke Erscheinung mit noch vollem schneeweißem Haar und bis auf einen gleichfarbigen kleinen Schnurrbart glatt rasiertem Gesicht mit feinen Zügen und frischen Farben.

»Schönsten Dank, mein Kind,« sagte er, als Katinka ihm die gefüllte Tasse zurückreichte, und führte ihre Hand an seine Lippen; »nun nimm aber auch du Platz, – da – rücke heran –, du opferst dich um unsres Leibes Notdurft! – Irre ich mich oder ist es wahr: Du scheinst mir heute eine klein wenig unruhig zu sein? – Ah« –, und er griff nach der Stirn –, »ich verstehe: Du bist gespannt auf die Nachricht, die Hempel uns bringen wird!« . . .

362 Graf Wendelin zog seine Uhr.

»Ich muß gestehen, daß auch ich etwas beunruhigt über das lange Ausbleiben Hempels bin,« meinte er kopfschüttelnd. »Hoffentlich wird Leopold nicht noch im letzten Augenblicke Schwierigkeiten gemacht haben!«

»Es wäre schrecklich,« setzte Katinka leise hinzu, und unwillkürlich ging ein Zittern durch ihre Gestalt.

»Ich glaube nicht, daß wir noch in der zwölften Stunde eine Abweisung des Barons von Krey zu fürchten haben,« entgegnete der alte Herr in beruhigendem Tone, »aber ich begreife vollauf, daß gerade du, meine arme Katinka, mit Sehnsucht auf die Entscheidung wartest! – Es giebt in solchen Dingen schwer einen rechten Trost, – doch das eine laß dir sagen, mein Herz: die Thorheit und der Leichtsinn eines einzelnen kann die Ehre eines ganzen Geschlechts nicht verdunkeln! Auch an der Eiche, die seit Jahrhunderten in üppiger Fülle ihren Wipfel reckt, giebt es verdorrte Äste . . . Das andre aber – das Schmerzgefühl, den Mann, der deinem Herzen einstmals nahe gestanden, gesunken und verloren zu sehen – das wirst du überwinden! Das beste Heilmittel gegen alle Wunden der Seele ist das Glück einer stillen Häuslichkeit und eines zufriedenen Schaffens, und ich hoffe« – und nun flog ein ernster Blick zu seinem Sohne herüber – »ich hoffe, Wendelin wird dir den Stützpunkt bieten für dieses höchste Glück im Leben einer Frau« . . .

Mit Rührung drückte Katinka die Hand des alten Herrn. Wendelin war verlegen geworden; er sagte kein Wort, hatte sich tief über den vor ihm stehenden Teller geneigt und schlug ein Ei auf, bei welcher Beschäftigung 363 er ein so ernstes Gesicht zur Schau trug, als berge das frische Hühnerprodukt ein neu zu entdeckendes Geheimnis in seinem Innern. Sein Gesicht wurde erst heller, als es an die Thür klopfte und Hempel eintrat.

Graf Klaus erhob sich.

»Nun, Hempel,« fragte er, »alles in Ordnung?«

»Alles in Ordnung, Erlaucht,« rapportierte Hempel, »der Herr Baron von Krey ist mit dem Frühzuge nach Calais gefahren und reist von dort noch heute Abend mit dem Dampfer ›Ville de Marseille‹ nach New York weiter. Der vom Herrn Grafen engagierte Polizeibeamte ist in ein andres Coupé desselben Zuges gestiegen und wird den Herrn Baron beobachten, bis er sich an Bord des Dampfers befindet.«

Graf Klaus nickte. »Es ist gut, Hempel,« sagte er, »ich danke Ihnen.«

Hempel trat ab. Als der alte Herr sich umwandte, sah er, daß Katinka tiefblaß geworden war und heftig zitterte. Wendelin war aufgesprungen, – neigte sich über sie und umschlang sie.

»Aber, Kind, was ist dir?« sagte er leise und in zärtlichem Tone. »Nun ist ja alles geordnet und nichts mehr zu fürchten!«

»Verzeih' mir, Wendelin,« flüsterte Katinka zurück, »es war eine thörichte Schwäche – nichts weiter . . . Ich bin so froh, daß sich alles zu unserm Besten gewandt hat – ja, alles, Wendelin! Ich bin so glücklich!« . . Und sie legte ihre Arme um den Hals ihres Gatten, neigte ihren Mund dicht an sein Ohr und wisperte in dieses 364 hinein, während ihr Antlitz sich bis zu den Löckchen auf der Stirn und bis zum Halsansatz purpurn färbte.

Auf Wendelin übte das ihm zugeflüsterte traute Geheimnis eine wahrhaft elektrisierende Wirkung aus. Er stürzte vor seiner Frau auf die Knie nieder, küßte ihre Hände, sprang dann wieder empor und bedeckte auch ihren Mund und ihre Wangen mit ungezählten Küssen. Und wie betäubt ruhte Katinka in seinen Armen und überließ sich seiner stürmischen Zärtlichkeit; in ihrem vielgeprüften Herzen sprießten zu dieser Stunde wonnige Frühlingskeime auf.

Der alte Graf war zuerst diskret in eine Fensternische getreten und wollte sich dann heimlich aus dem Zimmer entfernen, aber Wendelin hielt ihn noch einen Augenblick zurück, nahm mit glückstrahlendem Gesicht seine Hand und sagte mit komischer Grandezza:

»Papa – Klaus Graf Kölpin-Deesenhoff – ich gratuliere dir zu der Zukunft deines Geschlechts!« – 365

 


 


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