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Viertes Kapitel. Es tagt.

Vor Ammer lagen zwei geöffnete Briefe. Auf beiden hafteten die Blicke des Greises, während tiefe Runzeln seine breite Stirne durchfurchten.

Frau Anna blickte einige Male schüchtern um die halb zurückgeschobene spanische Wand und beobachtete mit sorgenvollen Mienen den schweigsamen Gatten. Schon zum sechsten Male kehrte sie wieder und noch immer saß Ammer in der früheren Haltung vor dem Tische und starrte auf die Briefe. Die Sorge ließ die Geängstigte nicht länger zaudern. Sie hustete leise und redete den Gatten an.

Vater, sprach sie, du hast doch nicht abermals schlimme Nachrichten erhalten? Das Paquet war stark, es kam wohl weit her?

Ammer sah seiner Frau ernst ins Gesicht.

Nimmst du eine auffallende Veränderung an mir wahr? fragte er.

Warum?

Ich denke mir, ein Mensch, der Gott geschaut, müsse sich unterscheiden von allen anderen Creaturen dieser Welt, und wieder meine ich, daß ein irrender Sterblicher, vor dessen Angesicht unerwartet der Satan tritt, ebenfalls ein anderes Ansehen erhalten müsse.

Glücklicherweise ist uns Beides nicht vergönnt, sagte Frau Anna. Die hohe Weisheit des Schöpfers hat uns vor solchen Schrecknissen bewahrt.

Ammer schüttelte sein fast kahles Haupt. Du irrst, erwiderte er, dem ist nicht so. Gott den Herrn erblickt wohl selten oder nie Einer von denen, die sich gern alle Gottes Kinder nennen, mit dem Satan aber kommen wir zuweilen in Berührung, ohne daß wir's ahnen. Mir ist er auch schon begegnet, Mutter, aber immer in verhüllter Gestalt. Dennoch hat er mir die Hand gedrückt. Jetzt aber trat er gerade vor mich hin, und Auge in Auge faßten wir einander. Das hat mich gepackt im Innern, als berste die Erde unter mir; meine Seele lechzt nach himmlischem Balsam und das Herz blutet, denn ich fühl's, wie schwere, heiße Tropfen darin niederfallen.

Er neigte sein Haupt auf die Brust und holte röchelnd Athem. Anna wußte nicht, was der seltsam Bewegte meine. Die Briefe aufzunehmen, die ihn ohne Zweifel in solche Stimmung versetzt hatten, durfte sie nicht wagen. Nach einiger Zeit richtete sich Ammer wieder auf und sagte mit ungewöhnlich sanfter Stimme.

Hat Christlieb heute nach mir gefragt?

Anna's Busen hob sich. Schon zweimal, erwiderte sie. Er war's auch, der mir die Briefe übergab.

So, so; nun es ist gut. Was macht denn Christlieb?

Die Mutter faltete dankend die Hände. Nie seit zwei vollen Monden war eine ähnliche Frage über die Lippen des Vaters gekommen. Sie hoffte, daß er seinen Sinn geändert habe, daß er dem tief Gebeugten endlich verzeihen wolle.

Christlieb liest viel, sagte sie ängstlich. Er hat sich Bücher geben lassen von Erdmuthe.

Das ist Recht, sprach Ammer zerstreut. Jetzt geh', Mutter! Laß Niemand ein. Ich muß durchaus Ruhe haben, denn mein Geist ist sehr müde geworden von der Erscheinung, die vor mir aufstieg!

Einen Seufzer unterdrückend, zog sich Anna, die für den Verstand ihres Gatten besorgt war, hinter die spanische Wand zurück. Jetzt griff der Greis hastig, mit zitternden Händen und funkelnden Augen wieder nach den Briefen und durchlas sie nochmals.

Graf Alban's Auseinandersetzung gab Ammer die Ueberzeugung, daß dieser Mann immer nur das Beste seiner Söhne gewollt habe. Er ersah ferner daraus, wie Christlieb und Fürchtegott, namentlich aber Letzterer, seit seiner Rückkehr aus Amerika, aufgefordert durch dortige Agenten, lange Zeit unter dem Deckmantel der Ammer'schen Verpackung halbleinene Waaren anstatt ächter Leinewand eingeführt hatten. Dieser Handel war unbemerkt betrieben worden, bis angeblich Wimmer zuerst die Entdeckung desselben machte. Ein sofort an alle mit den Brüdergemeinden in Verbindung stehende Firmen erlassenes Circulär des Herrnhuters unterrichtete diese, forderte sie zu genauer Untersuchung der nächsten Sendung auf und verlangte, falls diese sich als unächt erweisen sollte, Sistirung der Zahlung. Leider bestätigte sich der Verdacht Wimmer's und zwar in solchem Umfange, daß noch ernstere Maßregeln nöthig wurden. Graf Alban erfuhr, wie er jetzt Ammer sehr ausführlich auseinandersetzte, von allen diesen Vorgängen nichts. Selbst als Wimmer urplötzlich und ganz in der Stille verreiste, um den betrügerischen Handel gänzlich zu inhibiren und sich zu seinen weiteren Schritten die erforderlichen Documente zu verschaffen, hatte er noch keine Ahnung davon, denn er theilte dem alten Ammer Belege mit, in welcher Weise er Vorkehrungen zur Deckung der Wechsel seiner Söhne traf. Erst die Zurückkunft Wimmer's und die Verhaftung Fürchtegott's, deren Nothwendigkeit der Herrnhuter später nachgewiesen, mußte den Grafen ebenfalls anderen Sinnes machen und der Gerechtigkeit freien Lauf lassen.

Dies waren, der Hauptsache nach, die Mittheilungen des Grafen. Sie entbehrten eben so wenig der Milde als der Bestimmtheit und gaben dem Vater wenig Hoffnung, den Ruin seiner Söhne, den Sturz des Hauses, das seinen Namen trug, verhindern zu können.

Aehnliches, wenn auch nicht in diesem Zusammenhange, war dem Weber von anderer Seite mitgetheilt worden. Es stimmten diese Angaben mit den Aussagen des Kaufmannes Mirus in vielen Dingen überein, die Arbeiter sogar wurden zu Anklägern seiner Söhne, indem sie die Wahrheit bestätigten. Alles schien verloren. Die Gebrüder Ammer hatten daran konnte jetzt Niemand mehr zweifeln wissentlich schlechte Waare für gute verkauft. Gesetzt, das Gericht sprach sie nach längerer Untersuchung frei, in der Handelswelt mußte sie dieses Ereigniß um allen Credit bringen, und dem Banquerott konnte auf keine Weise vorgebeugt werden.

Ammer hatte bis zu dem Augenblick, wo er den Brief des Grafen empfing, das härteste Urtheil über seine entarteten Söhne gefällt. Bei wiederholter Ueberlesung der gräflichen Auseinandersetzung aber stiegen ihm Zweifel auf, nicht an der Schuld seiner Söhne, sondern an deren Urheberschaft. Christlieb und Fürchtegott konnten nichts gewußt haben von Wimmer's gegen sie gerichteter Thätigkeit. Wimmer mußte sie also hintergangen, mit überlegter Schlauheit sie in ein Netz gelockt haben, das sie für immer stürzte. Entweder log Graf Alban, oder Wimmer hatte seit Jahren diesen Sturz der Familie Ammer vorbereitet. Als dritte Möglichkeit endlich ließ sich noch annehmen, daß auch der Graf, ja daß sämmtliche mit den Brüdergemeinden in genauester Verbindung stehende Agenten an diesem auffallenden Verfahren betheiligt seien.

Diese Entdeckung, der allerdings noch die volle Gewißheit fehlte, schleuderte einen Feuerbrand in die Seele des alten Webers, der seine verglimmende Lebenskraft zu hell brennender Lohe anfachte.

Er soll mir Rede stehen, sagte er, wie ein gereizter Tiger um sich blickend. Kommen will er ja von selbst, schreibt mir der Candidat, um, wie er sagt, Abrechnung mit mir zu halten. – Ha, ich wollt' er wär' schon da! Hier, mir gegenüber will ich ihn hinpflanzen und meine Blicke sollen ihn festpflöcken an die Stelle, wo er steht, daß er nicht wanken noch entfliehen kann, bis er gebeichtet. Hat er mich hintergangen, ist seine gleißnerische Rede der Honigseim gewesen, der die Söhne mir und dem redlichen Wandel abspänstig machte, so soll der Fluch meines verrathenen Herzens ihn treffen, daß er zusammenstürzt, wie ein vom Blitz Erschlagener! O, ich ahne schon seine Beweggründe; ich wittere die Saat, aus der diese giftigen Früchte erwuchsen, um mein Haus zu überwuchern und es zu begraben unter ihrer verderblichen Wucht! Aber ich weiche ihm nicht! untergehen will ich, wenn es beschlossen ist in Gottes Rathschluß, aber nicht allein. Mit mir und meinen Söhnen stürzt auch er in die Grube, die er mit geschäftigen Händen uns aufgewühlt hat!

Der ergrimmte alte Mann, der diese Worte nur halblaut murmelte, rief jetzt mit fester Stimme nach Anna, die unverweilt nach dem Begehr ihres Gatten fragte.

Wo ist unser Doctor? sprach Ammer. Ich muß mit ihm reden und seine Hilfe in Anspruch nehmen.

Walter lebte seit der betrübenden Katastrophe, welche die Familie Ammer betroffen hatte, sehr zurückgezogen. Seine Versuche, den Vater milder gegen die Söhne zu stimmen, blieben erfolglos. Er mußte, wollte er den eigensinnigen, alten Mann nicht auch gegen sich selbst aufbringen, günstigere Momente abwarten, um dann seine Bemühungen von Neuem wieder aufzunehmen.

Um nicht ganz müßig zu sein, trat Walter mit Christlieb Ammer in ein intimeres Verhältniß. Die feindselige Haltung des Vaters und die gedrückte Stimmung Christlieb's machten diesen mittheilsam gegen den speciellen Freund seines Bruders, und so erhielt Walter einen ziemlich klaren Ueberblick der Verhältnisse. Mußte er sich nun auch sagen, daß die Brüder sich schwer vergangen hatten, so glaubte er sich doch auch wieder der Ueberzeugung hingeben zu dürfen, daß noch nicht Alles verloren sei. Nur mußte man die rechten Wege einschlagen, durfte nicht heimlich handeln, Fehlerhaftes nicht beschönigen, Strafbares nicht rechtfertigen wollen.

Walter lag Alles daran, Fürchtegott zu sprechen. Da er in keinen verwandtschaftlichen Beziehungen zu der Familie stand, glaubte er leicht Zutritt zu dem Verhafteten zu erlangen. Er hielt darum an, ward aber kurz abgewiesen. Der menschenfreundliche Arzt wendete sich nunmehr an Mirus, dessen rechtliche Gesinnung er häufig von dem alten Ammer hatte preisen hören. Dieser hörte ihn zwar an, zeigte aber nicht die geringste Neigung, für seinen gefangenen Freund einen Finger zu rühren. Mirus antwortete mürrisch, abgebrochen, sprach von Hochmuth und Dünkel superkluger Jünglinge, und meinte schließlich, wie Einer sich bette, müsse er auch liegen.

Diese letztere Erfahrung entmuthigte Walter. Er begnügte sich fortan mit ruhigem Zuwarten, verkehrte mit Christlieb und Erdmuthe, sah den vergrämten alten Herrn nur äußerst selten, und stellte seine Hoffnung auf die Zukunft.

Die ihn plötzlich ereilende Aufforderung, den kränkelnden Greis zu besuchen, überraschte den treuen Freund der Familie. Walter säumte keinen Augenblick; wenige Minuten nach dem an ihn ergangenen Ruf saß er bereits dem Weber gegenüber.

Wenn Sie ein richtiger Helfer in der Noth sind, redete Ammer den jungen Mann an, so können Sie jetzt zeigen, was Sie vermögen. Ich habe Sie von jeher für einen zuverlässigen Freund gehalten, der das Laster des Eigennutzes und der Selbstsucht nicht kennt. An Ihrer treuen Hand bestieg Erdmuthe, die arme Taube, die schwankenden Bretter des Fahrzeuges, das sie über das Weltmeer zurück in die lang entbehrte Heimath tragen sollte. Sie haben die schwache Frau mit dem starken Herzen bis in mein Haus geleitet und für solchen Liebesdienst nichts beansprucht, als fortan dieselbe Luft mit denen athmen zu dürfen, die Ihnen lieb geworden sind. Ob Sie's inzwischen bereuten, was Sie damals für ein großes Glück hielten, werden Sie am Besten wissen. Man schlürft schon lange auf Weltenburg nicht mehr Lebensluft ein. Diese Gänge und Zimmerreihen, welche der Hochmuth der neuen Zeit prunkend aufgeputzt hat, sind mit Stickluft angefüllt, welche die Brust Aller beklemmt. Aber Sie sind dennoch nicht auf- und davongegangen. Als Freund in der Noth haben Sie sich bisher bewährt, und so denk' ich, es könnte ja möglich sein, daß Sie auch Rath und Rettung aus diesem Drangsale wüßten, das Sie genügend kennen.

Ammer heftete seine tiefliegenden blauen Augen fragend auf das Antlitz des Arztes, der über diese Anrede nicht wenig erstaunte.

Wären Sie nicht überzeugt, Herr Ammer, erwiderte Walter, daß ich jedes Opfer zur Rettung Ihrer Familie gern bringen würde, so sähen Sie mich gegenwärtig nicht Ihnen gegenüber.

Wohl gesprochen, Herr Doctor, sagte der Weber. Ich weiß, daß Sie willig sind, aber ich weiß nicht, ob Sie auch werden verrichten können, wozu ich Sie auserlesen habe.

Entsprechen meine Kräfte dem guten Willen, so dürfen Sie auf mich zählen.

Ammer schob seinen Rollstuhl einen Schritt vor. Sie sollen mir einen Fuchs fangen helfen, sagte er mit funkelnden Augen. Es ist Gefahr dabei, werther Freund, aber es brächte Ehre und Ruhm, wenn's gelänge. Als weitgereister Mann und als Kenner von Gegenden, wo reißende Thiere so häufig sind, wie bei uns die Feldmäuse, fürchten Sie, rechn' ich mir, auch die schärfsten Zähne einer Bestie nicht.

Kenne ich erst ihr Lager und das Revier, in dem sie sich aufhält, so werden sich auch Mittel finden lassen, ihrer habhaft zu werden.

Ammer stieß mit seinem Krückenstocke auf die Diele.

Nun denn, sprach er, so schaffen Sie mir meinen gefangenen Sohn hieher an einem Tage und zu einer Stunde, die ich bezeichnen werde, sobald ich sie selbst erst kenne.

Wird dies möglich sein? fragte etwas kleinlaut bei von dieser Forderung überraschte Walter.

Es muß möglich sein, so über uns, hinter dem blauen Gewölbe des Himmels und auf den Welten, deren Leuchten wir des Nachts bewundern, ein gerechter Herrscher thront, erwiderte Ammer. Es hat meinem Schöpfer gefallen, mich zu demüthigen zu einer Zeit, wo Hand und Fuß nicht mehr meinem Willen gehorchten. Ich nehm' es hin, als eine Prüfung. Damit meine Kinder, geblendet von dem Silberblick des Reichthums, nicht zu Verbrechern würden, hat seine mächtige Hand die Säulen zerschlagen, auf deren Kapitälen das glänzende Dach meines Hauses ruhte. Das erkenne ich in Demuth und will nicht weiter unnütze Klagen darüber führen. Wir haben auch allzumal gefehlt und also Strafe verdient. Aber es lebt ein Anderer, der schuldiger ist denn wir Alle, so Gott mein Auge nicht mit höllischem Feuer blendet. Müssen wir dulden für unsere Sünden, so soll derjenige, welcher sie heimlich gezeugt, nicht leer ausgehen für seine Missethaten. Ich hab' mir gelobt, seit ein Lichtstrahl von Oben nach langem Bitten in die Nacht meines Grames gefallen ist, Gericht zu halten, bevor ich sterbe. Wird bei diesem Gericht auch der Stab gebrochen über mich selbst, so werd' ich doch nicht zusammenbrechen darunter, gleich einem schuldbewußten Verbrecher.

Der feierliche Ton in der Rede des Greises machte einen tiefen Eindruck auf Walter. Ammer sprach ohne Leidenschaft, aber mit einer Entschiedenheit, die nur das Ergebniß reiflicher Ueberlegung sein konnte.

Mir verbleibt nicht mehr gar viel Zeit, fuhr der Weber fort, da sein jugendlicher Zuhörer nichts erwiderte, denn ich fühle das Nagen des Alters in dem Mark meiner Gebeine. Also muß gehandelt werden. Und ich weiß es, mein Schöpfer wird die Schleife des unsichtbaren, geheimnißvollen Bandes, dessen Enden Seele und Leib verknüpfen, nicht lösen, bevor ich dieses beschafft habe. Nicht im Finstern tappend, das Gewissen beschwert mit unklarem Verdacht, nein, im vollen Licht der Wahrheit will ich Abschied nehmen von der Erde, die mich getragen und genährt unter Sorgen und Mühen, also daß ich Ursache habe dem Herrn dafür zu danken.

Brechen Sie auf, noch in dieser Stunde, setzte er lebhafter hinzu. Gehen Sie zu meinem Schwiegersohne und sagen Sie diesem willigen Manne, ich hätte die Spur des Schuftes entdeckt, der uns an den Rand des Verderbens heimlich hingedrängt. Dieser Mann heiße Wimmer. Haben Sie meinem Schwiegersohne dies gesagt, dann übergeben Sie ihm diese beiden Briefe, die Sie zuvor gern selber lesen können, und dringen darauf, daß er zu Mirus eile. Trifft er den Kaufmann nicht, so muß er ihn aufsuchen, und soll er täglich ein paar Pferde zu Tode jagen. Mirus hat mächtige Verbindungen. Durch seine Vermittelung öffnet sich der Kerker meines Sohnes. Es ist mir gleichgiltig, ob das Gericht den Gefangenen auf Ehrenwort ziehen läßt, oder gegen Bürgschaft. Füge mich auch drein, daß sie ihm ein Dutzend Häscher zur Begleitung mitgeben. Haben aber muß ich ihn, hier auf Weltenburg, sonst kann ich nicht verrichten, wozu mich Gottes Stimme treibt!

Walter fühlte die Briefe in seiner Hand, die Ammer rasch zusammenfaltete und ihm aufdrängte.

Wollen Sie einem alten Manne zu seinem Recht, zu einer erlaubten – Rache die Hand bieten? fragte der Greis dringend, während ein convulsivisches Zittern seine Glieder schüttelte.

Ich will! sagte Walter entschlossen.

Dann geleite Sie der Gott aller Gerechten! – Ammer's zitternder Hand entsank der Krückenstock. Er besaß aber noch Kraft genug, beide Hände gegen den Arzt auszustrecken, der sie feurig ergriff und dann eiligen Schrittes das Gemach verließ.

Anna, welche dieser Unterredung hinter der spanischen Wand zugehört hatte, hauchte dem fortstürmenden Freunde nur ein leises: Gott sei mit Ihnen! nach.


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