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5.

Fast zwei Stunden schlenderte er in der Umgebung des Bahnhofs herum, ohne den Wagen zu finden. Vom Hunger geschwächt, machte er sich auf den Weg in die Stadt.

Die Sonne brannte heiß durch die kristallklare Gebirgsluft. In weiter Ferne bei den Pikes Peaks hob sich ein weißer Streifen vom blauen Himmel ab. Rundfahrtwagen rollten durch die Stadt. Mit nagendem Hunger und aufgesprungenen Fußsohlen betrachtete Jarnegan alles ringsum.

»Ich muß was essen … alle Wetter … ich muß was essen.« Er sank in einen Korbstuhl gegenüber Antlers Hotel.

»Ich remple den Ersten um, der daherkommt … keinen Pfifferling geb' ich für seine Seele, wenn's ein Polizist ist. – Not kennt kein Gebot …«

Ein alter Mann mit langem grauen Bart, der mit gelben Tabakflecken bedeckt bis an seinen Nabel reichte, kam an Jarnegan vorbei und stocherte im Gehen in seinen Zähnen herum. Er hatte ein derbknochiges Gesicht mit roten und gelben Furchen und einem Knollen am Ende der Nase. Er betrachtete Jarnegan gleich jenen alten Leuten, die plötzlich aus dem Leben schlüpfen, weil ihr Lebensfunke verglommen ist. Der Exsträfling gewahrte auf einmal ein Lächeln in den Augen des Unbekannten. Er verließ seinen Platz.

Bild: ihály Biró

»Mister,« sprach er ihn an, »ich bin hungrig wie hundert Wölfe, ich hab' mit einem Essen sechshundert Meilen durchgebummelt. – Wollen Sie mir zu einem Essen verhelfen? – Ich bin hinter dem Plakatierwagen von Ringlings her.«

»Sie haben Pech, mein Junge – die Boys sind gestern abgefahren – sind Sie Zettelankleber?«

»Schon – aber Kruzifix«, er wandte sich ab, weil er sich schämte, daß er vor Hunger beinahe umfiel.

»Na, na, kommen Sie mit mir, Freund, wir werden was essen – das heißt Sie – ich hab' schon meinen Magen vollgestopft.«

Der Alte führte Jarnegan in ein vornehmes Restaurant neben dem Hotel.

»Suchen Sie nicht auf dem Speisezettel herum, Junge … bestellen Sie, was Ihnen einfällt – ich zahl' schon.«

Jarnegan fühlte sich unbehaglich. Sein verschnittener Anzug war an den Ellbogen zerfranst und das Wollfutter machte Buckel an den Schultern. Seit dem Verlassen des Zuchthauses hatte er sich nicht rasiert. Seine Hände waren von Ruß geschwärzt. Ihre Haut war zerschunden.

Sein Unbehagen merkend, sagte der Alte freundlich: »Mach' dir nichts draus, Bruder – sie werden glauben, du bist ein Kinoschauspieler.«

»Ich weiß, aber zum Teufel hinein – ich schau' aus, wie das Wrack des Hesperus.«

Der Kellner kam.

»Möchten Sie vielleicht eine große Portion Schweinsbraten, das schmeckt ganz anders, als die kleinen Koteletts«, riet der Alte.

»Ja, ja – irgendwas –« lächelte Jarnegan mit einem weichen Zug um den harten Mund, »mir ist alles recht.« Der Alte bestellte.

Jarnegans Augen gingen über. Er stemmte die mächtigen Arme gegen den Tisch und sagte: »Ich danke Ihnen, Mister.«

»Nenn' mich nicht Mister – keiner nennt mich so, seit ich in China war, – und das ist schon so lange her, daß ich's schon vergessen hab'.« Pause … »Tut nichts – nenn' mich nur Jonathan, Bruder Jonathan … den Spender des Lebens.«

»Also schön – China, na ja«, Jarnegan lachte … »Stinkt's in Schanghai noch immer so wie früher – ich werde diese Stadt nie vergessen … man spürt's bis hinüber nach Japan. Wie wenn achtzehn Dagos in der Nacht Knoblauch essen …«

Der Alte war zufrieden. »Du bist ein wenig herumgekommen – he, Junge – wie alt bist du?«

»Über dreißig – Jonathan – ja, ich bin in der Welt herumgestreift – war mit Barnum auf der Reise. Bin richtig in den Dreck geraten und möcht' mich jetzt wieder herauswursteln.«

… Der Alte, ein Bummler reinsten Wassers, an allen Ecken und Enden der Welt als Bruder Jonathan – der Spender des Lebens – bekannt, der Letzte und Geriebenste einer Wandertruppe von Kurpfuschern, blickte jetzt fest in Jarnegans Augen.

»Well, ich stelle dir keine Fragen – und du stellst mir auch keine – ich hab' was durchgemacht in meinem Leben, – genug für ein ganzes Buch, sag' ich dir. Wenn einer da hineinguckte, bekäm' er hübsch was zu lesen.«

Ihre Blicke trafen sich. Sie verstanden einander. Der alte Mann bemerkte die Rührung in Jarnegans kräftigem Gesicht, gewahrte, wie er die Lippen zusammenbiß, um ihr Zittern zu verbergen.

»Verzeih' mir, Bruder – sie haben dich gestraft – haben sie es nicht?«

Er hielt Jarnegan die Hand hin. »Keine Antwort? – Du siehst, Junge, ich kenne mich aus – bin fast fünfzig Jahre älter als du und habe mehr Püffe bekommen, als ein Hobo zwischen Denver und Rio Grande kriegen kann.«

Einige Sekunden schwiegen beide. Der Alte strich sich den langen, gelbweißen Bart.

»Glaubst du ans Jenseits, Junge?«

Jarnegan sah auf ihn.

»Ich weiß nicht – ich möcht's ja gern … ich schlug der katholischen Kirche ein Schnippchen, als ich noch ein Lausbub' war – aber ich lieb' die Kerle doch irgendwie. Sie verstehen sich verdammt gut auf die Aufmachung – und ich hab' eine Schwäche für Gala.«

»Nun – darauf kommt's nicht an, Junge, – ich meine – du wirst ins Jenseits einziehen, ob du dran glaubst oder nicht – aber der richtige Kerl glaubt dran – ich hab' früher einmal Theosophie getrieben – jetzt bin ich schon darüber hinaus – hab' mein eigenes System. – Ich glaube, daß die Seelen alle fein aussortiert werden und daß der große Sortierer sie den Leuten gibt, die am besten auf sie achtgeben können, es ist so, als ob er sie ihnen borgte – ich glaube, er hat ein paar Millionen davon, und er weiß jeden Augenblick, wo eine ist – das ist sein Beruf – ich glaub' nicht, daß er sich einen Pfifferling darum schert, was du leidest, was ich leide, solange er einer von seinen Seelen eine andere grüne und rote Schattierung geben kann – oder eine Kreuzung von Purpur und Blau – es gibt solche, denen er die Seele eines Schmetterlings gibt – andern – die Seele des Löwen … andern die eines Schakals – dann lehnt er sich in seinem großen Stuhl zurück und horcht, wie der Schakal brüllt und der Löwe – und hört auf das Piepsen des Schmetterlings vor dem Adler … das ist nun einmal seine Arbeit – er würde krank werden, wenn er das nicht täte.«

»Das ist ein großes System«, warf Jarnegan ein.

Bruder Jonathan zuckte die Achseln. »Nun, mir macht es einen Riesenspaß – es hilft mir die Leute kennen lernen – jetzt hab' ich dich aufgelesen – und es wäre mir recht lieb, wenn du mit mir arbeiten würdest – ich arbeite viel allein – aber ich werde älter – wir werden glänzend miteinander auskommen … wir werden einander nichts ausbeißen – das weiß ich.«

Der alte Mann streckte seine knochige Hand aus und fuchtelte wie toll herum, reckte sie, wie ein Raubvogel seine Krallen … »Ich fühle deine Aura … ich sehe sie – sie hat etwas Rotes in sich und Violett mit Gelb gemischt, – das sagt mir alles – dich – mein Boy – scher' dich nicht drum, woher ich's weiß – ich weiß es – mich hat kein Weib geboren – man hörte von mir erstmals als jungem Mann in China – und dann kam ich hierher – ich habe Wolken in meinen Taschen und den Mond in meinem Haar – ich stoße junge Mädchen von den Sternen herunter und traue sie den Kondoren – auf diese Weise habe ich eine Vogelfrau gezüchtet, die schöner ist als die Seele Jesu, mit dem ich sehr vertraut bin, aber das kommt jetzt nicht in Frage – du bist zu mir geschickt worden, in jenen frühen Tagen in China wurde es bestimmt, daß ich das Fahrzeug sein soll, das dich über einen Strudel setzt, der dich sonst zerschmettern würde … und da saßest du nun, im Stuhl gegenüber dem Hotel, und ich kam an dir vorbei – das geschah nicht von ungefähr – in den Mondbergen wußte man es Millionen Jahre vor Christi Geburt. Nichts geschieht von ungefähr – der Mann, der einen anderen ermordet, tut es auf ein Geheiß von oben – Menschen werden geboren, damit sie ermordet werden …«

Jarnegan starrte mit gestrafften Gesichtsmuskeln auf den Sprecher.

Bruder Jonathan fuhr fort … »Kein Mensch ist ein Mörder – kein Mädchen ist eine Jungfrau – kein Mensch ist groß, keiner klein – nun will ich, daß du mit mir arbeitest – du hast dich fürs Plakatieren um einen Tag verspätet – auch das geschah nicht von ungefähr – war dir einet von den Burschen bekannt?«

»Vielleicht – –«

»Nun – ich habe eine angenehme Arbeit für dich. – Ich brauche einen Beistand – du verstehst?«

»Ja – was für ein Beruf ist das?« fragte Jarnegan.

»Ich heile die Kranken – ich bringe Balsam den im Daseinskampf Verwundeten – ich salbe die Sterbenden – ich bin der letzte lebende Prophet des Alten Testaments – Bruder Jonathan – der Spender des Lebens – Du würdest den armen Leuten die Flaschen geben, die doch noch immer genug haben, um sie zu bezahlen – ich habe – natürlich – ein anderes System – ich verlange zwei Dollar für die Flasche – mein Beistand nimmt den anderen Dollar – so mit der Handfläche – du verstehst?« Jarnegan nickte. »Ich versehe dich mit Kleingeld – zeig' mal deine Hand her –« Jarnegan hielt seine Hand über den Tisch hin. – »Wir werden sie gut einschmieren, geschmeidig machen … möchtest du es versuchen? – ich gehe – mit meiner Heilkraft und meinem Gespann diesen Sommer nach Kalifornien.«

»Gut – ich will es versuchen – ich tu' mit.«

Die zwei Männer erhoben sich. Bruder Jonathan sagte noch: »Ich arbeite heute abend … und du kannst mir beim Vorbereiten helfen.«

An diesem Abend stand der Alte um acht Uhr an einer verkehrsreichen Straßenecke und predigte Erlösung.

Jarnegan hörte auf den Donner seiner Worte und lächelte mit leisem Hohn. Er dachte an den Kaplan im Zuchthaus, einen untersetzten Mann mit gebrochener Nase, der seine Worte wie gesiebt hervorbrachte. Während Bruder Jonathan sprach, öffnete und schloß der Exsträfling seine geschmierten Hände, wobei er den Daumen an seinen Handteller rieb. Er hatte einen neuen Anzug verteufelt nötig – würden ihm die Bürger von Colorado Springs zu einem verhelfen? Er hoffte es. In seinem Hirn brummte es, während Bruder Jonathan voll Genuß predigte:

»Meine Damen und Brüder – ich komme nicht, um Aufruhr zu säen, sondern um über die Wunden des Lebens den göttlichen Segen unseres Heilands auszubreiten, der gestorben ist, um die Menschheit zu erlösen. Denn was ihr dem Geringsten von ihnen antut, tut ihr mir an … Christus heilte mit Handauflegung. In jenen fernen und heiligen Tagen gab es die innere Seuche nicht, die zu bekämpfen uns modernen Heilern obliegt – doch sei dem, wie es wolle … Unser Erlöser war ein großer Heiler und wandelte in eurer Mitte, wie ich jetzt unter euch wandle – heilend und benedeiend – denn ihr Leute waret schon am Leben zu Christi Zeiten – wir alle waren es – unsere Seelen waren immer da – immer und ewiglich …

Als junger Mann vernahm ich einst gleich Elischa eine Stimme vom Himmel herab … ich studierte Medizin auf der Akropolis und war dort der führende Jünger, als ich jene Stimme vernahm: Im fernen Lande von China wirst du ein Kraut finden, das allen Fährnissen der Menschheit genügen wird, wenn du Wagemut genug besitzest, um hinzugehen und es zu suchen. Du bist der junge Arzt – der junge Heiler – du trägst den Balsam von Gilead in deinem Kopfe …

Also ging ich hin und holte das köstliche Kraut, an dem ich manche Jahre gearbeitet habe. Nun ist es das größte Allheilmittel der Welt – es setzt sich aus seltensten heilig-heilkräftigen Pflanzen zusammen, die an den Ufern des Gelben Flusses im fernen China gedeihen – an jenem Flusse, der die fruchtbaren Täler wie mit Quecksilberfluten bespült und die heilenden Säfte und Mineralien von der Erde aufnimmt und vom Himmel herniederläßt, damit sie in diesen Kräutern und Blumen wieder sprießen … dieses Mittel wird Zahnschmerzen mit Blitzesschnelle aufhören machen – es wird die müden Mütter von Herzeleid und Rückenschmerzen befreien und die Kinder zum wahren Gottessegen machen – und ihre Stimmen werden schallen wie die Stimmen der Engel – fernhin – fern – fern – fern – in weite Ferne –«

Bruder Jonathan war mit elektrischer Spannung geladen. Die Schössel seines langen schwarzen Rockes flatterten um ihn, seine Arme kreisten, hoben und senkten sich. Der lange Bart breitete sich aus. Die Menge staute sich und lauschte. Er fühlte ihre Augen auf sich und seine Manieren wurden gewinnender.

Jarnegan, der geborene Beobachter, paßte genau auf. Als sich die Stimmung des Alten veränderte und sich seine bejahrten, aber kräftigen Hände wie Adlerklauen ausstreckten, wuchs seine Zuversicht erst recht.

»Wieviel Flaschen haben wir bei uns, mein Heilbeistand?« Der Alte blickte auf Jarnegan.

»Nicht viel, hoher Meister – die Nachfrage in Denver war eine so stürmische – aber – –«

Der alte Mann ergriff das Wort – –

»Aber ihr werdet nicht enttäuscht werden, solange es in meiner Macht steht, euch davor zu bewahren – die Flaschen, meine Damen und Brüder, sind jetzt mit einem Dollar beziffert, ihr werdet wohl bemerken, daß auf der Schachtel zwei Dollar gedruckt steht – das ist der übliche Preis – oft, wenn die Lieferung aus China nachließ, hat man mir viele, viele Dollar für eine Flasche angeboten, als ich keine mehr hatte – mein Beistand wird jetzt in eure Mitte gehen und wenn ihr weitere Fragen über diese Arznei der Urväter zu stellen habt, bin ich mit euch – denn ich bin nicht einer, der Heilmittel verschachert – sondern ein Heiler der Menschheit – ich bin der Prophet – der Spender des Lebens – ich wandelte durch eure schöne Stadt, als jene Berge drüben eben erst entdeckt wurden – –«

Jarnegan machte die Runde in der Menge, einen Korb voll Flaschen in der Hand, den er jedesmal hinstellte, wenn er zu wechseln hatte …

Der alte Mann redete unausgesetzt.

Jedesmal wenn eine Fünfdollarnote zu wechseln war, zählte Jarnegan vier Silberdollar vor den Augen seines Meisters dem Käufer hin, indes die Aufmerksamkeit der Zuhörer dem Sprechenden zugewendet war. Der Käufer hielt die Hand hin, um den Rest des Geldes in Empfang zu nehmen. Die Silbermünzen klimperten in seiner Hand und wurden in die Tasche gesteckt – ohne nachgezählt zu werden. Ein Dollar war jedesmal »verschollen«, klebte wie angeleimt an Jarnegans Handteller. Den Vierteldollar- und Fünfzig-Cent-Münzen erging es nicht anders.

Jarnegan brachte es durch fleißige Übung an der Seite seines Lehrers zur Meisterschaft in seiner Kunst und oft trug ihm ein Tag fünfzehn bis zwanzig Dollar ein.

Die Arbeit war nicht anstrengend. Seinen Heiltrank braute Bruder Jonathan allein. Das war sein Lebenszweck – und der Alte glaubte daran oder war zumindest ein so vollendeter Schauspieler, daß Jarnegan seinen Glauben nie in Zweifel zog. Jonathan sandte sein Geld täglich an eine Bank in Salt Lake City und trug nur einen bescheidenen Betrag bei sich. Oft füllte er so viele Flaschen, daß es gleich auf mehrere Tage langte. Bruder Jonathan langweilte sich niemals. Auch hatte er es nie besonders eilig. Er fütterte seine Tiere auf offener Landstraße oder am Rande einer Stadt und konnte ganze Stunden mit ihnen verbringen. Er besaß sieben verschiedene Ausgaben der Bibel und glaubte an den Untergang der Welt durch eine neue Sintflut. Oft sah er zu den Sternen empor und hoffte, einst einen von ihnen, für das unbewaffnete Auge so groß wie die Sonne, zu erblicken. Wenn dieser Stern erschien, sollte die Sintflut kommen.

Jonathan und Jarnegan kamen nie über eine oberflächliche Interessengemeinschaft hinaus. Jarnegan ernährte sich aus eigenem und der alte Mann fühlte, daß sein Heilmittel so viel wert war, als die Leute dafür zu geben bereit waren. So hatte Jarnegan ganze Stunden für sich. Er trank, spielte, vergeudete sein Geld mit Weibern, wann immer es anging. In der Stadt Provo im Staate Utah war er einmal fünf Tage lang betrunken. Der Alte betreute ihn während des Nüchternwerdens.

In einer anderen Stadt Utahs begegneten sie einem Wanderkino. Jarnegan fühlte sich seltsam gepackt. Das Drehbuch stammte von einer Frau. Die Cowboys waren lauter handfeste, stramm gewachsene, sechs Fuß hohe Kerle. Am Ende wurde der Bösewicht zusammengeschossen.

Jarnegan begann über den Film nachzudenken. Er brütete über phantastische Melodramen. Er sah Schlachten, in denen die Menschen auf Wolkenrücken ritten und hörte Frauen in einsamen Gemächern schluchzen. Er sah Athletenkörper unter der Wucht eiserner Hiebe zusammenbrechen. Sah sie an Stricken baumeln.

Das alles waren die traumhaften Sehnsüchte seiner Kindheit, die die rohen Jahre eingelullt hatten.

Endlich bestieg er nach einer Nacht wüstester Ausschweifungen in einem chinesischen Freudenhaus in der 2. Straße von Sacramento den Zug nach Los Angeles.

Von Jonathan, dem Spender des Lebens, hatte er nicht Abschied genommen.


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