Gustav Trockenbrodt
Ascheberger Sprüch
Gustav Trockenbrodt

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De Eckeschteher

Ich hab’ kän Wunsch, kä Sorge,

Kä’ Schuld un kä’ Geld,

Denk’ nit von heit’ bis morge

Un guck’ blouß in die Welt.

Ich denk’ an nix,

Ich henk’ an nix,

Fer was dann? Wär noch schenner!

Ich gaff’ grad’ ’naus,

Ich baff’ grad’ ’naus,

Ich raach’ un mach’ Kalenner.

Mei’ Schnäpsje un mei’ Schtumbe,

Des is mei’ änzig Fräd’!

Sie hääße mich ’n Lumpe,

Weil mich kä’ Mensch verschtäiht.

Ich schtehl’ ja nit,

Verfehl mich nit,

E Lump, ich? Wär’ noch schenner!

Kreischt nur zum Schpott: Er hott! Er hott!

Ich sauf un mach’ Kalenner.

Am Tag werd’ rumgezouge

Un es Scharfeck betracht’,

Un unnerm Brückebouge

Da schlaf ich bei de Nacht.

Un wenn’s aach schtärmt ,

De Schnaps, der wärmt,

Sagt, weller Mensch hett’s schenner?

Un wenn’s aach zieht,

De Schtumbe glieht,

Ich schnarch’ un mach’ Kalenner.

Un bei dem Rumgelunger

Verreißt mei’ Wammes noch,

Mei’ Schtiffel hawwe Hunger,

Mei’ House hat e Loch.

So reiß’ ner zu!

Laßt mer mei’ Ruh’!

Je gröißer, deste schenner!

Gäiht alles uff,

Ich pfeif’ der druff,

Ich pfeif’ un mach Kalenner.

Un kann ich nimmer schlorche,

Un werr’ ich mied’ un matt,

So mecht mer des kä’ Sorge:

Dann fittert mich die Schtadt.

Im Krankenhaus

Do hält mer’s aus;

Sagt, weller Mensch hett’s schenner?

Ich raach’, ich sauf’,

Solang ich schnauf,

Ich schnarch’ un mach’ Kalenner.


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