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Siebentes Kapitel.

Für die beiden Komtessen war das Ereignis, das sie aus ihrer Nachtruhe aufstörte, gleich ungewohnt, die Wirkung aber sehr verschieden. Komteß Eveline stand mit verstörtem Antlitz am Fenster, rang die Hände und erging sich in Anklagen gegen die Leute, die der Verwalter so wenig zu beherrschen verstehe, daß sie ihnen den roten Hahn auch noch auf das Dach des Schlosses setzen würden.

»Aber ich will es Papa sagen, daß er sich endlich von dieser Bevormundung frei macht. Kann er alles selbst nicht ebensogut? Was ist da überhaupt viel zu verstehen? Das geht fast ganz von selbst. Und wenn schon eine Hilfskraft da sein muß – Papa kann ja nicht überall selbst hinlaufen – kann das nicht eine andere sein? Eine, die weniger Ansprüche macht und doch das Gleiche leistet?«

Komteß Helene, die an einem zweiten Fenster lehnte, verhielt sich schweigend. Sie hatte nie ein Feuer in unmittelbarer Nähe gesehen, höchstens ein paarmal den roten Schein fern am Horizont, wenn während eines Gewitters irgendwo ein Blitz zündend niedergegangen war. Das ergreifende Schauspiel verfehlte seinen Eindruck auch auf sie nicht; aber die anfängliche Beängstigung wich doch sehr bald dem Vertrauen, daß man des Elementes Herr werden würde. Von einem der Hausmädchen hatte sie gehört, daß Herr von Herbrinck der erste auf dem Platze gewesen war. Sturm geläutet und dann die Leitung der Löscharbeit übernommen hatte. Die Wachsamkeit des erprobten Mannes erfüllte sie mit Stolz und Bewunderung, und sein energisches Eingreifen mit der freudigen Zuversicht, daß unter seinen Händen alles gut ablaufen würde.

Die Bemerkungen der Schwester hörte sie, ohne ihnen eine Beachtung zu schenken. Sogar ein Lächeln stahl sich um ihre Lippen, als ihr in den offenen Sinn kam, wie der Vater die Vorstellungen der ›Großen‹ aufnehmen würde.

Nur die Sorge beunruhigte sie vorübergehend, ob Herr von Herbrinck sich im Eifer nicht zu weit fortreißen lassen und in mehr oder minder ernste Gefahr kommen könnte. Als aber der Feuerschein immer dunkler wurde und das Glutrot immer mehr aus die Brandstätte zurückwich, kam eine tiefe, freie Befriedigung über sie, die nicht mehr erhöht werden konnte, als endlich die Meldung überbracht wurde, daß jede Gefahr glücklich beseitigt sei.

Helene vollendete mit Hilfe ihrer flinken Zofe ihre Toilette und begab sich nach dem Arbeitszimmer des Vaters.

Ihre Erwartung, mit dem Vater dort auch Herrn von Herbrinck ankommen zu sehen, hatte sie nicht getäuscht.

Der Graf trat polternd ein, Herbrinck folgte ihm gemessen. Sein markiges Gesicht war von Ruß entstellt und die Kleidung an manchen Stellen versengt. Den Brandgeruch schleppten die Männer auch mit ins Schloß.

»Na, Kleine,« meinte Luckner, »das war mal etwas unsanft geweckt, ist aber nicht so schlimm geworden. Du kannst dich also beruhigen. Hat's dich denn arg mitgenommen?«

»Nein, Papa. Du warst ja da und – Herr von Herbrinck –«

Ihr Blick traf voll in Herbrincks Auge.

»Ja, der zuerst,« bestätigte Luckner herzlich. »Wie immer,« fügte er hinzu. »Mögen Sie jetzt auch den Halunken ermitteln, der die Fackel angezündet hat. Und dann kein Federlesen mit ihm – Wer sich selbst den Galgen aufbaut, kann nicht früh genug daran kommen. Himmel, wenn ich bedenke, was hätte werden können, was offenbar auch hat werden sollen! An dem armseligen Feimen ist ja nichts gelegen. Aber wenn die Glut auf die Stallung übergegriffen hätte, wie es wahrscheinlich gedacht worden war! Die Angst von den armen Tieren, der pekuniäre Schaden, die Gefahr für die andere Umgebung! Aber wer kann das gewesen sein, wer, frage ich! Selbstentzündung – ausgeschlossen. Ja, wenn's Heu gewesen wäre, aber Stroh – nein. Da war eine teuflische Hand im Spiel.«

Dem Grafen pflichtete auch Herbrinck bei, gab aber keine Andeutung von dem bereits aufgetauchten Namen. Wenn der Verdacht auch nicht unbegründet sein mochte, wollte er doch nicht den Grafen voreilig darauf hinlenken, sondern sich erst, wenn möglich, Gewißheit oder doch wenigstens eine breitere Grundlage verschaffen.

Bei den Namen, die Luckner vermutungsweise hinwarf, schüttelte er den Kopf.

»Ja, heraus muß das aber kommen, Herbrinck!«

»Ich hoffe es,« antwortete er zurückhaltend. »Und damit keine Zeit versäumt wird – ich bitte, mich jetzt zu entlassen.«

»Was wollen Sie anfangen?« forschte Luckner.

»Die Umgebung absuchen.«

»Schön. Erstatten Sie mir bald Bericht.«

Herbrinck fühlte seine Hand einen Augenblick von der der Komteß fest umschlossen und sog ihren leuchtenden Blick in sich hinein, dann verließ er hastig das Gemach, traf seitwärts auf dem Hofe Löhr mit Pferden wartend und warf sich in den Sattel.

Die Mitternacht war noch nicht herangekommen, als die beiden Reiter an den Wachmannschaften, die auf der Brandstätte aufgestellt worden waren, vorüber trabten und außerhalb des Gutes ihre zufällig tags zuvor mit frisch geschärften Eisen versehenen Tiere bald ausgreifen ließen.

Herbrinck preßte die Lippen fest aufeinander und seine Gedanken weilten bei der Komteß, deren feine, edel vornehme Zurückhaltung nach seiner Befürchtung von ihren Empfindungen einen Augenblick überflutet worden war. Was er getan hatte, war nichts von Bedeutung gewesen; aber die tiefer gehende Neigung des Mädchens konnte eine übertreibende Größe hineinlegen und eine Bewunderung in sich aufblühen lassen, die sie mehr und mehr gefangen nahm. Und die Angst um das geliebte Mädchen ließ ihn alles Wünschen wieder in das sorgende Verlangen zusammenfassen: »Nur das nicht!«

Wie aus weiter Ferne schlug ein Ruf Löhrs an sein Ohr.

»Wie –?« fragte er ungewiß.

Löhr hielt sein Pferd an und wies mit ausgestrecktem Arm über die Feldfläche.

»Da! Da läuft jemand!«

Herbrinck spähte nach der angedeuteten Richtung und stieß einen Laut der Ueberraschung aus.

»Ja, Löhr! – Halten Sie mein Pferd.«

Herbrinck eilte über die Weiße Fläche hinter dem Fliehenden her.

An einem Knick, durch den der Flüchtige verschwunden war, erreichte er die Fußspur, zwängte sich durch das Buschwerk und nahm die Fährte jenseits wieder auf. Von der den Nettelsee umgebenden Waldung trennte ihn nur noch eine schmale Feldzunge, und auf dieser war die Gestalt des Fliehenden nicht mehr zu entdecken. Die Fährte lief aber gerade auf die Waldung zu, in der der Verfolgte Schutz suchen mochte.

Das Walddunkel war in dem Mondschein nicht dicht genug, die im Laufe tief in den Schnee gerissenen Spuren zu verhüllen. Deutlich konnte Herbrinck sie erkennen und bis an den See verfolgen, dessen Eisfläche in nächtlicher Ruhe und im Mondlicht glitzernd vor ihm lag.

Er flog am Ufer weiter.

Der unterspülte, dünnschlammige Moorgrund war im Sommer, wenn ihn eine trügerische Grasnarbe deckte, voll Gefahren; der Winterfrost hatte eine Brücke hinübergeschlagen und ihn sicher gemacht.

An einer Einbuchtung bog die Spur in stumpfem Winkel auf den See ab und auf ein altes, eingefrorenes Boot zu, auf dessen Boden eine dunkle Gestalt lang ausgestreckt lag.

Herbrinck stand sekundenlang atemholend.

»Stehen Sie auf!« forderte er dann befehlend.

Ein junger Bursche richtete sich zögernd und an allen Gliedern fliegend in die Höhe.

»Ah! Also wahr!« stieß Herbrinck erbittert aus.

Der Verfolgte war der junge Kruse.

Sofort nahm Herbrinck den Ertappten in ein scharfes Verhör.

»Wo kommst du her?«

Er hatte den Bengel lange genug als Kind gekannt, als daß er das Du, das er sonst vermied, nicht als sein gutes Recht hätte betrachten dürfen.

»Ick – ick –« stotterte der Erwischte, »heww – dat sehn.«

»Das Feuer?«

»J – jo.«

»Du hast es angelegt!« sagte ihm Herbrinck auf den Kopf zu.

»N – nee –«

»Sage die Wahrheit!«

»N – nee, nee – g – ganz gewiß ni –!«

»Hast du löschen helfen?«

Wieder stammelnde Verneinung.

»Warum nicht?«

»Ick – ick harr Angst –.«

»Wovor Angst, du Windbeutel?«

Kruse schwieg unter Zittern.

»Das Gewissen hat dir Angst gemacht!« fuhr Herbrinck energisch fort.

»N – nee.«

»Von wo hast du das Feuer gesehen?«

»Von – to Hus –«

»Warum schliefst du nicht?«

»Ick – ick kunn ni –«

»Bengel, du lügst!« Er packte den Schlotternden am Kragen und schüttelte ihn. »Sag die Wahrheit!«

»Ick – ick – wier dat ni!«

»Was warst du nicht?«

»De – dat– –«

Der Bursche stockte heulend.

»Der das angelegt hat?« ergänzte Herbrinck.

»Nee – ick ni –«

»Woher weißt du, daß es angelegt ist?«

»Dat – weet ick ni –«

»Du sagst doch, nicht du, also ein anderer sei es gewesen! Wie kommst du darauf?«

»Dat – dat – segg ick jo ni –«

Herbrinck wurde ungeduldig.

»Du hast damit gedroht, und du bist es gewesen!« betonte er hart. »Den Feimen hast du in Brand gesetzt, und der Stall sollte dadurch Feuer fangen. Bengel, verdammter, ich hau' dich zusammen! Raus mit der Wahrheit! Auf der Stelle!«

Kruse heulte laut auf und wiederholte sein Leugnen.

Herbrinck riß ihm die Hände hoch und spürte von diesen einen intensiven Petroleumgeruch.

»Ah!« stieß er hervor. »Also damit! Natürlich: mit den dummen Streichhölzern wäre nicht viel zu erreichen gewesen. Der Schnee war vom Winde tief hineingetrieben, die ganze Außenseite vereist und widerstandsfähig. Aber das Petroleum, das half, das leckte und fraß um sich.« Er gab dem Burschen eine klatschende Ohrfeige. »Da, du Windhund! Willst du mehr haben oder endlich mit der Wahrheit herausrücken? Hast du Petroleum genommen?«

»Ick – ick – wüll't – ni – wedder dauhn!« jammerte der Bube.

»Hast du – das – genommen?« wiederholte Herbrinck.

»J – j – j – jo –«

»In der Flasche? Wo ist die?«

»In'n – in'n Swamm –«

»Marsch mit dir!«

Herbrinck packte den Geständigen und schob ihn vor sich her.

Kruse widerstrebte heftig und wiederholte jammernd seine naive Versicherung, es ›nicht wieder tun‹ zu wollen.

»Soll ich dir auf die Beine helfen?« fragte Herbrinck, hob ihn mit eisernen Armen empor und stieß ihn hart auf den Boden. »Marsch aufs Gut!«

Der Bengel sträubte sich weiter, heulte, schrie und lamentierte, widersetzte sich aber nicht ernstlich, und verfiel in dumpfes Stöhnen, als sie nach endlosem Zerren Löhr erreicht hatten und er nun zwischen den beiden Pferden auf dem Fahrwege nach Timmhusen zu trottete.

Die Brandwache sah stumm auf den Eingebrachten.

»De is dat doch west!« tuschelten die Leute hinterher.

Ein lähmender Bann kam über sie.

»Dar is een int Tuchthus treckt,« sagte einer in dumpfem Raunen.

»En dod Gewäten Gewissen. is voräwergahn,« fiel nach einer Weile eine zweite, nicht unpoetische, gedämpfte Aeußerung.

Dann sahen die Leute der über den Hof ziehenden, vom tiefstehenden Monde schwach umrissenen Gruppe nach.

Im Bureau des Verwalters blieb der Förster mit dem Brandstifter allein, während Herbrinck sich zu dem Grafen begab.

Luckner hatte sich auf einem Schlafsofa ausgestreckt und mit einer Decke geschützt.

Aus einem Halbschlummer fuhr er auf.

»Was gibt's?« fragte er. »Ach, Sie, Herbrinck! Was ist?«

»Wir haben den Täter. Es ist der junge Kruse.«

»Der Lümmel!«

»Ich habe ihn unter Aufsicht Löhrs im Bureau gelassen.«

Graf Luckner erhob sich rasch.

»Den muß ich mir ansehen. Wie ist das so bald herausgekommen?«

Herbrinck berichtete.

»Und richtig gestanden?«

»Die Schuld sprach aus seinem Verhalten und stand ihm auf der Stirn geschrieben.«

»Kommen Sie.«

Der Graf fixierte den schuldigen Bengel scharf und zornig.

»Du infame Kröte! Wie bist du dazu gekommen?« herrschte er.

Kruse schielte tückisch zu dem Frager auf.

»Wotau?« stellte er die etwas zögernde, dummdreiste Gegenfrage.

»Wozu – –? Junge – Junge – ich muß an mich halten – –!«

»Ick – bün dat ni west!« erklärte Kruse plötzlich verstockt.

»Was? Himmelhund!« fluchte Luckner. »Jetzt willst du wieder leugnen? Hast du Herrn von Herbrinck nicht gestanden?«

»De – hett mi slahn – dar heww ick dat seggt –«

»Du scheinst noch nicht genug zu haben!«

Luckner wollte handgreiflich werden, und Herbrinck hatte alle Mühe, ihn zurückzuhalten.

»Willst du gestehen?« forderte der Graf zornig.

»Ick bün dat ni west,« wiederholte der Bengel hartnäckig.

Luckner griff nach einem Stuhl, als wolle er den Burschen, der durch das Leugnen seine Aussichten nur verschlechterte, zerschmettern.

»Lassen Sie gut sein,« mahnte Herbrinck. »Er hat mir gebeichtet, das genügt.«

»Aber jetzt lügt er unverschämt! Das ist nicht zu glauben!« Luckner bezwang sich nur mühsam. »Die Entdeckung ist dem Lümmel zu bald gekommen und hat ihn bestürzt gemacht. Nun hat er sich besonnen und widerruft. Wenn ich geneigt gewesen wäre, ihn zu schonen – jetzt fort mit ihm, wohin er gehört.«

»Ich werde ihn durch Löhr und einen der Knechte dem Gendarmen in Reickendorf übergeben und durch diesen abführen lassen.«

Luckner war einverstanden, beehrte den Burschen noch mit einigen derben Ausfällen und suchte dann noch eine kurze Ruhe zu finden.

Herbrinck wanderte in dem dürftig beleuchteten Bureau auf und ab, und sein Schatten glitt schwarz und gespenstisch über die Wände.

Löhr beobachtete zum erstenmal, daß die Stirn des Verwalters durchfurcht war und ein tiefer Ernst seine Züge alt machte.

Finster blieb Herbrinck von Zeit zu Zeit vor dem jugendlichen Sünder stehen und musterte ihn mit Blicken, in denen Drohung und Mitleid seltsam gemischt schienen. Aber meist wandte er sich wieder ab, ohne die Lippen, die herb aufeinander gepreßt waren, zu öffnen. Kopfschüttelnd sprach er endlich zu Löhr, und seine Stimme durchklang ein Zittern tiefinnerer Erregung.

»Mit einem Streiche,« sagte er langsam, »hat der Bursche die Wurzeln seines Lebensbaumes verletzt, daß sie vielleicht für immer daran kranken werden. Unüberlegt, aus einer eingebildeten Rache, aus einer faustdicken Dummheit. Aus halber Tücke und halber Prahlerei. Der Schädel ist dem Bengel hohl, und was andere Menschen an Gemüt haben, ist bei ihm verkrüppelt oder liegt wie ein Brachfeld marklos und saatlos. Vielleicht, daß er eine Null unter Nullen bleibt – dann wird er nicht fühlen, was er geopfert und verwüstet hat. Aber wehe, wenn einmal eine Hand kommt, die an sein Herz und seinen Schädel pocht und ihn empfinden und erkennen lehrt! Armer Dummkopf, dann kommt alles Bedauern und Bereuen zu spät, dann ist die unerbittliche zweite Strafe da, die gesteigerte, harte zweite Buße! Ich – hätte den Versuch machen mögen, ihn vor dem Schlimmsten zu bewahren. Wenn seine Hände einmal die Gitterstäbe vor den Fenstern umklammert haben, dann bleibt ein häßlicher Abdruck im Fleische zurück, der nicht mehr zu verwischen ist. Die Gefängnisluft bleibt in seinem Rock, solange ein Fetzen davon da ist, und überträgt sich auf die neuen Hüllen. Und wenn niemand anders – – er selbst, er wittert sie, er bebt vor ihr und dem eigenen vergifteten Atem zurück ...« Er wandte sich an Kruse. »Mensch, Bengel, Hohlkopf – hast du den Verstand denn ganz verloren? Bist du ein Narr, ein Idiot geworden? Siehst du nicht, daß du nicht den Grafen, sondern dich selbst getroffen hast? Und mußt du die eine Erbärmlichkeit mit der anderen krönen, daß du auch noch wieder lügst?«

Kruse blieb starrköpfig.

»Ick heww dat nit dahn!« wiederholte er dumpf.

Herbrinck drehte ihm den Rücken zu und ging an die Tür.

»Dann sieh selber, wie du weiter kommst. Auch das Mitleid muß seine Grenzen haben.« Er blieb noch stehen.

»Es soll nicht aufhören, wo es nicht begehrt wird,« reflektierte er bewegt, »aber es erlahmt von selbst, wenn es nicht mehr verdient ist. Die Lüge ist sein Tod. – Ich komme nachher wieder, Löhr.«

Gegen Morgen wanderte Kruse zwischen seinen Wächtern nach Reickendorf.

Zu einer Wiederholung seines Geständnisses war er, obwohl Herbrinck ihm nochmals ernst und dringend zugesprochen hatte, nicht zu bewegen gewesen.

»Ick bün dat ni west!«

Das beteuerte er auch dem Gendarmen, der aber kurzen Prozeß mit ihm machte.

»Nicht, mein Junge?« meinte er gelassen. »Na, hinter den eisernen Gardinen wird ja Zeit zum Ueberlegen sein.«


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