Hermann Sudermann
Frau Sorge
Hermann Sudermann

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23

Zwei Jahre später war's an einem heitern Junimorgen, da öffnete sich die rotgestrichene Pforte der Gefängnismauer und ließ einen Gefangenen heraus, der mit lachendem Gesicht in die Sonne hineinblinzelte, als wollte er lernen, ihren Glanz aufs neue ertragen. – Er schwenkte das Bündel, das er trug, in die Runde und schaute lässig nach rechts und nach links, wie einer, der sich über die Richtung seines Weges noch nicht im klaren ist, dem's aber im Grunde gleichgültig scheint, wohin er sich verirrt. –

Als er den Giebel des Gerichtsgebäudes streifte, sah er eine Karosse stehn, die ihm bekannt sein mußte, denn er stutzte und schien mit sich zu Rate zu gehn. Alsdann wandte er sich an den Kutscher, der mit seiner quastengeschmückten Pelzmütze hochmütig vom Bock herniedernickte. –

»Ist jemand aus Helenenthal hier?« fragte er.

»Ja, der Herr und das Fräulein. Sie sind gekommen, Herrn Meyhöfer abzuholen.«

Und gleich darauf ertönte es von der Freitreppe her:

»He, hallo, da ist er ja schon – Elsbeth, sieh, da ist er ja schon!«

Paul sprang die Stufen hinan, und die beiden Männer lagen sich in den Armen!

Da öffnete sich leise und schüchtern die schwere Flügeltür und ließ eine schlanke, in Schwarz gekleidete Frauengestalt ins Freie, die sich mit wehmütigem Lächeln gegen die Mauer lehnte und ruhig wartete, bis die Männer einander freigeben würden.

»Da hast du ihn, Elsbeth!« rief der Alte.

Hand in Hand standen sie nun einander gegenüber und sahen sich ins Auge, dann lehnte sie den Kopf an seine Brust und flüsterte: »Gott sei Dank, daß ich wieder bei dir bin.«

»Und damit ihr euch ganz für euch allein habt, Kinder«, sagte der Alte, »Fahrt ihr hübsch zu zweien nach Hause, und ich will derweilen eine Flasche Rotspon auf meines Nachfolgers Wohl ausstechen. Ich hab's ja gut, ich setz' mich heute zur Ruhe.«

»Herr Douglas!« rief Paul erschrocken.

»Vater heiß' ich, verstanden! Gegen Abend laß mich holen! Du bist ja jetzt der Herr daheim! Adjes.«

Damit polterte er die Stufen hinab. – – –

»Komm«, sagte Paul leise, mit niedergeschlagenen Augen.

Elsbeth ging mit schüchternem Lächeln hinter ihm drein, denn da sie nun allein waren, wagte keiner sich dem andern zu nähern.

Und dann fuhren sie schweigend in die sonnige, blumige Heide hinaus – Lichtnelken, Glockenblumen und Gundermann woben sich zu einem farbenreichen Teppich, und das weiße Wiesenfrauenhaar hob seine wehenden Bündel, als wären Schneeflocken über die Blumen hingestreut. Die Blätter der Silberweiden rauschten leise, und wie ein Netz von leuchtenden Bändern zogen sich die Triftgräben unter ihren Zweigen dahin. – Die warme Luft zitterte, und gelbe Falter flatterten paarweise auf und nieder. Paul hatte sich tief in die Polster zurückgelehnt und schaute aus halbgeschlossenen Augen auf die Fülle lieblicher Wunder herab.

»Bist du glücklich?« fragte Elsbeth, sich zu ihm hinüberneigend.

»Ich weiß nicht«, erwiderte er, »es will mir das Herz abdrücken.«

Sie lächelte, sie verstand ihn wohl.

»Sieh dort, unsere Heimat!« sagte sie, auf das weiße Haus hinweisend, das sich schimmernd in der Ferne erhob. – Er preßte ihre Hand, doch die Stimme versagte ihm.

Am Waldesrand mußte der Wagen halten. – Beide stiegen aus und gingen zu Fuß weiter. Da sah er, daß sie ein weißes Päckchen unter dem Arm trug, welches er vorher nicht bemerkt hatte.

»Was ist das?« fragte er.

»Du wirst schon sehen«, erwiderte sie, und ein ernstes Lächeln glitt über ihr Antlitz.

»Eine Überraschung?«

»Ein Andenken!«

Als sie den Wald betraten, bemerkte er zwischen den rötlich glänzenden Stämmen etwas Schwarzes, das mit Kränzen behangen war.

»Was bedeutet das?« fragte er, die Hand ausstreckend.

»Erkennst du deine Freundin nicht mehr?« erwiderte sie. »Sie hat die erste sein wollen, die dich begrüßt.«

»Die schwarze Suse«, jubelte er und fing zu laufen an.

»Nimm mich mit«, lachte sie keuchend, »du vergißt, daß wir fortab zu zweien sind.«

Er nahm sie bei der Hand, und so traten sie vor das getreue Ungetüm, das am Weg Wache hielt.

»Altes Tier«, sagte er und streichelte den rußigen Kessel. Und als sie weitergingen, schaute er sich alle drei Schritt nach ihr um, als könne er sich nicht von ihr trennen.

»Ich habe sie gut bewacht«, sagte Elsbeth, »sie steht sonst dicht unter meinem Fenster, denn wir haben sie mit deines Vaters Erbschaft zusammen erstanden, damit sie dir nicht verlorenginge.«

Als sie sich dem jenseitigen Waldesrand näherten, sagte er, auf zwei der Stämme zeigend, die zwanzig Schritte abseits vom Weg standen: »Hier ist der Platz, wo ich dich in der Hängematte liegen fand.«

»Ja«, sagte sie, »da war's auch, wo ich zum ersten Mal merkte, daß ich nie würde von dir lassen können.«

»Und hier ist der Wacholderstrauch«, fuhr er fort, als sie ins Freie hinaustreten, »wo wir« – und dann plötzlich schrie er laut auf und streckte beide Hände ins Leere.

»Was ist dir?« rief sie, angstvoll zu ihm aufschauend. Er war totenblaß geworden, seine Lippen zitterten.

»Er ist fort«, stammelte er.

»Wer?«

»Der – der – mein – mein Eignes.«

Wo sich einst die Gebäude des Heidehofes erhoben hatten, breitete sich nun eine flache Ebene aus, nur einzelne Bäume streckten kümmerliches Geästel in die Lüfte.

Er konnte sich an den Anblick nicht gewöhnen und verdeckte das Gesicht mit den Händen, während ein Schüttelfrost durch seinen Körper ging.

»Sei nicht traurig«, bat sie, »Papa hat ihn nicht wieder aufbauen lassen wollen, ehe du nicht deine Anordnungen getroffen hättest...«

»Komm hin«, sagte er.

»Bitte, bitte, nein«, erwiderte sie, »es ist dort nichts zu sehen – außer ein paar Schutthäufchen – ein andermal, wenn du nicht so erregt bist...«

»Aber wo werd' ich schlafen?«

»In demselben Zimmer, in dem du geboren bist... Ich hab's für dich herrichten lassen und die Möbel deiner Mutter hineingestellt. Kannst du nun noch sagen, daß du die Heimat verloren hast?«

Er drückte ihr dankbar die Hand, sie aber wies auf den Wacholderstrauch, der ihm vorhin aufgefallen war.

»Komm lieber dorthin«, sagte sie, »leg den Kopf auf den Maulwurfshügel und pfeif mir eins. Weißt du noch?«

»Ob ich weiß!«

»Wie lange ist's her?«

»Siebzehn Jahre!«

»Ach du lieber Gott, und so lang' lieb' ich dich schon und bin darüber eine alte Jungfer geworden... Und gewartet hab' ich auf dich Jahr um Jahr! Aber du hast nichts davon sehen wollen. Endlich muß er doch kommen, dacht' ich mir, aber du kamst nicht... Und da bin ich mutlos geworden und habe gedacht: Aufdrängen kannst du dich ihm doch nicht, schließlich will er dich gar nicht... Du mußt ins klare kommen mit dir... Und um allem Sehnen ein Ende zu machen, hab' ich dem Vetter das Jawort gegeben, der schon an die zehn Jahre um mich herumschwänzelte. Er hatte mich so oft zum Lachen gebracht, und da glaubt' ich, er würde – aber still davon« – und sie schauerte zusammen. »Komm, leg dich hin – pfeife!«

Er schüttelte den Kopf und wies mit der Hand schweigend über die Heide hin, wo am Horizont drei einsame Fichten ihre rauhen Arme gen Himmel streckten.

»Dorthin!« sagte er. »Ich hab' keine Ruh', eh' ich dort gewesen bin.«

»Du hast recht«, sagte sie, und Hand in Hand schritten sie durch das blühende Heidekraut, welches wilde Bienen mit schläfrigem Summen umschwärmten.

Als sie den Kirchhof betraten, läutete vom weißen Haus her die Mittagsglocke. Zwölfmal schlug sie an mit kurzen scharfen Schlägen, ein leiser Nachhall verzitterte in den Lüften, und dann ward's wieder still, nur das leise Summen und Singen dauerte fort. – Das Grab der Mutter war dicht bewachsen mit Efeu und wilder Myrte, und zu Häupten erhob eine Königskerze ihre strahlende Blütenkrone. – Zwischen den Blättchen krochen rostfarbene Ameisen, und eine Eidechse raschelte in die grüne Tiefe hinunter. Schweigend standen sie beide da, und Paul zitterte. Keiner wagte die heilige Stille zu brechen.

»Wo haben sie den Vater begraben?« fragte Paul endlich.

»Deine Schwestern haben die Leiche nach Lotkeim hinübergeführt«, antwortete Elsbeth.

»Es ist gut so«, erwiderte er, »sie ist ihr Lebtag einsam gewesen, mag sie's auch im Tod sein. Doch morgen wollen wir auch zu ihm hinüber.«

»Willst du bei den Schwestern einkehren?«

Er schüttelte traurig den Kopf. – Darauf versanken sie wieder in Schweigen. Er stützte den Kopf in beide Hände und weinte.

»Weine nicht«, sagte sie, »es hat ja jetzt ein jeder von euch seine Heimat.« Und darauf nahm sie das Päckchen, das sie unter dem Arm hielt, löste das weiße Papier der Umhüllung, und was sie zum Vorschein brachte, war ein altes Schreibheft mit zerzaustem Deckel und vergilbten Blättern.

»Sieh, das schickt sie dir«, sagte sie, »und läßt dich grüßen.«

»Wo hast du das her?« fragte er erschrocken, denn er hatte die Handschrift der Mutter erkannt.

»Es lag in der alten Kommode, welche beim Brand gerettet wurde, zwischen Lade und Hinterwand geklemmt. Dort scheint es seit ihrem Tod gelegen zu haben.«

Darauf setzten sie sich nebeneinander auf das Grab, legten das Buch zwischen sich auf ihre Knie und fingen an zu studieren. Jetzt besann er sich wohl, daß Käthe damals, da er sie mit ihrem Geliebten überraschte, von einem Arienbuch gesprochen hatte, welches der Mutter gehört haben sollte, aber er hatte nie übers Herz gebracht, sie danach zu fragen, weil er die böse Erinnerung an jene Stunde nicht wieder lebendig machen wollte.

Allerhand Lieder standen darin, die waren fließend abgeschrieben, daneben andere halb durchstrichen und mit Verbesserungen versehen. Diese letzteren schien sie aus dem Gedächtnis wiedergegeben oder vielleicht selbst gemacht zu haben. – Da war auch jenes von dem Sängersmann, das Käthe damals hergesagt hatte.

Und dann kam eines, das lautete so:

Schlaf ein, lieb Kind; lieb Kind, schlaf ein!        
Es wacht am Bett die Mutter dein,
Bis du in Traum gesungen.
Schlaf ein!
Das Glöcklein, das vom stillen Wald
So sanft, so süß herüberhallt,
Ist auch wohl bald verklungen.
Schlaf ein!
Schlaf ein, lieb Kind; lieb Kind, schlaf ein!
Es glänzt im Hof der Mondenschein,
Erzählt ein Märchen der Linde –
Schlaf ein!
Vom Hirtensohn auf der Heide drauß
Und der Prinzeß im weißen Haus'; –
Da seufzen die Blätter im Winde.
Schlaf ein!
Schlaf ein, lieb Kind; lieb Kind, schlaf ein!
Dein Rosenstock am Treppenstein,
Der träumt von Hain und Hügel.
Schlaf ein!
Dein Vögelchen vom Fensterbrett
Piept leise her nach deinem Bett,
Schlägt müde die kleinen Flügel –
Schlaf ein!
Schlaf ein, lieb Kind; lieb Kind, schlaf ein!
Es wacht am Bett die Mutter dein
Und harret und harret beklommen;
Schlaf ein!
Wohl rinnt die Zeit, die Mutter wacht,
Es naht, es naht die Mitternacht.
Vielleicht wird auch Vater dann kommen.
Schlaf ein!

Und dann kam ein anderes Gedicht:

Wußt ich einst eine herzensallerliebste Maid,
Die wohnt verlassen auf der grünen, grünen Heid'
Und verlangt nach Liebe;
Sie guckt bei Tag und Nacht zum Fensterlein hinaus,
Sie guckt die schönen Blauäugelein sich aus,
Denn sie verlangt nach Liebe. – – –

Da kam ein blanker, junger, kecker Reitersmann,
Der fragt: »Was schaust du mich so wundersam an?«
»Mich verlangt nach Liebe!«
Da lacht er: »Mädel, dummes, komm' in meinen Arm,
Schau da liegst du mollig und da liegst du warm,
Und da gibt es Liebe.« – –

»O Lieber, wüßtest du, wie ich verlassen bin!
So nimm mich armes, armes Mädel, nimm mich hin,
Aber gib mir Liebe!«
Als er sich satt geruht an ihrer weißen Brust,
Da sprach er: »Hast du Schelm es wirklich nicht gewußt?
So ist die Liebe!«...

»Und ist dir meine Liebe, Lieber, noch nicht leid,
So will ich bei dir bleiben bis in Ewigkeit;
Mich bangt nach deiner Liebe.«
Da lacht der blanke, junge, kecke Reitersmann
Und zäumt sein Roß und sang ein Lied und ritt von dann',
Ließ sie in Jammer und Liebe!

Und als die Frist, die böse Frist verstrichen war,
Sieh, da geschah's, daß sie ein Knäblein gebar,
Ein Kind der Liebe.
Sie trugs wohl auf die grüne Heid' in Nacht und Wind.
»Im Kuß erstick' ich dich, du armes Jungfernkind,
Ersticke dich in Liebe!«

»Herr Richter, tut mit mir, was Euer Herz begehrt,
Verlassen bin ich Ärmste auf der weiten Erd',
Bin ohne Liebe!«
Im weißen Brautgewande stieg sie zum Schafott,
Sie sprach: »Nun nimm mich hin, du lieber, lieber Gott,
Denn mich verlangt nach Liebe!«

Da mußte er der beiden Schwestern gedenken, und ihm war zumute, als hätte die Mutter alles vorausgewußt und alles im voraus vergeben.

Und gleich darauf stand in großen Buchstaben überschrieben:

Das Märchen von der Frau Sorge

Es war einmal eine Mutter, der hatte der liebe Gott einen Sohn geschenkt, aber sie war so arm und so einsam, daß sie niemanden hatte, der bei ihm Pate stehen konnte. Und sie seufzte und dachte: »Wo krieg' ich wohl eine Gevatterin her?«

 

Da kam eines Abends mit der sinkenden Dämmerung eine Frau zu ihr ins Haus, die hatte graue Kleider an und ein graues Tuch um den Kopf geschlungen; die sagte: »Ich will bei deinem Sohn Pate stehen, und ich werde dafür sorgen, daß er ein guter Mensch wird und dich nicht Hungers sterben läßt. Aber du mußt mir seine Seele schenken.«

Da zitterte die Mutter und sagte: »Wer bist du?«

»Ich bin die Frau Sorge«, erwiderte die graue Frau.

Und die Mutter weinte; aber da sie so großen Hunger litt, so gab sie der Frau ihres Sohnes Seele, und diese stand Pate bei ihm. Und ihr Sohn wuchs heran und arbeitete schwer, um ihr Brot zu schaffen.

Aber da er keine Seele hatte, so hatte er auch keine Freude und keine Jugend, und oftmals sah er die Mutter mit vorwurfsvollen Augen an, als wollte er fragen:

»Mutter, wo ist meine Seele geblieben?«

Da wurde die Mutter traurig und ging aus, ihm eine Seele zu suchen.

Sie fragte die Sterne am Himmel: »Wollt ihr ihm eine Seele schenken?« Die aber sagten: »Dafür ist er zu niedrig.«

Und sie fragte die Blumen auf der Heide; die sagten: »Dafür ist er zu häßlich."

Und sie fragte die Vögel auf den Bäumen, die sagte: »Dafür ist er zu traurig.«

Und sie fragte die hohen Bäume; die sagten: »Dafür ist er zu demütig.«

Und sie fragte die klugen Schlangen; die sagten: »Dafür ist er zu dumm.«

Da ging sie weinend ihres Weges. Und im Wald begegnete ihr eine junge, schöne Prinzessin, die war von einem großen Hofstaat umgeben.

Und weil sie die Mutter weinend sah, stieg sie von ihrem Roß und nahm sie mit sich auf ihr Schloß, das ganz von Gold und Edelstein gebaut war.

Dort fragte sie: »Sage, warum weinst du?« Und die Mutter klagte der Prinzessin ihr Leid, daß sie ihrem Sohn keine Seele schaffen könnte und keine Freude und keine Jugend.

Da sagte die Prinzeß: »Ich kann keinen Menschen weinen sehen! Weißt du was? – Ich werd' ihm meine Seele schenken.«

Da fiel die Mutter vor ihr nieder und küßte ihr die Hände.

»Aber«, sagte die Prinzeß, »aus freien Stücken tu' ich's nicht, er muß mich darum fragen.« – Da ging die Mutter mit ihr zu ihrem Sohn, aber die Frau Sorge hatte ihm ihren grauen Schleier um sein Haupt gelegt, daß er blind war und die Prinzeß nicht sehen konnte.

Und die Mutter bat: »Liebe Frau Sorge, laß ihn doch frei.«

Aber die Sorge lächelte – und wer sie lächeln sah, der mußte weinen –, und sie sagte: »Er muß sich selbst befreien.«

»Wie kann er das?« fragte die Mutter.

»Er muß mir alles opfern, was er liebhat«, sagte Frau Sorge. – Da grämte sich die Mutter sehr und legte sich hin und starb. – Die Prinzeß aber wartet noch heute auf ihren Freiersmann. – – –

 

»Mutter, Mutter!« schrie er auf und sank an dem Grab nieder.

»Komm«, sagte Elsbeth, mit Tränen kämpfend, indem sie die Hand auf seine Schulter legte. »Laß die Mutter, sie hat ihren Frieden, und uns soll sie nichts mehr tun, deine böse Frau Sorge.«


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