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Die Kriegssach.

(1876.)

I. Vom heilig'n Land.

»Du, hast's schon g'lesen; heunt steht's drin,
Jetzt gibt's an Krieg und alls is hin!«
»»Ja um der Gottswilln, waar schon gnua,
Wer gibt denn wieder gar koan Ruah?««
»Ja, woaßt es, dösmal hab'n sie's g'spannt
Am Türken weg'n an heilig'n Land,
Der ist halt z'scharf und gibt koan Fried,
Dös leiden na die andern nit,
Da will sein Fried a jeder ham
Und deswegn geht der Krieg na' z'samm.
Die G'schicht, die kimmt mir ganz in d'Darm;
Jetzt wird's an Bismarch aber warm.
Herrgott, der wird jetzt Arbeit ham –
I moan do', er ranschirt's no' z'samm,
Denn sunst kimmt alles durcheinand,
Dös is was mit dem heilig'n Land!«

II. A Disputat.

Der Irgel:

»I schaug halt dös für ganz schlecht an,
Daß man halt koan nit trauen kann.
Der Ruß – der tracht grad auf Spitakel;
Und dös is fein a grober Lackel,
Dös han i bei dem Kutscher g'spürt
Von dera Herrschaft neber'n Wirth,
Die sell'n sein aa von Rusland g'west.«

Der Sepp:

»Der Türk halt aber aa noch fest,
Da hoaßt's, die streiten für'n Glauben,
Den lassen s' ihna halt net rauben.
Jetzt dös is scho' a g'spaßigs G'red,
Sie hab'n ja gar koan Glauben net!
So sagt der Huber, der Vikar,
Der woaß's, weil der in Münka war.«

Der Wastl:

»Und ganz staad is halt der Franzos
No' lang nit! – Der is wie a Roß,
Dös laßt di' hin, schaugt ganz frumm aus,
Und balst ihn andupfst, haut er 'naus.
Jetzt hat er hübsch viel Haber g'fressen
Und d'Schläg, die hat er scho' vergessen.«

Der Hans:

»D'Engländer, hört man aar oft sagen –
Was die z'letzt umanandertragen?
Dös woaß koa Mensch. I bild mir ein,
Dös müssen so Seeräuber sein,
Weil sie's allweil mi'n Wasser ham,
Ah, die derhausen hübsch was z'samm!
Die ham wohl gar koa G'setz, i moan,
Weil's all's, was ihna einfallt, thoan.
Da ham s' erst neuli oan derwischt,
Der hat glei ohne Karten g'fischt.
Die woll'n an Wasserkrieg – no mein
Is guat – der kimmt do' da nit 'rein.«

Der Steffel:

»D'Oestreichler – schaug, da kann ma' streiten,
I moan, die san auf unser Seiten,
Aber die ham halt z'weni Geld
Und einwendi san s' aa schlecht g'stellt.
Die Ungerer geb'n nie koan Ruh,
Da kimmt der Hoffart halt dazu.
Die oan sag'n Wist, die andern Hott,
Die andern sag'n glei ganz Pfüt' Gott.
Der Stand, dös is a harter Stand,
Dös Oestreich is a mühsams Land!
Mir hat's der Hausknecht g'sagt von Kreuth,
Der woaß's – denn da is d'Grenz nit weit.«

Der Klas:

»Und wer am Italiener hofft,
Der is verspielt, dös hat schon oft
Der Bot von Warngau zu mir g'sagt,
Denn der hat Italiener g'habt,
Wie's baut ham draußt – dös waren Glachl,
Und g'stohlen ham s' als wie die Dachl.« Dohlen.

Der Peter:

»Sie is mi'n Preußen aa nit recht,
Da woaß ma nia, was der no' möcht.
Dös hat mir selm a Preuß amal
Einb'standen drin im Achenthal,
Der is – wie hoaßt jetzt glei' dös Nest –
Der is da von Westfallen g'west.«

Der Pauli:

»Es gibt halt koaner recht koa Ruah,
Z'letzt schlagt sich no' der Papst dazua.
I sag halt so, dös is a Graus,
Die Kriegssach, die geht nit gut aus!«

Der Irgl:

»Denn i schaug dös für ganz schlecht an,
Daß man halt koan nit trauen kann.«

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