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's Christkindl

(1856)

Du himmlisch schens Kindl,
Du bleibst halt nöt aus,
Suachst üns hoam olli Jahr
Und kehrst ein Haus für Haus.

Bringst allerhand Gaben,
Dö guat sán und schen;
Awá lögst áh viel Gárten ein,
Goaseln und Zen.

Was wirst gen mehr mir,
Himmlisch Kindl, haben bracht,
Bist meiner schan lang her
Nöt freundli bodacht!

Hast má mein Kind –
Roan so liab, wie du selm,
Ah mit  Äugerl blitzblaw
Und mit'n Krauskopf, den gelbn

Hast má 's furt uvertraut unverhofft
Und mit eahm mein halbs Löbn!
Awá na nur , mimm 's ná hi,
Hast má 's denn nöt áh göbn!

Derf leicht Darf vielleicht spieln iazt mit dir,
Und oft spröchts leicht vo mir?
Drum oft blendt mi á Glanz,
As thát 's: Bst, Dadá Franz!

Hast má 's Weib oft agholt,
ohr á Trumm vo mán Löbn auch ein Stück meines Lebens ,
Awá mein geh , nimm 's ná zua,
Hast má 's gleiwohl áh göbn!

Weh tuat 's, recht weh, á ja!
Doh wer woaß 's, zu was nutzt:
Gaile Bám Üppige Bäume tragn erst Frucht,
Wann má s' putzt guat und stutzt.

Und leicht ham s' dár iazt áfpáßt,
Wiast furtgflodrátzt Wie du fortgeflattert bist bist,
Olli zwoa mit án Aftrag
Und – dáß d' nöt vogißt?

Hast már eh ohnehin wohl schan gschickt,
Was mi gstört hat dánöbn,
Her sch s' Herz wieder hámmerln
Mag 'n Kopf gen glei höbn.

Höb schan wieder an z' äugeln
Und z'lisnár lauschen und z'fragn.
So lang Seel und Leib z'samhábt zusammenhält
Magst gwalti viel tragn!

Und áso so ha i mi furtgschleppt,
Bis d' selm wieder kimmst,
Ha, was bringst má gen Guats,
Odá kimmt erst dös Schlimmst? –

Wasdáwöll Was du willst , mir is 's recht,
I dáleid 's erleide es und mi freut 's,
Bringst, o ach ja mein, ja dir selm
Mir als – Dornfrau und Kreuz!


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