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Himmel und Höll

»Franz, denk áfn Himmel!«
Soat d' Áhnl so gern,
»Wannst eftá dran denkátst,
Du müatst aners wern.

Wias hoaßt, wirds in Himmel
Voll Herrlikeit sein,
Voll Pracht und voll Glori,
Voll Schimmer und Schein.

D' Engeln toan blosn
Duriaus Tag und Nacht,
Wos dár schmöckt, wos di lust't,
Wird dár áfg'kocht und gmacht.

Und á Freud ham s' mit dir,
Ja, und gern hat di alls;
Toan di drucker und bußen
Und falln dár um án Hals.

D'Aposteln« –»Ahnl, heng,
I bitt di, heng áf !
Äfn Himmel, wann i denk,
Wiar i schlechtá, nöt bráv.

Wiast soast, so is 's dnettá,
Wias in Himmel wird sein,
In Tanzsaal z' Sankt Thamá
Voll Schimmer und Schein!

Ä d' Spielleut toan blosn
Duriaus Tag und Nacht,
Was má schmöckt, wos mi lust't,
Wird már áfg'kocht und gmacht;

Und á Freud ham s' mit mir,
Ja und gern hat mi alls;
Und mein kugelrunds Dearndl
Föllt má glei um án Hals!«

Ganz stoaner is d' Ahnl
Dag'standen; awár aft
Hat s' mi ang'schaut, mh! ang'schai
Und gsprochá mit Kraft:

»Na, weil di dá Himmel«,
Hat s' gsoat, »wildá Gsöll,
Nöt kann bössern, so denk
Áf dö schröcklige Höll!

Wos bridelt und brodelt,
Wos lechátzt und strodelt,
Wos jámmern und gilln,
Wann sö s'z'hámmern und z'milln

A stinkádö Lacká
Kannst saufen stattn Most;
Aft toan s' dár oans z'hockár
Und das is dein' Kost.

Aft z'hockán s' di selm
Und aft frößen s' di selm,
Und án Eichtl dánah
Is dein Seel wiedá da.

Dráf reißen s' di áf
In án Beri voll Schnee:
Und glei schmeißen s' di dráf
In án foiringá See.

Aft brüllt dá graoß' Toifl:
Iatzt lach, du Kalfack!
Iatzt lach und sei lusti,
Kerl, oder i pack

Di glei wiedá bon Kragn,
Laß di schinden und schlagn;
Laß di z'drucká zun Bátz,
Du elendige Mátz! –

Da is koan Dábarmnuß,
Koan' Gnad, koan Bardan;
Und aft iwigs und ewigs –
Wen schaudert nöt dran?!«

»Mi schaudert, mi! – heng,
Áhnl, i bitt di, heng áf!
Áf d' Höll wann i denk,
Ja, d' Höll macht mi bráv!

Á sodl han i gruaft
Und han 's Beten ang'höbt,
Und sitdem, meine Buamá,
Wird christligá g'löbt.«


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