Franz Stelzhamer
D' Ahnl
Franz Stelzhamer

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Just ums Dumpáwern is 's, wo gmoanli Jubel und Lust wáchst.
D’ Schenheit blendt nöt meh und d’ Mail und d’ Masern vohülln sö;
's Gschau, weil má nimmá recht siagt, wird schörfer und d’ Röd guráschirtá.
Leut sánd da überviel, und koan Lückerl so kloan, wo nöt tanzt wird;
Stridigö Tánz wern schan gsungá und d’ Buam wern hiaßer und hiaßer. –
Ollweil dumperá wirds, und lärmádá, stridiger ollweil.
Iazt und iazt ruckt ár an – o mein Gott! – dár entsötzligá Schracká –
Siah, und da schau, stattn Schracká was kimmt, – ’s liab Liacht áfn Leuchtern!
Liacht, kloans Brüaderl von Tag, olls schátzt di und bschutzt di und putzt di,
Olls, was grecht is und schen, nur Wilden und Schlechten bist zwidá!
Liacht, kloans Brüderl von Tag, na, was sagst zu dá Braut, gelt, dö gföllt dá!
Bráv, Büaberl, bráv! – Und da schau, wias umhupft und äugelt und gugerlt!
Olls schauts an, Gwand, Gschmuck und in Gsicht is koan Gnügn und koan Hengá! –
'n Raosidl is just zwanns án andern Kopf häd, dö schwáren Gedánká,
Áfn Herzen dá Stoan, dá schwár, olls, olls wia wögzaubert!
Stridige Tánz – singts zua! – Buam, brinnts und laubátzts wia Keanholz,
Weil ná dö Dumpern 'n Liacht is gwichár, iaz is 's schan gwungá!
Rödn mitn Leuten, schau hi, ja go tanzen kanns 's Raosidl wiedá.
Siah, und d’Ahnfrau siahts und is fraoh, dáß 's lusti is, 's Ähnlkind;
Denn á Stund her á zwo, hald sit s’áffá hánd vo dá Gassen –
Eiá, dáß 's d’ Áhnl nöt neust! – is s’ eahm nöt recht richti fürkemmá;
Hau, und á Liab, das woaß s’ á, d’ Áhnl, reißt má nöt aus wiar á Feldruabn!
Her und her schan dö Zeit und go heunt – hán, Wundá! Dáß go nix
Von Huihiaserl volaut’t odá – häd más voduscht? – schier nöt mügli! –
Tausend is das á Lust und 's Gstäu und 's Getes is 'n Lust glei;
Oans wia dös ander machts und kriagts und das is so lusti!

Funkelnaglnoiö Stiefel
Und d’ Taschen voll Geld,
Und mein Vadá hat gsoat:
Bua, botrocht dár iazt d’Welt!

Und i han más betracht’t
0, wia schen is dö Welt!
Awá d’ Stiefel hánd duri,
Dáhi is mein Geld.

In dá Früa bin i furt
Und bi hoam in dá Früa,
Und dáweil is das gschehá,
Woaß selm schier nöt wia!

Wannst an án Abnd, an án schen’n, schan 'n Mucknán mischen hast zuagschaut,
Aft, Freund, woaßt bon án Glei, wias is áf án ünsrischen Haozát.
Tausend, is das á Lust, awá 's Gstäu und 's Getes ist nu greßá!

In Gstäu und in Gschroa
Sámár oans worn mir zwoa,
Ahne Dell, ahne Dust
Häd á Haozát koan’n Lust.

Recht is 's, recht, maringn Frua wird ausklopft und abbürst’t und Häuftign
Is schan mitn Haozátstaub á d’ Lust áf sá Löbtá dávangflogn! –
Recht is 's, recht, und ás geht á heunt sist nu allweil recht rund her;
Just á weng gstroaft anánand wia zwen Wágn, wo dá Wög á weng eng is,
Ham sö zwo Zöchán ámol, awá ham zlöst dert füránand mögn,
Dáß 's eahn koan Áchst hat gschödigt, koan Lanwid voruckt hat und adruckt.
Sist á kloans Gháglát halb Ernst, halb Gspoaß gáts all Bud, awer achts neamd:
Zwen um á Mänsch, um á Gspiel, das s’ oanmol mitánand ghabt ham;
Drei um án Ochsen, á Roß, án Hund – so Hándel, wer mörkt drauf;
Treten und gstaoßen wern gnua, na, dö staoßen und treten hald wiedá –
Fein gehts bon Baunán nöt her, awá dert ollweil feiner und feiner. –
's Raosidl tanzt erst iazt recht und mitn Bräuggán schau zwoamol ánandan.
Eahm gschiaht so wohl ázwia nia und 'n Raosidl wöhler als langher;
Eahm zimmts ninert so schen, und ihr höbts áf oanmol zun gfalln an;
Er is voll Freud, dáß árs gfunden, sie nöt bes, weil árs gsuacht hat;
Denkt s’ áf den Schracká, der kimmt, ná, kemmá häd solln und is ausblibn,
Odá hald nu wann á kám, wo, wo wárá leichtá zun ausstehn!

Á lewfrischá Bua
Schier von Eisen und Stahl
Is 'n Menschern eahn Freud
Und 'n Buamán eahn Gall. –


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