Franz Stelzhamer
D' Ahnl
Franz Stelzhamer

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Hau, üs Weibáleut, woaßt, geht olls glei dámisch gro z’ Herzen,
Föllt üs entsötzli schwár, wanns glei födágring wár und leicht z’tragn.
Awá« – soat s’- »gehmár in d’ Stubn ahi, kost’ts án ünsárign Most dert.
Odá liabt enk á Bier, hamár á nöt weit in án Keller.
Awá, meints Ös, schan á Jahr her á zwoanzg lassent d’Mörzenbier stark nach!
Sist hats pickt, dáß hamt d’ Baun ganz Tág dábá pická vobleibn mögn;
Iazt rints he wiar á Brod und natürli pickt nöt und pickt neamd.« –
So vozöhlát sánd s’ abher in d’ Stubn, d’ Ahnl und dö zwen Manná.
Ha, da is áfbroat’t gwön und gricht schan á vornehme Aufwart:
Gsodens und Bradens und Bachers und Gselkts und Frischs, wias dö Zeit gát;
Holzöpfelmost, alt, echt, wiast 'n trinkst, moanst á Wein is 's.
Macht di gspráchi und frisch, und wannst áfstehst, siagst ás, der dráht di!
In Oldn hat á mentisch gschmöckt und sein Krügel is ötlimol lár worn.
D’ Áhnl hat 'n á mögn, n’ Most; nur 'n Seppen will nix recht schmöcká –
Außi durs Fenster in Hof guckt á öfter als einhi ins Glásel.
D’ Áhnl bomörkts und kennts und hat hoamli sá Freud, awá soat nix.
Schau, denkt s’, schau, wias 'n Raosidl grát: so án Herzens- und schen Mann! –
Iazt trappt öbs übá d’ Gred, mein, leich denn dá Leanl schon zruck kimmt?
»Sáffrá, dir hats gschlaunt« – soat d’Áhnl und »na, was is d’Botschaft?!«
Lecházát nu und 'n Schwitz mitn Pfoadörmel wischát von Angsicht
Gigátzt á: »Trrrinká mui zerst vo lauter S-S-S-Speren und Trückern,
Ahnfrau, mán Trinkgeldtrunk, bitt enk go scheu! Aft wiar i schan sch-sch-schmátzát.«
Na, und má roacht eahm án Trunk und zerst, dáß ár auskühlt, á Stuck Braod.
Wiar á nu mumfelt in Braod, nachn Trunk glei soat er: »E-e-e kimmt schan:
Nur um das, was ár ölder als i is dá Kaspár, um das kimmt á s-s-spödá.«
»Na, und wia stehts denn in Jahrn, dá Kaspár und du?« froat dár Olde.
»I-i-i wir neunzöhá bald« – soat dá Leanl –«und dá Kaspár á-á-á siebnzgö« –
»Wanns ná dert klögt« – soat d’Áhnl und will anhöbn 's Roaten und 's Zsamzöhln;
Dár Old awá lacht helláf: »Den kann i aft nimmá dábeiten,
I bi selm schau glei sechzg.« – »Nötá, nötá« – wöhrt d’ Ahnl – »hauts, dá Leanhart
Muit: wo á langsamá geht dá Kaspár ols e wögn sein’n Öltá.« –
Awá dá rátslerisch Scholk, dár old, lacht erst recht iazt, dáß d’Ahnfrau
Á nöt mörkt, dáß er 'n fockt. – Sollt más glaubn, was dá Holzöpfelmost macht! –
Weil s’awá nu áso lochán mitn Leanl und üntránand Gspoaß treibn,
Da schau, wer kimmt! – Dá Kaspá selm, dár olde »Prokradá«
Den má kennt weit und broat wögn sein’n Lust und áfgrámten Wösen,
Wögn sein’n Haochzátsprüchen sodl schen, dáß olls stád is und áfmörkt,
Wann ers sagt odá singt und als Prokradá sein Sach macht. –
Denkt á weng hat á sö wohl, wos gen is, woaß do á dá Mötzgá,
Wo á tragádö Kua steht, und dá Droatjud, wo Woaz lát,
Und von á Heiráchtspaschan sollt án oldá Prokradá nix wissen?!


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