Franz Stelzhamer
D' Ahnl
Franz Stelzhamer

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»Pássámderemdete«, stád! Sist dárennt á dö, aus is 's, wannst anhöbst;
Schad um dein kaisáligs Gwand, will nöt sagn – um dein Löbn, das hast gschenktá!
Awá sö kennán den Toag und – nöt z’ glaubn schier! – halten sö mausstád,
Bis olls für is und furt, das macht 'n Seppen viel rnildá:
»Wehtan han i dert koan’n? – Das Teufelszorniwern!« soat á,
»Gehts már áf d’ Haozát dafür, frei’n Trunk habts und 's Tanzen kost’t á nix;
Und ders 'n schensten kann – Mann á Wort! – den leih i dö Braut selrn.«
Soats, nöt gspötti, nöt gstolz, und geht; dö andern drei gfolign.
Langsam án Ertel hintnach gehn d’ Soldaten und wálschen áf ungrisch,
Kennt á koan Teuxl eahn »lem«, eahn »eki« und »dekimarschleki«:
Eahn’ absundálign Fluach kennt á fünfjáhrigs Knáberl und – »Máthis,
Máthis!« vonimmt már oll Bud, und 'n Bräuggán kimmt á Gödanká,
Soat awá nix, nöt sán Vadern und neamd, awá wart, denkt á, beit, Hias!
Denn so leicht láßt nöt nach, wer so anhöbt, roat á ganz richti;
Awá hol dárn ná gwiß, kriagn tuast 'n, dein’n Anstiftálahn, Hias! –
Das hánd schen stád in Kopf 'n Bräuggán seine Gödánká.
Na, und mir wern schan segn, hat á recht odá nöt und wias gehn wird,
Irrt sö leicht nöt á dá Mensch, und án öftern, wann á vo Liab brennt:
Olls, meint á, schaut áf sein Schatz und án iads mecht 'n heunt odá marign.
Üs gehts á nöt soviel an, und wer zuaschaut, liabts, wann viel z’ segn is. –
Das iazt is aus und vobei, dö Bräutführájuchátzen wiedá;
D’ Weibsbildá schnadern und rödn: »Na gel!« – »Ja hau du!« – »Moan’n sollt más!«
D’ Mannáleut hánd voll Gurásch, weil 's Ráffen so glückli án Endt hat;
D’ Áhnl taucht 'n Ähnl áf d’ Seit und geht mitn Schwiagásuh, Joseph –
»Raosidl« – lacht s’ –«wos gást áf, wann má Bräuggá tauschen und Manná?
Odá toamá glei um und i gib dá má stoanolde Haut z’ Gwing! –
Sáfrá, mir wárn á Paar!« soat s’ und ranzt sö, dáß Rucken und Lend kracht.
»Ráffá ha i nöt gern, do dá Zamráffá« – schmutzt s’- »is má gro lia;
I, woaß i wohl, pack koans an, awá woaß i, wo mi nöt oans anpackt!?
Wos denn dö ,Blomoasen’wöllnt, ham eahn mir nix in Wög gloat und z’ Load tan!
Afá du sáfrischá Sepp!« – und schmutzen kann d’ Áhnl so schen mostsüaß.
»Scherzen ham s’ wölln« – soat dá Sepp – »und da han i hald mitgscherzt und Gspoaß gmacht.«
»Kenn á«, meints Ahnfrau, »wanns naot tuat, án Ernst und – heunt kanns nu naot toan.«
»Muist?« – »Ja, i moan; awá laßts ná bolei mán Raosidl nix mörká –
I han án Wahn!« – »I á Gspur!« – »Ös zwoa, nöt go z’huimli!« schreits ruckwárts,
»Odá dár Ähnl und i – dö jung Braut – üs graust leicht von Schensein!?«
In Seppen sein Vader, wer sist, macht den Gspoaß und is guat, dáß er 'n gmacht hat,
D’Áhnl und dá Sepp hädn 's Stirn und 's Grübeln anghöbt, und wia oft is
Schan vo wispláden Zwoan dö halb Freud, dö ganz Lustbarkeit gstört worn!
Awá koan Sorg, ás kimmt schan wieder in Gang – hau, ás geht schan!
D’ Haozátbuam, herst, dáß 's alls hellt, schrein »Juh« und d’Spielleut zimpimperln
Mir awá lassen s’ gehn und laufen voraushi zun Wirtshaus.
Siagst, da steht schan alls auf dá Gred und paßt áf d’ Haozát,
Go dá Broiherr selm is nöt z’ graoß heunt, dáß á dáhoamt bleibt;
Láßt sán Hasen á Rua und stört koan’n Fuchs in sein’n Gligá;
Schröckt koan Krahn áfn Feld und schoißt koan Oacherl von Holzbám;
Hund und Herr hat heunt Rast und 's Büchserl hängt áfn Nagel.
Alls hat á Rua von sán Sachán, dnettá sein Mäul und sein Hausgsind
Hat dös Dowelte z’ toan; –«Hánsel, Reinthalá Hánsel!
Hast dö Kalm, dö golt, gschlagn?« – »Ja, Herr« – schreit dá »Brandfuchs«, »dö liegt schan!«
»Seidnfellná« – schreit á – »is 's Bier gricht?« – »Ja«, ruaft dá »Gschwollnfuaß«, »gricht is 's!«
Richten, das muaß i enk sagn, hoaßt: hast ás tauft gnua mit Wasser? –
»Bártl, is d’ Köglstatt köhrt?« – »Is schan ausköhrt«, knauferlt dá »Stumpfnas«. –
»Hans« – schreit á – »Hans« – und schaut áf d’ Leut, »stich dö Keibeln, oll söchse,
Brádeln brauchmá heunt gnua und – spann fürn Löderá d’ Häut auf!
Hanerl« – schreit á – »hast d’ Schaf dáhoamt, dö drei krumpen wern gstochá!
»Vierö, Herr, vierö hánd krank« – schreit dá »Hupfauf« und »vierö hánd z’ stöchá!«
– »Stöchts und schlagts und rámts und richts und rührts enk, ös Grablá!«
Schreit dá Broi und schoißt aus und ein und – d’ Broin hats in dá Kuchel:
»Köchin« – fragt s’- »bist gschickt, wann d’ Haozát kimmt und mecht össen?
Menschá, habts Holz gnua und Witt, und is 's Zinngschirr bei Handten und saubá?«
»Ja«, sagt dö Köchin und »ja« sagn d’ Menscher und posseln und rennán;
’s Broihaus, dös ganz, is auf und alls strabelt und zabelt und tuat sö
Um, go dá Broiherr selm hat Dáweil heunt, dáß á was angreift:
Denn dá Broiadel, hau sitzt ab von Straßenkaot und von Baunmist!
Wissen toan sis go wohl, awá wann már eahns soat, is 's eahn zwidá –
Zwidá hi, zwidá her, i hans gsoat und iazt schenkts már á Bier ein –
Ein und á guats, sist fáhlts, i wir pfnottát und roatát und – hüats enk!
Enk und dáhalts mi schen mild, i woaß á álláhand Freundligs,
Freundligs und Friedligs und Schens, na, und schen wár i gern oll mein Löbtá!« –
Siagst, iazt siagt más schan gehn herauf nachn Bach in dá Herrnwies.
D’ Áhnl wia d’ Glockenkua – dö Glocken natürli hánd d’ Spielleut –
Alln voraus, dö andern schübl- und trösátweis nachi.
Wia um d’ Reidá dá Staub, floigt á lustigs Gsunn um án Haufen –
Das hat d’ Musi so schen, dáß s’ 'n Leuten lachár und woan’n hilft!! –
Ollweil náhádá ruckts und wias kimmt, lockts d’ Leut ausn Häusern:
D’ Kindá nix áf, dö Gsölln nix an und dö Köchin nix um und
’s Abwaschámensch stöckt nu gschwind von ruaßingá Fürtár 'n Zipf áf;
’s Schulmoasterl steht schan vorn Haus mitn Kiráschlüsseln und freut sö,
D’ Fingá zuckán á schan und d’ Zähnt ham eahm lang nöt so gwássert,
Olls geht heunt zwifach her, dö Trinkgeldá dowelt und d’ Krapfen!
Und bo dá »Prámingá Frau«, bo dá Liablign mit den schen’n Kinderl
Geht koan Brautpaar, koan nois, do gwiß nöt für ahne z’ bitten
Um sán himmlischen Sögn und ahne dáß 's eahm á Gab bringt;
Is ahnedem, woaß neamd wia, um sein Wahlfart kemmár und arm worn,
Arm zammt   e a h m ,   gleiwohl Sie hat dená nu z’ löbn, dáweil s’ taot is,
E r   aber,   e r ,   dá Lemdö hat z’ viel sitdem, dáß á sturib! –
Ollweil nähádá ruckts, und dö Kindá schrein schan áfs Brautwei,
Und übern Stög spanán d’ Buam Schnur áf Schnur und fahán dö Bräuggá,
Bräuggá, Bräutführá, Brautwei, olls, wos sö fahá láßt, fahán s’.


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