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Sechstes Kapitel.

Die Szene wandelt sich: aus der Gebirgswüste des Jordan treten wir in das Lager des Königs von England, zwischen Saint, Jean d'Acre und Askalon. Richard Löwenherz erhoffte von dort aus mit seinem starken Heere einen siegreichen Zug nach Jerusalem, der ihm auch wahrscheinlich geglückt wäre, hätte sich nicht die Eifersucht der mit gleichem Vorhaben befaßten christlichen Fürsten ihm entgegengestellt, die sich mit dem maßlosen Stolze des englischen Königs umsoweniger abfinden mochten, als er ihnen an Mut und Kühnheit, wie auch an Feldherrntalent weit überlegen war. Durch solche Mißhelligkeiten, die besonders zwischen Richard von England und Philipp von Frankreich zu offenem Zwiste führten, verminderte sich die Zahl der Kreuzfahrer von Tag zu Tag, indem sich nicht bloß einzelne Ritter, sondern ganze Kommandos unter ihren Lehnsherren aus einem Kampfe zurückzogen, von dem kein glücklicher Erfolg mehr zu erhoffen war. Dazu kamen die bösen Wirkungen des Klimas, die zufolge der ausschweifenden Lebensweise der Kreuzfahrer viele Opfer hinwegrafften. Die Schwerter der Feinde taten zudem auch das ihrige, die Reihen der Kreuzfahrer zu lichten. Saladin, der größte Herrscher, den die morgenländische Geschichte kennt, hatte die schlimme Erfahrung gemacht, daß seine leichtbewaffneten Krieger im Nahkampf den gepanzerten Franken nicht gewachsen waren. Aber wenn auch seine Heere wiederholt geschlagen wurden in den größeren Treffen, so errang er doch mit seinen flüchtigen Scharen in den leichteren Scharmützeln manchen Vorteil. Als das Heer seiner Feinde sich verminderte, wurden seine Angriffe zahlreicher und kühner. Das Lager der Kreuzfahrer wurde von den leichten Reiterschwärmen umringt, und durch ihre ewigen Angriffe ging manches teure Leben zu Grunde, ohne daß Vorteile von Bedeutung errungen wurden. Bedeckungen wurden aufgefangen, Verbindungen abgeschnitten, der Lebensunterhalt mußte mit dem Leben selbst erkauft werden, und Wasser, wie das vom Brunnen zu Bethlehem, nach dem weiland König David schmachtete, wurde wie damals nur durch Blut gewonnen. Das Klima warf schließlich auch Richard Löwenherz aufs Krankenlager, und die schlimmste Folge hiervon war die allgemeine Untätigkeit, die im Lager der Kreuzfahrer eintrat, sobald seine Krankheit eine üble Wendung zu nehmen schien. Die Hoffnungen des Heeres waren im Verhältnis zu seiner Krankheit gesunken, und da die Zeit des Waffenstillstands nicht zur Ergänzung der Mannschaft, zur Wiederbelebung des Mutes, zu schleunigem Vorrücken in die heilige Stadt benützt wurde, sondern zur Sicherung ihres schwachen Lagers durch Laufgräben, Palisaden und andere Befestigungen, ging dem Kreuzzuge der stolze Charakter eines Eroberungs- und Offensivzuges mehr und mehr verloren. Richard tobte, als er hiervon auf seinem Krankenlager Kunde bekam, wie der gefangene Löwe, der durch das Eisengitter seines Käfigs seine Beute erblickt. Von Natur heftig und ungestüm, verzehrte die Reizbarkeit seines Charakters ihn selbst. Seine Diener fürchteten ihn, und selbst sein Arzt scheute sich, sein Ansehen geltend zu machen. Thomas von Multon, ein einziger von seinen treuen Baronen, dem König im Temperament ähnlich, wagte sich zwischen den Drachen und seinen Grimm, weil ihm das Leben und die Ehre des Königs mehr am Herzen lag als seine Gunst.

Sir Thomas war Herr von Gilsland in Cumberland; die Normannen nannten ihn aber zumeist Lord von Baux, während die an ihrer Muttersprache hängenden Sachsen, stolz auf diesen berühmten Krieger ihres Stammes, ihn nie anders als Thomas von Gils oder vom Engen Tale nannten, von dem seine weitläufigen Besitzungen ihren Namen führten.

Dieser Baron hatte sich in fast allen Kriegen zwischen England und Schottland, wie unter den verschiedenen Fehden der einheimischen Parteien, von denen das Vaterland zerrissen war, durch Geschick und Mut hervorgetan. Er war ein rauher Soldat, plump im Benehmen, verschlossen im Verkehr, unbekannt mit Weltklugheit und Lebensart. Manche behaupteten freilich auch von ihm, er sei zum mindesten ebenso schlau und ehrgeizig, wie plump und grob; aber es fiel niemandem ein, ihn in seinen Plänen zu stören oder mit ihm in gefahrvoller Pflege eines Patienten zu wetteifern, dessen Krankheit für ansteckend gehalten wurde, obendrein eines so hohen Kranken, wie Richard Löwenherz, der vor Ungeduld, in den Kampf zu ziehen und seine fürstliche Autorität zu betätigen, aus einem Wutanfall in den andern stürzte.

Es war am Abend eines heißen Tages, als Richard auf seinem ihm ebenso verhaßten wie schmerzvollen Krankenbette lag. Sein helles blaues Auge, das stets einen ungemein lebhaften Glanz hatte, flammte förmlich vor Fieberglut und blickte unter seinen langen blonden Locken so scharf wie die letzten Strahlen der Sonne durch das Gewölk eines im Nahen begriffenen, durch ihren Glanz noch vergoldeten Ungewitters. Seine männlichen Züge verrieten die Fortschritte der verzehrenden Krankheit, und der vernachlässigte, ungepflegte Bart bedeckte Lippen und Kinn. Während er sich von einer Seite zur andern warf, bald die Decke über sich zerrend, bald sie ungeduldig wegstrampelnd, stand Thomas von Vaux, an Gesicht, Anstand und Benehmen der schärfste Kontrast zu dem leidenden Monarchen, vor seinem Lager. Ein Mann von riesenhafter Größe, behaart wie Samson, mit derbem, kraftvollem, durch zahlreiche Narben entstelltem Gesicht, die Oberlippe nach Normannen-Sitte von einem dicken Knebelbarte bedeckt, der sich im Haupthaare verlor, so lang war er; von einem Körper, so muskulös und ausdauernd, daß er dem Klima und all den Strapazen Trotz bieten konnte, galt er im Heere der Kreuzfahrer als der rührigste, tüchtigste, wichtigste Kämpfer. Das Zelt, worin er sich mit dem Könige befand, zeigte, dem Charakter des letzteren entsprechend, keine Spur von Luxus. Allerhand Waffen lagen oder standen umher, Häute von Jagdtieren bedeckten den Boden oder hingen an den Wänden. Dazwischen kauerten drei gewaltige Windhunde mit schneeweißem Fell. An einem Tische in der Nähe des Bettes lehnte ein dreieckiger Schild von gewundenem Stahl, auf dem sich die drei wandelnden Löwen befanden, die der ritterliche Monarch in sein Wappen aufgenommen hatte, darüber der einer Herzogskrone ähnliche Goldreif, der mit der die Krone einfassenden gestickten Tiara aus purpurnem Sammet damals das Sinnbild von Englands königlicher Herrschaft bildete. Neben dem königlichen Symbol, gleichsam zu seiner Wehr, lag eine gewaltige Streitaxt, für jeden als König Richards Arm zu schwer.

In einem äußeren Abteil des Zeltes warteten einige Beamte des königlichen Haushaltes, in tiefer Unruhe über den Gesundheitszustand ihres Gebieters, nicht weniger auch über ihre eigene Sicherheit im Fall seines Todes.

»Du hast mir nichts Besseres zu berichten, Sir Thomas?« fragte der König nach langem, düsterem Schweigen in fieberhafter Aufregung. »Alle unsere Ritter sind zu Weibern geworden? und all unsere Weiber zu Betschwestern? nirgends mehr sprüht ein Funke von Mut und Tapferkeit in einem Lager, das den Kern der Ritterschaft Europas enthält! Ha!«

»Der Waffenstillstand,« erwiderte Thomas von Vaux wohl schon zum zwanzigsten Male mit Ruhe und Gelassenheit, »hindert uns an Taten; und was die Damen betrifft, nun, so bin ich kein Freund von Gelagen und vertausche Stahl und Leder selten gegen Gold und Samt. Doch, soviel ich weiß, warten unsere schönsten Schönen auf Ihre Majestät die Königin und die Prinzessin, um nach dem Kloster von Engaddi zu wallfahrten, wo sie Gelübde für die Genesung Eurer Hoheit erfüllen wollen.« – »Wir sind also dahin gekommen,« versetzte Richard mit fieberhafter Ungeduld, »daß königliche Frauen und Jungfrauen sich in einer Gegend in Gefahr begeben, wo die herumstreifenden Hunde dem Menschen so untreu sind, wie das Volk seinem Gott!« – »Mylord,« sagte, Thomas von Vaux, »Saladins Wort ist ihnen doch Bürgschaft genug.« – »Hm, hm!« entgegnete Richard, »ich habe dem heidnischen Sultan Unrecht zugefügt und bin ihm Genugtuung schuldig. Wollte Gott, ich könnte sie ihm in Person zwischen den beiden Heeren anbieten – vor den Augen des Christen- und des Heidentums!«

Richard streckte bei diesen Worten den rechten Arm, bis an die Schulter entblößt, aus dem Bette, richtete sich mühsam in die Höhe und schüttelte die geballte Faust, als ob er Schwert oder Streitaxt über dem mit Juwelen besetzten Turban des Sultans schwenkte. Nicht ohne Anwendung von Gewalt, die der König schwerlich von einem anderen geduldet hätte, nötigte Thomas von Vaux seinen fürstlichen Gebieter, sich ins Bett zurückzulegen, und deckte den nervigen Arm mit Hals und Schulter fürsorglich wie eine Mutter zu. »Du bist ein rauher Wärter, aber Du meinst es gut, Thomas!« rief der König, bitter lachend, während er sich dem stärkeren Manne fügte... »Mich dünkt, eine Haube müßte Deinem grämlichen Gesicht so gut stehen, wie dem meinigen ein Häubchen. Kind und Amme müßten wir sein, zum Schrecken für alle.« – »Es sind auch schon Männer durch uns erschreckt worden, mein König,« sagte Thomas von Vaux, »und ich erlebe es wohl auch wieder. Was hat ein Fieberanfall zu bedeuten?« – »Fieberanfall?« rief Richard ungestüm. »Bei mir magst Du recht haben; aber wie stehts bei den übrigen christlichen Fürsten, bei Philipp von Frankreich, bei jenem dummen Oesterreicher, bei dem von Montserrat, bei den Hospitalitern, bei den Tempelrittern, wie stehts bei diesen? Ich will Dir sagen, was es bei ihnen ist: Lähmung, Schlaf oder Starrsucht ists, eine Krankheit, die ihnen Sprache und Tätigkeit raubt, ein Krebs, der ihnen am Herzen frißt! Das hat sie ihrem Rittergelübde untreu gemacht, das hat sie gleichgültig gemacht gegen Ruhm, das hat sie von ihrem Gott abwendig gemacht!«

»Um Gottes Willen. Lehnsherr, nicht so heftig!« entgegnete Thomas von Vaux. »Man hört Euch ja draußen, und solche Aeußerungen sind schon zu verbreitet unter den gemeinen Soldaten und wecken Streit und Zwietracht unter dem christlichen Heere. Bedenkt, daß eben Eure Krankheit hauptsächlich ihre Tätigkeit lähmt!«

»Du schmeichelst Deinem König, Thomas,« erwiderte Richard, und, für Lob nicht unempfindlich, legte er, bedächtiger als vordem, den Kopf auf das Kissen zurück. Aber Thomas von Vaux war kein Höfling und wußte nicht, wie er das Thema weiter ausspinnen sollte, um den König in der ruhigeren Stimmung zu erhalten. Drum schwieg er, bis Richard, wieder in seine düsteren Betrachtungen fallend, scharf sagte: »Fürwahr, das sind angenehme Worte, einen Kranken zu besänftigen. Entschwindet denn einem Fürstenbunde und der ganzen Ritterschaft Europas Mut und Kraft, wenn ein einziger erkrankt – und wäre dieser einzige auch zufällig König von England? Warum sollte Richards Krankheit oder Tod den Zug von dreißigtausend Mann aufhalten, die ebenso tapfer sind wie er? Warum treten die Fürsten nicht zusammen und wählen einen Stellvertreter zur Heerführung?« – »Mit Verlaub, Eure Majestät,« entgegnete Thomas von Vaux, »wie ich höre, sind hierüber Beratschlagungen unter den königlichen Befehlshabern gepflogen worden.« – »Ha!« rief Richard, dessen Eifersucht wach wurde und seinen Gedanken eine andere Richtung gab, »bin ich schon vergessen bei meinen Bundesgenossen, ehe ich noch das letzte Sakrament empfangen habe? Halten Sie mich schon für tot? Doch nein, nein! Sie haben recht. Und wen erwählten Sie denn zum Anführer des christlichen Heeres?« – »Wahrscheinlich den, König von Frankreich,« versetzte Thomas. – »Ei, versteht sich!« entgegnete der englische Monarch, »Philipp von Frankreich und Navarra, Seine allerchristlichste Majestät! wenn er bloß nicht » en avant« mit » en arrière« verwechselt und uns statt nach Jerusalem nach Paris zurückführt.« – »Man könnte vielleicht auch den Erzherzog von Oesterreich wählen,« meinte Thomas von Vaux. – »Er ist allerdings so dick und stark wie Du, Thomas, wohl auch so dickköpfig, doch nicht so gleichgültig gegen Gefahr und Beleidigung. Ich sage Dir, der Oesterreicher hat bei aller seiner Fleischmasse nicht mehr Mut als ein Zaunkönig. Fort mit ihm! Er ein Anführer der Ritterschaft zu ruhmvollen Taten? Eine Flasche Rheinwein laßt ihn saufen mit seinen schmutzigen Bärenhäutern und Landsknechten!« – »Wie denkt Ew. Majestät vom Großmeister der Tempelritter als Heerführer?«

»Ei, Beau-Séant?« erwiderte der König. »Nun, gegen den läßt sich nichts sagen! Er versteht sich auf die Anordnung der Schlacht und kämpft, wenn sie beginnt, in den vordersten Reihen. Aber wäre es recht, dem heidnischen Saladin, der so ausgezeichnet an Tugenden ist, wie es nur ein Heide sein kann, das heilige Land zu entreißen, um es dem Giles Amaury zu geben, dem ärgsten aller christlichen Heiden, einem Götzendiener, Teufelsanbeter, Geisterbeschwörer?« – »Des Hospitaliter-Großmeisters Ruf ist frei von Tadel,« sagte Thomas von Vaux.

»Ist er aber nicht ein schmutziger Geizhals?« rief Richard heftig. »Hat man ihn nicht in Verdacht, daß er den Ungläubigen Vorteile verschachert, die sie durch eigene Kraft nie errungen hätten? Still, Freund! Besser, das Heer venetianischen Schiffern und lombardischen Krämern zu überantworten als solchem Großmeister!« – »Wohlan, noch einen anderen Vorschlag,« entgegnete Thomas von Vaux. »Was sagt Ew. Majestät zu dem tapfern Marquis von Montserrat? dem weisen, stolzen, wackeren Kriegsmann?«

»Weise? listig? meinst Du,« erwiderte Richard; »stolz? im Boudoir der Damen, ja! Konrad von Montserrat! wer kennt nicht diesen Papagei? er ändert ja seine Vorsätze, wie die Fransen an seinem Wams! Der ein Krieger? Eine schöne Figur, wenn er zu Pferde sitzt, ja! Auf dem Turnierplatz und vor den Schranken, auf stumpfe Schwerter und Pappschilder, steht er seinen Mann! aber um Jerusalem zu erobern?...« – »Nun, ich sehe schon, wie die Sachen stehen. Wir werden eben erst hoffen dürfen, am heiligen Grabe zu beten, wenn der Himmel König Richard wieder genesen läßt.«

Richard brach in Lachen aus, zum erstenmal seit langer Zeit. »Es ist doch wunderlich bestellt mit dem Gewissen,« sagte er, »wenn selbst ein so schwerfälliger Patron, wie Du, seinem Fürsten das Geständnis seiner Torheit ablocken kann! Wahrlich, läge es nicht in ihrer Absicht, meinen Feldherrnstab zu führen, so früge ich nicht viel danach, den Puppen, die Du mir der Reihe nach zeigtest, ihre seidenen Zierate abzureißen. Was kümmert mich der Flitterstaat, worin sie einherstolzieren, falls sie nicht als Nebenbuhler in dem ruhmvollen Unternehmen auftreten, dem ich mich gewidmet habe! Ja, Thomas, ich gestehe meine Schwäche und meinen eigensinnigen Ehrgeiz. Ohne Zweifel enthält das christliche Lager manchen besseren Ritter als Richard von England; und klug und geziemend wäre es, dem besten unter ihnen die Führung des Heeres zu vertrauen; aber,« fuhr er fort, sich im Bette aufrichtend, und die Decke hastig von sich werfend, während sein Auge, wie am Vorabend einer Schlacht, funkelte, »wenn solch ein Ritter das Kreuz-Panier auf den Zinnen von Jerusalem aufpflanzen sollte, und ich könnte zu dem edlen Werke das meinige nicht beitragen, so forderte ich ihn, sobald ich wieder die Lanze führen könnte, auf Leben und Tod! Doch, horch! was ertönen dort in der Ferne für Trompeten?« – »Vermutlich König Philipps Trompeten,« entgegnete der tapfere Engländer. – »Du hörst schwer, Thomas,« rief der König, indem er versuchte, sich aufzurichten. »Hörst Du nicht das Klirren und Klingeln? Bei Gott, die Türken sind im Lager. Ich höre ihr Kriegsgeschrei!« Er versuchte von neuem, sich aufzurichten, und Thomas von Vaux mußte alle Kraft aufbieten, um ihn zurückzuhalten. – »Du bist ein treuloser Verräter, Thomas von Vaux,« rief der Monarch entrüstet, als er erschöpft auf sein Lager sank. »O, wenn ich doch nur Kräfte genug hätte, Dir mit meiner Streitaxt das Gehirn zu zerschmettern!« – »Ich wünschte, Ihr besäßet sie, edler Lehnherr,« entgegnete Thomas von Vaux, »denn für die Christenheit war es ein großer Vorteil, wenn Thomas Multon tot und Richard Löwenherz gesund wäre.« – »Mein wackerer Diener,« versetzte Richard, die Hand ausstreckend, die der Baron ehrerbietig küßte. »Vergib Deinem Herrn die Ungeduld und Heftigkeit! Es ist das brennende Fieber, das Dich schilt, und nicht Dein Dir wohlgesinnter Herr, Richard von England. Aber geh, bitte! und bringe mir Nachricht, was für Fremde im Lager sind; denn dieses Getöse rührt nicht von Christen her.«

Thomas von Vaux verließ das Zelt, befahl aber den Pagen und Dienern des Kämmerers, während seiner Abwesenheit ein doppelt wachsames Auge auf ihren Gebieter zu haben.


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