Joseph Victor von Scheffel
Ekkehard
Joseph Victor von Scheffel

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Einundzwanzigstes Kapitel

Verstoßung und Flucht

Ekkehard war noch lang in der Gartenlaube gesessen, dann war er hinausgerannt in die Nacht. Er wußte nicht, wohin der Gang gehen sollte. Des Morgens fand er sich auf dem Fels Hohenkrähen, der ragte in stiller Einsamkeit seit der Waldfrau Abzug. Die Trümmer des ausgebrannten Hauses lagen verwirrt übereinander; wo einst die Wohnstube, stand noch der Römerstein mit dem Mithras, Farrenkraut und Riedgras war darüber gerankt, eine Blindschleiche lief züngelnd an dem wettergedunkelten Götterbild hinauf.

Ekkehard fuhr in hellem Hohn zusammen. Die Kapelle der heiligen Hadwig! rief er und schlug sich mit der Faust an die Brust, so muß sie sein! Er stieß den Römerstein um und stieg auf die Felskuppe; dort warf er sich nieder und preßte die Stirn ins kühle Erdreich, das einst Frau Hadwigs Fuß berührt. Lange blieb er dort; als die Sonne in der Mittagshöhe herunterbrannte, lag er noch oben – und schlief.

Vor Abend kam er auf den Hohentwiel zurück, heiß, verstört, unsicheren Ganges. Grashalme hafteten wirr in dem härenen Geweb seiner Kutte. Die Leute der Burg wichen scheu vor ihm zurück, wie vor einem, dem des Unglücks Finger ein Zeichen auf die Stirn geschrieben. Sonst pflegten sie ihm entgegenzugehen und baten um seinen Segen.

Die Herzogin hatte sein Fortsein wahrgenommen, aber nicht nach ihm gefragt. Er ging in seine Turmstube hinauf; er griff ein Pergament, als ob er lesen wolle. Es war Gunzos Schrift wider ihn. »Gern würde ich Euch ermahnen, ihm die Hilfe heilender Arzneien angedeihen zu lassen, aber ich fürchte, seine Krankheit ist zu tief eingewurzelt«, las er drin. Er lachte. Die gewölbte Decke gab einen Widerhall, da sprang er auf, als wollt' er erspähen, wer gelacht. Dann trat er ans Fenster und schaute in die Tiefe; es ging weit, weit hinab. Ein Schwindel wollte ihn fassen, da wich er zurück.

Des alten Thieto Fläschlein stand bei den Büchern, das machte ihn wehmütig. Er gedachte des Blinden. Frauendienst ist ein schlimm Ding für den, der gerecht bleiben will, hatte der einst zu ihm gesprochen, wie er Abschied nahm.

Er riß das Siegel von dem Fläschlein und goß sich das Jordanwasser übers Haupt und netzte die Augen. Es war zu spät. Auch die Flut heiliger Ströme löscht die Glut des Herzens nicht; nur dem, der sich hinunterstürzt, um nimmer aufzutauchen... Doch kam ein Anflug von Ruhe über ihn. Ich will beten! sprach er, es ist eine Versuchung. Er warf sich auf die Knie, aber bald war's ihm, als schwirrten die Tauben um sein Haupt, wie damals, als er zuerst die Turmstube betrat, aber sie hatten itzt grinsende Gesichter und einen höhnischen Zug um die Schnäbel.

Er stand auf und ging langsam die Wendeltreppe hinunter zur Burgkapelle. Der Altar drunten war Zeuge frommer Andacht an manchem guten Tag. In der Kapelle war's wie ehedem, dunkel und still. Sechs schwere Säulen mit würfelförmigem laubwerkverziertem Knauf trugen die niedere Wölbung; ein feiner Streif Tageslicht fiel durchs schmale Fenster herein. Die Tiefe der Nische, wo der Altar stund, war schwach erleuchtet; nur der Goldgrund um das Mosaikbild des Erlösers glänzte in mattem Flimmern. Griechische Künstler hatten die Formen ihrer Kirchenausschmückung einst auf den deutschen Fels getragen; in weißem wallendem Gewand, goldroten Schein ums Haupt, hob sich des Heilands hagere Gestalt, die Finger der Rechten segnend ausgestreckt.

Ekkehard neigte sich vor den Stufen des Altars; seine Stirn ruhte auf den Steinplatten – so blieb er, in sich versunken. »Der du die Leiden der Welt auf dich genommen, laß ausgehn einen Strahl der Gnade auf mich Unwürdigen!« Er hob den Blick und schaute starr hinauf, als müsse das ernste Gebild aus der Wand niedersteigen und ihm die Hand reichen. »Ich liege vor dir, wie Petrus vom Seesturm umbraust, die Wellen tragen mich nicht, Herr rette mich! Rette mich wie jenen, da du über die Sturmflut wandelnd ihm die Hand gereicht und gesprochen: Kleingläubiger, warum zweifelst du?«

Aber es geschah kein Zeichen.

Ekkehards Denken war zerrüttet.

Es rauschte durch die Kapelle wie Frauengewand. Er hörte nichts.

Frau Hadwig war heruntergestiegen, eine seltsame Anwandlung trieb sie. Seit sie dem Mönch gram geworden, stand das Bild ihres alten seligen Ehegemahls öfter vor ihrer Seele, denn ehedem. Natürlich. Wenn sich dieser niederlegt, muß sich jener heben. Das neuerliche Lesen im Virgilius hatte auch dazu beigetragen; es war so mannigfach vom Gedächtnis an Sichäus die Rede.

Morgen neute sich der Todestag Herrn Burkhards. In der Kapelle lag der alte Herzog mit Schild und Lanze begraben. Eine rohe Platte deckte sein Grab seitwärts vom Altar. Matt brannte die ewige Lampe drüber. Ein Sarkophag aus grauem Sandstein stand dabei, unförmliche kleine Halbsäulen mit jonisch gewundenem Knauf waren an den Ecken angefügt; sie ruhten auf fratzenhaften Tiergestalten. Den Steinsarg hatte Frau Hadwig einst für sich selber anfertigen lassen. Jeweils an des Herzogs Gedächtnistag ließ sie ihn mit Korn und Früchten gefüllt hinauftragen und verteilte seinen Inhalt den Armen – die Mittel zum Leben aus der Ruhstatt der Toten; es war ein frommer Brauch so.Marmoreum sibi sarcophagum longe ante obitum jussit praeparari ob incerti temporis momentum, quem duabus quotidie vicibus diversis alimentorum aliarumve rerum impensis summotenus implevit et victu carentibus hilariter distribuit. Vita S. Rimberti c. 14 bei Pertz, Mon. II. 771.

Sie wollte heute an ihres Gatten Grab beten. Des Ortes Halbdunkel deckte den knienden Ekkehard. Sie sah ihn nicht.

Da schreckte sie auf aus ihrer Andacht. Halblaut, aber schneidig schlug ein Lachen an ihr Ohr, sie kannte die Stimme, Ekkehard hatte sich erhoben, er sprach itzt die Worte des Psalms: »Beschirme mich, o Herr, unter dem Schatten deiner Flügel, beschirme mich vor dem Antlitz der Gottlosen, die mich plagen. Meine Feinde haben meine Seele umgeben; ihr Herz ist mir verschlossen, ihr Mund hat Hochmut geredet.« Er sprach's mit bösem Tone. Das war kein Beten mehr.

Frau Hadwig neigte sich zum Sarkophag. Sie hätte gern einen zweiten drauf getürmt, daß er sie verberge vor Ekkehards Blick. Sie wünschte kein Alleinsein mehr. Ihr Herz schlug ruhig.

Er ging zur Pforte.

Da plötzlich wandte er sich; die ewige Lampe schwebte leise über Frau Hadwigs Haupt hin und her, das schwebende Dämmerlicht hatte sein Aug' getroffen... mit einem Sprung, mächtiger als der, den der heilige Bernhard in späteren Tagen durch den Dom zu Speier tat, da ihm das Marienbild gewinkt, stand er vor der Herzogin. Er schaute sie lang und durchbohrend an. Sie erhob sich vom Boden, mit der Rechten den Rand des Steinsarges fassend stand sie ihm gegenüber, an seidener Schnur wiegte sich die ewige Lampe über ihrem Haupt.

Glückselig sind die Toten, man betet für sie! brach Ekkehard das Schweigen... moribus tamen illa suis severis et efferis sepe virum exasperans domi interdum quam secum mansisse multo malle fecerat. Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 10. bei Pertz, Monum. II. 123.

Frau Hadwig erwiderte nichts.

Betet Ihr auch für mich, wenn ich tot bin? fuhr er fort. O, Ihr sollt nicht für mich beten!... einen Pokal laßt Euch aus meinem Schädel machen, und wenn Ihr wieder einen Pörtner holt aus dem Kloster des heiligen Gallus, so müßt Ihr ihm den Willkommtrunk draus reichen – ich laß ihn grüßen! Dürft auch selber Eure Lippen dran setzen, er springt nicht. Aber das Stirnband müßt Ihr dabei ums Haupt tragen und die Rose drin...

Ekkehard! sprach die Herzogin, – Ihr frevelt!

Er fuhr mit der Rechten an die Stirn. O! sprach er wehmütig – o ja!... der Rhein frevelt auch: sie haben ihm mit riesigen Felsen den Lauf verbaut, aber er hat sie durchnagt und braust drüber weg in Schaum und Sturz und Vernichtung, Glück auf, du freier Jugendmut!... Und Gott frevelt auch, denn er hat den Rhein werden lassen und den hohen Twiel und die Herzogin von Schwaben und die Tonsur auf meinem Haupt.

Der Herzogin begann es zu grausen. Solchen Ausbruch zurückgepreßten Gefühles hatte sie nicht erwartet. Aber es war zu spät. Sie blieb gleichgültig.

Ihr seid krank! sprach sie.

Krank? sprach er – es ist nur eine Vergeltung. Vor Jahr und Tag am Pfingstfest, da es noch keinen hohen Twiel für mich gab, hab' ich beim festlichen Umgang aus unserer Klosterkirche den Sarg des heiligen Gallus getragen, da hat sich ein Weib vor mir niedergeworfen. Steh auf! hab' ich ihr zugerufen, aber sie blieb liegen im Staub; schreit über mich, Priester, mit deinem Heiligtum, daß ich gesunde! sprach sie, und mein Fuß ging über sie hinweg.S. Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 3 bei Pertz, Monum. II. 108. Sie hat am Herzweh gelitten, die Frau. Jetzt ist's umgekehrt...

Tränen unterbrachen seine Stimme. Er konnte nicht weiter sprechen. Er warf sich zu Frau Hadwigs Füßen und umschlang den Saum ihres Gewandes. Der ganze Mensch zitterte.

Frau Hadwig wurde mild, mild gegen ihren Willen, als zucke es vom Saum ihres Gewandes zu ihr herauf von unsäglichem Herzeleid.

Steht auf, sprach sie, und denkt an anderes. Ihr seid uns noch eine Geschichte schuldig. Verwindet's!

Da lachte Ekkehard in seinen Tränen.

Eine Geschichte, rief er – o, eine Geschichte! Aber nicht erzählen... kommt, laßt sie uns tun, die Geschichte! Droben von des Turmes Zinnen schaut sich's so weit in die Lande und so tief hinunter, so süß und tief und lockend, was hat die Herzogsburg uns zu halten? Keiner braucht mehr zu zählen als drei, der hinunter will... und wir schweben und gleiten in den Tod, dann bin ich kein Mönch mehr und darf den Arm schlingen um Euch –

Er schlug mit der Faust auf Herrn Burkhards Grab: – und der da unten schläft, soll mir's nicht wehren! Wenn er kommt, der Alte: ich laß' Euch nicht, und wir schweben wieder zum Turm empor und sitzen, wo wir saßen, und lesen den Virgil zu Ende, und Ihr müßt die Rose im Stirnband tragen, als wär' nichts geschehen... Dem Herzog schließen wir 's Tor zu und über alle bösen Zungen lachen wir, und die Menschen sprechen dann, wenn sie am Winterofen sitzen: das ist eine schöne Geschichte vom treuen Ekkehard, der hat den Kaiser Ermanrich erschlagen, da er die Harlungen aufhing, und dann ist er mit seinem weißen Stab vor Frau Venus Berg gesessen viel hundert Jahr und hat gemeint, er wolle bis zum jüngsten Tag die Leute warnen, die zum Berg wallen;Ekkehard verflicht hier sich und seinen Namen mit dem, was die Sage vom getreuen Eckhart erzählt. Siehe Grimm, deutsche Heldensage 144. 190 und deutsche Mythologie p. 887. aber hernachmals ist's ihm langweilig worden und er ging durch und ward ein Mönch in Sankt Gallen und fiel sich zu Tode, und jetzt sitzt er bei einer blassen Frau und liest Virgil, und es klingt mitternächtig durchs Hegau: »Den unsäglichen Schmerz zu erneuen gebeutst du, o Königin, mir!« und sie muß ihn küssen, ob sie will oder nicht – der Tod holt nach, was das Leben versäumt!

Er hatte gesprochen mit irrem Blick. Jetzt brach er zusammen in leisem Weinen. Frau Hadwig war unbewegt gestanden, es war, als ob ein Flimmer von Mitleid ihr kaltes Aug' durchleuchte, sie beugte sich nieder.

Ekkehard! sprach sie, Ihr sollt nicht vom Tod sprechen. Das ist Wahnsinn. Wir leben, Ihr und ich...

Er bewegte sich nicht. Da legte sich ihre Hand leicht über das fieberheiße Haupt. Es strömte und flutete durch sein Gehirn. Er sprang auf.

Ihr habt recht! rief er, wir leben. Ihr und ich! Tanzende Nacht legte sich um seinen Blick; er tat einen Schritt vor, seine Arme schlangen sich um das stolze Frauenbild, wütend preßte er sie an sich, sein Kuß flammte auf ihren Lippen, ungehört verklang ihr Widerspruch.

Er hob sie hoch gegen den Altar, als wäre sie ein Weihgeschenk, das er darbringen wollte. Was hältst du die goldglänzenden Finger so ruhig und segnest uns nicht? rief er zum düster ernsten Mosaikbild hinauf...

Die Herzogin war zusammengeschrocken wie ein wundes Reh; – ein Augenblick, da ballte und bäumte sich alles in ihr von gekränktem Stolz; sie stieß den Rasenden mit starker Hand vor die Stirn und entstrickte sich seinem Arm.

Noch hielt er ihre Hüfte umschlungen, da tat sich die Pforte der Kirche auf; ein greller Strahl Tageslicht drang ins Düster sie waren nicht mehr allein.

Rudimann, der Kellermeister von Reichenau, trat über die Schwelle, Gestalten erschienen im Grunde des Burghofs.

Die Herzogin war entfärbt in Scham und Zorn, eine Flechte ihres dunkeln Haupthaares wallte aufgelöst über den Nacken.

Entschuldiget, sprach der Mann von Reichenau mit grinsend höflichem Ausdruck, meine Augen haben nichts geschaut!

Da rang Frau Hadwig sich von Ekkehard los. Doch – und doch – und doch! Einen Wahnsinnigen habt Ihr geschaut, der sich und Gott vergessen... Es wär' mir leid um Eure Augen, ich müßte sie ausstechen lassen, wenn sie nichts erschaut...

Es war eine unsäglich kalte Hoheit, mit der sie's dem Betroffenen entgegen rief.

Da erklärte sich Rudimann den seltsamen Vorgang.

Ich habe vergessen, sprach er mit Hohn, daß dort einer von denen steht, auf die weise Männer das Wort des heiligen Hieronymus gezogen: Ihr Gebaren ziemt sich mehr für einen Stutzer und Bräutigam denn für einen Geweihten des Herrn.

Ekkehard stand an eine Säule gelehnt, die Arme in die Luft erhoben, wie Odysseus, da er den Schatten seiner Mutter umfahen wollte; Rudimanns Wort riß ihn aus dem Fiebertraum. Wer tritt zwischen mich und sie? rief er drohend. Aber Rudimann klopfte ihm mit unverschämter Vertraulichkeit auf die Schulter: Beruhigt Euch, guter Freund, wir haben nur ein Brieflein an Euch abzugeben, der heilige Gallus kann seinen weisesten Schüler nicht länger draußen lassen in der wankenden schwankenden Welt, Ihr seid heimgerufen! – Vergeßt den Stock nicht, mit dem Ihr die Mitbrüder mißhandelt, die im Herbst gern einen Kuß pflücken, keuscher Sittenrichter! flüsterte er ihm ins Ohr.

Ekkehard trat zurück. Sehnsucht, Wut der Trennung, glühend Verlangen und daraufgegossener Hohn stürmten in ihm; er rannte auf Frau Hadwig, aber schon füllte sich die Kapelle. Der Abt von Reichenau war selber gekommen, die Freude von Ekkehards Heimrufung zu erleben; es wird schwer halten, daß wir ihn los bekommen, hatte er zum Kellermeister gesagt. Es ward leicht. Mönche und Gefolgsleute traten mit ein.

Sacrilegium! rief ihnen Rudimann entgegen, er hat vor dem Altar die buhlerische Hand zu seiner Gebieterin erhoben!

Da schäumte Ekkehard auf. Des Herzens heiligst Geheimnis von frecher Roheit entweiht, eine Perle vor die Schweine geworfen... er riß die ewige Lampe herunter, wie eine Schleuder schwang er das eherne Gefäß; das Licht darin erlosch – ein dumpfer Schrei hallte auf, der Kellermeister lag blutigen Hauptes auf den Steinplatten, die Lampe klirrte neben ihm... Ringen, Zerren, wilde Verwirrung... es ging mit Ekkehard zu Ende.

Sie hatten ihn überwältigt; den Gürtel der Kutte rissen sie ihm ab und banden ihn. Da stand er, die jugendschöne Gestalt, jetzt ein Bild des Jammers, dem flügellahmen Adler gleich. Einen matten traurigen Blick ließ er zur Herzogin hinübergleiten... die wandte sich ab.

Tut, was Eures Amtes ist! sprach sie zum Abt und schritt durch die Reihen.

Eine Rauchwolke zog ihr entgegen. Lärm und Jubel schallte vor dem Burgtor, ein Feuer brannte draußen, von harzigen Tannenscheitern geschichtet. Das Ingesinde der Burg tanzte darum und warf Blumen drein, eben hatte Audifax die Genossin seines Schicksals jubelnd in Arm gefaßt und war mit ihr durch die hochaufschlagende Flamme gesprungen.

Was soll der Rauch? sprach Frau Hadwig zur herbeigeeilten Praxedis.

Sonnenwende!In unserer alten Sprache wird die festlichste Jahreszeit, wo die Sonne ihren Gipfel erlangt hat und nun wieder herabsinken muß, Sunnewende (solstitium) genannt. Grimm, deutsche Mythologie p. 583. Sie trifft mit dem St. Johannistag (24. Juni) zusammen; die altherkömmlichen Oster- und Maifeuer wurden durch den Einfluß der Kirche auf diesen Tag verlegt. Man sprang durch die Flammen und trieb das Vieh durch zu vermeintlicher Abwehr von Krankheit und Mißgeschick. antwortete die Griechin.


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