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2. Über den deutschen Clootismus

Robespierre spricht in mehrern seiner Reden von den Ultrarevolutionären, welche die Freiheit der Republik dadurch stürzen wollen, daß sie die Revolutionsmaßregeln aufs äußerste übertreiben: »Sie töten«, sagt er, »die Hühner, weil sie Körner fressen, und hauen die Ölbäume ab, weil das Öl zum Luxus dient. Sie sprechen von einer Republik, die sie im Schlaraffenland anlegen wollen und wollen die dreifarbige Fahne bis an der Welt Grenzen tragen, während sie im Innern an der Wiederherstellung des Königreichs arbeiten. Verräterische Redner, deklamieren sie gegen die Tyrannen, um ihnen desto sicherer zu dienen. Sie tragen darauf an, alle Denkmäler der Kunst zu zerstören, weil ein Teil derselben mit den königlichen Insignien geschmückt ist. Sie wollen alle Reichen, alle Bankiers hinrichten lassen, eben um diese ganze Klasse von Menschen gegen die Freiheit zu bewaffnen. Sie täuschen das Volk mit falschen, übertriebenen Siegesnachrichten, sie verleumden die echten Patrioten. Sie suchen dem Volk über die Größe der Gefahr, die ihm droht, die Augen zu verblenden. Sie scheinen den Fanatismus zerstören zu wollen, und ihre Absicht ist bloß, ihn aufzuregen und zu bewaffnen. »Volk«, sagt der Redner, »an dieser Schilderung wirst du die falschen Propheten erkennen!« –

Es liegt hier ganz außer meinem Plan zu untersuchen, inwiefern Robespierres Schilderung der Wahrheit gemäß oder inwiefern sie bloß Maske gewesen sein mag, die er vornahm, um gewisse Absichten durchzusetzen. Desto schlimmer ist aber das Omen für unsre Verteidiger des Adels, wenn jene Enragés in der Tat so wütend gewesen wären, als sie zu sein affektierten. Denn, da bekanntermaßen alle Exadeligen und Expriester auf der Seite der Wütenden standen, so könnten unsre Regenten daraus lernen, was sie in einem schlimmen Fall von ihrem Adel und ihren Priestern zu erwarten haben möchten.

Inzwischen, in Frankreich glaubte man der Anklage Robespierres und löste den Knoten nach der damals so beliebten Manier durch einen Schlag der Guillotine, der Héberts, Cloots etc. Köpfe vom Rumpfe trennte.

Wie wär' es denn, wenn es auch deutsche Clootse gäbe, welche vielleicht von der so berüchtigten Propaganda ausgesandt und instruiert wären, um durch Exageration unsre friedlichen Staaten zu falschen Maßregeln zu verleiten, Mißtrauen und Unglauben an die Greuel der Französischen Revolution zu verbreiten, indem sie diese Greuel geflissentlich übertreiben, rechtschaffene Schriftsteller zu unterdrücken, den Regenten die Augen zu blenden und die echten Patrioten zu verleumden usw. Wie, wenn auch wir in Deutschland verräterische Redner hätten, die gegen die Jakobiner deklamierten, um ihnen desto sicherer zu dienen? Redner, die Frankreich teilen wollen, um indessen im Innern Revolutionen anzustiften.

Herr Etatsrat von Schirach zu Altona, Herausgeber des mannhaften, weltberühmten politischen Journals, wie, wenn Sie zum Beispiel sehr im Verdacht dieses Clootismus wären? Erlauben Sie mir einmal, Sie an das Tageslicht zu bringen und mit den Clootsianern in Parallele zu stellen! Ich nehme Sie, gerade Sie, weil Ihr politisches Journal das echte Magazin des deutschen Clootismus zu sein scheint. Erlauben Sie mir, einige Ähnlichkeiten zwischen Ihnen und jenen französischen, verstellten Fanatikern zu entwickeln!

Erste Ähnlichkeit: Die Ultrarevolutionäre in Frankreich verleumden die Patrioten. Die Clootse in Deutschland tun das nämliche.

Man schlage zu diesem Ende das erste beste Stück des politischen Journals oder auch die erste Seite des »Revolutions-Almanachs« und anderer Schriften dieser Art auf, und man wird finden, daß die deutschen Héberts nicht minder rüstig im Denunzieren sind als die französischen. Jeden echten Patrioten, jeden guten Ratgeber würden de Luc, Arthur Young, Zimmermann etc. etc. etc. zur Guillotine schicken, wenn diese auf deutschem Boden Mode wäre. Inzwischen vermögen sie auch dieses nicht, so zwingen sie doch die gutmeinenden Deutschen zum Schweigen, damit die Narren und Schurken fein hübsch allein reden können.

Welcher deutsche Mann kann jetzt noch kühn und gerade Wahrheit sprechen, da jeder schändliche, bübische Pasquillant ihn ungehindert mit Kot bewerfen darf, sobald er seinen braven Gegner einen Jakobiner schimpft? Aber das wollen eben die deutschen Clootse. Verdrängt sollen sie werden, die Patrioten, Mißtrauen soll herrschen zwischen den Regenten und ihren nur allzu gutmütigen Völkern, tyrannische, willkürliche, von der Angst ausgepreßte und die Schwäche der Regierungen verratende Mittel sollen an die Stelle der bisherigen sanften Leitungen treten. Darum schändliche Denunziationen, darum wagt es der nichtswürdige Redakteur eines monatlich erscheinenden Pasquills, einen Hennings und Schmettau in einem sogenannten Schreiben an einen Minister, von einem Troßbuben verfertigt, wie ein Bandit anzugreifen, darum winselt der Verfasser des »Revolutions-Almanachs« über die Verdeutschung des Marseiller Liedes von Voß, als stünden alle Throne dadurch in Gefahr, darum denunziert Girtanner, der durch einen elenden Hofratstitel für jene Bande erkauft worden ist, den Verfasser der Briefe über die neuesten Vorfälle in Frankreich in der »Minerva« und wirft ängstlich die Frage auf, ob ein Mann mit echt republikanischen Gesinnungen ein guter Bürger eines monarchischen Staates sein könne, darum fällt der Dominikaner de Luc mit mönchischer Wut den braven Knigge an! Wehe dir, Deutschland, wenn das Spiel der deutschen Heberts gelingen könnte! Dann erst würden deine Throne in Gefahr stehn!

Zweite Ähnlichkeit: Die französischen Ultrarevolutionäre vermengen die gemäßigten Republikaner mit den Aristokraten, um sie dadurch zu zwingen, sich endlich ganz mit diesen zu verbinden. Die deutschen Clootse greifen diejenigen an, welche eine Verbesserung wünschen, und vermengen sie mit den Enragés, um sie dadurch wirklich zu zwingen, auf die Seite der Revolutionäre zu treten.

Unsre deutschen Clootse haben gar wohl eingesehen, daß das beste Mittel, überall Revolutionen zu verhindern, gemäßigte Verbesserungen seien. Damit nun diese ja nicht zustande kommen sollen, so möchten sie unsern deutschen Fürsten gern glauben machen, es gäbe kein Mittelding zwischen dem dicksten Aristokratismus und dem Jakobinismus. Daher das ewige Geschrei über deutsche Feuillants, die gefährlicher sein sollen als die Enragés. Daher die Warnungen Arthur Youngs, ja auch den gemäßigten Verbesserungsvorschlägen kein Gehör zu geben, weil diese die schrecklichsten seien!

So werden die vernünftigen Männer, denen es ums Wohl ihres Vaterlandes ernstlich zu tun ist, ebensosehr verfolgt als die rasenden Zerstörer, und man hofft dadurch endlich den beabsichtigten Zweck zu erreichen, daß sie sich zu den letztern schlagen sollen, da jeder redliche Mann doch lieber auf der Seite meist gutmütiger Enthusiasten, als auf der Seite der abgefeimtesten Schurken und Bösewichter, der eigentlichen Aristokraten, stehen will. Allons nous joindre aux Jacobins, rief selbst der bekannte Abbé Maury, als er das Verfahren der Engländer in Toulon erfuhr.

Dritte Ähnlichkeit: Die französischen Ultrarevolutionäre suchten dem Volke die Augen über die wahren Gefahren zu verblenden und auf der andern Seite ihm falsche vorzuspiegeln. Die deutschen Clootse tun das nämliche.

Herr Etatsrat Schirach beweist uns in seinem dickbelobten politischen Journal zu Ende des 1793. Jahres ganz augenscheinlich, daß die Franzosen weder Menschen noch Geld, noch Pulver, noch Korn mehr besitzen. Der Verfasser einer andern, schon mehrmals angeführten Zeitschrift, deren Titel diese Blätter nicht beflecken soll, erklärt geradezu, daß alle diejenigen ausgemachte Jakobiner seien, welche jetzt Friede wünschen und nicht glauben wollen, daß es mit Frankreich in vier Wochen aus sein werde.

Und siehe, trotz der schönen Berechnung des Herrn Etatsrats, die keinen Fehler hat, als daß sie nicht wahr ist, trotz dem Verleumder derer, die Friede wünschen, stehn die unzählbaren siegreichen Heere der Neufranken überall auf feindlichem Boden, triumphierend weht die dreifarbige Flagge auf Ostendes, auf Brügges und wahrscheinlich in diesem Augenblick auf Brüssels Mauern! Nachher auf Amsterdams etc. Scharenweise strömen sie daher, die mutigen Verteidiger ihres Vaterlandes, immer siegreich auf ihrem bezauberten Boden! Kraft ist in ihren Armen und Mut in ihrem Busen! Das Vaterland nährt seine Verteidiger, während die ungerechten Angreifer ausgehungert, mit Lumpen behangen zurückfliehen wie gejagte Rehe! Oder vielmehr wie gejagte Tiger, die selbst ihre Treiber nicht schonen.

So täuschten auch die französischen Konspiranten ihr Vaterland mit lügenhaften Siegesnachrichten, bis die Wahrheit nicht mehr verhehlt werden konnte! Eine unsrer deutschen Zeitungen spricht von einer Klapperjagd, welche der Prinz von Coburg dem Kaiser zum Vergnügen angestellt habe, während in der Tat das gewaltige Treibjagen der Österreicher begann. So versicherten die Héberts im Konvent, daß die französischen Sansculotten keinen Mann verloren und dreißigtausend Österreicher niedergemacht hätten, wie unsre Zeitungen jetzt versichern, daß die Kombinierten immer spielend siegen, während ausgesogne Länder, wo Weiber den Pflug ziehen und die Söhne des Landes im frevelhaften, mörderischen Kriege gefallen sind, während brachliegende Felder schrecklich laut sagen: Es ist Lüge! Durch solche Nachrichten soll das Mißtrauen zwischen Regenten und Volk fortdauern und recht angefacht werden! Das Volk soll endlich durchaus glauben, daß seine Führer es absichtlich betrügen wollen.

Auf einer andern Seite spiegeln die deutschen Clootse falsche Gefahren von Seiten friedlicher Völker und edelmütiger Reformatoren vor. Wo ist diese Gefahr? In euren Köpfen, mordbrennerische Buben, die ihr gern den Fackelbrand der Empörung in friedliche Länder werfen wollt! In euren Köpfen, die leider zu lange für das Wohl Deutschlands auf dem schändlichen Rumpfe bleiben! Gegen euch sollte sich das Volk empören, euch sollte es an den Laternenpfahl hängen, ihr Auswürflinge der Menschheit!

Seht Braunschweigs edlen Fürsten zurückkehren aus dem Frevelkriege und sich seinem Volke schenken! Vernehmt seine ewig heilige Akte, die ihn unsterblicher macht als zehn gewonnene Schlachten und jeden Flecken der Vergangenheit verwischt. Seht Dänemarks Volk beim Brande der Christiansburg, seht den gemeinsten Matrosen sich stürzen in die wütende Flamme, um seines Königs Schätze zu retten, seht, wie die Kassen der Reichen sich öffnen für den geliebten Regenten, und lernt euch schämen, wenn Clootse und Schirache und Reicharde sich noch schämen können. Klagt euch selbst an des Verbrechens der feinsten, gefährlichsten Volksaufwiegelung, klagt euch an des Meuchelmords der Bürger- und Regententugend unter der Maske des Bürgersinnes, und mit dem Strick um den Hals erwartet, ob euch Regenten und Völker noch verzeihen können, daß ihr sie aufreiben wolltet.

Vierte Ähnlichkeit: Die Losung der französischen Ultrarevolutionäre war: Krieg, Krieg mit der ganzen Welt. Die Losung der deutschen Clootse ist die nämliche.

»Mit der Gewalt der Waffen«, sagt Robespierre, »wollten die Feinde der Republik, die falschen Propheten ganz Europa unsre Verfassung aufdringen und Konstantinopel munizipalisieren. Die echten Patrioten wußten wohl, daß nur die Vernunft die Grundsätze unsrer glorreichen Revolution fortpflanzen müsse.«

Auch die deutschen Clootse wollen allen Völkern der Erde ihre monarchische Verfassung aufdringen, sie möchten, wär' es möglich, Amerikas und der Schweiz Freistaaten dem Reichskammergericht unterwerfen und schlagen Medaillen auf Ludwig XVII., der nicht existiert. Auch die deutschen Clootse überzeugen nicht durch Gründe, sondern durch Mord und Totschlag, durch angezündete Dörfer und verbrannte Menschen von der Vortrefflichkeit der monarchischen Verfassungen.

Krieg, ewigen Krieg, schrieen die französischen Wölfe in Schafskleidern. Ebenso heulen auch unsre deutschen Clootse. Sie haben nur gar zu gut berechnet, daß Krieg das gewisse Mittel ist, Empörungen zu erregen und unsre Armeen vollends zu Revolutionsarmeen umzuschaffen, so wie im Gegenteil ein baldiger Friede das zuverlässigste und zweckmäßigste Mittel ist, allen Revolutionen zuvorzukommen. Daher wollen sie das Blutvergießen, Morden, Sengen und Brennen, das jetzt schon drei Jahre währt, gern verlängern, um so endlich ihre Absichten durchzusetzen und die Aufträge ihrer Propaganda zu erfüllen. Darum klagen sie die friedlich gesinnten Patrioten des Jakobinismus an, so wie die Söldlinge der fremden Höfe in Frankreich die Patrioten als Söldlinge denunzierten. Sie, die Schreier um Krieg, sie sind die Jakobiner in Deutschland.

Fünfte Ähnlichkeit: Die Ultrarevolutionäre in Frankreich verwechselten die Freiheit mit der Anarchie und die natürliche Religion mit der Irreligion, um die erstern verhaßt zu machen. Die Clootse in Deutschland vermengen geflissentlich Monarchie mit Despotie und Religion mit Pfaffentum, um Monarchie und Religion sicherer zu untergraben.

»Die hehre Freiheit«, sagt Robespierre, »wurde von ihren Feinden zur verworfenen Metze entstellt. Sie schrieen nach den Freveln der Anarchie und nannten diese Freiheit.«

Ebenso unsere deutschen Clootse. Die Brandmale der Despotie verteidigen, heißt der Monarchie den Krieg ankündigen. Wenn der Leibarzt Leuchsenring zu Tode geprügelt, wenn Winkelmann zu Mainz gemißhandelt, Polen geteilt, die Tochter Elisabeths zu Tode geknutet, die Gelder der Witwen und Waisen an den Auswurf des Auslands von einem Auswurfe der Menschheit mit der Inful verschenkt werden und Deutsche diese Schändlichkeit verteidigen, wenn der Verfasser des »Revolutions-Almanachs« dem Meuchelmorde des Gesandten Bassville zu Rom lauten Beifall zujauchzt, so verteidigen diese moralischen Ungeheuer den Despotismus, nicht die monarchische Regierungsform. Sie verteidigen jenen, um diese desto eher zu stürzen.

Wenn die neufränkischen Clootse die Irreligion predigen, um das Volk in die Priesterherrschaft zurückzuzwängen, so suchen unsre deutschen Clootse Inquisitionen und Pfaffenregiment zu befestigen, um die Religion verächtlich zu machen.

Sechste Ähnlichkeit: Die Ultrarevolutionäre in Frankreich schimpften alle Könige Tyrannen und logen Unzufriedenheit und Empörungen in Deutschland. Die deutschen Clootse pasquillieren auch die edelsten Menschen in Frankreich und lügen Greuel in Frankreich, wo sie nicht sind, um Unglauben gegen die wirklich vorgefallnen hervorzubringen.

Man erinnere sich an die Briefe der Jakobiner aus Berlin etc. etc., die Laveaux im »Courrier« von Strasbourg erdichtete und abdrucken ließ. – Man lese dagegen die Briefe aus Paris im politischen Journal und den deutschen Zeitungen, die schon an der Stirne das Gepräge der Unechtheit tragen, denn welcher Korrespondent wird seinen Kopf wagen, um Herrn Schirach zu versichern, daß Paris mit dem Konvent unzufrieden sei? Wo sind die Royalisten, die den deutschen Herren entgegenkommen sollten? Wo die Franzosen, die ungeduldig auf sie harrten?

Man vergleiche die erbärmlichen Pasquille, welche unter dem Titel »Galerie der französischen Demagogen« in Deutschland in Umlauf sind, mit den Pariser Libellen auf unsre Fürsten.

Man höre, wie geflissentlich man jede Ausschweifung, jede Greueltat, die in Frankreich vorfällt, bei uns ins gehässigste Licht zu stellen sucht, während man wohlweislich von den weggebrannten Dörfern im Elsaß, von den türkischen Freikorps, von den Mordbrennern in Fort Louis, von der schändlichen Behandlung der gefangenen Neufranken, die mit Wohltaten von der Republik vergolten wird, schweigt.

Ich eile von diesen abscheulichen Gegenständen hinweg. Diese sechs Ähnlichkeiten der Herren Schirach und Compagnie mit Anacharsis Cloots ließen sich leicht mit noch fünfzig andern vermehren, wenn es sich der Mühe lohnte, über so verächtliche Menschen viel Worte zu verlieren.

Aber es ist Pflicht für jeden deutschen Mann, der es ernstlich gut mit der Ruhe seines Vaterlandes meint, Menschen dieser Art als die abgefeimtesten Emissäre der Propaganda allen Fürsten Deutschlands zu denunzieren, um so heiligere Pflicht, je mehr dieser Hébertismus und Clootismus überhandnimmt.

Sie sind die Schlangen, die sich um die Kronen der Monarchen winden, sie sind es, die unsre Throne wankend machen wollen, und sie würden, wenn sie je ihren schändlichen Zweck erreichen sollten, die ersten sein, welche sich an die Spitze des ausgelassensten Pöbels stellen und Zügellosigkeit und Anarchie mit allen ihren Schrecken über Deutschland verbreiten würden. Sie ergreifen die Sache der Monarchen nur, um sie zugrunde zu richten, als undankbare Kinder des Vaterlands lauern sie darauf, es zu zerfleischen. Sie, die um eines elenden Soldes willen sich zu Aposteln des Despotismus, zu Predigern der blindesten Dominikanerwut herabwürdigten, sie würden bei einer Staatsumwälzung die Bereitwilligsten sein, ihre Regenten dem Mörderbeil zu überliefern.

Völker Deutschlands, bittet eure Herrscher, diese giftigen Schlangen zu zertreten! Reißt ihnen die Larve vom Gesichte, den schändlichen Heuchlern! Führt sie hin, die Schreier um Krieg, die zu Hause ruhig am Pult sitzen, hin zu den abgebrannten, ausgeplünderten Hütten, zu den zerstampften Saatfeldern, zu den Hügeln, mit zerrissenen, blutenden Gliedern bedeckt. Führt sie hin, die Ungeheuer, und jagt sie gegen die verderbenschwangeren Batterien der Feinde!

Fürsten Deutschlands! Frankreichs Konvent verdammte seine Clootse zur Guillotine, verurteilt ihr die unsrigen wenigstens zum Tollhaus.


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