Georg Queri
Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern
Georg Queri

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Treiben zu Götting (bei Aibling) vom 30. zum 31. Oktober 1893
(Miesbacher Einleitung.)

Da X. vo Götting hat an Kopf wira Doln
Mit lauta Huararei und eh bröcherei
Weadn da Deifi bohid holn
Dea sagt unsan Heagott tuata net vogesn
Aba da Dian tuata vonuma a Hemad omesn.
Ae hat alwej gsagd ea roast auf Rom
Aba des is valong,
Dawej hata da Dian sein Beidl
Und 200 Mark bein Loch eihögschom.
(Der X. von G. hat einen Kopf wie eine Dohle [so listig];
mit der vielen Hurerei und Ehebrecherei
wird ihn der Teufel bald holen.
Der sagt: unsern Herrgott tut er nicht vergessen –
aber seiner Dirn tut er von hinten ein Hemd anmessen!
Er hat immer gesagt, er reist nach Rom –
aber das ist verlogen:
in dieser Zeit hat er der Dirn seinen Beutel
und 200 Mark in die Vulva hineingeschoben.)
Da Y. is a ganz schlächta Moh,
Dea richt sih ganz gleng oh,
Sei Wej hat a ad Hochzet gschikt
Und dahoamt Dian allweil gflikt.
Auf Altätting isa groast,
Boira hoam kema is
Hata aus da Dian a Kindsmuadan gmocht.
Da Pfara hat an Y. d eh Scheidung ausglegd,
Ea hat gsagt geh hoam zo deina Britschn
Und legte eichi as Beet.
(Der Y. ist ein ganz schlechter Kerl,
der teilt sich's ganz gelegen ein:
sein Weib hat er zur Hochzeit geschickt
und hat zu Hause die Dirn geflickt.
Nach Altötting ist er gereist –
wie er heimgekommen ist,
hat er die Dirne zur Mutter gemacht.
Der Pfarrer hat ihm die Ehescheidung erklärt;
er hat gesagt: geh' heim zu der Vulva deiner Frau
und leg' dich mit ihr ins Bett!)
Da Pfarra vo X. duat ada Kirch preden wia Nar
Dawej hata de greßt Hur an Haus
Vo da ganzn Pfarr
Sei Köchen is z Y. draußn
Oiwei durchn Droadkastn
In Pfarra sei Bed umigrocha
Na hat ia da Pfarra mit sein Stuzl
S Loch rächt dastocha.
Schwanga is worn da Pfarra hat gmoat
Sie sohied an Baumoasta osang
Na is s mitn Kind in Gartn aussa
Und hats lewendi eigram
D Köchin is vo Pfarra vo Y.
Zwoamoi aufgschwohin
Sie hod ada Z. Kirch 1000 fl. agschtoin
An Pfarra sei N. N. is an dritn Ordn
Des is wor,
Drum hoda ihr a 500 Mark gscheng
Zon nein Johr
An sölan Pfarra wia dea is
Sohit ma as Zuchthaus neibringa
Na kon a statt seina Köchin
An Zuchthaus scheiskiwi schpringa.
(Der Pfarrer von X. tut in der Kirche predigen wie ein Narr;
hat aber die größte Hure im Haus
von der ganzen Pfarrei.
Seine Köchin ist in Y. draußen
immer durch den Getreidekasten
in das Bett des Pfarrers hinübergekrochen,
dann hat ihr der Pfarrer mit seinem kleinen Penis
das Loch recht bearbeitet.
Schwanger ist sie geworden; der Pfarrer hat gemeint,
sie sollt' den Baumeister als Erzeuger angeben –
dann ist sie mit dem Kind in den Garten hinaus
und hat es lebendig eingegraben.
Die Köchin ist vom Pfarrer von Y.
zweimal aufgeschwollen [schwanger geworden];
sie hat in der Z.-Kirche 1000 Gulden gestohlen.
Die N. N. des Pfarrers ist im dritten Orden,
das ist wahr;
drum hat er ihr auch 500 Mark geschenkt
zum neuen Jahr.
Einen solchen Pfarrer, wie der ist,
sollte man ins Zuchthaus hineinbringen,
dann kann er statt seiner Köchin
den Zuchthausscheißkübel springen.)
D Habafehidtreiwa san ehrlichi Leut
Und sang net umaschist
Daß an Y. vo R. sei Bügs
Bein Z. z R. oma is
Jetz homa an Huanschtingl an Ehbröcha
Des is da U. vo W.
Den deafma ja ned vogesn,
Dea had oana a Kind gmacht
Na had as umbracht
Und hats an Bach eihö gschmissn
Nacha hat sies mitn Misthakl wida aussigrissn.
Von V. köma ned ois hernema,
Den vo den Huanschtingl wead scho bohid wida
A Dian hintri kema.
(Die Haberfeldtreiber sind ehrliche Leute
und sagen nicht umsonst,
daß die dem Y. von R. zur Verfügung stehende Vulva
beim Z. in R. oben ist.
Jetzt haben wir einen Hurenkerl, einen Ehebrecher,
das ist der U. von W.,
den dürfen wir ja nicht vergessen!
Der hat ein Kind gemacht,
dann hat er's umgebracht
und hat's in den Bach hineingeschmissen!
Dann hat's die Mutter mit der Mistharke wieder herausgerissen.
Über den V. können wir nicht alles hernehmen,
denn von diesem Hurenkerl wird schon bald wieder
eine Dirn schwanger werden.)
Da Schadarn X. vo Aibling
Mecht an jedn as Zuchthaus bringa
Dawej duat a oiwai Bäurina
Und Schujhdiandl schpringa
Mit seina Ehrlikeit weada a net weit kema
Mia kundn ja gor vuhi Schlächdikeitn heanena
Dea därf aufhean sei Spina
Sust kriagda no amohi a warms Blei gon trinka.
(Der Gendarm X. von A.
möchte einen jeden ins Zuchthaus bringen.
Unterdessen tut er immer Bäuerinnen
und Schulmädchen vögeln!
Mit seiner Ehrlichkeit wird er auch nicht weit kommen:
wir könnten ja gar viel Schlechtigkeiten hernennen!
Der darf aufhören mit seinen Verrücktheiten,
sonst bekommt er noch eines Tages warmes Blei zu trinken!)

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