Josef Ponten
Der babylonische Turm
Josef Ponten

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Erstes Kapitel

Die Großjohannstraße

Soweit war alles gut gegangen. Ein halbes Dutzend glücklicher Jahre folgte noch. Eines Tages im Sommer aber wurden irgendwo bei den dunkeln Leuten, deren Füße gegen die unsrigen gerichtet sind, zwei Missionare getötet, die Minister der äußeren Geschäfte brachen eilends ihre Sommerruhe ab und reisten in die Hauptstädte. Eine unfreudige Stimmung breitete sich aus um die Welt, und niemand war froh. Großjohann saß mit einem reichen Manne im Warteraum eines Notars. Sie hatten Preis und Verkaufsbedingungen der neuen Häuser in der Merowingerstraße vereinbart, die Fenster standen offen, und ein warmer Luftzug des lauen Tages strich herein, der Notar öffnete eben die verpolsterte Türe seines Arbeitsraumes, ließ die abgefertigte Partei hinaus und forderte die neue, Großjohann und den Kauflustigen, mit höflichen Worten auf einzutreten – – da ging draußen ein Mann vorbei, der zu seinem Begleiter sagte: »Der Minister des Auswärtigen hat seinen Urlaub abgebrochen.« Der Kauflustige stürzte ans Fenster und rief hinaus: »Heda! Sie! Mann! Freundschaft! Was ist . . .? 58 Wer hat . . .? Woher wissen Sie . . .?« Der Kauflustige schob für heute die Unterzeichnung des Kaufvertrages auf und brach am nächsten Tage die Verhandlungen ab.

Die Minister kehrten nicht wieder in ihren Urlaub zurück, die Nerven der Welt schienen empfindlich gereizt zu sein, das Geld war teuer, und man sah viele verdrießliche Gesichter. Wie ein fernes Erdbeben schlechtgebaute Häuser auch dort noch einstürzen macht, wohin nur seine äußersten Wellen reichen, wo in gutgebauten höchstens die Fensterscheiben klirren, so bewirkte die plötzliche Geldspannung die Zahlungsunfähigkeit einiger kleiner Unternehmer. Das Haus Schröder zeigte Risse, und nur eine starke Klammer – in Gestalt einer Bankbürgschaft Großjohanns – bewahrte es vor dem Einsturz. Aber wie der Hahn auf dem Kirchturm noch golden leuchtet, wenn das Dorf schon im Abendschatten liegt, so strahlte das Glück Großjohanns noch in vollem Glanze. Großjohann selbst aber sah es nicht, denn er fühlte seinen Nacken zu schwer belastet, um den Blick auf die Spitzen der Türme zu richten. Als die Partei der reichen Leute, die aufgeklärt-gemäßigte, um die Angriffe des vierten Standes abzulenken, ihre Zeitungsschreiber andeuten ließ, daß in unseren gesunden Verhältnissen dem Tüchtigen der Erfolg sicher sei, wie doch vor einem guten Dutzend Jahre ein gewisser Mann arm und bloß in die Reichsstadt gewandert und jetzt so reich sei, daß ihm das halbe Ripuarierviertel gehöre – da hielt Großjohann einen von den törichten Zeitungsschreibern auf der Straße an und sagte zu ihm: »Ich verkaufe Ihnen das ganze Ripuarierviertel für Ihr festes Gehalt.«

59 Die Partei der Aufgeklärt-Gemäßigten aber ging, um das Volk zu gewinnen, noch weiter: in einer Stadtratssitzung schlug der Bankdirektor Hagelstange vor, die neue Straße, die über die noch unbebauten Gründe Großjohanns im Ripuarierviertel führen sollte, Großjohannstraße zu nennen.

Das war aber doch den meisten Stadträten zu frei! Zu kühn! Der bloße Grundstücksbesitz könne doch nicht die Straßentaufe rechtfertigen! Und im übrigen wisse man ja, was für ein Besitz das sei! Mit dem schwierigen Straßentaufen solle man einen unabhängigen und klugen Mann wie etwa den Herrn Merlin beauftragen, der sich dadurch auch vielleicht für die Politik gewinnen ließe. Da legte der Graf Wetter, der noch ziemlich weit vom Weichbilde unten am Flusse ausgedehnte Wiesengründe hatte und Großjohann für den richtigen Mann hielt, die Stadt bis dorthin auszudehnen, das Gewicht seines Namens und Beutels in die schwankende Wage der Entscheidung – und es wurde beschlossen, zu Ehren des verdienten Mitbürgers Hermann Großjohann, der in der Reichsstadt ein bisher unerhörtes Beispiel von Bürgerfleiß gegeben habe, die neue Straße zwischen Eginhard- und Merowingerstraße Großjohannstraße zu nennen.

Die Augen des Volkes waren geblendet. Das müsse man sagen, das sei doch zugleich eine Ehrung des kleinen Mannes! Es sei also wahr, daß dem Tüchtigen der Erfolg winke, und daß Erfolglosigkeit nur der Beweis der Untüchtigkeit sei. Der Herr Großjohann sei also wirklich »der große Johann«, wie das neuaufgekommene Lied sage, das die Knaben in den Straßen sängen, und er sei noch immer einer 60 der ihrigen, so freundlich und leutselig sei er, obgleich ihm das ganze Ripuarierviertel gehöre.

Die Großjohannstraße war noch ziemlich entlegen. Man mußte sich schon einen besondern Grund machen, durch die Straße zu gehen und schicklicherweise den Genuß zu haben, den Namen »Großjohannstraße« zu lesen, wenn man ein Großjohann war. Es war allen Gliedern der Familie, als ob an der Ecke der Straße ein böser Geist stünde, der ein höhnisches Gelächter anstimmte, sooft ein Großjohann durch die Großjohannstraße ging. Nur Franziska bedurfte keines besondern Grundes.

Gabriel wollte eben aus der Großjohannstraße in die Eginhardstraße einbiegen und hob den Kopf zu dem Schilde »Großjohannstraße« auf – da stieß er mit einem Manne zusammen, der ebenfalls den Kopf zu dem Schilde erhoben hatte. Es war der Vater. Sie erröteten beide. Sie begrüßten sich nicht. »Wohin gehst du?« – »Zu Merlins, klavierspielen.« – »Daß du nicht zu spät nachhause kommst!« Damit war das Gespräch zu Ende, und der Vater wollte weitergehen. Gabriel aber faßte sich ein Herz und sagte: »Sind Sie nicht zufrieden, Vater? Es scheint mir seit einiger Zeit so.«

Der Vater errötete. Das war ihm doch noch nicht vorgekommen! Vor einem Kinde von seinem Gefühle zeugen müssen?! So standen sie nicht zueinander! Und noch dazu von einem Gefühle des Schmerzes! Was fiel dem Burschen ein?! Indessen rührte ihn die Frage des Sohnes so wider Willen, daß er nachdenklich wurde und es ihm einen Augenblick schien, als habe er einen teilnehmenden Menschen vor sich. Er sagte: »Ich weiß nicht . . . es kommt 61 mir vor, als ob ich nicht mehr frei wäre . . . als ob ich in etwas Furchtbares eingespannt wäre . . .« – Was hatte er da gesagt?! Und zu wem gesagt?! Zu einem grünen Jungen! Zu seinem Sohne! Der würde wohl hochmütig werden und ihm auf der Nase tanzen wollen! Er sagte: »Daß du dich nicht unterstehst, zu spät nachhause zu kommen!« Dann rannten Vater und Sohn auseinander.

Gabriel dachte: »Warum mag er so drohend gesagt haben: daß du dich nicht unterstehst, zu spät nachhause zu kommen? Ich komme doch nie zu spät nachhause, und wenn es einmal dunkel wird, läßt Herr Merlin mich doch im Wagen nachhause bringen. Der Vater kommt doch nachhause, wann er will! Er macht sich doch keine Regel daraus! Er könnte unser Nachhausekommen ja gar nicht beaufsichtigen, er weiß nicht, wo wir sind, und wir wissen nicht, wo er ist. Ob das in anderen Familien auch so ist –?«

Hermann Großjohann eilte die Großjohannstraße fast fliehend hinab. Er verwünschte es, hierher gekommen zu sein. Er atmete auf, da er jetzt um die Ecke der Merowingerstraße biegen wollte, er hob aber noch einmal verstohlen die Augen zu dem Straßenschilde auf – da lief er mit einem Mädchen zusammen, das auch das Gesicht zu dem Schilde erhoben hatte. Es war Brigitta.

Vater und Tochter erröteten. Sie begrüßten sich nicht. »Wohin gehst du?« frug der Vater streng. – »Zu Endenichs, sticken.« – »Daß du mir nicht zu spät nachhause kommst!« Schon wollte der Vater weitergehen, da frug er noch: »Warum gingst du nicht mit Gabriel das Stück Weges zusammen? Er ging eben hinten um die Ecke.« – »Gabriel sagt mir 62 nicht, wenn er ausgeht«, sagte Brigitta. – »Ja, ihr seid störrische Kinder! Bruder und Schwester sollen freundlich zueinander sein.« – »Eltern und Kinder!« schrie Brigitta auf, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. – »Was sagst du, dreistes Ding?« rief der Vater, und Zorn umwölkte seine Stirne. – »Nichts, nichts!« sagte leise Brigitta und suchte ihre Tränen zu trocknen.

»Eltern und Kinder!« hallte es dem Vater im Ohre nach. Er stand untätig und dachte: »Richtig! Aber es muß von den Kindern ausgehen. Die Kinder sollen den Eltern Ehrfurcht und Liebe erzeigen. Ach, ich habe so störrische Kinder, ich Unglücklicher . . .«

»Eltern und Kinder!« hallte Brigitten das eigene Wort im Ohre nach, »aber es muß von den Eltern ausgehen . . . die Eltern sind groß . . . wir schämen uns . . . wir schämen uns . . .« Sie lugte nach des Vaters Hand. Wie gerne hätte sie sie gefaßt und gedrückt, denn sie sah, daß der Vater litt, sie hätte sie beinahe gefaßt und gedrückt, aber sie konnte sie doch nicht fassen und drücken . . . ! Sie konnte doch nicht . . . ! Der Vater würde wahrscheinlich über den Zärtling spöttisch lachen, und sie würde sich schämen. Der Vater hatte nun einmal eine große Seele, aber sie nicht! Sie nicht! Sie liebte die Zärtlichkeit und weiche Worte! Warum frug er nicht, wieso sie sticken ging? Sie war ja jetzt erwachsen und war zu Frau Endenich gekommen, die als eine wahre Künstlerin stickte. Der Vater hatte noch niemals gefragt, was sie täte, was sie bei Frau Endenich täte.

Jetzt hörte sie, in ihren Jammer wie in einen Brunnen versunken, den Vater sagen: »Daß du nicht zu spät nachhause kommst!« – Da rief sie: »Was 63 geht's Sie an?« Sie sah den Vater entsetzt sie anblicken, dann aber zuckte er schmerzvoll die Schultern, und ging.

»Was kann man machen?« dachte Großjohann, »man hört den Donner und will sich schützen, aber es hat schon geblitzt.«

 

Als Gabriel bei Merlins ankam, trat fast gleichzeitig Traudchen, aus der Schule kommend, ins Zimmer. Sie flog auf den Vater zu und gab ihm herzlich die Hand, er aber zog das Kind an sich, küßte es und sagte: »Ich freue mich, daß mein Täubchen so früh zum Schlage zurückkehrt.« – »Ja, eine Stunde ist ausgefallen,« sagte Traudchen, ging auf Gabriel zu, gab ihm herzlich die Hand und sagte: »Wie fein, nun versäume ich nichts vom Spiele.« – »Gabriel ist, scheint mir, heute nicht recht aufgelegt zum Spielen«, sagte der Vater und schaute Gabriel prüfend an. Gabriel sah fast bestürzt Herrn Merlin an, und Traudchen legte ihm den Arm um die Schulter – da sagte Herr Merlin: »Das war geschmacklos von deinem Vater.« – »Urteile nicht, Onkel Merlin,« rief Gabriel, »er ist durchaus nicht so frei, wie er scheint.« – »Aber er sollte doch sehen, daß man ihn nur zu ködern versucht! Daß man etwas mit ihm vorhat. Er sollte sich das verbitten«, sagte Herr Merlin. – »Wie gesagt, er tat ja nichts«, verteidigte Gabriel. – »Eben, er tat nichts,« eiferte Herr Merlin unbefriedigt, »er bewirkte nicht, daß es geschah, er bewirkte nicht, daß es nicht geschah. Warum sagte er nicht einfach: Nein! Bleibt mir vom Leibe!« – »Nun, schließlich ist es doch angenehm«, meinte Gabriel. – »Eben, mit Honig ködert man auch Bären. 64 Dein Vater hat keine Grundsätze.« – »Du mußt nicht so böse von ihm reden, Onkel Merlin, mein Vater hat Grundsätze; was er nicht hat, das ist Zeit.«

Herr Merlin legte Gabriel die Hand auf den Kopf und sagte: »Das ist brav, mein Sohn.«

Gabriel sah den geliebten Mann an; ein feiner Rauch der letzten Zigarre Herrn Merlins schwebte bläulich durchs Zimmer, Blumen standen in einer langhalsigen Vase am unteren Ende des schwarzen Flügels, zwei feine Menschen gingen leise und behutsam durch den köstlichen Raum – da konnte er nicht mehr an sich halten, da machte sich in ihm los, was die kurze lange Zeit seines Lebens, seit er denken und beobachten konnte, in ihm aufgespeichert war. Er brach in lautes Jammern aus und fiel auf das Sofa hin, auf dem er saß. »Aber ich weiß ja das alles nicht! Ich weiß ja nichts von meinem Vater! Er spricht ja nicht zu uns, und wenn er zu uns spricht, spricht er böse! Er meint, wir sind ein sündiges Volk Israel und nicht anders zu bändigen, als daß er uns zittern macht . . . nein, ich tu' ihm Unrecht, er schämt sich einfach seiner Gefühle. Er schämt sich uns zu zeigen, daß er uns liebt, daß er für uns arbeitet, daß er uns reich und vornehm machen will . . . ach, ich weiß auch das nicht! O Vater, was für unglückliche Kinder hast du! Nein, ich will uns nicht bedauern, denn auch die Eltern müssen unglücklich sein, sie nicht anklagen, denn auch wir haben Schuld. Aber wir wissen nichts voneinander, wir sind einander fremd! Seit einiger Zeit grüßt keiner mehr den andern. Denkt euch an, man kommt ins Zimmer und sagt nicht: guten Tag! Man geht zu Bett und sagt nicht: gute Nacht! Man kommt herein und sieht die 65 anderen an, ob sie etwas sagen werden, oder ob sie lächeln werden, wenn man selbst ihnen den Tag beut. Oh, das ist fürchterlich!« Gabriel fing an zu zittern, sein Unterkiefer bebte, sein Weinen war ein Weinkrampf geworden, er schämte sich, aber er hatte die Herrschaft über sich verloren.

Da kniete Traudchen vor ihm nieder, faßte seine Arme, legte sie auf ihre Schultern, bettete seinen Kopf wider sich und streichelte ihn. Allmählich beruhigte sich sein Krampf, und ein seliges Schmerzgefühl nahm von ihm Besitz.

»Gabriel, willst du zu uns kommen? Zu uns ins Haus ziehen? Dein einer Bruder ist ja schon von Hause fort. Dein Vater wird es gestatten. Unser Vater wird auch nichts dagegen haben. Willst du bei uns sein? Willst du mein Bruder sein?«

Aber der Knabe schaute dem Mädchen in die Augen, und es war keine Trauer in ihm, als er sagte: »Das kann ich nicht! Du weißt doch, Trude, ich kann nicht dein Bruder sein! Du weißt es doch!« Da ließ ihn die Jungfrau zurücksinken, stand auf und errötete.

»Ich darf auch nicht,« sagte Gabriel, »ich darf nicht. Zuhause ist es, als wenn ich in einem Schneelande lebte und hier in einem warmen Paradiese. Wir sind Eskimos zuhause, aber wir müssen weiter frieren. Ich darf nicht fortgehen. Wer weiß, wie das zuhause wird. Die anderen sehen nicht, was geschehen muß, oder können es nicht ausführen. Ich muß es tun.« – »Wenn du nun versuchtest, Gabriel, du, freundlich zu sein? Sie werden dir gewiß folgen. Tu' du's – fang damit an, Gabriel, gib du, wenn du aufstehst und wenn du schlafen gehst, jedesmal die Hand. Du wirst sehen, sie werden verstehen und folgen.« – »Ich will's tun, Trude.« – »So, genug der Trauer, nun spiel' uns etwas, Gabriel«, sagte Herr Merlin.

»Ja, ich will spielen.« Gabriel spielte ein Intermezzo von Schubert. Die Trauer löste sich auf in ein erhabenes Gefühl des »Soseinmüssens«, »Nichtandersseinkönnens«. Als er geendet hatte, sagte Herr Merlin: »Nun wäre es auch an der Zeit, daß du zu lernen anfingst; dieser wilde Selbstunterricht kann dich verderben.« – »Nein, jetzt nicht lernen, Onkel Merlin,« sagte Gabriel aufstehend und den Flügel schließend mit heiterer entschlossener Miene, »du weißt, was ich jetzt zu tun habe. Ich habe es euch ja eben versprochen. Das ist wichtiger. Später, ja später will ich gern einmal lernen, wie gerne!« Und er strich leise mit der Hand über den schwarzen Flügel, als liebkoste er ihn.

Brigitta Endenich

»Brigi–gi–gitta, Kindchen, du stickst ja wie eine Alte! Wie meine alte Be–be–berta! Be–be– berta, nimm dich in acht,« sagte Herr Endenich hinter den Stühlen der Frauen stehend und, die Hände auf dem Rücken, auf sie niederschauend, »die Schülerin überflügelt dich.« – »Ach, Onkel Endenich, es mag wohl für eine Schülerin noch weit bis zur Kunst sein«, wehrte Brigitta ab. – »Nein, wenn die Schülerin Brigitta Großjohann heißt«, sagte geruhig Frau Endenich, indem sie den Wollkorb heranzog. – »Be– be–berta, ich sag's dir, nimm dich in acht! Der Schüler überflügelt den Meister.« – »Das ist das Los des Meisters, Mann. Er kann sich kein besseres 67 wünschen.« – »Be–be–be–be–berta,« lachte strahlend Herr Endenich, »du bist eine große Seele!«

»Dich hat doch auch ein Anfänger im Bauwesen überflügelt, Albert . . .« – »Ja, der auch! Das ist ganz was anderes! Das gehört sich auch so! Und dann hat dieser Mann eine Frau, eine Frau, sage ich . . . ! Eine starke Seele! Ein Preußenweib!«

Frau Berta hatte die Arbeit beiseitegelegt, sie schob den Wollkorb zurück und sah Albert in die Augen, während Brigitta sich tiefer über die Arbeit beugte. Wie von innen getrieben kamen Bertas Worte heraus: »Und hat dazu ihrem Manne so viele Kinder geschenkt.« Brigitta ließ die Arbeit sinken und kroch fast in sich zusammen.

»Quäl' dich nicht«, sagte Herr Endenich kurz, drehte sich um und ging, die Hände auf dem Rücken, vom Fenster weg, wo die Frauen saßen, in die dunkle Tiefe des Zimmers und setzte sich.

Als es Herrn Endenich nach einer langen Weile schien, daß man sich beruhigt habe, und die Frauen wieder in ihre Arbeit vertieft waren, sagte er sich erhebend: »Dieser Mann ist sozusagen gezeichnet vom Glücke.«

Da weinte Brigitta laut auf, stürzte neben Frau Endenich auf die Knie nieder und barg ihr Gesicht an Bertas Brust: »Das ist ja nicht wahr!« schrie sie, »wir sind unglücklich! Wir sind die unglücklichsten Menschen, die es gibt! Die Eltern sind unglücklich, und wir Kinder noch mehr! O Jammer! O Jammer!«

Frau Endenich erschrak, Herr Endenich noch mehr, er flüsterte seiner Frau zu: »Ich geh auf den Bau.« – »Ja, geh, Albert«, flüsterte Frau Endenich und 68 nahm durch eine Augenbewegung von ihm Abschied, während sie die Arme um die schluchzende Brigitta geschlungen hielt. Albert küßte Berta auf die Stirn und streichelte Brigitten leicht über das Haar. Sie rührte sich nicht. Albert Endenich ging leise hinaus.

Nachdem Brigitta eine Viertelstunde geweint hatte, erhob sich Berta mit kräftigem Ruck und zog das Mädchen mit auf. »Jetzt ist es genug des Weinens! Das ist ja ein ganz krankhaftes Weinen! Mädchen, wie lange hast du das aufgespeichert? Leg' dich auf's Sofa und ruh' etwas.« Sie führte Brigitta zum Sofa, bettete sie hin und legte ihr eine weiche Kamelhaardecke über. Dann sang sie ein leises Lied, Brigitta aber war sofort eingeschlafen, als sie die Wärme der Decke gefühlt hatte.

Nach einer halben Stunde kam Herr Endenich auf den Zehen zurück. »Schon da?« frug Berta leise. – »Ja, das übrige überlaß ich dem Polier.« – »Du verschleißest nicht sehr den Boden in deinem Geschäfte«, flüsterte Berta und lächelte. – »Ja,« sagte Endenich, »die anderen sagen auch: der Endenich, der bringt es zu nichts, der hockt zuviel bei seiner Frau. Aber was kann ich dafür, daß ich nach zwanzig Jahren in meine Frau noch verliebt bin?« – »Pst . . . ! – Laß die Leute reden, Albert. Bleib du bei mir . . . Nein, geh jetzt, Albert, sie erwacht!« Endenich schlich wieder eilig hinaus.

»Du, Tante!« – »Ja, Kind?« – »Mutter bekommt wieder ein Kind . . .«

»Ja, ihr Großjohanns seid ein starkes Geschlecht.« – »Das sind wir!« sagte Brigitta, »die Mutter ist aus dem Gebirge. Da sind auch noch Wölfe! Meine Mutter, als sie jung war und die Herden hütete, hat 69 einmal mit einem Wolfe gerungen und ihn erwürgt.« – »Ha! Wer sagt das, Brigitta?« – »Meine Mutter! Was meine Mutter sagt, ist wahr. Aber sie hat sich nicht gerühmt. Als ich noch in der Schule war und zuhause die Geschichte aus der Bibel auswendig lernte vom Wolfstöter, da sagte die Mutter: Bah! Das soll auch was sein! Ich habe auch einen Wolf getötet. Meine Mutter lügt nie. Das ist schon lange her, und der Vater weiß es sicher nicht. Ich weiß es allein, und doch hasse ich die Mutter.«

»Ihr seid schrecklich!« sagte Berta, sich von Brigitta lösend. – »Das würdest du auch tun, Berta!« sagte Brigitta; »die Mutter hat mich so tief beleidigt. Sie bekommt bald wieder ein Kind, und ich faßte mir ein Herz, ich wollte ihr freundlich sein und dabei nahe sein, denn sie hat ja niemand, der Vater hat keine Zeit, sie hat keine Freundin, und die Karitas ist so roh. Sie suchte die Kinderwäsche hervor aus dem Schranke, um sie instand zu setzen, da sagte ich: Mutter, was tun Sie? Und sie antwortete: Das Zeug muß einmal gewaschen werden, es verkommt sonst. Siehst du, Tante, ich bin ihre älteste Tochter, bald 17 Jahre und doch auch ein Weib, aber es war mir, als wollte sie sagen: Du bist ein grünes Ding, und du bist überhaupt kein Weib. Darum hasse ich sie, und ich wünsche, daß das Kind, das sie bekommt, stirbt . . .«

»Furchtbares Weib!« rief Berta zornig aufspringend, »ich hasse dich, und deiner Mutter will ich beistehen. Fühlst du denn nicht, daß sie in all ihrer Stärke eine scheue keusche Seele hat? Nein, du bist kein Weib, und deine Mutter hat recht!«

Indem sie so sprach, sah sie, daß Brigitta nicht 70 zugehört hatte und von ihrem Weinen bis in den Grund erschüttert wieder eingeschlafen war. Der Engel des Herrn läutete von der Kirche.

Albert Endenich kam leise herein. »Es ist doch viel schöner bei euch!« flüsterte er strahlend. »Was stehst du denn so bleich an der Türe, Berta? Schläft Brigitta?«

»Albert, das Mädchen da ist ein Teufel. Wir müssen sie zu uns nehmen, es kann ein schöner Geist daraus werden. Wenn sie in jenem wüsten Hause bleibt, verwildert sie und wird furchtbar.«

»Berta!«

Von dem lauten Rufe erwachte Brigitta. »Sagtest du etwas, Onkel Albert?«

»Willst du bei uns bleiben, Bri–gi–gitta?« – »Heute nacht, Onkel? Tante? Das ginge. Zuhause wird man's kaum merken.«

»Für immer!«

»Für – immer – sagst du, Tante? Sagtest du das? Meinst du das? Meinst du das wirklich? Ach, das wäre schön! Ihr habt so weiche Sofas! Bei uns gibt es nur hölzerne Bänke. Und es ist so still bei euch. Und wenn man klingelt, erscheint eine Magd – nein, Tante Berta, ich kann bei euch nicht sein. Ich muß zuhause bleiben. Wenn ich ein Junge wäre, könnte ich bei euch wohnen. So wie Gabriel bei Merlins sozusagen wohnt. Ein Junge kann das. Aber ein Mädchen nicht. Mutter braucht Hilfe, denn der Vater hat keine Zeit. Gute Nacht, ich bin froh, wenn ich von Zeit zu Zeit zu euch kommen kann. Bei euch ist es viel schöner als bei uns.«

»Sei nicht so bi–bitter, Brigi–gitta,« sagte Herr Endenich noch, als Brigitta schon in der Tür stand, 71 »der Vater denkt an dich. Ich traf ihn eben an der Dreifaltigkeitskirche. Er ging zum Bau, er frug mich: Wo gehen Sie hin, und als ich antwortete: nachhause, sagte er: Sie haben's gut, Endenich. Er sagte auch noch: Brigitta ist bei Ihnen –«

»Sagte er das –?«

»Das sagte er, und ich sagte: ich weiß es. Da sagte er: bei Euch ist sie gut aufgehoben.«

»Sagte er das wirklich?«

»Das sagte er, und . . .«

»Oh, dann muß ich aber schnell nachhause gehen und sorgen, daß er etwas Gutes zu essen findet, wenn er nachhause kommt. Mutter setzt ihm das Essen immer so schweigend hin, wenn er nicht rechtzeitig da ist. Wie man es einem Schweine in den Trog schüttet, sagte der Vater gestern zornig, stieß den Teller von sich und ging ungegessen zu Bett. Und der Vater kann doch nicht immer rechtzeitig da sein! Er hat ja soviel auf den Bauten zu tun! Das müßte Mutter doch einsehen! Ich will es ihm heute auftragen und mich danebensetzen und ihm zusehen. Nun muß ich eilen. Gute Nacht, Onkel! Gute Nacht, Tante!« –

 

»Guten Abend«, sagte jemand, der zur Tür hereingekommen war. Die Eltern sagten nichts.

»Guten Abend, Vater! Guten Abend, Mutter!« wiederholte Gabriel. Da blickten die Eltern auf.

»'n Abend«, sagte der Vater. Und schon wollte er die strenge Frage stellen: wo bist du gewesen? obgleich er natürlich wußte, wo Gabriel gewesen war – da reichte ihm dieser die Hand. »Guten Abend, Vater!«

72 Der Vater sah den dreisten Jungen einen Augenblick fast zornig an; dann ging es doch wie Wärme über ihn, er gab Gabriel Zeige und Mittelfinger der rechten Hand. Gabriel schauderte es, als er sozusagen zum erstenmale die edelkräftigen Finger des Vaters mit den langen Nägeln in seiner Hand fühlte. Er sah zu Boden, er hätte in die Erde sinken mögen vor Scham, denn der Vater dachte in diesem Augenblicke gewiß, sein Sohn sei ein Weichling geworden. Jetzt räusperte sich der Vater heftig und fast zornig.

Gabriel biß die Zähne zusammen, reichte der Mutter ohne aufzusehen die Hand und preßte zwischen den Zähnen hinaus: »Guten Abend, Mu–« – Bei »Mutter« schluckte er. Nur mit Mühe hemmte er die Tränen. Mit Schaudern fühlte er sozusagen zum erstenmal die fleischigen Finger der Mutter mit den kurzen Nägeln in seiner Hand. Die Mutter sah Gabriel verdutzt an und dachte: »Ob der Junge krank ist?« Dann wandte sie sich ab, denn sie konnte ein Lächeln nicht verbergen. Sie lächelte aber nur, weil sie verlegen war, verlegen, weil sie sich schämte, denn sie konnte sich nicht verhehlen, daß das Liebeszeichen des Kindes ihr wohlgetan hatte. Gabriel sah das Lächeln, »sie hält dich für einen Schwächling«, rief es in ihm, er wurde rot und verließ eilig die Stube.

Einen Augenblick war es still zwischen den Eltern. Sie sahen einander indessen nicht an, sondern schauten jeder vor sich nieder. Hermann Großjohann dachte: »Der Junge . . . der Bursche . . . er will mich wohl zu Tränen rühren?« Franziska Großjohann dachte: »Warum tut er das nur einmal? Warum nicht immer, der Schlingel . . . lieber Gabriel!« Dann räusperte sich der Vater wieder, ging zu seinem 73 Rechenbuche und lief mit dem Finger die Zahlenreihen hinauf, so tuend, als ob er schnell zusammenzählen könnte; in Wirklichkeit aber faßte er nicht eine Zahl auf. Es stach ihn auch etwas im Auge.

Gabriel kam nicht zum Abendbrote. Er lag im Bett, hatte die Decke über den Kopf gezogen, schämte sich, und weinte. »Aber ich muß durchhalten,« sagte er verbissen, »es ist meine Pflicht, ich bin der Klügste.« Er wußte, wenn es gar keinen Eindruck auf die Eltern gemacht hatte, würde er zum Abendessen gerufen werden. Aber er wurde heute abend nicht gerufen.

 

Brigitta kam kurz nach Gabriel, rechtzeitig vor dem Abendbrot, nachhause. Gabriel war schon in der Knabenkammer verschwunden. Nach den vergossenen Tränen war Brigitta milde gestimmt, und sie hatte beschlossen, heute besonders zärtlich zu sein, wie es für ein Mädchen leicht und schicklich ist. Ihr Vorhaben dünkte sie nicht schwer; als sie aber nachhause kam und alle die gewohnten Dinge sah, dünkte es sie sehr schwer. Doch sie hatte es sich vorgenommen –.

Guten Abend zu sagen, brachte sie zwar nicht über sich, aber sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und sagte: »Ich bin müde.« Weiß Gott, wie schwer es ihr wurde, einzugestehen, daß sie müde sei! Freilich, daß sie Kopfschmerzen hatte, würde sie nie, unter keinen Umständen, bekannt haben, denn sie war doch kein weibischer Zärtling! Hermann Großjohann saß vor seinem Rechenbuche, er beschattete das Gesicht mit der Hand, um seine Rührung zu verbergen, denn das Mädchen durfte ihn doch nicht für einen Weibskerl halten. Er wartete nur darauf, daß sie noch das Wort »Vater« hinzufügen würde, daß sie sagen 74 würde: ich bin müde, Vater. Wie würde er ihr das Wort »Vater« mit Zärtlichkeit bezahlt haben! Er würde aufgesprungen sein und seine Tochter in die Arme geschlossen haben – aber Brigitta sagte das Wort »Vater« nicht.

Plötzlich sprang Brigitta auf, verschwand ohne Nachtgruß in der Mädchenkammer, legte sich zu Bett, schämte sich, und weinte.

Die Mutter hatte Brigitta nicht nachhause kommen sehen, denn sie stand bereits in der Küche am Herde; aber sie war heute unsicher geworden durch das Benehmen der Kinder, und so kam es, daß auch Brigitta nicht zum Abendbrot gerufen wurde.

Kastor und Pollux

Frau Franziska fehlte während dieses Monats in den Abendandachten der Kirche. Brigitta hatte richtig beobachtet. Die ältesten Kinder tragend war Franziska fast bis zum letzten Tage in die Kirche gegangen, wenn sie Zeit hatte. Als jüngst Hermann ihr sagte, er sähe nicht gerne, wenn sie guter Hoffnung über die Straße ginge, war sie zornig geworden und hatte erwidert, sie lasse sich durch niemanden ihren Gott und ihre Mutter Gottes verbieten. Hermann aber hatte gesagt: »Nur die Arbeiterfrauen gehen schwanger über die Straße und in die Kirche, Damen nicht.« Von da an blieb auch Franziska zuhause.

Am Nachmittag eines Tages, als Brigitta wieder bei Endenichs war, als der Engel des Herrn läutete und Franziska, ihre Arbeit einen Augenblick unterbrechend. kniend Marias Worte auf die Botschaft 75 des Engels wiederholt hatte: Siehe, ich bin eine Magd des Herrn – da mußte sie plötzlich aufstehen und schleunigst das Bett aufsuchen. So früh hatte sie die Geburt nicht erwartet, nicht einmal Karitas Helfereich war zuhause. Selbst Franziska mußte unter Schmerzen grimmig darüber lachen, daß sie nicht rechtzeitig eine Hilfe haben konnte, obschon eine Hebamme als Magd bei ihr diente.

Franziska hatte bis jetzt sieben Kinder geboren, die vier schon großen, das namenlose Mädchen, das gleich nach der Geburt gestorben war, und ein Zwillingspaar, das nebenan in der Kammer still spielte. Es waren zwei Knaben, der Vater hatte sie natürlich Kastor und Pollux geheißen und selbst bei der Taufe vor dem Pfarrer die Namen durchgesetzt, nachdem er sich dazu verstanden hatte, sie in die christlichen Karl und Paul sozusagen einzuwickeln. »Das sind ja Namen für Hunde!« hatte Franziska gerufen, aber sobald sie erfahren hatte, wer Kastor und Pollux waren und daß Glanz und Größe der Familie mit den Namen verbunden war, gab sie willig nach. Sie rief die Knaben indessen Karl und Paul, Kastor und Pollux mochten sie für die Welt heißen.

Franziska hatte bei der Geburt dieser Zwillinge solche übermenschlichen Schmerzen gelitten, daß sie Gott inständig gebeten hatte, sie lieber sterben zu lassen, als daß sie noch einmal unter solchen Schmerzen Kinder bekäme; und daß er es doch mit diesen beiden genug sein lasse. Auch jetzt litt sie. Eben tat sie, so allein daliegend, den Mund auf und sagte: »Ich will – nie wieder –«, da öffnete sich die Tür, und Karitas kam eilig herein. Während der kurzen Zeit, da die Tür offen war, um Karitas 76 hereinzulassen, hörte Franziska in der Nebenstube Philipp sagen: »Ich meine, wir hätten auch bald Kinder genug.«

Im ersten Augenblick erschrak Franziska. »Wie, Philipp weiß das auch schon? Was für Kinder sind das nur, welche Dinge wissen, die wir kaum als Verheiratete wußten?« Im zweiten Augenblick mußte sie über die trockene Weise Philipps laut lachen – und sieh da, das Kind war da! Sozusagen mit dem kühnen Satze eines Zirkusmannes hatte sich der Knabe in die Arena des Lebens hereingeschwungen. Auch der Knabe schien zu lachen, selbst Karitas lachte. Franziska aber sagte, selig und unter Tränen lachend: »So will ich noch viele, viele Kinder haben!« Dieser Knabe aber war das letzte.

Nach einiger Zeit schlich sich eine Ratte in das Bettchen des Kindes. Man hat gehört, daß Ratten kleine Kinder getötet haben. Der Knabe aber würgte die Ratte, ohne durch Schreien die schlafende Mutter zu wecken.

Da beschloß der Vater, den starken Knaben Herkules zu nennen. Franziska rief zornig: »Das ist der Name eines Zirkusmannes!« Als aber Hermann sie belehrte, daß Herkules die Schlangen der bösen Göttin Hera in der Wiege erwürgt habe und daß also Glanz und Größe der Familie in gewisser Weise mit dem Namen verbunden sei, gab sie willig nach. Diesmal aber gelang es Hermann nicht, den Pfarrer zu bestimmen, den Namen ins Kirchenbuch einzutragen. Der Pfarrer sagte: »Das ist ein aufgeklärt-gemäßigter Name, nein, Freundchen – ich meinte, bedaure, Herr Großjohann, das ist nicht gestattet! Ich glaube ja, daß die Geschichte mit der Ratte ein Zeichen 77 Gottes ist, daß der Knabe berufen sein mag, dereinst die vielköpfige lernäische Schlange der Aufgeklärt-Gemäßigten zu töten und den Augiasstall der Aufgeklärt-Gemäßigten auszumisten, aber ich schlage Ihnen Georg vor. Der heilige Georg war ein Ritter und Drachentöter.« 78

 


 << zurück weiter >>