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Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Beachborough wird an allem irre

Unter den verschiedenen Dokumenten, die zur Zusammenstellung dieser Geschichte gedient haben, findet sich folgender Ausschnitt aus dem »Stadt-Anzeiger von Beachborough«:

 

Eleganter Ball. Am vergangenen Mittwoch versammelte sich unter dem gastlichen Dache von Vincenz Gervis, Esquire, zu Southlands eine zahlreiche und auserlesene Gesellschaft. Nichts war unterlassen, was der feinste Geschmack, die größte Freigebigkeit und die unermüdlichen Anstrengungen des genialen Gastgebers zur Verschönerung des Festes thun konnten, und wir dürfen ohne Uebertreibung sagen, daß dies der glänzendste Ball war, der seit vielen Jahren in Beachborough und Umgebung stattgefunden hat. Unter den distinguierten Gästen, die die prachtvoll geschmückten Festsäle durch ihre Anwesenheit zierten, bemerkten wir: Viscount und Viscounteß Courtney, Earl und Counteß von Lynchester, Sir Frederick Croft, Lady und Fräulein Croft, Frau Knowles, Admiral Bagshawe nebst Gemahlin und Töchtern, Herrn Flemyng, Herrn T. Knowles etc. etc. Worte reichen nicht aus, um die Vorzüglichkeit der Arrangements und die sorgfältige Fürsorge für die unbedeutendsten Kleinigkeiten zu beschreiben, wodurch dies wahrhaft aristokratische Fest sich für lange Zeit in unserer Erinnerung erhalten wird. (Nichtsdestoweniger folgt jetzt eine spaltenlange Beschreibung aller Herrlichkeiten und aller Firmen in Beachborough, die sich darum verdient gemacht haben. Dann fährt der Artikel fort:) Southlands, der Erbsitz der Familie Gervis, hat bekanntlich bei Lebzeiten seines letzten Besitzers keine Gäste in seinen Mauern gesehen. Wir hören mit Bedauern, daß es abermals für eine längere Zeit geschlossen werden soll, da Herr Gervis beabsichtigt, in kurzem seinen hiesigen Landsitz zu verlassen, und für seine Rückkehr keinen Tag festsetzen kann. –

 

Welche Schwierigkeiten der Gastgeber bei diesem Anlaß zu überwinden hatte, damit alles so glänzend und ungestört verlaufen konnte, kann nur der ermessen, der selbst damit zu thun gehabt hat. Abgesehen von den zahllosen Besorgungen und dem unerläßlichen Hinterhertreiben, war Beachborough im ersten Augenblick geneigt, abzulehnen, da die Einladungen zu spät erlassen worden. Dem Lord Courtney und anderen Magnaten mußte erst eine persönliche Unterredung die Zusage abnötigen, zu kommen. Als die Geringeren dann hörten, daß die Vornehmen zugesagt hätten, da hielten sie es auch mit ihrer Selbstachtung für vereinbar, und von allen Geladenen sandte nur Frau Pender eine ablehnende Antwort.

Ohne Zweifel war die Neugier der Hauptbeweggrund für das Erscheinen vieler. Die eigentümlichen Verhältnisse, unter denen das Fest gegeben wurde, waren keine zu verachtende Würze dabei. Es war höchst vergnüglich, zu beobachten, wie jeder Eintretende, sobald er die verschwenderische Menge der Wachskerzen und des Blumenschmucks mit einem Blick überschaute, sich unter den Gästen umsah, und wie er die Augenbrauen in die Höhe zog und seinem etwaigen Begleiter oder bereits vorgefundenen Bekannten einen verstohlenen Wink gab, sobald sein Auge auf den silbernen Locken des alten Flemyng oder dem jovialen Gesicht des jungen Croft ruhen blieb. Erst vor einigen Wochen war die Grafschaft in Aufregung versetzt worden durch die Nachricht, daß der einzige Sohn des jetzigen Gastgebers aus seines Vaters Hause geflohen war in Gesellschaft der Tochter eines höchst achtbaren Nachbarn, und jetzt sah man hier die beiden Väter freundschaftlich miteinander plaudern und mit wohlwollenden Blicken die Gesellschaft betrachten. Erst vor einigen Tagen war das Gerücht laut geworden, daß eine Liebe zwischen der Tochter des Hauses und einem allgemein beliebten jungen Baronet von seiten des Vaters der jungen Dame in der Knospe erstickt worden sei, und jetzt sah man dort die beiden Liebenden seelenvergnügt miteinander walzen, ohne daß irgend jemand Einspruch dagegen erhob. Was um des Himmels willen bedeutete denn das alles?

Aus dem ganzen Benehmen des Gastgebers nun war kein Aufschluß über diese Rätsel zu erlangen: Gervis war nur der liebenswürdige, fürsorgliche Wirt und gewann aller Herzen durch seine ausgesucht vornehmen Manieren. Noch weniger konnte man aus Genovevas Benehmen etwas ersehen. Sie zeigte in Mienen und Worten so viel Frohsinn, wie er sich mit einem unglücklich liebenden Mädchen nimmermehr vereinigen ließ. Von allen Seiten hörte man sie für schön erklären, was ihr bis auf diesen Tag in Beachborough noch nicht geschehen war. Sir Frederick wurde allerdings nie anders als höchst aufgeräumt gesehen, sein strahlendes Gesicht konnte also höchstens als ein negativer Beweis angeführt werden. Das allgemeine Urteil lautete denn auch bald, daß da entschieden ein Irrtum vorwalten müsse, daß, weit entfernt von einer Abweisung des jungen Barons, vielmehr seine Verlobung mit der lieblichen Tochter des Gastgebers beschlossen und daß dieser Ball vermutlich behufs Veröffentlichung derselben ins Werk gesetzt worden sei.

Die solche Schlüsse zogen, hatten wahrscheinlich nicht bemerkt, daß ein Hauptmitspieler in dem kleinen Drama nirgends zu sehen war. Auf einem kleinen Sofa in einem abgelegenen Gemach saß Lady Croft in Gesellschaft der Lady Courtney und beweinte ihr trauriges Geschick.

»Ich bin die unglücklichste Frau in der ganzen Welt! So wie ich, ist noch nie jemand heimgesucht worden. Wer konnte auch so etwas voraussehen – nach all der Mühe, die ich mir gegeben habe! Der Mann fragt ja so wenig nach dem Glück seiner Tochter, wie nach dem meinen. Wenn man sich etwas so Gräßliches vorstellen könnte, sollte man denken, der Mensch lebt nur dazu, um andere elend zu machen. Seine Ausflucht war, seine Tochter sei noch sehr jung, und er habe die Erfahrung gemacht, daß man nicht unüberlegt heiraten dürfe. Freilich weiß man ja, daß er mit seiner Frau nicht auskommen kann; ich sagte ihm aber auch, daß das jedenfalls nur seine eigene Schuld sein wird. ›Kein Zweifel daran,‹ antwortete er so kühl wie möglich, ›aber ich wäre nicht überrascht, wenn auch Ihr Sohn mit seiner Frau nicht auskommen könnte – ganz durch seine eigene Schuld!‹«

»Wie impertinent von ihm!« meinte Lady Courtney.

»Impertinent drückt die ganze Abscheulichkeit gar nicht aus. Wenn ich es vermeiden kann, spreche ich kein Wort mehr mit ihm. Freddy will es auf sich nehmen, zwei ganze Jahre zu warten. Aber das ist lächerlich. Ich muß mich sogleich nach einer anderen umsehen, und das weiß ich doch im voraus, ein so liebes, gutes Mädchen wie Genoveva finde ich nirgends. Und wie sie meinen Sohn schon verändert hat, ist wunderbar. In den letzten Wochen ist er schon regelmäßig nach der Kirche gegangen, und mit solcher Andacht! Er liest mit regem Interesse, er raucht nicht mehr unausgesetzt, er, er – –. Aber das hat nun alles keinen Bestand mehr.«

»O, Sie müssen nicht gleich alle Hoffnung aufgeben! Es kommt doch oft vor, daß zwei Leute sich länger als zwei Jahre treu bleiben.«

»Ah, aber nicht in unserer Familie! Kein Croft war je beständig. Es ist ein Erbfehler in ihnen; sie können nichts dafür. Jetzt weiß ich, worauf ich mich gefaßt machen muß; er wird mit einer verheirateten Frau durchgehen oder sonst ein Geschöpf heiraten, das ich nicht ansehen kann. Daß er zwei Jahre lang einem Mädchen die Treue halten sollte, daran ist nicht zu denken. Das weiß der verabscheuungswürdige alte Mann auch so gut wie ich.«

Im Ballsaal wurde von diesen Lamentationen kein Ton vernommen; dort verbreitete sich, wie gesagt, das Gerücht, daß Gervis dieses Fest zu einer Verlobungsfeier bestimmt habe.

Admiral Bagshawe zum Beispiel war stark dieser Ansicht, und da er dem Champagner reichlich zugesprochen hatte und an Mut durchaus keinen Mangel litt, so beschloß er, als ihm die Sache zu lange dauerte, dem Gastgeber selber eine Erklärung abzunötigen.

»Nun, Gervis,« begann er mit lauter, herzlicher Stimme, »ich höre, man kann Ihnen gratulieren!«

Gervis legte den Kopf auf die Seite, lächelte liebenswürdig und sagte: »Wirklich?«

»Man sagt so; ich weiß nichts davon; aber so weit wie die anderen sehe ich doch auch noch.« Damit zeigte der Admiral über seine Schulter hinweg nach dem Winkel, wo Freddy und Genoveva in eifrigem Gespräch bei einander saßen. »Man sagt, es soll etwas daraus werden,« fuhr er mit feierlichem Augenblinzeln fort.

»Ei was! Was die Leute nicht alles sagen. Sie sind aber falsch unterrichtet, mein lieber, alter Admiral. Wenn Sie mit ›etwas‹ eine Verlobung meinen, so ist an dem, was Sie gehört haben, kein Wort wahr.«

»Verteufelt! Bitte sehr um Entschuldigung! Habe ich dann also Ihre Autorität, diesen Berichten zu widersprechen?«

»Wenn es Ihnen der Mühe wert erscheint, thun Sie mir einen großen Gefallen damit. Freut mich, daß ich Sie darüber aufklären konnte. Gibt es noch einen anderen Punkt an mir oder meiner Familie, über den Sie Aufklärung wünschen?«

»Hm – nein, ich wüßte wenigstens nicht.«

»Wenn Ihnen nachträglich noch etwas einfallen sollte, so bitte, wenden Sie sich unbedenklich an mich. Nichts ist so schmeichelhaft als diese Beweise eines lebendigen Interesses, das unsere gütigen Freunde an uns nehmen.«

Damit begab Gervis sich langsam zu einem anderen unter seinen Gästen und überließ es dem Admiral, seiner schöneren Hälfte die Mitteilung zu machen: »Die alte Frau hatte recht! Es gibt keine Verlobung!«

Das halbverlobte Paar hatte sich von dem Schlage, der Lady Croft in Verzweiflung begrub, bewunderungswürdig schnell erholt. Freddy in seiner leichtlebigen Weise konnte an eine so lange Prüfungszeit gar nicht einmal glauben.

»Ich komme mir vor wie ein Gefangener, der zu fünf Jahren Strafarbeit verurteilt ist. Meine einzige Hoffnung ist, daß ich mich so vorzüglich benehmen werde, um vor völliger Abbüßung der Strafe begnadigt zu werden. Wenn ich den Gefängniswärter (Ihren Vater meine ich) und den Gefängnisprediger (Fräulein Potts) auf meine Seite gebracht habe, so ist die Aussicht so übel nicht.«

Dieser Vergleich wurde in einem kühlen Nebenzimmer gemacht, wohin die Liebenden nach dem letzten Walzer des Programms sich zurückgezogen hatten. Der Tanz ging noch fort; aber die beiden jungen Leute fühlten, daß die Zeit zu ein paar Abschiedsworten gekommen war, und daß viele Monate verfließen dürften, ehe sie sich wieder allein sprechen könnten.

»Er wird uns nicht die ganze Probezeit durchmachen lassen,« wiederholte Freddy zuversichtlich, »wenn er sieht, daß es uns Ernst ist. Länger als ein Jahr wird es schwerlich dauern. Unter allen Umständen brauchen wir nicht einen solchen Abschied zu nehmen, als ob wir uns über zwei Jahre frühestens erst wiedersehen sollten. Und natürlich werden wir uns fleißig schreiben.«

Genoveva schüttelte den Kopf.

»Das dürfen wir nicht thun. Erinnern Sie sich nicht, daß er sagte, es sollte keine Korrespondenz stattfinden? Und Sie gingen darauf ein.«

»That ich das? Wenn ich es that, so geschah es nur aus Mißverständnis. Ich habe mit keinem Gedanken daran gedacht, ohne Briefe fertig werden zu wollen – o, ich könnte gar nicht leben, wenn ich nicht zuweilen von Ihnen hörte. Natürlich, ich schreibe auf der Stelle, und Sie werden mir doch antworten, nicht wahr?«

Genoveva seufzte.

»Es hätte nicht den mindesten Nutzen, wenn Sie an mich schrieben. Ich würde Ihre Briefe doch nicht bekommen. Sie wissen ja, ich werde bei Varinka leben, und die würde sehr böse werden, wenn wir miteinander korrespondierten. Außerdem hätte ich auch nicht gern, daß sie sähe, was Sie mir schrieben.«

»Glauben Sie, daß die Prinzessin Ihre Briefe erbrechen würde?« rief Freddy erbleichend.

»O ja. In England ist das zwar nicht Sitte, in anderen Ländern aber. Varinka würde sich für vollkommen berechtigt halten, alle an mich adressierten Briefe zu lesen.«

»Nun wohl, dann muß ich in Paris leben, soviel ich kann, weiter bleibt mir nichts übrig.«

»Das würde uns auch nicht viel helfen, fürchte ich. Allein würden wir uns nie sehen dürfen. Und käme es Ihnen nicht wie ein Bruch Ihres Versprechens vor, wenn Sie mir nachreisten? Ich denke, wenn wir gerade so zusammenkämen wie bisher, so wäre es ganz so, als wären wir verlobt.«

»Wir sind ja auch verlobt.«

»Nein – nur in unseren Herzen. Er sagte ausdrücklich, daß keine Verlobung stattfinden dürfte. Freddy –«

Es war das erste Mal, daß Genoveva ihre Schüchternheit so weit überwand, um ihren Geliebten bei seinem Taufnamen zu nennen, und nie hatte dieser Name in Freddys Ohren einen so süßen Klang gehabt.

»Mein Herz!« flüsterte er.

»Würden Sie es sehr ungern sehen, daß wir überhaupt nicht zusammenkämen, bis die zwei Jahre um sind?«

»Ungern sehen? Mein Gott! Ich würde alles in der Welt lieber sehen! Sie nicht?«

»In einer Weise – ja. Aber ich könnte es ertragen, wenn ich es für das Beste hielte, und dafür halte ich es. Wir werden auf mancherlei Weise voneinander hören können – durch Nina und andere Leute, und ich dachte, vielleicht erlaubt Ihre Mutter, daß ich zuweilen an sie schreibe. Nur wäre es weise, wenn wir gar nicht zusammen kämen, außer durch einen wirklichen Zufall. Ich denke, man würde weit eher nachgeben, wenn man sähe, daß eine wirkliche Trennung keine Aenderung in unseren Gefühlen hervorbringt. Man würde dann einsehen, daß wir uns wirklich liebten.«

»Das bezweifelt wohl Ihr Vater?«

»Ich vermute es,« sagte Genoveva zögernd. »Aber ich weiß nicht, was er wünscht oder beabsichtigt.«

»Komischer alter Kauz!« bemerkte Freddy nachdenklich. »Ich kann nicht ergründen, wohin er eigentlich steuert.«

»Er will auch gar nicht, daß irgend jemand ihn ergründen soll. Er hat mich nie leiden können, hat es auch nie geheuchelt. So hätte man denken sollen, er wäre dankbar für die Gelegenheit, mich loszuwerden. Irgend einen Plan wird er wohl haben; aber herausbekommen werden wir ihn keinenfalls.«

»Aber Genoveva, wenn wir uns die ganze Zeit über nicht sehen, auch nicht miteinander verkehren sollen, so werden Sie – doch eine Anzahl Männer in Paris kennen lernen, die bei weitem besser sind, als ich und weit würdiger, Ihnen anzugehören – könnten Sie nicht – möchten Sie nicht –«

»Mich in einen anderen verlieben? Nein, dazu ist keine Gefahr vorhanden!« lächelte das junge Mädchen. Sie hielt die Andeutung einer ernsten Antwort gar nicht wert.

Als Freddy fortfuhr, seine eigenen Mängel und die voraussichtlichen Vorzüge seiner zu erwartenden Mitbewerber zu besprechen, als er Genoveva fast mit Thränen bat, ihn in der Ferne nicht zu vergessen, da wurde sie so gerührt, daß sie alle ihre Zurückhaltung fahren ließ und seine beiden Hände in die ihrigen nehmend zu ihm sagte: »Sprechen Sie nicht in dieser Weise. Sie haben keine Ahnung davon, wie weh mir das thut. Haben Sie mich denn nicht verstanden? Wenn ich dächte, daß Sie an mir zweifelten, wie könnte ich Sie denn so verlassen? Ich kann Ihnen freilich unmöglich sagen, was ich fühle, und Sie können es freilich so nicht wissen. Aber überlegen Sie doch nur, was Sie mir sind. Außer Ihnen hat mich ja niemand geliebt. Es gibt ja keinen, der Ihnen ähnlich wäre, der so gut, so liebevoll, so aufmerksam wäre wie Sie. Sie sind mir der Inbegriff der ganzen Welt und werden es immer bleiben. Jetzt glauben Sie mir, nicht wahr?«

Der junge Mann war im tiefsten Herzen ergriffen. »Womit habe ich soviel Liebe verdient?« fragte er sich. Laut sagte er nur: »Ja, ich glaube Ihnen. Und Sie werden auch an mir nicht zweifeln?«

»O nein; das könnte ich gar nicht.«

»Ja, wissen Sie – ich muß Ihnen aber doch sagen – und es wird mir sehr sauer, das zu sagen – daß Sie wohl ein Recht hätten, zu zweifeln. Mein Leben ist nicht wie das Ihre gewesen. Ich habe mich in wer weiß wie viele Mädchen verliebt oder glaubte wenigstens, mich verliebt zu haben. Die unglückliche Katie Lambert haben Sie ja noch selbst kennen gelernt. Soll ich Ihnen alles darüber gestehen?«

»O nein. Wozu sollte ich das zu wissen wünschen? Das war ja, ehe wir uns kennen lernten. Ich liebe Sie und vertraue Ihnen. Sie werden mir nicht untreu werden. Aber selbst wenn Sie mich verließen und eine andere liebten, so würde das an meiner Liebe nichts ändern. Mein Herz wird bis an das Ende meines Lebens Ihnen allein gehören.«

So plauderten die beiden und bemerkten nicht, wie die Zeit verrann. Endlich aber kam mit ernstem Gesicht Fräulein Potts in das Gemach und sagte ihnen, daß alle Gäste fort wären und die Diener die Lichter auslöschten.


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