David Christie Murray
Ein gefährliches Werkzeug
David Christie Murray

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Dreizehntes Kapitel.

Als Herr Prickett am andern Morgen in Hemdärmeln und Pantoffeln bei seinem Frühstück saß, las er einen an die Theekanne gelehnten Brief; er wollte sich in seiner Mahlzeit durch denselben nicht stören lassen, aber immerhin war es unverkennbar, daß diese Epistel ihn sehr beschäftigte. Der Brief war von Esdens Wohnung aus an ihn gerichtet und lautete:

»Gale war seinem Versprechen gemäß heute abend hier, aber ich bedaure, Ihnen sagen zu müssen, daß ich durch meine Unterredung mit ihm aufs schmerzlichste enttäuscht wurde. Ich fürchte, Fräulein Pharr wird der Forderung des ›betrübten‹ Vaters entsprechen und sich durch eine Bekanntmachung im ›Standard‹ mit ihm in Verbindung setzen müssen. Es steht nicht in Gales Macht, uns zu helfen. Er ist bei dem Mann gewesen, den er im Verdacht hatte, und hat gefunden, daß dessen Instrument ganz heil war. Er schließt daraus, daß ein viertes Werkzeug nach seinem Muster angefertigt worden sei und daß er dieses irrtümlicherweise für seine eigne Arbeit gehalten habe. Anfangs glaubte ich, er sperre sich, um etwas für sich herauszuschlagen. Vielleicht ist es am besten, Sie sprechen selbst mit ihm, um zu sehen, was davon zu halten ist, obgleich ich ziemlich überzeugt davon bin, daß er so enttäuscht ist wie wir. Er sagte mir, er hoffe sich durch sein Verhalten in dieser Sache mit der Polizei besser zu stellen, denn er habe sich selbst geschworen, auf dem geraden Weg zu bleiben, noch ehe die Geschwornen ihr ›Nichtschuldig‹ gesprochen – damit mag's nun sein, wie's will, aber ich sehe keinen Grund zum Zweifel an seiner bona fides, denn er kann nur verlieren, wenn er sich unwissend stellt. Wenn ich keine andre Anweisungen von Ihnen erhalte, werde ich morgen eine Bekanntmachung im ›Standard‹ veröffentlichen: ›Ein betrübter Vater. – Auf Ehrenwort. – Adresse: W. E. Esq. Oxford- und Cambridge-Klub.‹ Das wird genügen. Ich bin bis Mittag zu Hause, falls Sie mich zu sprechen wünschen.«

»Ob ich Sie sprechen will!« sagte Prickett. »Und zwar sofort will ich Sie sprechen! Sie spielen ein ziemlich gewagtes Spiel, mein Herr Wyncott Esden, und ein recht dunkles Spiel wäre es geblieben, wenn ich nicht die eine Hälfte von Reubens Brechstange gefunden hätte. Aber ich habe sie glücklicherweise gefunden, und das gibt der Sache ein andres Gesicht.«

Damit begann er seinen Rock auszubürsten, während welcher Thätigkeit er vor sich hin brummte: »Ich denke, ich durchschaue die Sache. Es soll aussehen, als ob Gale ganz unbeteiligt sei, während er die eine Hälfte der Belohnung, Herr Wyncott Esden, alias der betrübte Vater die andre Hälfte einsackt. Na, Joseph, wir wollen sehen, daß wir bei der Teilung auch zugegen sind. Sie werden natürlich nicht so dumm sein und einen Check oder Noten nehmen, denn die kann man aufspüren, und wenn es Gold ist, so müssen sie entweder zusammen kommen oder eine Mittelsperson haben. Schon jetzt habe ich genug Beweise beisammen, um Herrn Esden festzunageln, aber ich will mir die Jagd nicht verderben. Er will sich einen Spaß mit dir erlauben, Joseph, dieser schlaue, verbrecherische junge Advokat, aber nun wollen wir unsern Spaß mit ihm treiben und sehen, wer's gewinnt.«

Darauf beendigte er seinen Anzug aufs sorgfältigste und begab sich, seine eleganten gelben Handschuhe unterwegs anziehend, nach Esdens Wohnung. Eine Aufwärterin von mittlerem Alter öffnete ihm die Thür und Esden rief ihn, sobald er seine Stimme hörte, herein.

Prickett trat ein und fand Esden mit dickverbundenem Kopf auf dem Sofa liegen.

»Humbug!« dachte er bei sich. »Fürchtet Erregung zu zeigen und will dies auf etwas andres als seine Zusammenkunft mit mir schieben können, falls ich es bemerkte.«

Nichtsdestoweniger fragte er mit freundlicher Teilnahme nach dem Befinden des Hausherrn.

»Zahnweh und Neuralgie,« sagte Esden und schob den Verband zurück. »Da sehen Sie her!« Die eine Seite seines Gesichtes war dick geschwollen und ganz schwarz. »Wenn ich nicht schlafen kann oder Sorgen habe, bekomme ich dies leicht.«

In Wahrheit hatte er eine entsetzliche Nacht durchlebt und den körperlichen Schmerz mit Freuden begrüßt, denn er lenkte ihn von seinem inneren Jammer ab; in diesem Augenblick aber war er dessen doppelt froh, denn seine angegriffenen Nerven hätten Pricketts ruhig forschenden Blick nicht standhalten können. Prickett kam beim Anblick seines Gesichtes von seinem ursprünglichen Mißtrauen zurück, sagte sich aber, daß die Sorgen und Kümmernisse, die solche Wirkungen hervorbringen konnten, sehr beträchtlich sein müßten.

»Wenn Sie im Augenblick die Angelegenheit nicht besprechen können, Herr Esden,« sagte Prickett teilnahmsvoll, »so macht es gar nichts. Es scheint ja ohnehin, daß die Sache zu einem Stillstand gekommen ist. Alle meine Nachforschungen in der Umgebung von Wootton Hill sind fruchtlos geblieben, niemand hat eine verdächtige Persönlichkeit bemerkt.«

»O nein,« sagte Esden sich aufrichtend und seinen kranken Kopf in die Hand stützend, »ich bin wohl genug, um mit Ihnen reden zu können. Alles, was mich interessiert, vertreibt den Schmerz. Ich glaube, daß Gale ehrlich ist, denn er hat ebensoviel Vorteil vom Ehrlich- wie vom Unehrlichsein. Deshalb sehe ich keinen Grund, an ihm zu zweifeln, wenn er sagt, er möchte bei Ihnen besser angeschrieben sein.«

»Das klingt alles ziemlich wahrscheinlich,« erwiderte Prickett mit einer Miene, als habe er alles reiflich erwogen. »Vielleicht hätte er auch die Angst des Diebes erregen können, allein der Mensch scheint sich vor nichts zu fürchten, denn der Raub wurde in der keckesten Weise am hellen Tag ausgeführt.«

»Gewiß, der Schurke ist mutig.«

Natürlich mußte Prickett sich dem schuldigen Esden gegenüber genau so benehmen, wie er es sonst gethan hätte, und deshalb versäumte der kluge Mann nicht, zu thun, als ob er Verdacht gegen Gale hätte.

»Natürlich,« bemerkte er in überzeugendem Ton, »behaupte ich nicht, daß Gale diesmal nicht ehrlich zu Werke geht, aber so grün war ich nicht, ihn vergangene Nacht unbeobachtet thun zu lassen, was er wollte. Ich breche sonst mein Wort nicht gern, aber in diesem Fall war ich genötigt, es zu thun, wenn ich mir nicht eine grobe Versäumnis zu schulden kommen lassen wollte. Daher kenne ich den Mann, den Gale aufgesucht hat, und weiß, daß weder er noch seine Genossen vorgestern in Thätigkeit waren.«

»Welches Glück,« dachte Esden bei sich, »daß Gale zum Schein dort hingegangen ist!« Er zitterte bei dem Gedanken, daß sich der Verdacht, falls Gale geradeswegs zu ihm gekommen wäre, an seine Fersen geheftet hätte.

»Aus diesem Grund also,« fuhr Prickett fort, »bin ich geneigt, zu glauben, daß Gale es nicht anders wußte und für uns that, was er konnte. Immerhin ist der Meister Reuben aber aalgatt und schlüpfrig und ich möchte ihn nicht mehr in unsre Karten blicken lassen, als unumgänglich nötig ist.«

»Sie werden ihn wohl im Auge behalten?« fragte Esden.

»Du lieber Gott, wozu denn?« erwiderte Prickett. »Im übrigen gibt es keinen verdächtigen Mann in London, den wir nicht mehr oder weniger im Auge behielten. Ich werde ihn aufsuchen und noch einmal mit ihm reden, aber ich glaube nicht, daß er die Hand im Spiel hat. Der ›betrübte Vater‹ ist der einzige, mit dem wir in Unterhandlung treten können, wenn die Sache in der Stille abgemacht werden soll, und wir müssen die Aufforderung in die Zeitung setzen, dann ist alles schnell erledigt.«

Prickett pflegte mit einer Genauigkeit ohnegleichen auch den geringsten Gegenstand in seiner Umgebung aufzufassen und rühmte sich, nie etwas zu übersehen und nichts zu vergessen, was er einmal betrachtet hatte. Auch jetzt hatte er seine Blicke unmerklich über das Zimmer, in dem er saß, hingleiten lassen. Selbstverständlich entging diesem geübten Auge die flache Schramme nicht, die sich an der zu Esdens Schlafzimmer führenden Thür befand. Sofort erkannte Prickett, daß die Schramme genau dieselbe Form und Größe hatte, wie jene andre Schramme, die er an dem Schränkchen in Fräulein Pharrs Schlafzimmer gesehen hatte.

»Ein Versuch?« fragte sich Prickett. »Aber so dumm kann er doch nicht gewesen sein?« Sein Gesicht verriet nichts und sein Auge kehrte nicht zum zweitenmal nach der verdächtigen Stelle zurück.

Ein zweiter Umstand fiel ihm ins Auge. Auf dem Tisch stand ein schweres versilbertes Schreibzeug und in diesem befand sich ein großes gläsernes Tintenfaß, das mit dunkelblauer Tinte gefüllt war. Auf dem Kaminsims aber, hinter einem hölzernen Fidibusbehälter halb versteckt, stand ein gewöhnliches Pennyfläschchen mit der Aufschrift »Blauschwarze Tinte,« und daneben lag eine Feder.

»Wenn ich mir die Freiheit nehmen dürfte, einen von diesen Papierbogen hier zu benützen, Herr Esden,« sagte Prickett aufstehend, »so werde ich die Bekanntmachung hier schreiben und nachher auf die Zeitungsexpedition bringen.«

»Gewiß,« erwiderte Esden, »ich wüßte nicht, was wir besseres thun könnten, und wenn Sie einverstanden sind, geschieht es wohl am besten gleich.«

Mit einem halben Bogen Papier in der Hand schlenderte Prickett nach dem Kamin, nahm die dort liegende Feder auf, tauchte sie ein und schrieb nur ein großes »E« auf das Papier. Die Tinte war blaß und offenbar mit Wasser verdünnt worden. Mit unverändert ruhigem Gesicht sah er in den Spiegel, den er vor sich hatte, und begegnete darin Esdens Augen.

»Soll ich ›betrübt‹ schreiben wie der Kerl?« fragte er. »Er schreibt es mit ›ie‹, aber er wird es wohl auch verstehen, wenn wir es für ihn verbessern.«

Stöhnend sank Esden auf sein Sofa zurück. Einen Augenblick lang war die Spannung seiner Nerven fast unerträglich gewesen, aber offenbar hatte Prickett nichts gemerkt – wie sollte er auch?

»Wir wollen unsre Selbstachtung retten,« erwiderte er mit einem Versuch zu lächeln, »und orthographisch schreiben.«

»Gut,« bestätigte Prickett und beugte sich wieder über sein Papier, Er schrieb und las dann die Worte: »Ein betrübter Vater, – Auf Ehrenwort, – Adresse: W. E., Esq. Oxford- und Cambridge-Klub.« Nachdem er das Papier zum Trocknen hin und her bewegt hatte, faltete er es zusammen und steckte es ein. »Ich werde dies im Vorbeigehen besorgen und damit wird die Sache bald erledigt sein. Ein bißchen schade ist es doch, nicht wahr?«

»Was ist schade?« fragte Esden wie einer, den seine Schmerzen ungeduldig machen. Er litt wirklich und freute sich doch seiner Schmerzen, denn ohne diese hätte er Angst gehabt, sich jeden Augenblick zu verraten.

»Nun von meinem Standpunkt aus wäre es bedeutend netter gewesen, die Diebe zu fassen: für mich wäre es nach allen Seiten hin vorteilhafter gewesen. Mit ein klein bißchen Geduld hätten wir die Kerls erwischt und nun ziehen sie frank und frei dahin mit tausend Pfund in der Tasche. Es ist ein bißchen hart, solche Aussichten gehabt und sich thatsächlich an der Sache beteiligt zu haben und alles für nichts und wieder nichts.«

»Sie können überzeugt sein, Prickett,« antwortete Esden, »daß Sie nicht vergessen werden. Es soll meine Sache sein, Fräulein Pharr zu sagen, daß sie ohne Ihre Zustimmung diesen Weg nicht hätte einschlagen können.«

»Ich bin Ihnen sehr verbunden, Herr Esden,« entgegnete Prickett mit sardonischem Gleichmut. »Sie werden mir doch Nachricht geben, sobald Sie Antwort auf die Anzeige bekommen. – Wenn es thatsächlich zu Unterhandlungen mit diesen Leuten kommt und Sie mit ihnen zusammentreffen müssen, dann kann ich Ihnen vielleicht hier und dort einen Fingerzeig geben.«

»Höchst wahrscheinlich,« erwiderte Esden mit scheinbarer Gleichgültigkeit und innerlichem Aufatmen, »Ich werde heute nachmittag an Fräulein Pharr schreiben und ihr mitteilen, daß die Bekanntmachung erscheinen wird.«

»Sie werden seinerzeit die Erfahrung machen,« fuhr Prickett fort, »daß die Leute nur Gold nehmen wollen, und dies macht die Unterhandlungen gefährlich, denn man kann einen Sovereign nicht wie eine Note verfolgen. Dieser Kniff mit dem betrübten Vater kann ebensogut nur ein kühner Versuch sein, sich zu den Juwelen hin auch noch die tausend Pfund zu verschaffen. Gehen Sie ja nicht unbewaffnet hin, Herr Esden. Ich habe einen vorzüglichen kleinen Revolver, den ich Ihnen bringen will, wenn Sie mir eine Zeit bestimmen, zu welcher ich Sie treffen kann. Vielleicht morgen früh?«

»Zuverlässig, Prickett; ich bin Ihnen sehr verpflichtet für diesen Vorschlag – vielleicht hätte ich selbst nie daran gedacht. Ich werde bis Mittag zu Hause sein.«

Prickett verabschiedete sich voll höflichen Mitgefühls für Zahnweh und Neuralgie und schritt dann ruhig die Fleet Street entlang. Dort trat er in den Laden eines Büchsenmachers, wo er von dem Eigentümer des Geschäfts in das innere Zimmer geführt wurde, weil er ihn allein zu sprechen verlangte.

»Ich wünsche diesen Revolver mit einem halben Dutzend Patronen geladen, die nicht losgehen,« sagte er mit vorsichtig gedämpfter Stimme; »von außen müssen Sie aber ganz echt und unverdächtig aussehen.«

Dieser Büchsenmacher schien schon an sonderbare Aufträge gewohnt zu sein, wenigstens äußerte er über Pricketts Wunsch keinerlei Verwunderung, sondern übernahm die Bestellung ruhig und schüttelte seinem Kunden vertraulich die Hand, als er sich entfernte.

Von da begab sich Prickett in die Expedition des »Standard«, wo er die Bekanntmachung abschrieb und bezahlte, und dann verfügte er sich nach Gales Laden.

Gale saß hinter seinem Pult und sah womöglich noch ehrbarer und sanfter aus als sonst.

»'n Morgen, Reuben,« sagte Prickett in der Art und Weise eines Mannes, der eine Niederlage erlitten hat.

»Guten Morgen, Herr Prickett,« erwiderte Gale mit einer Stimme, die nur das Echo der andern schien.

»Sie sind wohl etwas enttäuscht, Reuben?« fragte er.

»Das möchte ich noch nicht behaupten,« entgegnete Gale. »Ich sehe, daß Sie von Herrn Esden gehört haben. Ich war heute nacht bei ihm und erzählte ihm, was geschehen war. Wegen der Werkzeuge nämlich, Sie wissen ja, ich kenne sie nicht auseinander. Was hätte nun diesen dritten Burschen verhindern sollen, sich von einem Diebskameraden das nämliche Brecheisen zu borgen? Vielleicht hat er gehört, daß ich Nachforschungen angestellt habe –«

»Das ist nicht ohne,« stimmte ihm Prickett zu, der mit unbeschreiblicher innerer Freude die einzelnen schlauen Schachzüge auf der andern Seite beobachtete. »Ich freue mich, Sie so reden zu hören, denn ich muß gestehen, ich habe auch schon selbst an diese Möglichkeit gedacht. Ich bin hauptsächlich gekommen, um Ihnen zu sagen, daß, falls Sie noch einen Versuch unternehmen wollen, dies heute geschehen muß. Den Grund sage ich Ihnen nicht, denn er geht Sie nichts an, aber morgen wäre es zu spät. Wären Sie nicht so habgierig gewesen, Reuben, so wäre etwas zu machen gewesen; Sie haben aber alles für sich allein haben wollen, und deshalb kriegen Sie nun gar nichts. Und dabei sagen Sie noch Herrn Esden, Sie möchten bei der Polizei besser angeschrieben sein?«

»Wahrhaftig, Herr Prickett, ich weiß nicht, was ich mehr hätte thun können,« entgegnete Gale im Tone sanfter Rechtfertigung.

»Nicht? Dann will ich's Ihnen sagen. Sie hätten mich ins Vertrauen ziehen und mir sagen sollen: für die und die habe ich die Werkzeuge angefertigt. Dann hätten wir alle drei auf einmal gefaßt und hätten ihnen nicht die Gelegenheit geboten, ihre Werkzeuge untereinander zu entlehnen. So aber haben Sie sich und mich um zwei- bis dreihundert Pfund gebracht – das ist alles, was Sie mit Ihrem Eigennutzen erreicht haben.«

»Es war nie meine Art, Ihre Leute auf irgend jemand zu hetzen,« keifte Gale. »Es war nicht Habgier, Herr Prickett, aber ich bemühe mich, immer so zu handeln, wie ich möchte, daß man gegen mich handelt. Das war immer mein Motto.«

»Hauptsächlich Hausmeistern gegenüber,« gab Prickett scharf zurück.

»Herr Prickett, ich bitte um Vergebung, aber ich kann mir eine derartige Bemerkung nicht bieten lassen. Durch das Verdikt meiner Landsleute wurde ich für ›nichtschuldig‹ erklärt und das muß jedermann genügen.«

»Vielleicht, vielleicht auch nicht,« lautete die Antwort. »Jedenfalls haben Sie mich um die Gelegenheit gebracht, ein hübsches Sümmchen zu verdienen, und haben auch selbst nur dabei verloren.«

Gale widersprach aufs neue und vertrat seine Sache mit einer inneren Genugthuung, der nur die Pricketts gleichkommen konnte. Sie waren ebenbürtige Gegner, und wäre nicht Prickett seiner Sache so gewiß gewesen, so hätte keiner auch nur den leichtesten Vorteil errungen.


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