David Christie Murray
Ein gefährliches Werkzeug
David Christie Murray

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Achtes Kapitel.

Der alte Arzt sprang auf und eilte in die Halle, wo ein Fremder stand, der einen außerordentlich glänzenden Seidenhut streichelte und dabei die Halle so forschend betrachtete, als wäre er ein Baumeister, der sich kontraktlich verpflichtet hätte, die nämliche herzustellen.

»Herr Prickett?« sagte der Arzt, ihm näher tretend.

»Zu dienen,« antwortete Prickett.

»Sie sind früher eingetroffen, als wir für möglich gehalten hatten.«

»Ich war zufällig im Yard, als das Telegramm anlangte, und erreichte noch einen Zug, der eine Viertelstunde später abging.«

»Ich bin sehr froh, daß Sie da sind,« entgegnete Elphinstone. »Kommen Sie, bitte, mit mir, dann will ich Sie der Dame vorstellen, der die geraubten Steine gehören.«

Herr Prickett folgte ihm ins Wohnzimmer und machte vier verschrobene, liebenswürdige Verbeugungen.

»Guten Abend, mein Herr. Ihr Diener, meine Damen.«

Herr Prickett hatte eine ganz besondere Eigentümlichkeit: einen ruhigen, von einem Gegenstand zum andern wandernden Blick, der nirgends haften blieb, dem aber nichts entging und der sich in derselben gemessenen Weise jedes Gesicht und jede Einzelheit der Kleidung und der Persönlichkeit beobachtete.

»Dies ist Fräulein Pharr,« sagte der Doktor, »die Eigentümerin der Edelsteine.«

»Hatte wünschen mögen, Fräulein Pharrs Bekanntschaft bei einer angenehmeren Gelegenheit gemacht zu haben,« versetzte Herr Prickett.

»Wollen Sie nicht Platz nehmen?« sagte die alte Dame. »Es hat sich etwas Entsetzliches ereignet, und obgleich man in den Zeitungen öfters von solchen Vorfällen liest, kann man sich's doch erst vorstellen –«

»Gewiß, gnädige Frau,« unterbrach sie Prickett. »Das ist eine allgemeine Erfahrung. – Vielleicht darf ich mir, um damit anzufangen, eine Frage gestatten. Haben Sie mir irgend etwas zu zeigen? Irgend welche Spuren eines Einbruchs?«

»Ich muß diesen Herrn in Ihr Zimmer führen, Fräulein Pharr,« sagte der Doktor in halb entschuldigendem Ton.

»Wir gehen mit,« erwiderte Janet.

»Je weniger, desto besser wird es sein,« sagte Elphinstone.

»Sie dürfen nicht vergessen, daß die Grainger dort verwundet liegt. Das zu erfahren dürfte wohl von Wert für Sie sein, Herr Prickett,« fuhr er fort, als er den Detectiv aus dem Zimmer geleitete. »Ich will es Ihnen später erklären; für jetzt bitte ich Sie nur, leise aufzutreten und in dem Zimmer nur zu sprechen, wenn es durchaus notwendig ist.«

Oben angelangt, deutete Elphinstone stumm auf das erbrochene Schränkchen, dem sich der andre auf den Fußspitzen näherte. Zunächst untersuchte er die beschädigte Stelle genau; dann hob er die Thüre auf, die noch unverrückt auf der alten Stelle lag, und ließ sie, nachdem er sie besichtigt hatte, wieder geräuschlos zur Erde gleiten. Dann begaben sich die beiden ins Wohnzimmer zurück und nahmen wieder Platz.

»Das eine steht fest, meine Damen und Herrn,« sagte der Detectiv, »daß dies nicht das Werk eines professionellen Diebes ist. Dilettantenarbeit möchte ich es nennen, und zwar recht ungeschickte. Ein aussichtsloser Dilettant! Nun handelt es sich zunächst darum, möglichst genau die Zeit festzustellen, in der es geschehen ist.«

»Es ist zwischen zehn Minuten vor fünf und fünf Uhr geschehen,« antwortete Arnold und erklärte auf den erstaunten Blick des Polizeibeamten, daß er auf die Uhr gesehen habe, als Fräulein Pharr den Rasenplatz verließ, und daß ebenso das Zimmermädchen, weil der Thee auf fünf Uhr bestellt worden war, nach der Uhr gesehen habe, ehe sie sich in das Schlafzimmer des Fräuleins begab.

Im Verlauf einer Viertelstunde hatte sich Herr Prickett vermittelst geschickter Fragen über Namen, Alter und Vorleben jeder in dem Haus bediensteten Person unterrichtet. Der Hausmeister und die Köchin waren Mann und Frau und hatten sich schon am Morgen des Tages zu einer Hochzeit in ein benachbartes Dorf begeben. Die beiden Zimmermädchen und der kleine Bediente waren auf dem Rasenplatz gewesen, und im Hause hatte sich, so viel bekannt war, niemand als die Grainger, Fräulein Pharrs Kammerjungfer, aufgehalten.

»Ich dulde durchaus nicht, daß die Grainger verdächtigt wird,« erklärte Janet mit Wärme. »Ihre Eltern sind sehr achtbare Leute und sie ist mir von Lady Hilton sehr empfohlen worden.«

»Sehen Sie, Fräulein Pharr,« erwiderte Prickett in überzeugendem Ton, »wir sind es dem jungen Mädchen schuldig, daß alle Umstände festgestellt werden – wir haben die Verpflichtung, die Ehre des armen Dinges wieder herzustellen. Noch in zehn Jahren könnte es ihr an den Kopf geworfen werden, daß sie die einzige Person war, die sich im Haus befand, als der Diebstahl ausgeführt wurde. Wo hat sie sich wohl aufgehalten, während sie im Hause war?«

»Wahrscheinlich in ihrem eignen Schlafzimmer.«

Als er erfuhr, daß das Schlafgemach des Mädchens sich auf dem nämlichen Flur wie das ihrer Herrin befand, sann Prickett eine Weile nach.

»Dieser dunkel getäfelte Flur ist sehr akustisch,« sagte er dann; »ich habe das gleich bemerkt. Sie mußte jeden hören, der vorüberkam. Vermutlich hat sie das auch gethan und sich dann die Sache zusammengereimt, als sie von dem Einbruch hörte. Sehen Sie, Fräulein Pharr,« fügte er dann mit glatter Zunge hinzu, »vielleicht hat sie zu sich selbst gesagt: ›Das ist ein fremder Fußtritt und ich sollte sehen, wer es ist!‹ und dann wieder: ›Mein Gott, es ist ja heller Tag – ich werde wohl nervös!‹ Das kann den Schrecken hinlänglich erklären, der sie niederwarf, als sie hörte, die Edelsteine seien gestohlen.«

Janet begann, eine hohe Meinung von Herrn Pricketts Scharfsinn zu bekommen, und dachte nicht daran, daß sich dieser Mann, als er sah, wie warm sie für ihre Jungfer Partei ergriff, nur den Weg für künftige Nachforschungen ebnen wollte.

Immer unter dem Vorwand, die Ehre des Mädchens wieder herzustellen, bat er um die Erlaubnis, ihre Sachen zu durchsuchen. Nachdem er nicht das mindeste gefunden hatte, ging er in das Wohnzimmer zurück, wo er die Sachlage kurz zusammenfaßte.

»Meine Damen und Herren,« begann er, »so weit uns bekannt ist, waren von dem Vorhandensein des Schatzes in diesem Hause nur die beiden Fräulein Wades, die hier zu Besuch waren und seither abgereist sind, Herr Wyncott Esden, Advokat, den ganzen Nachmittag in London abwesend, und die hier anwesende Gesellschaft – den hochwürdigen Herrn allein ausgenommen – unterrichtet. Es scheint, daß ihnen allen der Aufbewahrungsort der Juwelen bekannt war, daß aber sonst niemand ein Wort davon wußte. Ferner haben an dem Abend, wo die Steine gezeigt wurden, hier die Lampen gebrannt und diese Glasthüre, die, wie ich sehe, den ganzen Weg beherrscht, war offen. Der Wert der Edelsteine wurde besprochen und möglicherweise ist diese Unterhaltung belauscht worden. Möglicherweise hat auch jemand das Geheimnis verraten und darüber gesprochen. Alle diese Möglichkeiten müssen in Betracht gezogen werden. Es ist sehr bedauerlich, daß ich das Mädchen nicht sprechen kann, denn sie könnte vielleicht etwas Licht in die Sache bringen. Wenn ich recht verstanden habe, sind Sie Arzt, mein Herr, und sobald Sie es gestatten werden, muß ich ein paar Fragen an sie richten.«

»Ich werde sofort zu ihr gehen,« sagte Elphinstone.

»Ich bedaure lebhaft,« fuhr Prickett fort, als der Arzt das Zimmer verlassen hatte, »daß Herr Wyncott Esden gerade abwesend sein mußte, als dies geschah. Ich habe die Ehre gehabt, in zwei oder drei Fällen mit ihm zu thun zu haben, und kenne keinen gewandteren Herrn beim Gericht. Gott, was hätte nicht alles geschehen können, wenn ein geschulter Kopf eine Stunde vor mir auf dem Platz gewesen wäre! Wo konnte der Dieb in zehn Minuten hingelangen? Herr Esden wäre sicher nach den nächsten Eisenbahnstationen geeilt, hätte die Ortspolizei aufgeboten und nach verdächtigen Fremden geforscht – wer weiß, er hätte den Mann vielleicht gefaßt, noch ehe er fünf Meilen weit gekommen wäre. Unterdessen sind aus der nächsten Umgegend sechs Züge nach allen Richtungen hin abgegangen. Wäre Herr Wyncott Esden hier gewesen und hätte die frische Fährte verfolgen können, so hätten Sie mich vielleicht gar nicht gebraucht.«

Selbst in ihrer Aufregung und Betrübnis empfand die alte Dame eine augenblickliche Befriedigung über das Lob, das Prickett ihrem Lieblingsneffen spendete; Janet konnte daraus ersehen, welch große Stücke Leute, die es beurteilen konnten, auf ihn und seine Fähigkeiten hielten.

Während Prickett noch sprach, kehrte der Arzt zurück und sagte noch ernster als gewöhnlich: »Sie können das Mädchen sehen, Herr Prickett, aber ich fürchte, Sie werden nicht viel aus ihr herausbringen. Sie müssen sehr ruhig und freundlich gegen sie sein,« fügte er auf der Treppe hinzu. »Nur in Anbetracht der ungeheuren Wichtigkeit der Sache gestatte ich Ihnen, sie überhaupt zu sehen.«

»Sie können sich auf mich verlassen, Herr Doktor,« erwiderte Prickett. »Ich werde sie nicht ängstigen – das ist nicht meines Amtes.«

Eines der Dienstmädchen saß neben der Grainger und drehte mit wichtiger Miene ein Riechfläschchen in der Hand; der Arzt winkte ihr, sich zu entfernen. Die Grainger saß matt und gleichgültig in einem Lehnsessel neben dem Fenster. Das ungeordnete Haar und die weiße Binde um den Kopf verliehen ihr ein etwas geisterhaftes Aussehen und ihre großen dunklen Augen verfolgten jede Bewegung ihrer Besucher mit einer Unruhe, die in sonderbarem Widerspruch zu ihrer körperlichen Erschöpfung stand.

»Dieser Herr,« sagte Elphinstone, sich über sie beugend und so deutlich und langsam sprechend, als müsse er sich einem Ausländer verständlich machen, der nur mangelhaft englisch verstand, – »dieser Herr ist von London gekommen, um über die Ereignisse von heute nachmittag Nachforschungen anzustellen.«

Die Grainger blickte mit einem, wie es beiden schien, verzweifelten, herausfordernden Ausdruck von einem zum andern.

»Sie haben, wie es scheint, einen bösen Unfall gehabt,« begann Prickett in beschwichtigendem Ton, »und Sie dürfen sich jetzt nicht überanstrengen. Ich wollte nur einige Fragen an Sie richten; aber wenn Sie heute noch zu schwach dazu sind, komme ich morgen wieder. Haben Sie, liebes Fräulein, zufällig irgend etwas Verdächtiges gehört oder gesehen?«

Sie verschlang ihn mit ihren Blicken, aber ihre Sprache war unverständlich, ein wirres Durcheinander unartikulierter Laute. Sie schien in Pricketts Zügen zu lesen, daß man sie nicht verstand, und blickte von ihm auf den Arzt.

»Sie leiden noch unter einer bedeutenden Erschütterung,« sagte Elphinstone. »Sie sollen sich nicht aufregen, aber Sie sprechen nicht deutlich. Bitte, versuchen Sie es noch einmal – recht langsam und so deutlich, als Sie können.«

Sie sprach wieder und ließ dasselbe undeutliche Silbengewirr vernehmen. Mit ungläubigem Kopfschütteln blickte Prickett auf den Arzt, aber dieser winkte ihm warnend zu, nahm ein Notizbuch aus der Tasche und legte ein unbeschriebenes Blatt vor das Mädchen.

»Bitte, schreiben Sie uns dies nieder,« bat er und drückte ihr einen Bleistift in die Hand.

Erstaunt sah sie ihn an und schrieb dann äußerst langsam und mühselig, wie ein Kind, das eben erst schreiben lernt. Als sie fertig war, nahm der Arzt das Notizbuch auf und händigte es Prickett ein, nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte. Die beiden Zeilen, die sie geschrieben lauteten folgendermaßen: »D gha wn ut tuldvrm rtt tle mire vbt hemtt buturng.«

Der Beamte war der Ansicht, daß das Mädchen sich verstelle, und wunderte sich über die geduldige Freundlichkeit des Arztes.

»Ich will Sie mit Sprechen nicht länger bemühen,« sagte Elphinstone. »Antworten Sie mir nur durch ein Zeichen. Ja und nein! Waren Sie im Hause, als Fräulein Pharr läutete?«

Das Mädchen nickte Ja!

»In Ihrem eignen Zimmer?«

Wiederum nickte sie Ja!

»Glauben Sie, daß Sie sich während der letzten zehn Minuten vorher dort befunden haben?«

Das Nicken wiederholte sich kräftiger.

»Länger?«

»Ja!«

»Haben Sie Schritte oder das Krachen von Holz vernommen?«

Ein entschieden verneinendes, von einem angstvollen Blick begleitetes Kopfschütteln war die Antwort.

»Es läßt sich für den Augenblick nichts weiter thun,« sagte Elphinstone, und gehorsam folgte ihm Prickett aus dem Zimmer, nicht ohne im Gehen dem Mädchen noch einige Blicke zugeworfen zu haben.

»Ein ziemlich durchsichtiger Humbug, nicht wahr?« fragte er den Arzt im Flur.

»Es ist eine nicht ungewöhnliche, aber höchst dunkle Art von Nervenstörung,« erwiderte Elphinstone, »und soweit ich ihn bis jetzt beurteilen kann, ein sehr schwieriger Fall. Es ist eine sehr starke Nervenerschütterung, eine Verbindung von AphasieSprachlosigkeit und Schreibunfähigkeit bei vollkommener Herrschaft über die Sprachorgane und ungestörter Intelligenz ist die Folge einer Verletzung oder Erkrankung des vorderen, linken Gehirnlappens, wodurch das Gedächtnis für die Worte schwindet. Anm. d. Uebers. und Agraphie.«

»Sie glauben also nicht, daß das Frauenzimmer sich verstellt?«

»Ich weiß gewiß, daß sie es nicht thut. Die beste Schauspielerin brächte dies nicht zustande.«

»Würden Sie die Güte haben, mir die Namen zu wiederholen?« Der Doktor that's, und während er die Treppe hinunterging, murmelte der Detectiv immer vor sich hin: Aphasie, Agraphie, Agraphie, Aphasie!

»Glauben Sie, daß es lange dauern wird, Herr Doktor?« fragte er. »Das Mädchen weiß etwas, sie hat etwas auf dem Herzen.«

»Die Störung ist meistens nicht dauernd,« sagte Elphinstone, »wenigstens nicht, wenn der Patient unter vierzig Jahren ist und lesen und schreiben kann, aber wie lange es anhält, kann kein Mensch voraussagen. Sie müssen warten, lieber Freund.«

Arnold und die Damen harrten angsterfüllt im Wohnzimmer, aber der Arzt sprach sich über den Zustand des Mädchens noch nicht näher aus, er teilte nur mit, daß sie noch nicht vernommen werden könne.

»Die Dorfpolizei ist wohl von dem Vorfall unterrichtet?« fragte Prickett.

»Nein,« erwiderte der Doktor, »wir haben davon abgesehen; der einzige Vertreter der Polizeimacht im Ort ist ein dummer Bauernlümmel. Er mag eine ganz gute Schildwache abgeben, wenn Sie ihn irgendwo aufpflanzen, ob er aber auch sonst noch zu was zu brauchen ist – das mag sein Schöpfer wissen, der es für uns in Dunkel gehüllt hat.«

»Ich will doch mit dem Mann sprechen,« entgegnete der Detectiv. »Er wird mir vielleicht sagen können, ob man irgend welche Fremde sich hat hier herumtreiben sehen. Und Sie, gnädiges Fräulein, haben vielleicht die Güte, mir unterdessen ein so ausführliches und vollständiges Verzeichnis der Edelsteine anzufertigen, als Sie irgend können.«

»O,« rief Janet, »das kann ich Ihnen sofort geben. Mein Onkel hat noch wenige Monate vor seinem Tod einen Katalog drucken lassen. Ich habe eine Menge Abdrücke und kann Ihnen geben, soviel Sie wollen.«

»Das ist gut,« sagte Prickett; »dann geben Sie mir, bitte, vier – einen für mich, einen für den Yard und je einen für die beiden großen Zeitungsagenturen. Wenn Sie mir die Kataloge gleich geben wollten, würde ich drei davon durch den Schaffner des nächsten Zuges nach London schicken.«

Janet eilte die Treppe hinauf und kehrte einige Minuten darauf mit einer Anzahl Kataloge in der Hand zurück.

Prickett ergriff einen davon und überflog rasch seinen Inhalt; dann sagte er: »Hierbei ist aber Ihr eigner Schmuck wohl nicht aufgeführt, Fräulein Pharr, und wie ich höre, sollen Sie Ihre Diamanten auch in dem Kasten verwahrt haben. Bitte, setzen Sie sofort ein Verzeichnis davon auf, denn diese werden vermutlich zuerst zum Verkauf gebracht werden. Unter Umständen befinden sie sich schon jetzt, in kleinere Partieen geteilt, in den Händen der Pfandverleiher. Und nun will ich den Ortspolizeidiener aufsuchen,« wandte er sich an den Doktor, »wenn Sie die Güte haben wollen, mir den Weg anzugeben.«

Arnold übernahm es, ihn zur Polizei zu führen, und die beiden gingen zusammen fort.

Sie hatten schon ein gutes Stück ihres Weges über die von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne übergossene Flur zurückgelegt, als sie durch die tiefe Abendstille leichte, gleichmäßige Schritte vernahmen, die sich ihnen zu nähern schienen. An der nächsten Wegbiegung tauchte die Gestalt Wyncott Esdens auf, der während seines raschen Gehens eine schwarze Handtasche hin und her schwang. Als er die beiden sah, hemmte er seinen Schritt vielleicht eine halbe Sekunde, dann eilte er vorwärts.

»Holla, Prickett,« rief er mit herzlichem Ton, »was hat Sie in diese Gegend verschlagen?«


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