Daniel Casper von Lohenstein
Cleopatra
Daniel Casper von Lohenstein

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Augustus. Archibius. Corn. Gallus. Arius. des Antillus Leiche. Etliche Hauptleuthe. Di Trabanten.

Archibius.
Mord! Mord! großmächt'ger Fürst / dis was auch Mörder schützet /
Altär' und Tempel sind mit Fürsten-Blutt bespritzet:
Der Völcker heilges Recht ist durch di That verletz't /
In dem Antillus Blutt der Römer Schwerdter netzt.

Augustus.
Wi / wo / wenn / und von wem ist dieser Mord begangen?

Archibius.
Es hatte kaum di Stadt di rauhe Post empfangen:
Daß durch Cleopatren ihr Haupt gefallen sei /
Reis't der Soldaten Schaar Gesätz' und Bund entzwei /
Fängt Stadt und Bürger an gewaltsam anzugreiffen /
Di Säulen des Anton durch Stock und Stein zu schleiffen /
Zu forschen auf sein Blutt / ihm Schwerd und Todt zudräun:
Wo sol Antillus hinWo sol Antillus hin. Plutarchus erzehlet an obigem Orthe / auf der 460. Seite. Antyllus des Antonii und der Fulvia Sohn sei von seinem Lehrmeister Theodoro damals verrathen / und also von den Römern ermordet worden. Als nun also di Soldaten über ihm geschäftig gewest / habe er selbst ihm einen köstlichen Edelstein / der ihm am Halse gehangen / abgenommen und ihn in seinen Gürtel verstecket. Westwegen ihn Augustus / als er es umbgestanden / ans Creutze schlagen lassen. Svetonius in Octavio c. 17 meldet dieses noch ferner: Antonium juvenem, majorem de duobus Fulvia genitis, simulacro D. Julii, ad quod post multas & irritas preces confugerat, abreptum interemit. Denn der Fürsten Bilder wahren sichere Schutz-Seulen / wie ex tit. C. de his qui ad statuas zu sehen. Besihe hiervon di schöne Rede C. Cestii beim Tacito l. 3. Ann. c. 36. der Noth sich zu befreyn?
Man siht den jungen Held in Isis Tempel flihen /
Und / als di wüttenden vergebens sich bemühen /
An ihm den Muth zu kühln / da springt der Theodor /
O schwartzer Meuchel-Mord! sein Lehrer selbst hervor;
Entdeckt der grimmen Schaar verräthrisch seinen Fürsten.
Da hemmt kein Heiligthumb di / di nach Blutte dürsten /
Si dringen mit Gewalt nebst dem Verräther ein /
Gleich / must' er und sein Blutt der Götter Opffer sein.
Antillus / als er sich umbringt siht und bestritten /
Umbfängt des Caesars Bild und rufft: Schont euer wütten
Nicht fürstlichen Geblüts; so schont der Götter doch.
Umbsonst! di Bitt' erhitzt / erherbt di Mörder noch.
Man siht den edlen Leib mit Schwerd und Dolch zerkerben /
Das Königliche Blutt das heil'ge Schutz-Bild färben;
Ja Theodor reisst ihm den kostbarn Demant ab /
Für den Cleopatra viel Centner Goldes gab.

Augustus.
Hat dis verdammte Volck den Greuel vorgenommen?

Archibius.
Er wird Antillus Leich' hier bald zuschaun bekommen:
Di ich durch vieles Geld der Mord-schaar kaum entrieß /
Di sich noch ärgern Schimpff's auf ihn verlauten ließ.
Hier kommt si / schaut: wi si mit ihm gebahret haben.

Augustus.
Man wird nichts weniger nach Würden ihn begraben.
Stracks / Hauptmann / forsch't ob man di Thäter finden kan /
Eilt / last den Theodor an's Creutze nageln an;
Geht selbst / umb desto eh di Mörder zu erfahren.
Ihr aber laßt den Orth aufs fleißigste verwahren /
Wo der Cleopatra verweißte Kinder sind;
Verschaffet: daß das Heer nichts feindliches beginnt.
Was aber hat August aus diesem ihm zuschlissen /
Umb: daß Caesarion ist heimlich ausgerissen?
Was reitzt ihn: daß er scheut des Keisers Gnad und Licht?
Dem / der sich uns nicht traut / dem trau'n wir gleichfalls nicht.

Arius.
Den blauen Himmel mahlt mehr nicht als eine Sonne;Den blauen Himmel mahl't mehr nicht als eine Sonne. Cleopatra schickte ihren und Julii Caesaris Sohn Caesarionem, welcher dem Julio Caesari gantz ähnlich gewest / (wiewol / wie aus Sveton. vita Julii c. 52. zusehen / di Römer ihn meist dafür nicht erkennen wollen /) mit einem grossen Schatze durch Mohrenland in Indien. Er ward aber auch von seinem Lehrmeister mit Vorwand: daß ihn Augustus zum Königreich beruffte / auf di Insel Rhodos zurücke gelocket. Als nun Augustus seinetwegen rathschlagte / fieng der Weltweise Arius an:

Caesaris in multis nomen non expedit esse.


So muß ein Keyser sein der Erden Haupt und Wonne.

Augustus.
Wol! wo Regier-sucht ist gewurtzelt einmal ein /
Da muß mit Strumpf und Stiel der Stamm vertilget sein.
Er rühmt sich des Anton GefährtenEr rühm't sich des Anton Gefährten. Antonius enim Caesarionem collegam Regni assumsit Plutarch. in Vit. Ant. p. 442. / Caesars Erben /
Was wird nun rathsam sein?

Arius.         Caesarion muß sterben.

Augustus.
Recht! stell't an Gräntz und Port dem falschen Keiser nach.
Sein Todt verleih't uns Ruh / sein Leben Ungemach.
Ist nun das grosse Reich / das di Vernunfft muß stützen /
Daß ein groß Geist beseelnDas ein groß Geist beseel'n. Magnum imperii Corpus magna animandum est mente, multis tuendum est manibus. Strada. dec.  1. lib. 1. / viel Hände müssen schützen /
Mit allem wol versehn? So laß't uns unsre Stadt /
Di unsre Gegenwart fürlängst gewünschet hat /
Durch Beuth' und Sieg erfreu'n / und nach dem Bluttvergissen /
Nach Krig- und Bürger-Pest des Janus Tempel schlüssen.
Jedoch / weil wir uns gleich itzt in der Grufft hier schau'n /
Wo Alexander ihm ließ sein Begräbnüs bau'n /
Last uns den / dem sich Glück und Tugend stets vermähletDieses erzehlet deutlich Sveton. in Octav. c. 18. Per idem tempus Conditorium & Corpus magni Alexandru cum prolatum e penetrali subjecisset oculis, Corona aurea (Schildins legit: laurea) ac floribus adspersis veneratus est: consultusque, num & Ptolomaeum aspicere vellet, Regem selbst voluisse videre, ait, non mortuos. Welches eben also erzehlet Xiphilin. lib. 51. p. 64. absonderlich aber meldet: Ε~δεν αυτὸ (τὸ του̃ ’Αλεξάνδρου σω̃μα) καὶ προσήψατο, ώστέ τι καὶ τη̃ς ρινὸς, ώς φασι θραυσθη̃ναι. Augustus habe des grossen Alexanders Leib gesehen und angerühret / also: daß er ihm auch ein wenig di Nase zerbrochen hette. Sonst erzehlet noch von diesem Begräbnüsse Leo Africanus lib. 8. dis: Neque; praetermittendum videtur in medio Alexandriae ruderum, aediculam instar Sacelli constructam adhuc superesse, insigni sepulchro, magno a Mahumetis honore affecto, memorabilem, quo Alexandri magni Corpus, summi Prophetae & Regis, velut in Alcorano legunt, asservari contendunt.
Dem eine neue Welt zu zwingen hat gefehlet /
Den / dessen grossen Geist der Erden-Kreiß nicht schlooß
Im engen Sarche sehn. Macht Ertzt und Rügel loß.
Hier ligt der grosse Held / von dem August muß lernen:
Der Leib vergeh' in Asch / der Geist steig' an di Sternen /
Für dessen todtem Bild'Für dessen todtem Bild'. Von C. Jul. Caesare erzehlet Sveton. in ejus vita c. 7. animadversa apud Herculis templum Magni Alexandri imagine, ingemuit; & quasi pertaesus ignaviam suam, quod nihil dum a se memorabile actum esset in aetate, qua jam Alexander orbem terrarum subegisset. Gleichmässige Exempel sätzet daselbst bey Bemegger: Themistoclem quoque; Trophaea Miltiadis dormire non sinebant; Theseo noctu in somnis gesta Herculis occurrebant, & interdiu concitabat aemulatio, stimulabatque; edere paria agitantem. Etenim ornamentis honorum incitatur imitatio: & virtus aemula alitur exemplo honoris alieni. Symmachus. l. 10. Epist. 25. (O edle Tugends-Art!)
Des Caesars Geist beseelt; das Antlitz schamroth ward /
Di Seele Seufzer ließ. So müß' auch diesem Leben /
Sein ihn vergötternd Ruhm uns Flamm und Flügel geben
Zu gleicher Ehren-höh'. In-des / dafern dein Glantz
Nicht unsern Dinst ausschlägt / nimm diesen Lorber-Krantz /
Den nicht der Zeiten Sturm der Nachwelt Blitz wird tilgen /
Und dieser Krone Gold nebst dieser handvoll Lilgen /
Zum Denckmals-Opffer an.

Arius.         Wil nicht auch Fürst August
Di Ptolomeer sehn.

Augustus.         Wir hatten hier nur Lust /
Den König zu beehrn. Di solln den Dinst nicht haben /
Mit derer Körper Geist und Nachruhm ward begraben.

Reyen

Der Tiber / des Nilus / der Donau / des Rheins.

Tyber.
    Legt nun der Nil di stoltzen Wellen nider?
Und betet er di Tiber an?
Schaut: wi / was dem Verhängnüß ist zu wider /
So seicht' und mirbe wurtzeln kan!
Ob gleich mein Strom nicht tausend Flüß' einschlingt /
Mein Sand nicht Gold / mein Schaum nicht Perlen führet /
Mein Fuß Corall; mein Schilf nicht Zucker bringt;
Ob meine Schooß gleich nicht Rubin gebühret:
So lehret Rom doch: daß ich bin
Des Meeres Haupt / der Flüsse Königin.
Der Tiger und Eufrat sind für mir sanfft und klein /
Und bücken sich für meiner Römer Füssen /
Pactol und Tagus muß beim Reichthumm dürftig sein /
Weil beide mir den Gold-Sand zinsen müssen.
Daß Gangens Jäscht mit Diamanten strahlt /
Der kalte Nord mit schimmernden Kristallen;
Das grüne Meer sich bräunet mit Corallen /
Des Indus Silber-Flutt sich mit Schmaragden mahlt;
Ist ihre Frucht / doch mein Gewinst /
In dem sie wie di Zucker-Bienen /
Zwar Honig sammlen / doch nicht ihnen.
Di edlen Steine stehn der Tiber nur zu Dienst';
Umb meiner Nimfen Hals und Hand /
Und mein belorbert Haupt zu decken /
Di Tyrer-See heckt braune Purper-Schnecken /
Umb nur zu färben an mein Keiserlich Gewand;
Was weigerstu dich denn / O Nil /
Nun Rhodan / Tiger / Phrat und Rhein mir opffern müssen /
Nach dem es selbst der Himmel wil /
Daß du nicht Rom und mir wilst Fuß und Zepter küssen?

Der Nilus.
    Wenn Titan steig't aus Thetis blauem Reiche /
Und uns läßt Licht und Tag aufgehn /
Erblassen ja di Sternen nicht zugleiche;
Di grössern bleiben länger stehn.
So / als auch Rom und sein geweyhter FlußSein geweihter Fluß / und. Gab meinem Tempel ab. Die Heyden haben auch di Flüsse / für heylig / geweyht / ja für Götter gehalten / besonders die Römer di Tiber. Dahero ihn Maro. lib. 8. Aeneid. v. 31. also beschreibt:

Huic Deus ipse loci fluvio Tyberinus amoeno,
Populeas inter senior se attollere frondes
Visus. eum tenuis glauco velabat amictu
Carbasus, & crines umbrosa tegebat arundo.

Massen ihn daselbst auch Aeneas v. 72 seqq. anrufft:

Tuque; o Tybri, tu o Genitor cum flumine sancto
Accipite Aenean & tandem arcete periclis.
Adsis, o tandem, & propius tua Numina firmes.
/
Sein güldnes Haupt den Sternen hat verschwistert /
Siht man: daß erst / was klein ist / schwinden muß
Als der gestirn't Eridan wird verdüstert.
Bis nach dem Tiger und Eufrat /
Des Nilus Glantz auch sein Begräbnüs hat.
Jedoch verfinstert mich so sehr nicht Rom und du /
Als des Verhängnüsses gesetzter Schrancken /
Der Himmel selbst trägt Glutt zu meinem Holtzstoß zu:
Für dem der Thron der Götter selbst muß wancken.
Drang nicht mein Haupt sich bis zun Sternen ein /
Und über der Pyramiden Gefülde?
Es räucherte der Mohre meinem Bilde /
Gab meinem Tempel ab Gold / Weirauch / Helffenbein.
Di Ost-Welt bettelte von mir
Den Weitzen / den Egipten bringet /
Wenn mein aufschwellend Strom es tinget /
So bald der Welt ihr Aug' in Löwen tritt herfür.
Allein' ob meiner Thürme Pracht /
Zwar keinen Sonnen-Schatten zeuget /
Noch Dunst und Wolck' aus meinem Strome steiget;
So schaut doch / wie der Neid mich so sehr schatticht macht /
Wie mich di Unglücks-Wolck' umbhüllt /
Wie mich des Keisers Blitz fast gar in Abgrund schläget.
Gedult! wenn es nicht pochens gilt.
Schau! wie der grosse Nil sich für der Tiber läget.

Di Donau und der Rhein.

                    Nun alle ja zu Sklaven sind gebohren /
Was solstu Donau thun? und Rhein?
Nein! nein! Rom / das hier oft den Muth verlohren /
Wird noch viel Adler bissen ein.Wird noch viel Adler bissen ein. Dieses zielet insonderheit auf di drey Adler welche di Deutschen dem Quintilio Varo abgenommen den sie mit dem gantzen Heere dreyer Legionen erschlagen: Hac nunciata (Augustus) Excubias per Urbem indixit, ne quis tumultus existeret, & Praesidibus Provinciarum prorogavit imperium, ut & a peritis & assvetis socii continerentur. Vovit & magnos ludos Jovi Opt. Max. SI REMPUBLICAM IN MELIOREM STATUM VERTISSET: quod factum Cimbrico Marsicoque; bello erat. Adeo namque; consternatum ferunt, ut per continuos menses barba capilloque; summisso caput interdum foribus illideret, vociferans: Quinctili Vare, Legiones redde: diemque; cladis quotannis moestum habuerit ac lugubrem. Svet. in Octav. c. 53 daher hingegen / als Germanicus von den Bructeris einen sec. Tacit. 1. Annal. c. 60. und von den Marsis den andern verlohrnen Adler widerbekommen / sec. Tac. 2. Annal. c. 25. er ferner cap. 41. meldet: Fine anni Arcus propter aedem Saturni ob recepta signa cum Varo amissa ductu Germanici, auspiciis Tiberii; & aedes fortis Fortunae Tiberim juxta in hortis, quos Caesar Dictator populo Rom. legaverat; Sacrarium genti Juliae effigiesque; D. Augusto apud Bovillas, dicantur.
Daß Phrat und Nil der stoltzen Tiber weicht /
So wie sie vor auch Alexandern wichen /
Bewegt' uns nicht: daß man sich ihnen gleicht.
Wir haben auch di Seegel nicht gestrichenWir haben auch die Segel nicht gestrichen. Ob zwar der grosse Alexander über di Donau gesätzt / hat er doch die Deutschen zubekriegen sich nicht unterfangen. Massen von der Deutschen damalig unerschrockenem Gemütte / Curtius lib. 2. denckwürdig erzehlet: Huc loci venere Legati a caeteris Danubii accolis, a Syrmo Triballorum Rege, atque; Germanis ad Alexandrum, ut cum eo Amicitiae foedus inirent. Quibus in fidem & Amicitiam acceptis, e Germanis quaesivit: Quidnam in humanis rebus prae caeteris extimescerent, ratus nominis sui magnitudinem ante omnia ipsis formidolosam videri. Illi, hoc se inprimis timere responderunt, ne forte in sese aliquando Coelum rueret. Nichts weniger ist zurühmen der Deutschen Gesandten Hertzhafftigkeit unter dem Keiser Nero beim Tacit. lib. 13. Ann. c. 54. die / als sie in dem Pompejischen Schauplatz die Ursache der nach Würden unterschiedenen Gestüle erfahren: Nullos mortalium armis aut fide ante Germanos esse, exclamant, degrediunturque; & inter Patres considunt. /
Als dieser grosse Blitz der Welt /
Der Erden-Kreiß hat in sein Joch gestell't.
Nein! stoltzes Rom! wir schaun schon jene Zeit angehn /
Da uns wird ehrn nicht nur ein Kreiß der Erden.
Es wird dis unser Mooß voll Diamanten stehn /
Das grüne Schilff zu Lorber-Zweigen werden.
Wir sehen schon di Sonnen unsrer Flutt /
Den Helden-Stamm in Oester-Reich entspringen /
Dem nicht nur Rom und Tiber Opffer bringen /
Den Leopold / der dem August es gleiche thut.
Di itz'ge Welt ist ihm zuklein /
Es wird noch eine Welt entstehen /
Ihm wird di Sonn nicht untergehenEs werd noch eine Welt entstehen ihm wird di Sonn nicht untergehen. Weil di Welt steht hat kein Haus weiter als das hochlöblichste Haus Oesterreich geherschet. Massen Villalpand. Praefat. in Ezechiel. p. 7. wahr geredet: Sol die noctuque; in Philippico Regno nunquam cernit Occasum. Ja der Frantzose Monsieur de Silhon en son Ministre d'Estat livr. 3. disc. 4. muß die Oesterreichische Hoheit mit diesen nachdenklichen Worten beehren / und nennen: cette haute puissance & cette vaste domination, pour la quelle le Ciel n'a point d'Horizon, ny la terre des limites. Das ist: dieselbe Hoheit Macht und weite Herrschafft / für welche der Himmel keinen Endigungs-Zirckel / di Erde keine Gräntzen hat. Hieher und besonders zu der neuerfundenen Welt und andern Inseln so dem Hause Oesterreich unterthan sein / gehören di nachdencklichen Wortte Senecae in Medea. vers. 374.
– – – – – – – Venient annis
Secula seris, quibus Oceanus
Vincula rerum laxet, & ingens
Pateat Tellus, Tiphysque; novos
Detegat Orbes; nec sit Terris
Ultima Thule.
/
Und Thule wird nicht mehr der Erde Gräntzstein sein.
Dis was Columb und Magellan
Der andre Tiphys wird entdecken /
Wie ferne sich zwei Indien erstrecken /
Wird unsers Caesars Haus fußfällig beten an.
Wir sehen schon sein siegend Schwerdt /
Den Adler für dem Mohnd am Nil und Bospher gläntzen.
Kommt / Schwestern / schätzt ihr Tugend wehrt /
Helfft sein gekröntes Haupt mit Palm- und Lorbern kräntzen.

Δ. Τ. Θ.


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