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XIV.
Neue Erlebnisse

Die Tage waren vorüber, da Schiffer Christensen so eifrig nach diesem oder jenem Vertrauensposten aussah. Die brachten ja nichts ein, und er hatte anderes zu thun, als für andere zu arbeiten, – besonders in solchen Jahren, wie jetzt. Darum war er auch nicht mehr so freigebig, wie früher. Und hatte er eine andere Meinung, schwieg er nicht, wie in alten Zeiten, sondern sprach sie aus und handelte danach, ob die Menschen ihn nun verstanden oder nicht. Je mehr er indessen seine eigenen Wege ging, um so mehr wurde er geachtet. Man sprach davon, daß es doch nicht so ganz ohne Verdienst sei, wenn Christensen immer reicher würde; das wäre ein Geschäftsmann, wie keiner! Und hätte man früher geglaubt, daß seine Frau Kopf und Auge des Hauses gewesen wäre, so – – hätte man sich einfach geirrt. Aber Christensen wüßte, was er wollte; er fragte nicht viel danach, wie der Rock aussähe, sondern, daß das Buch in der Brusttasche gut gefüllt sei. Selbst der Stadtrat merkte es, daß er einen guten Kopf habe und mit seinem Stift das Verhältnis von Debet und Credit besser darlegen könne, als mancher große Kaufmann, der seine Bücher mit roter und blauer Dinte führe!

Der Kassierer der Sparkasse lud ihn jetzt auch immer ein, ein wenig bei ihm einzutreten und über Rentenbriefe u. s. w. mit ihm zu sprechen, Christensen aber sagte dann immer nur, daß er sich um so etwas nicht kümmere, sondern nur seine eigenen Angelegenheiten kenne! ... »Kluger Mann, der Christensen!«

Am Bord des alten »Rutland« mußte die Pumpe immer häufiger gebraucht werden, und wenn seine Frau dann unten in der Kajüte über Ungelegenheiten klagte und meinte, »Rutland« bedürfe wohl bald einer Hauptreparatur, dann erwiderte er gern, das habe er schon lange gethan, und sie müßten nun so lange mit ihm aushalten, bis sie einmal beide an Land geworfen würden. – –

Als Madame Christensen im Herbst nach Hause kam – Christensen wollte noch eine Reise nach Dänemark machen, hinunter bis nach Flensburg –, fand sie wieder einen Brief von Bernt vor. Seit dem Frühling hatte er nicht geschrieben. Der Brief lautete:

 

»Liebe Mutter!

Wenn Du diesen Brief erhältst, bin ich wahrscheinlich in Neworleans, wo viele norwegische Schiffe liegen sollen, worauf ich mich sehr freue. Zuerst muß ich Dir aber sagen, daß es mir außerordentlich gut geht. Wir waren zur guten Jahreszeit in Bombay, und in Isle de France hatten wir einen Orkan oder Typhon, wie sie ihn auch da nur jedes dritte oder vierte Jahr haben. Wenn ich nach Neworleans komme, hoffe ich da norwegische Bücher kaufen zu können. Ich sehne mich ordentlich nach einem heimischen Buch; denn von der ›Atalanta‹ hab' ich nicht viel mitnehmen können. Die Schiffskiste mit allen meinen Kleidern, dem Testament und Gesangbuch blieb natürlich am Bord; ich hatte nur zweiundzwanzig Pfund Sterling in Gold im Halstuch. In Lima lieh der Zimmermann mir ein englisches Buch, welches sehr interessant war; schließlich konnte ich es von A. bis Z. auswendig, und vom Steuermann bekam ich eine Navigationslehre, aus der ich sehr viel gelernt habe. Nun will ich zurück und das Steuermannsexamen machen. Du schreibst, daß Ihr es gut habt und viel zu thun. Ich möchte gern einmal zu Euch und alle wiedersehen, das kannst Du glauben. Aber der Engländer überflügelt uns weit. Wie geht es mit dem alten ›Rutland‹? Das ist ein merkwürdiges Schiff und von ganz besonders guter Konstruktion. Und dann Niels und Andres? Und der Takelboden bei Kjelsberg, ... ohne Polly kann ich ihn mir nicht denken! Du mußt mir bald einmal ausführlich schreiben, auch über den Garten, und ob Du noch immer nichts anderes, als Kohlrabi bauest. Ich schmecke ihn noch. Ja, wie viel Kohlrabi ich in meinem Leben verspeist habe; denn wenn wir im Herbst nach Hause kamen, lag der Keller immer voll von Kohlrabi. Ja, Polly hat ihr Teil! Und da ist noch so manches, was ich gern wüßte und was Du immer zu schreiben vergissest. Wozu braucht Ihr meine Kammer oben jetzt? Und nun leb' wohl, liebe Mutter! und sei vielmals gegrüßt von Deinem Sohn

Bernt.«

 

Dieser Brief und ein Anfall ihres alten Arbeitseifers, der über sie kam und in welchem sie das ganze Haus von oben bis unten umkehrte, füllte die Zeit vor Weihnachten aus, bis Christensen zurückkam, was neue Arbeit verursachte.

Zum Fest war alles, wie gewöhnlich, in Ordnung und am Nachmittag vor Weihnachtabend wurden verschiedene Körbe mit Geschenken nicht nur für Andres Kok's Familie in Tömmervig und für Niels Kobbervig unten auf dem Schmiedehügel, sondern auch noch für manche andere arme Familien in der Stadt ausgetragen.

Während Christensen früher immer brummte und unzufrieden war, wenn seine Frau ein neues Kleid oder irgend etwas für das Haus haben wollte, sah er jetzt im Gegenteil darauf, daß alles im Ueberfluß da sei, und sie auch etwas habe, zu geben den Dürftigen.«

In den ersten Jahren ihrer Ehe hatte Madame Christensen öfter davon gesprochen, daß sie wohl eine Uhr von weißem Marmor haben möchte, wie der Amtsrichter Nörregaard sie in seinem Zimmer hatte. Das war ihr Lieblingswunsch, – später aber war er zurückgetreten. »Als ob sie die zwanzig Thaler zu nichts Besserem gebrauchen könnten, als sie mit einer Glaskuppel darüber auf der Kommode zu haben, ohne daß sie Zinsen trügen!«

Nun aber hatte Christensen ihr eine schöne Tafeluhr zum Weihnachtsfeste mitgebracht, – von weißem Marmor, mit Säulen! Sie paradierte nun auf der Kommode unter dem großen Spiegel!

Als die Glocken das Fest einläuteten, kam Madame Christensen von ihrem Samaritergang zurück. Im Flur schlug sie den Schnee von ihrem Mantel und begab sich in die Weihnachtsstube, wo sie die Lichter anzündete. Weil der Schein derselben sie blendete, konnte sie nicht recht sehen.

»Vorsichtig, Mutter!« – sagte er, indem er die Hand wie abwehrend vor die Kommode hielt.

»Aber, Christensen!« – sagte sie plötzlich, als sie die Uhr bemerkte.

»Ich kaufte sie in Flensburg, ... dreiundzwanzig Thaler, ... voriges Jahr wollte er dreißig haben! ... Ist sie nicht hübsch?«

»Danke, Christensen! – Das ist aber etwas sehr Großes ... und ... beinahe hätte ich gesagt ... eine Sünde, daß sie nicht in einer Zeit kam, als ich mich noch an solchem Staat freute! ... Du solltest nicht so viel Geld ausgeben, um mir etwas zu schenken!«

»Ach was, Mutter! – Christensen ist nun ein Mann von sechs bis siebentausend Thalern! – Na – na, ... was sagst Du denn?«

»Die ist sehr, sehr schön ... fast zu schön für unsere Stube!«

»Ich habe ordentlich Mühe gehabt wegen der Glaskuppel und Angst dazu, das kannst Du mir glauben. Nun bin ich froh, daß sie wirklich auf der Kommode steht. Aber hübsch ist sie!« – Er leuchtete mit einem Licht, daß sie sie recht betrachten konnte. »Und da ist der Uhrschlüssel! ... Ich will ihn nicht wieder wegnehmen, ... sie geht vierzehn Tage.«

Madame Christensen stand in Gedanken vertieft da, und sagte dann: »Der Amtsrichter Nörregaard zog die Uhr immer selbst auf. Mir ist es, als sähe ich ihn vor mir, ... wie er auf den Stuhl stieg und die Glaskuppel vorsichtig abnahm. Ich war jedesmal voller Angst ... Damals glaubte ich, eine solche Uhr wäre etwas so Großes. Aber man wird durch sie doch nicht glücklicher!« – fügte sie mit einem leisen Seufzer hinzu.

»Wer eine solche Uhr in seiner Stube hat, muß jedenfalls auf eigenen Füßen stehen!« bemerkte er kurz.

»Glaube mir nur, Christensen, daß ich es zu schätzen weiß, wenn Du mir ein so wertvolles Geschenk machst!«

Nun saßen sie in der geschmückten, einsamen Stube mit den Weihnachtslichtern und mit Meth und Kuchen auf dem Tisch.

Nach der heißen Arbeit eines ganzen Jahres war es nun mit einem Male so still und festlich geworden, – und doch hatten beide ein peinliches Gefühl von Traurigkeit, ... um so mehr, als sie an der Festtafel saßen ... Er unterbrach die Stille mit einem: »Dein Wohl, Mutter! ... und fröhliches Fest!« – und sie antwortete: »Gleichfalls und – dank' für die Uhr!« – dann trat wieder drückende Stille ein.

Madame Christensen's Gedanken suchten ihren Sohn ... Wo er nun wohl war? Daß er heute an sie dachte ... und an seinen Vater, und an die Weihnachtsstube, – war ihr gewiß! ... Die Uhr allein war etwas Fremdes, ... sie war gleichsam an seiner Stelle da und machte es darum um so kälter und trauriger.

Christensen nahm den silbernen Deckel seiner Taschenuhr ab und sah plötzlich, was er selbst da vor vielen Jahren eingeritzt hatte ... Er blieb lange still sitzen, starrte vor sich hin und dachte an alte, vergangene Zeiten.

Seine Frau sah nach ihm hin. Es ging offenbar etwas in ihm vor, was ihn bewegte, ... er sah so brav aus, aber auch so traurig! Zuletzt fragte sie halb ängstlich und furchtsam:

»Aber Christensen! ... was ist das?«

»Ach nichts! Ich las nur etwas auf dem Rand der Uhr.«

»Nun, was denn?«

»Ach, es war nur ein Datum, welches ich einmal einritzte: der 27. April 1829.«

»Bekamst Du da die Uhr?«

»Nein, ... das nicht ...«

»Was denn?«

»Da bekam ich Dich! ... Das war der Tag, als Du zum ersten Male an Bord von ›Rutland‹ kamst!«

»Und das ... hast Du ... da ... eingeritzt ... da?«

»Ja!«

Mehr sprachen sie hierüber nicht am Weihnachtsabend; aber es hatte doch bewirkt, daß der Abend ihnen ein festlicher wurde.

Weihnachten ging mit dunklem, trübem Wetter und unaufhörlichem Schneetreiben vorüber. Es war kaum ein Mensch draußen auf der Straße zu sehen, und die wenigen, halbverschneiten Gestalten, die man sah, hatten offenbar große Eile.

Abends war Christensen oft im Club, wo es in diesen guten Zeiten recht belebt war. Da saßen Capitäne, die sich in zwei Jahren ihr Schiff verdient hatten, und andere, die ihn überreden wollten, sein Geld in neuen Spekulationen anzulegen. Aber Christensen gehörte nicht zu denen, die sich nach andern richten und mit andern viel verkehren, wenn er auch fand, daß es nicht viel koste, im Schifferclub zu sitzen und zu hören, was geredet wurde.

Zu Hause war er die ganze Zeit viel gemütlicher, und es machte ihm Freude, seiner Frau alles zu berichten, was er im Club gehört hatte.

Eines Nachmittags hatte er gerade Kaffee getrunken, als der Briefträger die Zeitung in die Thür hineinreichte. Es stand nicht viel darin, nur Anzeigen; aber das interessirte auch alles. Christensen nahm das Blatt in die Hand und las seiner Frau vor, was sich in der kleinen Stadt und in der großen Welt ereignet hatte.

»Es ist merkwürdig,« sagte er, »daß sich das gelbe Fieber nie in Europa zeigt! Ich habe es nicht in Spanien und auch nicht am mittelländischen Meer gesehen, obgleich doch so viele Schiffe von Amerika hin und zurückgehen. Ja, nun haben sie es in Neworleans! Da muß es furchtbar sein, ... sie sterben wie die Fliegen, auch am Hafen. Einige Fahrzeuge haben die halbe Mannschaft verloren, darunter auch viele norwegische ... Aber was hast Du, Gertrud?«

»New ..., New ...« Sie sprang auf und riß ihm die Zeitung aus der Hand; dann ging sie ans Fenster und stand lange unbeweglich da ... »Neworleans!« sagte sie endlich ... »Christensen! – Bernt ist jetzt gerade da! ... und ich weiß nicht, ob wir ihn noch haben, ob mein Bernt noch lebt!«

Christensen war leichenblaß geworden; aber er beherrschte sich und ging zu ihr.

»Aber Gertrud, Du kannst es ja nicht sicher wissen!« Er sah wieder zur Erde, – »und außerdem ...«

Sie sah ihn erschrocken an. »Und Du ... Du kannst so ruhig sein, ob er nur lebt oder gestorben ist, ... um Gottes willen, Christensen!«

Er stand vor ihr, und sagte mit leiser, zitternder Stimme: »Gehe Du Deine Wege, wie bisher, ich habe Dich nie gehindert, und suche gewisse Nachricht zu erhalten, ... aber ohne mich!«

»Christensen! Christensen! ... Mir ist so weh ums Herz, ... und schon seit vier Jahren! ... hilf mir, hilf mir, ... ich habe ja keinen andern, als Dich! ... Laß es ein Ende sein! Soll ich leben, muß ich Bernt haben und Dich auch! Gieb ihn mir wieder!«

»Sagst Du das, Gertrud! ... Ich will nicht der sein, der uns unglücklich macht, ... aber Du und er, ... ihr Beide habt Euch gegen mich versündigt, ... und ich, ... ja, es kann auch sein.« ... Er stand einen Augenblick im inneren Kampf mit sich selbst. »Wie es nun steht, schreib ihm auch in meinem Namen! ... Aber« – er sah sich um – »ich muß ja notwendig nach dem Hafen, ... es ist Landwind!«

Mit diesen Worten ging er schnell die Treppe hinunter auf die Straße, und sie sah noch, wie er im Schneetreiben sich seinen Rock fester zuknöpfte.

*

An einem Nachmittage im Juni des Jahres saßen sie zusammen in der Kajüte am Bord des »Rutland«. Sie lagen in Kragerö und Niels war nach vollbrachter Arbeit in die Stadt gegangen, zur Post. Christensen saß in Hemdsärmeln in der Kajüte. Die Sonne schien warm und freundlich am Himmel und ihre Strahlen fielen durch das geöffnete Fenster in die Kajüte hinein.

Plötzlich horchten beide auf, ... es war Niels, den sie zurückkommen hörten. Ein halbes Jahr hatten sie nach einem Brief von Bernt ausgesehen; in jedem Hafen, wo sie anlegten, machten sie sich immer wieder Hoffnung, und immer wieder ward ihre Hoffnung getäuscht. Diese Ungewißheit war ihnen fürchterlich und sie mußten sich beide Mut einsprechen, obgleich beide keinen rechten Mut mehr hatten.

Niels streckte vorsichtig seinen Kopf durch das Kajütenfenster: er steckte seinen dünnen Oberkörper immer länger hindurch, und nachdem er den rechten Zwischenraum erreicht hatte, ließ er triumphirend einen Brief auf den Tisch fallen.

Sie sahen ihn beide an und Keiner wagte ihn in die Hand zu nehmen. War es nur ein gewöhnlicher Geschäftsbrief? ... Aber nein, er hatte viele Poststempel, und war von Bernt ... selbst! Sie hatten ihren Sohn wieder!

Für Madame Christensen konnte in dem Brief nichts stehen, was sie mehr bewegt hätte, als dieser eine Gedanke.

»Lies Du, Mutter! ... lies!« – sagte Christensen, obgleich er schon gesehen hatte, daß auf der Adresse nicht der Name seiner Mutter stand, sondern: »An den Wohlachtbaren Schiffskapitän Johann Christensen.« Der Brief lautete so:

 

»Lieber Vater!

Es sind viele Jahre vergangen, seitdem ich so froh war, wie heute, als ich Euren Brief erhielt mit der Erlaubnis, meinem Vater schreiben zu dürfen. Und darum schreibe ich lieber gleich heute schon, um Euch meinen Dank für dieses große Glück auszusprechen. Ich würde auch sonst die Nacht nicht schlafen können. Hier von Montreal schreibe ich aber auch noch einen ausführlicheren Brief von allem, was ich erlebt habe, und auch über Neworleans, wo das Schlimmste vorüber war, als ich ankam. Es waren auch sechszehn Norweger, die ihre Segel streichen mußten, und ist darum eine lange Liste von Traueranzeigen in die Heimat gekommen; aber das werdet Ihr besser wissen, als ich. Wir gehen nun nach Belfast in Irland. Was ich jedoch meinem lieben Vater vor allem sagen möchte, nachdem ich nun seine Vergebung für viele Jahre erhalten habe, ist dies, daß ich nun auch selbst Zweifel habe, ob ich den rechten Beruf wählte. Ich habe im letzten Jahre manches gute Buch gelesen und habe manches Werft und manches Dock gesehen und viele Schiffe, und habe dann versucht, zu prüfen, ob alles, was ich über die Konstruktion und dergl. gelesen, auch recht stimmte. Und entweder will ich nun das Steuermannsexamen machen oder Schiffsbaumeister werden, wie Du meintest, aber was viel Geld kostet, besonders jetzt, und ich kann nur dreiunddreißig Pfund Sterling zulegen. Aber will mein Vater mir helfen und Du, Mutter, auch ein Wort für mich bei meinem Vater einlegen, dann möchte ich doch am liebsten Schiffsbaumeister werden und sehen, ob ich nicht mit der Zeit die alten Façons bei uns etwas ändern kann. Wenn Du an das Konsulat in Belfast schreibst, kommt der Brief richtig an meine Adresse; aber ich gehe nicht eher von England, als bis ich Antwort erhalten habe. Geschrieben mit großer Freude im Hafen von Montreal, und so frisch, wie ein Fisch im Wasser. Ich glaube auch, daß es für einen Schiffsbaumeister gut ist, wenn er praktische Erfahrungen zur See gemacht hat. Grüße Mutter!

Dein dankbarer und gehorsamer Sohn Bernt.«

 

Christensen nahm den Brief und behielt ihn eine Weile in seiner Hand. Seine Gesichtszüge belebten sich und er biß die Zähne zusammen, um seiner Bewegung Herr zu werden; aber er konnte es nicht. Thränen traten ihm in die Augen, er barg den Kopf in seinen Händen – und endlich fing er an, laut zu schluchzen.

»Aber, lieber Christensen! ... lieber Christensen!«

Sie sah ihn ganz erschrocken an. Sie hatte ihren Mann seit zwanzig Jahren gekannt, – aber das war ein neues Erlebnis!


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