Pjotr Alexejewitsch Kropotkin
Die Große Französische Revolution 1789-1793 – Band II
Pjotr Alexejewitsch Kropotkin

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39. Der Berg und die Gironde

Seit dem 10.  August datierte die Kommune von Paris ihre Schriftstücke vom ›Jahr IV der Freiheit und Jahr I der Gleichheit‹. Der Konvent datierte seine vom ›Jahr IV der Freiheit und Jahr I der Französischen Republik‹. Und in dieser kleinen Einzelheit hat man schon zwei verschiedene Welten vor sich.

Wird sich eine neue Revolution auf der vorhergehenden aufbauen? Oder beschränkt man sich darauf, die politischen Freiheiten, die seit 1789 erobert wurden, zu vollenden und gesetzlich zu machen? Wird man sich damit begnügen, die Regierung des Bürgertums zu befestigen, so wenig demokratisch wie sie war, ohne irgendwie die Masse des Volkes aufzufordern, an der ungeheueren Umwälzung in den Vermögensverhältnissen, die von der Revolution bewirkt wurde, teilzuhaben?

Das sind, wie man sieht, zwei völlig verschiedene Welten, und diese zwei Welten werden im Konvent vom Berg und von der Gironde repräsentiert.

Auf der einen Seite die, die einsehen, daß es zur Zerstörung des alten Feudalwesens nicht genügt, einen Anfang der Abschaffung in den Gesetzen niederzulegen; daß es, wenn man mit dem Absolutismus fertig werden will, ebensowenig genügt, daß man einen König entthront und die Abzeichen der Republik an den Gebäuden und ihren Namen auf den Köpfen der offiziellen Schriftstücke anbringt, daß das nur ein Anfang zur Durchführung ist, lediglich die Herstellung der Bedingungen, die vielleicht einmal gestatten, die Einrichtungen umzugestalten. Und die, welche die Revolution so auffassen, werden von all denen unterstützt, die wollen, daß die große Masse der Bevölkerung endlich von dem furchtbaren Elend befreit wird, das sie verdummt und verroht, von dem Elend, in dem das alte Regime sie festgehalten hatte, und die in den Bahnen der Revolution die wirksamen Mittel zu entdecken suchen, um diese Masse körperlich und geistig zu heben. Eine große Zahl Armer, denen die Revolution das Denken beigebracht hatte, sind mit ihnen.

Und ihnen gegenüber stehen die Girondisten – eine Partei, die durch ihre Zahl eine furchtbare Macht hat. Denn die Girondisten sind nicht bloß die zweihundert Mitglieder, die sich um Vergniaud, Brissot und Roland gruppieren. Sie stellen einen außerordentlich großen Teil Frankreichs dar: fast das ganze wohlhabende Bürgertum, alle Konstitutionellen, die die Macht der Ereignisse zu Republikanern gemacht hat, die jedoch die Republik fürchten, weil sie die Herrschaft der Massen fürchten. Und hinter ihnen, bereit, sie zu unterstützen, bis sie den Augenblick gekommen sehen, wo sie sie für das Königtum vernichten können, alle die, die für ihre Vermögen wie für ihre Bildungsprivilegien zittern, und alle, die die Revolution getroffen hat und die sich nach dem alten Regime zurücksehnen.

Im Grunde sieht man heutzutage sehr gut, daß nicht nur die Partei der Ebene, sondern drei Viertel der Girondisten ebenso royalistisch waren wie die Feuillants. Denn wenn einige ihrer Führer von einer Art antiker Republik träumten, die keinen König, aber ein Volk haben sollte, das sich den Gesetzen fügte, die die Reichen und Gebildeten gemacht hätten, so verstand sich die große Masse sehr gut mit dem Königtum. Sie haben es bewiesen, als sie mit den Royalisten nach dem Staatsstreich des Thermidor sich so gut vertrugen.

Das ist übrigens sehr klar, da die Hauptsache für sie die Einrichtung der bürgerlichen Gesellschaft war, die sich jetzt eben in der Industrie und dem Handel auf den Trümmern des Feudalismus festsetzte, ›die Aufrechterhaltung des Eigentums‹, wie Brissot sich gern ausdrückte.

Daher auch kam ihr Haß gegen das Volk und die Liebe zur ›Ordnung‹.

Die Entfesselung des Volkes verhindern, eine starke Regierung gründen und Respekt vor dem Eigentum schaffen, das war in diesem Augenblick für die Girondisten die Hauptsache; und nur weil die Historiker diesen Grundzug des Girondismus übersahen, haben sie so viele andere untergeordnete Umstände gesucht, um den Kampf, der zwischen dem Berg und der Gironde ausbrach, zu erklären.

Wenn wir sehen, wie die Girondisten ›das Ackergesetz zurückweisen‹, ›es ablehnen, die Gleichheit als Prinzip der republikanischen Gesetzgebung anzuerkennen‹, und ›schwören, das Eigentum zu respektieren‹, können wir das alles ein wenig zu abstrakt finden. Aber Formeln, wie sie heute üblich sind, ›die Abschaffung des Staates‹ oder ›die Expropriation‹ werden in hundert Jahren ebenfalls zu abstrakt scheinen. Zur Zeit der Revolution jedoch hatten solche Formeln einen sehr bestimmten Sinn.

Das Ackergesetz zurückweisen bedeutete damals die Zurückweisung der Versuche, den Grund und Boden in die Hände derer zu geben, die ihn bestellten. Das war die Zurückweisung der unter den Revolutionären, die aus dem Volke hervorgingen, sehr populären Idee, daß keine Besitzung, kein Gut mehr als 120 Morgen (ungefähr 50 Hektar) umfassen sollte, daß jeder Bürger ein Recht auf den Boden haben sollte und daß man darum die Güter der Emigranten und der Geistlichkeit und ebenso die großen Besitzungen der Reichen beschlagnahmen und sie unter den armen Bauern, die nichts besaßen, teilen sollte. ›Schwören, das Eigentum zu respektieren‹, das hieß die ländlichen Gemeinden daran hindern wollen, von den Ländereien wieder Besitz zu ergreifen, die ihnen im Laufe zweier Jahrhunderte auf Grund der königlichen Ordonnanz von 1669 weggenommen worden waren; das hieß weiterhin, zugunsten der Grundherren und der neuen bürgerlichen Aufkäufer, sich der Abschaffung der Feudalrechte ohne Ablösung widersetzen.

Endlich hieß es die Bekämpfung jedes Versuchs, den reichen Kaufleuten eine progressive Steuer aufzulegen; es hieß die schweren Lasten des Krieges und der Revolution von den Armen tragen lassen. Man sieht, die abstrakte Formel hatte einen sehr greifbaren Sinn.

Über all diese Fragen nun mußte der Berg einen heftigen Kampf gegen die Girondisten führen, einen so heftigen, daß er bald genötigt war, das Volk und die Volkserhebung zu Hilfe zu rufen und die Girondisten aus dem Konvent zu vertreiben, um die ersten Schritte auf diesem Wege machen zu können.

Im Augenblick zeigte sich dieser ›Respekt vor dem Eigentum‹ bei den Girondisten selbst in den kleinsten Kleinigkeiten, sie ließen sogar auf den Sockel der Statuen, die man bei einem Fest herumtrug, die Worte ›Freiheit, Gleichheit, Eigentum‹ (Liberté, Egalité, Propriété) schreiben; sie umarmten Danton, als er in der ersten Sitzung des Konvents sagte: »Erklären wir, daß alles Eigentum, territoriales, individuelles und industrielles, auf ewige Zeit geschützt sein soll.« Nach diesen Worten fiel ihm der Girondist Kersaint um den Hals und rief: »Ich bedaure, Sie heute morgen einen Aufrührer genannt zu haben.« Das sollte heißen: ›Da Sie versprechen, das bürgerliche Eigentum zu schützen, sei Ihnen Ihre Mitschuld an den Septembermorden verziehen!‹

Während die Girondisten so nach dem Muster, das England nach seiner Revolution von 1648 gegeben hatte, die bürgerliche Republik ausbauen und die Grundlagen zum Reichtum des Bürgertums legen wollten, entwarfen die vom Berg, oder wenigstens die vorgeschrittene Gruppe der Bergpartei, die bald über die gemäßigte Fraktion, die von Robespierre repräsentiert wurde, die Oberhand erlangte, schon in großen Zügen die Grundlagen einer sozialistischen Gesellschaft – wenn die Zeitgenossen, die dafür sehr mit Unrecht die Priorität verlangen, nichts dagegen haben. Sie wollten zunächst das Feudalwesen bis zu den letzten Spuren abschaffen, dann das Eigentum ausgleichen, die großen Grundbesitze zerschlagen, das Land allen, selbst den kleinsten Landwirten, geben, die nationale Verteilung der notwendigen Lebensmittel zu gerechten Preisen organisieren und mit Hilfe der Steuer, die wie eine Kriegswaffe gehandhabt werden sollte, die Bourgeoisie, die Commerçantistes, bis aufs Messer bekämpfen – all diese reichen Börsenwucherer, Bankiers, Großhändler, Industrieunternehmer, die in den Städten schon immer mehr zunahmen.

Sie proklamierten zugleich, schon 1793, ›das Recht auf den allgemeinen Wohlstand‹ den Wohlstand für alle, woraus die Sozialisten später ›das Recht auf Arbeit‹ gemacht haben. Das war schon im Jahre 1789 (am 27. August) ausgesprochen worden, und man hatte es in die Verfassung von 1791 aufgenommen. Aber selbst die Vorgeschrittensten unter den Girondisten waren zu dicht von ihrer bürgerlichen Erziehung umsponnen, als daß sie dieses Recht auf den allgemeinen Wohlstand begreifen konnten, das das Recht aller an dem Boden und einen völligen Neuaufbau der Verteilung der notwendigen Lebensmittel unter Abschaffung jeder Form der Agiotage einschloß.

Im allgemeinen wurden die Girondisten von ihren Zeitgenossen als ›eine Partei kluger, schlauer, intriganter und vor allem ehrgeiziger Menschen‹ geschildert; sie waren gewandt, konnten gut sprechen und debattieren, konnten sich aber von den Advokatengewohnheiten nicht freimachen (Michelet). ›Sie wollen die Republik‹, sagte Couthon, ›aber sie wollen die Aristokratie.‹ Sie zeigten viel Empfindsamkeit, aber eine solche, sagte Robespierre, ›die fast ausschließlich die Feinde der Freiheit beklagte‹.

Das Volk war ihnen unangenehm; sie hatten Furcht vor ihm.Man muß die Memoiren von Buzot lesen, um den Haß und die Verachtung der Girondisten gegen das Volk kennenzulernen. Fortwährend stößt man da auf Sätze wie folgende: ›Paris, das heißt, die Septembermörder‹; man ist dort ›in den Schlamm dieser verderbten Stadt versunken‹; ›man mußte das Laster des Volks von Paris haben, um ihm zu gefallen‹ usw. Siehe Buzot, Mémoires sur la Révolution française, précédés d'un précis de sa vie . . . par M. Guadet (Paris 1828), S. 32, 45, 141 usw. Siehe auch den Brief von Pétion an Buzot vom 6. Februar 1792, veröffentlicht in den Révolutions de Paris, XI, S. 263, von dem auch Aulard Auszüge mitteilt.

In dem Augenblick, wo der Konvent zusammentrat, war man sich über den Abgrund, der die Girondisten von der Bergpartei trennte, noch nicht klar. Man sah nur einen persönlichen Streit zwischen Brissot und Robespierre. Frau Jullien zum Beispiel, ihrem Gefühl nach eine wahre Montagnardin, appellierte in ihren Briefen an die beiden Nebenbuhler, sie sollten ihrem brudermörderischen Streit ein Ende machen. Aber es war schon ein Kampf zwischen zwei entgegengesetzten Prinzipien: der Partei der Ordnung und der Partei der Revolution.

Das Volk liebte es, in einer Zeit des Kampfes jeden Konflikt in zwei Rivalen zu personifizieren, und später machen es dann die Historiker ebenso. Das ist kürzer, bequemer für die Unterhaltung und auch romanhafter und dramatischer. Darum wurde der Kampf zwischen diesen beiden Parteien oft als Zusammenstoß der ehrgeizigen Bestrebung zweier Männer, Brissots und Robespierres, dargestellt. Wie immer sind die beiden Helden, in denen das Volk den Konflikt personifiziert hat, gut gewählt. Sie sind typisch. Aber in Wirklichkeit war Robespierre nicht ein so prinzipieller Kämpfer für die Gleichheit, wie es der Berg nach dem Sturz der Girondisten gewesen ist. Er gehörte zur gemäßigten Gruppe. Im März und im Mai 1793 sah er ohne Zweifel ein, daß er, wenn er die Revolution zum siegreichen Ende führen wollte, sich nicht von denen trennen durfte, die Expropriationsmaßnahmen verlangten, und das tat er – was nicht hinderte, daß er später den linken Flügel, die Hébertisten, aufs Schafott schickte und die Enragés vernichten half. Brissot andererseits war nicht immer ein Ordnungsmann. Aber trotz diesen Nuancen personifizierten die beiden Männer die beiden Parteien sehr gut.

Ein Kampf auf Tod und Leben mußte sich mit Notwendigkeit zwischen der Partei der bürgerlichen Ordnung und der der Volksrevolution entspinnen. Die girondistische Partei, die zur Macht gelangt war, wollte, daß alles zur Ordnung zurückkehrte, daß die Revolution, da sie das Heft in den Händen hatten, keine revolutionären Mittel mehr gebrauchte. Keinen Aufruhr mehr auf den Straßen; alles sollte sich in Zukunft auf Grund der Anordnungen der Minister machen, die ein gefügiges Parlament ernannt hätte. Die Mitglieder der Bergpartei dagegen wollten, daß die Revolution zu Veränderungen führte, die die Lage in Frankreich tatsächlich umgestaltet hätten; die Lage der Bauern (mehr als zwei Drittel der Bevölkerung) und der städtischen Armen; Umwandlungen, die die Rückkehr zur monarchischen und feudalen Vergangenheit unmöglich machten.

Eines Tages, binnen einem oder zwei Jahren, würde die Revolution zur Ruhe kommen, das Volk würde erschöpft in seine Hütten und Löcher zurückkehren, die Emigranten kämen wieder, die Priester, die Adligen bekämen die Oberhand. Da war es nun nötig, daß sie in diesem Augenblick in Frankreich alles verändert fänden: den Grund und Boden in anderen Händen und schon getränkt von dem Schweiß des neuen Besitzers; und dieser Besitzer dürfte sich nicht als ein Eindringling vorkommen, sondern als einer, der das Recht hat, den Pflug über das Land gehen zu lassen und die Ernte heimzubringen. Ganz Frankreich in seinen Sitten und Gewohnheiten, in seiner Sprache sogar verändert, ein Land, wo sich jeder jedem ebenbürtig fühlte, wenn er nur den Pflug führte oder mit dem Grabscheit oder irgendeinem Handwerkzeug arbeitete. Um deswillen war es nötig, daß die Revolution fortging, selbst wenn sie über die Leichen derer, die das Volk zu seinen Vertretern erwählt und in den Konvent geschickt hatte, hinwegging. Das mußte mit Notwendigkeit ein Kampf auf Leben und Tod werden. Denn man darf nicht vergessen: so sehr auch die Girondisten Ordnungs- und Regierungsmenschen waren, hielten sie doch das Revolutionstribunal und die Guillotine für die wirksamsten Werkzeuge des Regierens.

Schon am 24. Oktober 1792, als Brissot sein erstes Pamphlet herausgab, in dem er einen Staatsstreich gegen ›die Störenfriede‹, ›die Anarchisten‹ und für Robespierre den ›tarpejischen Felsen‹ verlangte;›Drei Revolutionen waren notwendig, um Frankreich zu retten: die erste hat den Absolutismus beseitigt, die zweite hat das Königtum vernichtet, die dritte muß die Anarchie niederschlagen! und dieser dritten Revolution habe ich seit dem 11. August meine Feder und alle meine Kräfte gewidmet.‹ . . . (J. P. Brissot, député à la Convention Nationale, A tous les républicains de France, sur la Societé des Jacobins de Paris, Pamphlet vom 24. Oktober 1792.) schon an dem Tage (dem 29. Oktober), an dem Louvet seine Anklagerede hielt, in der er den Kopf Robespierres verlangte, hatten die Girondisten das Messer der Guillotine über den Köpfen ›der Gleichmacher, der Urheber der Unordnung, der Anarchisten‹ aufgehängt, die die Kühnheit hatten, sich auf die Seite des Volks von Paris und seiner revolutionären Kommune zu stellen.Louvet verbarg den wahren Sinn seiner ›Robespierride‹ durchaus nicht. Als er sah, daß der Streich, den er und seine Freunde beabsichtigt hatten, fehlgegangen war und der Konvent Robespierre nicht in Anklagezustand versetzt hatte, sagte er bei seiner Rückkehr zu seiner Frau Lodoiska: ›Wir müssen uns schon jetzt auf das Schafott oder die Verbannung gefaßt machen.‹ Er sagt es in seinen Memoiren (S. 74). Er merkte, daß die Waffe, die er gegen die Bergpartei gerichtet hatte, sich gegen ihn selbst kehrte.

Und seit diesem Tage hören die Girondisten nicht auf, den Versuch zu machen, die Mitglieder der Bergpartei unter die Guillotine zu bringen. Als man am 21. März 1793 die Niederlage Dumouriez' bei Neerwinden erfuhr und Marat den General des Verrats bezichtigte, hätten sie ihn im Konvent beinahe totgeschlagen; er wurde nur durch seine tapfere Kaltblütigkeit gerettet. Drei Wochen später (am 12. April) kommen sie auf den Vorwurf zurück und setzen es im Konvent durch, daß man Marat vor das Revolutionstribunal stellt. Und sechs Wochen später ist die Reihe an Hébert, dem Substituten der Kommune, an Varlet, dem sozialistischen Arbeiterführer, und anderen ›Anarchisten‹, die sie verhaften lassen, in der Hoffnung, sie aufs Schafott zu bringen. Kurz, es ist ein regelrechter Feldzug, um die vom Berg aus dem Konvent zu entfernen, sie vom ›tarpejischen Felsen zu stürzen‹.

Überall organisieren die Girondisten gegenrevolutionäre Ausschüsse; sie sorgen dafür, daß der Konvent unausgesetzt mit Petitionen überschwemmt wurde, deren Unterzeichner sich ›Freunde der Gesetze und der Freiheit‹ nannten – man weiß heutzutage, was das heißt! Sie schrieben Briefe voller Gift und Galle gegen den Berg und hauptsächlich gegen die revolutionäre Bevölkerung von Paris in die Provinz. Und während die vom Konvent Beauftragten all ihre Kraft anwenden, um die Invasion zu vertreiben und das Volk durch Anwendung gleichheitlicher Maßnahmen zur Erhebung zu bringen, widersetzen sich die Girondisten diesen Bemühungen überall durch ihre Sendschreiben. Sie gehen sogar so weit, daß sie die Einholung der erforderlichen Mitteilungen über die Güter der Emigranten verhindern.

Schon vor der Verhaftung Héberts führt Brissot in seinem Patriote français einen leidenschaftlichen Feldzug gegen die Revolutionäre. Die Girondisten bestehen darauf, die revolutionäre Kommune von Paris solle aufgelöst werden; sie gehen sogar so weit, die Auflösung des Konvents und die Wahl einer neuen Versammlung zu verlangen, der niemand von den bisherigen Mitgliedern angehören dürfe; und sie ernennen schließlich den Zwölferausschuß, der auf den Augenblick für einen Staatsstreich lauert, mit Hilfe dessen man die Bergpartei aufs Schafott bringen wollte.


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