Ulrich Hegner
Saly's Revolutionstage
Ulrich Hegner

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Die Zuschrift wurde nun, wie man wohl denken kann, einmüthig gebilliget, denn schon der modische Eingang »das Vaterland ist in Gefahr« hatte um seiner Neuheit willen einen kräftigen Reiz für den großen Haufen der einträchtigen Brüder. Eines nur konnte ich nicht erklären, wie der handgreiflichen Winke aus Paris und Mengaud's Ränken ungeachtet, alle, selbst meine Freunde, versichern und sich noch daraus zu gut thun konnten: Die Revoluzion dieses Kantons werde ohne fremden Einfluß geschehen. Was verstehen denn diese Leute unter Einfluß? Wenn in unserm Dorfe des Morgens frühe ein gewisser Mann in ein gewisses Horn bläst, und gewisse Geschöpfe ihm 130 freudig nachspringen oder traulich nachwatscheln, so denken diese vielleicht auch an keinen Einfluß; aber sie irren sich! Der Mann mit dem Horn vergibt sein Recht den ganzen Tag nicht.

Um wegzukommen nahm ich die Gelegenheit wahr, mich bey Q. und dem Freunde zu verabschieden, und sie zu bitten, mir die Antwort nach Meilen auf morgen bereit zu halten.

Sie wollten mir keine geben; ich sollte dort nur erzählen, was ich hier gesehen und gehört habe, so werden die Bundesbrüder schon ihre Maßregeln darnach nehmen können. – Da ich aber auf einer schriftlichen Antwort beharrte, und ihnen vorstellte, wie Briefe von Numero Eins immer schmeichelhaft für Numero Zwey seyen, so wurde mir ein Gegenschreiben auf morgen früh versprochen.



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