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Neuntes Kapitel

Was das Leben sei, was der Frevel an diesem Leben sei, und wie es einem solchen Frevler ergehen werde

Der Bub ward plötzlich krank, das heißt, man ward eine Krankheit plötzlich inne, welche sich bereits angekündigt hatte, aber nicht bemerkt worden war. Er war heiser gewesen und kriegte dazu einen Husten, welcher akkurat dem Bellen eines jungen Hundes glich. Der Bube lief herum, wie er wollte, barfuß oder in Schuh und Strümpfen, trank Wasser, wenn er wollte, und Kaffee, sobald er wünschte, aber was er nicht wollte, das tat er nicht, und was ihm nicht schmeckte, das nahm er nicht. So wollte er nicht in der Stube bleiben zu rechter Zeit, noch viel weniger Melissentee trinken, als Anne Bäbi ihm anbot, und Anne Bäbi drang nicht in ihn. Es sei ein arm King, sagte es, und es mache ihm den größten Kummer, wenn es krank werden sollte, es chönn ke Züg näh.

Das ist ein Übel, welches auf dem Lande manches Leben kostet, es ist da eine Meisterlosigkeit, von der man sich keinen Begriff macht, eine Meisterlosigkeit, die nicht nur nicht isset, was einem nicht eben gut dünkt, sondern eine Menge Dinge geradezu von der Hand weiset, ohne sie nur zu kosten. Es gibt dere Schlärpli von Jungfräuli, die kein Gemüse essen mögen, keine gewöhnliche Speise, keine Erdäpfel mehr, aber Tag und Nacht ihre Meisterleute bestehlen, um ihrer Schmäderfräßigkeit zu frönen, und wenn man einem solchen Schlärpli nur Kamillentee beibringen will, so tut es, daß man es in einen Notstall bringen müßte, wenn man ihm einen Tropfen beibringen wollte. Diese Meisterlosigkeit kömmt bei Armen rein aus Neid und Gelüsten, um Reichen oder Meisterleuten mehr abzufressen. «Ih wett e Narr sy u das fresse», heißt es, «wenn ih dere cha ha», und wenn man auch an fetten Speisen erworgen müßte, so ein Ding täte eher mehr daran als minder, nur um dem Meister nicht etwas zu ersparen. Bei Reichern kömmt sie teils davon her, daß man ein Kind nicht zwängen will, zum Teil, weil es schon lernen werde, zu brauchen, was ihm gut sei, wenn es zum Verstand käme, u mi wells de nit uf em Gwüsse ha, wes sterbe sött, u de gang ga chlage, wie mes plaget heyg, u was es heyg müsse fresse, wo me doch anger Sache gnue gha hätt.

Eine andere und Hauptursache liegt in der Unklugheit, dem Kinde einen Gedanken, eine Idee, wie man zu sagen pflegt, beizubringen, welche ihm von selbst nicht gekommen wäre. Wenn man mit Kindern wandelt, so braucht man nur zu fragen: «Seid ihr müde?» so wird auf der Stelle das eine oder das andere Kind Müdigkeit fühlen, an die es vorher nicht gedacht hatte. Fragt eine zärtliche Mutter ihre Kinder oft: «Fehlt dir was? «Wo hets, mys Schätzli? Wo tuts dr weh?» so wird sie gewiß Kinder haben, denen sehr viel fehlt, die jedenfalls immer zu gelegener Zeit über ein Übel zu klagen haben werden. Nun hat man das große Ungeschick, meistenteils dem Kinde die Meinung beizubringen, es könne ke Züg näh. Erst erzählt man selbst, man könne kene näh, dann verhandelt man mit dem Arzt vor den Kindern, ob eins nehmen könne oder nicht, mi wüß es nit, mi zwyfli, aber mi well probiere. So bringt man dem Kind zwei Gedanken auf einmal bei: erstens, dr Züg sei bös zu nehmen, und zweitens, wenn man nicht wolle, so zwäng man einen nicht. Natürlich nimmt ihn das Kind nun nicht, man hat ihm das Vorurteil selbst beigebracht, und wenn einmal ein Vorurteil da ist, warum sollte es im Kinde weniger mächtig sein als im erwachsenen Menschen?

So auf alle Weise hatte man es mit dem Bübchen getrieben, darum wollte es auch Anne Bäbis Melissentee nicht. Aber etwas gehen mußte doch, das sah man wohl, die Anfälle wurden heftiger, das Kind bekam Ängstigungen, daß es den Seinigen den Angstschweiß auf die Stirne trieb. Nun wußte man nicht recht, wo Hülfe suchen, Anne Bäbi hatte zu niemand Zutrauen; da wußte endlich Mädi Rat.

Mädi hielt sich zeitenweis, gleichsam zur Abwechslung, für krank; es fehle ihm für und für, und ke gsungi Stung heyg es meh, sagte es; bald war das Übel mehr oben, bald mehr unten, aber z'grechtem öppe weg ging es nie. Es dokterte beständig, in irgendeinem Guggeli war fast immer ein Hafen für ihns zweg, bald mit derlei Trank und mit anderlei, und des Dökterlens war kein Ende, aber nichts wollte helfen auf die Längi. Wohl besserte es ihm allemal, wenn es von einem neuen Doktor ein neues Trank hatte, und diese wechselte es öfterer als im Winter seine Strümpfe, deren es nur zwei Paare hatte, das mindere für vor dem neuen Jahre, das bessere für nach demselben. Es hatte in einem Winter oft von Vieren Zeug und war allemal zuerst voll Freude, aber bald kams ihm vor, als sei es wieder im alten, und so zUnnutz wolle es bei einem sellige Möff und Gstabi sein Geldli nicht verdoktern; der begehre es nur desumezzieh, es merks wohl, aber sellig sött me bi de Beine ufhäyche, die Schyßhüng.

Von Doktor zu Doktor war es zu einem geraten, der war jetzt der rechte. Zu dem hatte es unbedingtes Zutrauen, der chönn meh als all anger zämegno, sagte es, un es glaub, wenn es zu rechter Zyt zu dem cho wär, es hätt ihm no us em Fundament chönne gholfe werde, aber der könne auch mehr als Brot essen u wüß meh as öppe e angere Mönsch u bsungerbar eine, däs ume us de Büchere nehm u drzu no müß dr Spiegel bruche, won er doch ume ebe halb gsehy. Der hatte allerdings als Hauptbuch das Vorgeben, er sehe die verborgenen Übel in reinem Wasser in einer weißen Flasche auf wunderbare Weise. Er brauchte eben auch wieder den Schein des Überirdischen, so gut wie der Doktor im Emdtal bei Frutigen, der den Weibern die Hand auf die Brust legte und mit ihnen betete, oder wenn man ihn um Rat frug für einen Kranken im Emmental, ein Fernrohr nahm und kaltblütig nach der Himmelsgegend hinsah, wo das Emmental lag, um zu ergründen, ob der Patient den Glauben hätte oder nicht. Und die Leute sahen solchen Manövers auf das gläubigste zu.

Zu solchen Wunderärzten kommen die meisten Leute und alle die, welche aus der Ferne sind, nicht in Krankheiten, die sich rasch entwickeln, schnell zu Ende gehen, sondern fast immer mit eingewurzelten oder eingebildeten Übeln. Es kommen Leute mit verglimmendem Lebensfunken, welchen jede neue Hoffnung zu längerem Leben in ihr Lämpchen ein Tropfe Öl ist, und jeder neue Doktor wirket als wie ein solcher Tropf; sie fühlen Besserung, und alle Menschen posaunen diese Besserung aus und sagen, der komme gewiß noch zweg, sie hätten es nicht geglaubt. Es kommen Menschen mit beschwertem Unterleibe und schweren Gedanken, denen Bewegung wohltut und jede veränderte Richtung der Gedanken; so erleichtert jeder neue Arzt ihnen den Stuhlgang, auch wenn er ihnen noch nichts gegeben hat, sie bloß noch gekommen sind, ihn anzusehen. Es kommen zu ihnen die lebersüchtigen Mädchen, die meinen, es fehle ihnen auf dem Herz, und die Frauen mit den Nerven und die, denen es blöd ist, sie wissen nicht recht, ob im Kopf oder im Magen, und die, denen das Alter kömmt, und die doch jung bleiben möchten, und die, denen die alten Sünden Molest machen, die sich nicht verleugnen und vergessen lassen, und die mit alten Schäden, bösen Beinen, verrosteten Hautkrankheiten sonder Zahl.

Diesen allen ist nicht zu helfen auf die Dauer oder höchstens durch eine lange, sorgfältige Kur, welcher sich selten ein Mensch unterwirft, wenigstens auf dem Lande nicht; sie können nur erleichtert werden, und die größten Erleichterungen sind die, welche sie sich einbilden, welche in erregter Hoffnung bestehen. Vielleicht heilt hier und da ein Quacksalber einen alten Schaden scheinbar, aber zum größten Schaden der Kranken, jedoch zu seinem eigenen großen Ruhm, und was will er mehr! Denn nun wird die ganze Welt vollposaunet, wie man jahrelang umsonst gedoktert, und wie der und der einen nun radikal kuriert hätte. Wenn dann das Übel an einem andern Orte ausbricht, so bleibt doch der Ruhm der Heilung, oder wenn der böse Ausfluß sich auf die innern Teile wirft, auf die Lunge zum Beispiel oder sonst wohin, so denkt kein Mensch daran, wer das gemacht, und wer schuld an dem dadurch erfolgten Tode ist. Das sind die zahllosen hülfesuchenden Scharen, welche besonders die Wunderärzte besuchen, und denen diese Ruhm und Preis zu verdanken haben.

Unter diese Scharen gehörte auch Mädi, das hiehin und dorthin lief, dem aber auf länger keiner helfen konnte; was ihm fehlte, konnte keiner ihm geben. Aber noch keiner hatte es ihm so getroffen wie dieser, von dem die Rede ist, es war aber von den schlimmsten einer. Derselbe verstund sich auch etwas, wie man sagt, aufs Schatzgraben oder aufs Geldbeten. Es gibt nämlich Leute, welche glauben, das Gebet sei gleichsam ein Zauberschlüssel, mit welchem man alles aufschließen, eine Macht, mit welcher man alles bezwingen könne, was man wolle; so könne man mit Beten Geld aus dem Boden zwingen, Geld in einem Schaft vervielfältigen. Wäre eine kommode Sache besonders für faule Leute, und würde beten lernen noch Mancher, welcher es verlernt hat.

Der sah die Krankheiten also in einer Flasche, jedoch nur die Krankheiten derer, welche ferne wohnten, denen in der Nähe sagte er es unverhohlen, was mit der Flasche sei, und daß er dieses nur tue des Glaubens wegen, vo wege wege der Gschickti kämen die Leute nicht zu ihm. Der kannte Leute von Mädis Schlag vortrefflich und sah für sie in der Flasche die merkwürdigsten Sachen. Dem Mädi sagte er, seine Übel kämen vom vielen Plären und Vrdruß, es sei gerade, wie wenn ihm ein roter Schneck übers Herz schnaagge, es sei ganz schlieferig drvo, das muß me luege z'süfere, und dann wolle ihm neuis wachse auf der rechten Seite; was es sei, könne er noch nicht recht sehen, es sei fast wie eine Krebsschere, und wenn es eine solche gebe, so sei es bös, aber vielleicht könne er davor sein, an Fleiß solle es nicht fehlen, aber es müsse dr Glaube recht zu ihm fassen. Mädi war ganz erstaunt über diese Kunde und sagte, akkurat so sei es ihm, so ganz kalt und gschlieferig übers Herz, u rechts duechs, es chlemms mängist so wunderlich, un es muß so sy, e Vrdruß heyg es usgstange, es angers hätts töt, u all Tag heyg es früsche, es duechs mängist, es sött zmitts abenangere fahre. Zu diesem nun hatte es Glauben und brauchte ihn länger als die andern, und der wußte die Krebsschere wachsen und abnehmen zu lassen auf eine Weise, daß der Glaube immer mehr wuchs.

Als nun der Bube so heftig krank ward, dem Ersticken so nahe kam, so brachte ihn Mädi in Vorschlag. Anne Bäbi in seiner Angst hatte nur die Einwendung: «Er nimmt ja ke Züg.» «Wohl, dä Züg, wo dä git, dä nimmt er, das weiß ih», sagte Mädi, «das isch nit Züg, wie se öppe die Angere gä, das ist ganz angere.» «He nu so de!» sagte Anne Bäbi. Mädi lief, brachte Zeug, ein süßes Säftchen wars. Der Knabe nahm es allerdings und gerne und forderte selbst davon. Da ward auch Anne Bäbis Glaube an den Doktor unumstößlich. Aber bessern wollte es nicht, das Röcheln, die Angst nahm zu.

Sonderbar war es, wie der Knabe jetzt besonders nach der Mutter verlangte, und wenn schon Anne Bäbi ihn hielt, wenigstens eine Hand mußte Meyeli ihm nehmen, und wenn es nicht da war, hafteten seine Augen sonder Unterlaß auf der Türe, und wenn Meyeli wieder eintrat, streckte er alsobald sein Händchen aus und zog die Mutter zu sich heran. Es war, als walle in ihm die rechte Liebe wieder auf, als wolle er in voller Fülle der Mutter geben, was es so lange ihr entzogen hatte. Es wollte auch Meyeli fast zerreißen, dieses weiche Wesen, dieses Suchen des Mutterherzens, dazu die Ängsten des Kindes, die Hoffnungslosigkeit des Zustandes, die Unmöglichkeit, etwas zur Linderung beizutragen. Es konnte nicht einmal bei ihm sein, wie es wollte; Anne Bäbi war da, war fast sinnlos, nahm an nichts teil, daher alle dessen Geschäfte Meyeli auffielen.

Meyeli meinte, da der Züg nicht anschlüge, obs nicht gut wäre, zu einem andern Doktor zu gehen. Aber Anne Bäbi und Mädi fuhren über ihns her, daß es schweigen mußte. «Gsehst nit», sagten sie, «wie er dä Züg nimmt, u wenn dä ihm nit wohltät, er nähmt ne nit so; er nimmt ja sust ke Züg, u was hulf e angere Dokter, wenn er de dr Züg nit wett!» Aber der arme Knabe nahm das zweite Säftchen nicht zu Ende, er starb Anne Bäbi in den Armen, und solange seine Augen sehen konnten, sahen sie innig zur Mutter hin, als ob sie sagen wollten: «O Mutterli, Mutterli, hilf mr!» und seine Hand blieb in Meyelis Hand, und es war, als ob sie alleine warm wäre und lebendig. Das arme Kind war am Krupp, an der Bräune oder meinethalb an einem entzündlichen Halsweh gestorben, jedenfalls an einem Übel, gegen welches ein Säftchen, und sei es aus Rosenhonig oder gar noch aus besserm, nichts hilft; da müssen ganz andere Mittel und zu rechter Zeit herbei, wenn so ein arm Kind von einem dieser Übel gerettet werden soll.

Denn das ist eben bei Quacksalbern der gefährlichste Punkt, daß die einen von ihnen wohl heftige Mittel haben, Merkurialsalben, Pulver und so weiter, aber dieselben fast ohne Unterschied anwenden in allen Krankheiten und bei allen Menschen, Kindern und Erwachsenen, andere dagegen, besonders die, welche gebüßt worden sind einzelner bekannt gewordener handgreiflicher Fälle wegen, starker Mittel sich enthalten und nur lavieren, wie man sagt, das heißt Mittel geben, die wenig schaden und nicht viel nützen, allerlei unschuldige Kräuter zu einem unschuldigen Trank oder noch unschuldigere Säftlein von Himbeeren, Honig, Eibisch. Das ist vortrefflich bei all den Personen, die selbst es fast nicht wissen, fehlt es ihnen hinten oder vornen, die das ganze Jahr doktern und doch nie zur Gesundheit kommen. Sind es ja sehr geschickte Ärzte, die solchen Personen Pillen verschreiben von klarem Brot, aber mit etwas angestrichen, ja selbst sie vergolden lassen, oder auch bei Übeln, welche von selbst und ohne Mittel bessern würden, welche Übel freilich der natürliche Mensch nicht kennt, sondern nur der Arzt.

Aber wie verderblich solche unkräftige Mittel sein müssen in raschen, starken Krankheitsanfällen, wo schnell dem Fortgang der Krankheit der Fuß vorgehalten, die Entzündung gehemmt, der Andrang des Blutes abgeleitet werden muß, sieht jedes Kind ein. Das ist gerade, als wenn man ein Haus, welches zu brennen anfängt, mit dem Einfüchtbeseli oder einem Weihwedel, und wär es selbst ein Missionswedel, löschen wollte. Das ist daher ein Punkt, wo Quacksalber am gefährlichsten werden; ein gewisser Instinkt hält aber viele Leute, die sonst öfters mit ihnen verkehren, in solchen Fällen ab, sie zu suchen; «da muß doch däych e rechte Dokter zueche», sagen sie.

Indessen geschieht es doch und namentlich bei Kinderkrankheiten, bei der Ruhr zum Beispiel und beim Krupp, der Brüni; da ließen sich traurige Exempel erzählen. Der Quacksalber gibt sein Säftlein, aber da er nicht selbst zum Kranken geht, da er überhaupt wenige Krankheiten kennt, und namentlich den Krupp nicht, weder im allgemeinen noch in seinen eigentümlichen Entwicklungsstufen, so setzt er nicht Blutsauger an, gibt nicht Brechmittel, noch weniger Quecksilber, und wenn er es geben würde, so würde er es zur unrechten Zeit geben und nicht in gehörigem Maße. Die Krankheit hat daher ihren ungehinderten Fortgang und nimmt ihr üblich Ende. Überhaupt wird auf dem Lande auf diese Krankheit viel zu wenig Obacht genommen, Heiserkeit nicht geachtet, so wenig als der rauhe, gebellartige Husten; man tut oft gar nicht dazu, nimmt sie auch für sogenannte Giechti, oder doch zumeist zu spät.

Und wo man zu spät dazutut, da wird auch der gewissenhafte Arzt mit den besten Mitteln der Krankheit nicht Meister, so wenig als man gegen ein Haus, das in vollem Brande ist, mit zwanzig Feuerspritzen mehr etwas ausrichtet, während man ganz von Anfang mit einer einzigen es hätte löschen können. So stirbt so manches liebe Kind, und so manches Mutterauge weinet, und ein heißes Zuckerwasser alsobald und den Arzt so schnell als möglich hätten den Tod verjagt, dem Mutterherzen den Schmerz erspart. Wenn es zu Grabe läutet und Einer fraget: «Wen begräbt man heute?» so antwortet vielleicht der Andere: «Ume es King», und ein vorübergehend Bettelweib setzt bei: «Ih bi doch der ungfelligist Hung, ha scho siebni, un alli Jahr no eis, u sterbe wott i Gottsname kes.»

«Ume es King!» ist bald gesagt, aber wer es sagt, weiß nicht, was er sagt.

«Ume es King.» Und weiß wer, was ein Kind ist, und was ein Kind birgt? Das Kind ist ein Neujahrstag, und der Neujahrstag trägt ein ganzes Jahr in seinem Schoße; ein Kind ist ein Rätsel, und in diesem Rätsel liegt vielleicht der Stein der Weisen. Ein Kind ist unendlich mehr als ein Mann, um den Mann sind bereits die Schranken seiner Beschränktheit gezogen und ziehen alle Tage sich enger; ums Kind liegen noch keine Schranken, der glücklichen Mutter ist der Traum erlaubt, es werde das All umfassen, über alle Sterbliche ragen, über die Endlichkeit hinaus in den Himmel hinein. Was groß war auf Erden, war ume es King, ume es King war unser Heiland, und was wären wir ohne dieses King! Ume es King war jeder Held auf Erden, jeder Mann Gottes, jeder Wohltäter der Menschheit.

Darum sind alle Kinder uns geheimnisvolle Gaben Gottes; welche Kraft die Schale birgt, wissen wir nicht, was aus dem Heiligtum der Seele heraustreten kann, wenn die rechte Stunde kömmt, das kennen wir nicht. So bedeutsam soll jedem jedes Kind sein, und was der Leichtfertige ume es King nannte, hatte das vielleicht nicht schon seinen bestimmten Wert, seine große Bedeutung, war der Schatz einer Familie, die Ampel eines Hauses, einer Mutter Hoffnung, zweier alten Leutchen einzige Freude? Sein Tod, ist er vielleicht ein Spalt in ihre Herzen, der Räuber ihres Friedens, des Schmerzens schwarzer, nie versiegender Quell?

Es ist auf Erden gar manches Haus, und alle darin können sterben, ume das King nicht; der Schmerz um jedes würde vergehen, den Schmerz ums King nähmten alle mit sich ins Grab. Und wenn jetzt ein schwarzer Schmerz in manchem Herzen wohnet, die Herzen Brandstätten verzehrter Freuden sind, Brandstätten, auf denen keine Pflanze wächst, kein Gebäude mehr stehen will, bis sie der Tod verschlingt, und ich müßte mir vorwerfen, ich sei Brandstifter und Mordbrenner, sei die Schuld, daß das Leben zerstört sei und diesen Herzen alle Freude verlodert, ich hätte den Tod herbeigezogen, des Kindes Leben schlecht gewahret! Ich müßte mir einbilden, in den finstern Herzen wälzten sich zornige Gedanken, und durch die verweinten Augen hindurch blitzten Vorwürfe: «Du trägst die Schuld, du warest Wächter, wardst Verräter, ließest den Feind ins anvertraute Heiligtum!» Ich müßte solches sehen, müßte mir vorwerfen, zu solcher Schuldgebung sei ein Grund, es möge ein Recht sein in der Anklage, und doch hätte ich das Meine getan, hätte mit allem menschlichen Fleiße die Kräfte und Krankheiten des Menschen, die Kräfte und Stoffe der Natur zu ergründen versucht, hätte Jahre dem Werke geopfert, meiner Jugend besten Teil, und hätte dann mit Sorgsamkeit die Kunst geübt, mit Nachdenken die Krankheit geprüft, die Heilmittel gewählt, hätte alles getan, was mir möglich war und doch mich geirrt und doch falsch gegriffen, das Leben nicht gehalten, das zu retten gewesen wäre. Wenn ich Arzt wäre, (und welchem Arzte geht es nicht so, und wer liest im Herzen der wahren Ärzte die innere Angst und den innern Jammer, die Trostlosigkeiten und die Wehmut und den Überdruß!) ich würde allemal erbeben, wenn man zu einem Kranken mich rufen würde, es würde mir allemal sein, als gäbte man mir ein Rätsel aufzulösen, und an dessen Auflösung hinge Tod und Leben, und je mehr ich dächte, desto weniger fiele mir bei, und wie grinsende Rätsel würden die Kranken an meinem Bette stehen, und die Toten würden gezogen kommen, mir zeigen meine Irrtümer, meine falschen Auflösungen, würden der Kranken spotten, die mir glaubten, würden das Leben von mir fordern, um das ich sie betrogen. Ein Leben hatten sie in meine Hand gelegt, es mir anvertraut, und unter meinen Händen erlosch es, sie erhielten es nicht wieder. Ein Leben ist kein Licht, ein Licht kann ich wieder anzünden; das Leben ist eine Flamme Gottes, einmal läßt er sie auch brennen auf Erden, dann nicht wieder. Das Leben ist der Einsatz, den ich von Gott erhalten, den Himmel mit ihm zu gewinnen, es ist der Raum, in welchem ich die Schätze zu pflanzen und zu sammeln habe, welche die Diebe nicht stehlen, die Motten nicht fressen, es ist die Zeit, während welcher ich dieser Welt mein Zeichen aufdrücken, das ein Sandkorn werden soll zu der Stufe, auf welcher das kommende Geschlecht höher steigt. Das Leben ist das höchste Gut des Menschen, das er selbst unter all seinen vergänglichen Gütern am wenigsten verschleudern darf.

Der Staat ist eine Verbrüderung zum Schutze der Güter, ist eine aufgestellte Wache, welche hemmen soll jede Beeinträchtigung dieser Güter, aber auch mutwillige Verschleuderung, ist eine väterliche Pflege, die dafür sorget, daß den Unmündigen (und es gibt zweier Gattig) kein Gut vorenthalten, kein Gut angetastet, aber auch keines von ihnen verleichtsinnigt, Betrügerhände nicht über sie mächtig werden können. Dafür ist der Staat da, sonst ist er für nichts da. Regenten hat man nicht etwa, wie ein englischer Narr Pferde hat zum Luxus oder eine alte Jumpfere Katzen oder Hunde ebenfalls zum Jux, die noch dazu zuweilen recht bissig und giftig sind, die kleine strube Katzen und die halbe noch rüdig dazu. Die Narrheit heutiger Theorien, welche den Staat zu nichts machen als einem großen Kaffeehaus, der für nichts da ist, als an einigen halbverrückten Zeitungen Bildung zu lernen und sich im Räsonieren zu üben, ahnete man nicht, als man Staaten in Wirklichkeit und nicht en théorie stiftete und ordnete.

Von daher geprüft und von kompetenter Behörde nicht nur fähig gefunden, sondern verpflichtet, zu gehen und zu helfen jedem, der mich begehrte, meiner bedürftig sei, wärs mir so schwer übers Herz, wenn hintendrein mir das Werweisen käme und das Bangen, es sei unter meiner Hand ein Leben erloschen, eine Aufgabe nicht erfüllt worden, ein Zweck nicht erreicht, und bsunderbar wenns ume ein Kind gewesen, das noch gar nichts erreicht, noch gar nichts geworden, oder ein Hausvater, der so bedeutungsvoll im Staate sich gestellt, oder eine Mutter, im Staate so hoffnungsreich.

Und wie wäre es mir erst dann, wenn ich keinen Beruf zum Heilen hätte, nichts wüßte von der Natur und ihren Stoffen, dem Menschen und seinen Kräften, von den Krankheitsformen und Krankheitszeichen; wenn ich nichts hätte als ein Maul zum Reden und Lügen, einige Papiersäcke voll Kräuter, einige alte Töpfe voll Salben und einige alte Bücher zum Zeigen; wenn ich ein Blinder wäre und aus Säcken und Töpfen aufs ungefähr austeilte, bald Salben, bald Kräuter, unbekümmert um Leben und Tod mich mit dem Spruche tröstend, der Herr werde es schon machen, und wen er gesund oder tot wolle, der werde das eine oder das andere mit und ohne Salben und Kräuter; wie wäre es mir, wenn ich in diesem Sinne handelte freventlich? Und dieses heillose Handeln wäre mir verboten obrigkeitlich, weil es ein heillos Spielen mit Leben sei, der kostbaren Flamme von Gott, dem höchsten irdischen Gute, und ich führe doch fort und hantierte an dem Leben herum, lockte die Menschen von den Verständigen weg mir, dem Betrüger, zu, und Leben um Leben erlöschte, und für jedes Leben hätte ich ein Blutgeld empfangen, selten dreißig Silberlinge, oft nicht dreißig Kreuzer, die ich bald an Schnaps gewendet, bald an ein neu Häuschen oder ein gelegen Ackerstück, und hätte so gelebt, verstockt, voll Betrug und voll Lust, müßte mir am Ende das Gewissen nicht aufspringen und eine Angst über mich kommen, eine Angst, wie die eine war, welche den Kain flüchtig über die Erde jagte? Müßte es mir nicht sein, als wäre jedes Schnapsglas weiß gewordenes Menschenblut, Blut von denen, welche unter meinen Händen weiß wie der Tod geworden?

Und wenn nachts die Wände girren an meinem Häuschen, muß es mir nicht tönen wie Röcheln und Todesseufzen? Und wenn ich auf dem Äckerlein Korn schneide, muß mir nicht jeder Kornhalm vorkommen, als wäre er ein Finger, den ein durch mich Getöteter hervorstrecke aus dem Grabe, mir winke: «Du, warte nur, wie du den Halm schneidest, hast du mich geschnitten, hast du viele geschnitten, aber du, warte nur, wir harren der Auferstehung, dann kömmt die Rechnung über die Leben, die da unten liegen!»

Und wenn ich mein Äckerlein mäste und alle Jahr das Korn dichter steht, kann ich mich freuen daran, muß es mir nicht vorkommen, als haben die drohenden Finger sich gemehret, als sei so manches Leben mehr in Rechnung gekommen als Halme mehr auf dem Acker stehen? Und wäre die Rinde um mein Gewissen auch hart wie ein Felsenstück, vermöchte ich kaltblütig meinen Schnaps zu trinken, ruhig mein Korn zu schneiden, so ist doch mein Leben kein Fels, und wenn das Leben bricht, springt auch das Gewissen auf, und vor Augen steht, wie man gehandelt hat bei Leibesleben, sonder alle Täuschung. Und wenn dann die Leben vor mich treten, die ich gebrochen, Gott die Tränen mir vorrechnet, die um meinetwillen geflossen, was will ich da vorschützen, was machen, dem Zorne Gottes, dem höllischen Feuer zu entrinnen?

Darf ich da vor Gott auf den Geist mich berufen, der mich getrieben und erleuchtet? Oh, ich weiß zu gut, daß es ein Lügengeist war, ein Vorwand, ein Blendwerk für die Menschen. Soll ich dem Gott, der alles weiß, sagen, die Menschen hätten mich gezwungen? Er weiß zu gut, wie ich sie gelockt mit Lügen und Verleumden. Soll ich sagen, jeder Wurm bedürfe der Speise und müsse sehen, wie er sie gewinne, geschweige dann der Mensch, der noch Kleider bedürfe und aller Gattig sonst, und Gott wisse am besten, wie das Leben schwer zu erhalten sei?

Das wäre eine Rede, wie unvernünftige Menschen sie oft brauchen, wie sie aber wohl keiner je vor Gott wagen wird. Kann nicht ebenso der Räuber, der Mörder, der Betrüger, der Meineidige sprechen, und ist der Gewinn des Lebens auf unrechtmäßige Weise erlaubt? «Warum handeltest du nicht mit etwas Erlaubtem», würde mir zur Antwort werden, «mit Schwamm oder Schwefelhölzern, warum mit Leben, die ich dir nicht anvertraute, aber jetzt aus deiner Hand sie fordere? Es war deine Faulheit, dein Stolz, warum du das tatest, es ging dir ringer, und vornehmer schien dir das Handwerk, und gottvergessen genug wärest du, es zu ergreifen.» Und wenn es mir in Sinn kommen wollte, zu sagen, das Doktern sei nicht verboten in der Heiligen Schrift, und das seien nur Menschenneid und Satzungen, welche es mir verboten hätten, so würde ich erinnert werden, daß man Untertan sein solle der Obrigkeit, die Gewalt über einem habe, dieweil Gott durch ihre Hand uns regieren wolle, und daß, wenn diese Ordnung nicht wäre, es auf der Welt nicht auszuhalten wäre, und wer diese Ordnung breche, Gottes Gnade verscherze, und warum? Weil ihm das Linsengericht lieber ist als die Kindschaft.

Aber wie der arme Sünder an jedem Ast sich hält und auch Kain, als Gott ihn zur Rede stellte, antwortete: «Soll ich meines Bruders Hüter sein?» wird der, welcher verstockt geblieben bis in den Tod, die Zerknirschung von sich wehren, in neuen Ausflüchten seine Rettung suchen; wer frech gewesen in seinem ganzen Leben, mit Frechheit manchen Sieg gewonnen, wird auch frech vor Gott noch sein, wird der Frechheit Macht, welche ihm die Menschen untertan gemacht, an unserm Herrgott selbst noch versuchen. Er wird sagen: «Ich habe nicht alleine getötet, Ärzte haben es auch getan und noch mehr als ich; bin ich schuldig, so sind sie in gleicher Verdammnis.»

Da ists mir aber, wenn ich solches gesprochen hätte, als fühlte ich bereits des Herrn Zornesflamme brennen auf meiner Seele, als hörte ich die gewaltige Stimme, vor welcher kein Trug besteht, weder Selbstbetrug noch Betrug Anderer, als donnere diese Stimme mir zu: «Schweige und gehe hin! Irren ist menschlich, kein Sterblicher ist frei davon! Erlöschen Leben unter des Arztes Händen, und war er treu dabei, so fällt keine Schuld auf ihn, denn mehr als daß einer treu sei, fordere ich nicht, es wäre grausam, mehr zu fordern als die rechte Berufung und die Treue, die vor mir besteht. Nur wo Untreue ist, da wartet auch ein Gericht. Du aber warest ein Unberufener, hattest weder den Ruf von mir noch meiner Obrigkeit; der Geist, von dem du redetest, war ein erlogener Geist, Lügner und Heuchler warest du. Du hast dich an die Leben gedrängt wie ein Verleumder an die Ehre des Nächsten, wie ein Dieb an dessen Schätze, hast gefrevelt gegen die Ordnung, welche von mir kömmt, warest auch untreu, hast die Flamme nicht gehütet mit eigenem Auge, sie gehalten mit eigener Hand, hast aufs Geratewohl hineingeblasen und mit verschlossenen Augen. Du wußtest es, aber es kümmerte dich nicht, daß blindes Blasen ein Licht zehnmal löscht, ehe es einmal anbrennt eine glimmende Flamme. Unberufener, Ungetreuer, schweig und geh!»

So tönte es mir mein Lebtag in den Ohren, wachend und schlafend, mein ganzes Leben fort und fort, wenn einmal ein Leben unter meinen Händen erloschen wäre, an dessen Heilung ich unberufen Hand gelegt. Und wenn hundert Häuser durch meine Schuld verbrannt wären, sie quälten mich weniger als das eine Leben, denn ich wüßte, da wäre keine Entschuldigung. Wie die falschen Propheten verflucht waren, so falle noch jetzt dem Fluche anheim, der für etwas sich ausgibt, und er ist es nicht, das wüßte ich. Und wie das nicht alle wissen und fassen, begreife ich nicht. Aber wie dem, der absichtlich und mutwillig auf bösen Wegen geht, die Augen gehalten sind, die Mahnungen an sein Gewissen ausbleiben, so geschieht es auch hier. Der Arzt, der in die Häuser geht, die Kranken besucht, der sieht alle Tage, was ein Leben wert ist. Er sieht, wie Kinder um einen Vater beben, wie der Vater für die Mutter betet, wie Eltern trostlos an ihres Kindes Wiege stehen. Und wenn er zur Leiche kömmt, so hört er den lauten Jammer, sieht die stillen Tränen, wie der Gram sich bohrt in der Witwe Züge, der Kummer sich legt auf des Vaters Gesicht, wie das Bewußtsein des Verlassenseins herzzereißend aus den Kindern bricht, er sieht die Lücke, die gerissen worden, den Wandel des Hauses; alles, alles, was nun kömmt, weil dieses eine Leben erloschen, sieht der Arzt fast alle Tage, und Gott zeiget ihm dieses nicht umsonst, er will ihn bewahren vor Gleichgültigkeit und der Geringschätzung des Lebens, deren so viele naturgemäß und ohne seine Schuld unter seinen Händen erlöschen.

Es möchten wohl wenig Ärzte sein, denen solche Anblicke nicht heilsam wären, auch wenn ihre Herzen weich, ihre Seelen treu sind, ihnen immer vor Augen erhalten, wie bedeutsam ein Leben sei, sei es nun ein armes oder ein reiches, ein erwachsenes oder ume es King. Und wenn der Arzt noch höher steht, nicht nur den Leib sieht, sondern auch an die Seele denkt, zu welch hochheiligem Geschäfte muß es ihm nicht werden, den armen Sündern die Gnadenzeit zu verlängern, den Reuigen die Buße, den Verstockten die Zeit zur Erweichung!

Dieses alles fehlt dem Quacksalber. Er steht nicht am Sterbebette, steht bei keiner Leiche, sieht die Kranken selten, kennt sie oft nicht von Angesicht, vielleicht nicht einmal ihre Namen, er hat für die Brunzgläser die Mittel gegeben, und wenn bei dem nächsten Sack voll, welchen eine alte Frau ihm bringt, eines fehlt und es heißt, der sei gestorben, er weiß nicht mehr, wer es war, noch viel weniger, ob sein Leben irgendeine Bedeutung hatte. In gar vielen Fällen gibt er Mittel und vernimmt nie, ist der Patient gestorben oder lebt er noch, und kümmert sich auch nicht darum. Da ist also keine Teilnahme, kein inniger Verband, er sieht nie, wie viel wert ein Leben ist, wie übel der Tod geht.

Zuweilen wohl kömmt eine Tochter mit verweinten Augen, ein Mann mit fehlendem Atem, aber die Fälle sind selten. Quacksalber gelten im allgemeinen mehr in der Ferne als in der Nähe, und aus der Ferne her kommen selten die Leute der Kranken selbst, sondern andere, die schon dagewesen, den Weg wissen; ja es gibt immer solche, die zu eigentlichen Boten sich aufwerfen, ein ordinär Pöstlein daraus machen, eine Art Lebensverdienst. Darum sind dem Quacksalber die Leben auch so gleichgültig, sein Gewissen springt ihm nicht auf in seinem Leben, höchstens scheut er die Obrigkeit; sonst wäre ihm recht, wenn ihm recht Viele stürben, denn destomehr würde dann von ihm geredet, desto berühmter würde er, desto größer auch sein Zulauf. Aber was dieses Leben nicht aufsprengt, das sprengt dann Gott auf mit selbsteigener Hand, wenn er anzünden will in selben der ewigen Reue Höllenfeuer.


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