Egid von Filek
Verwirrung in Magdalenenbad
Egid von Filek

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Siebentes Kapitel

Das Fest auf Kronstein!

Es war wirklich das Ereignis der Saison.

Blaue, rote und giftgrüne Plakate hatten es von allen Straßenecken des Städtchens ausgeschrieen, die Beteiligung war enorm, der »Stadtbote« schrieb in seinem Festbericht, daß es allen Teilnehmern zeitlebens in schönster Erinnerung bleiben werde; und dieser Festbericht war einer von den wenigen Artikeln, die der Herr Redakteur nicht mit der Schere gearbeitet hatte, da er selbst beim Feste anwesend war.

Und dennoch, dennoch hatte sich Verlauf und Ergebnis des Festes durchaus nicht nach Frau Doras Berechnungen gestaltet – – denn es ist im Leben nun einmal so eingerichtet, daß alles anders kommt als man denkt.

Aber wir dürfen dem Gang unserer Geschichte nicht vorgreifen und haben zunächst zu berichten, daß schon nach den ersten vorsichtigen Andeutungen Frau Dorotheas die allgemeine Überzeugung namentlich der weiblichen Kurgäste, eine solche Aufmischung aller 120 Seelenkräfte könne auf Geist und Körper nur wohltätig wirken, zu beredtestem Ausdruck kam.

Das Fest war auf den nächsten Sonntag festgesetzt.

Zweifelnde, hoffnungsvolle und pessimistische Wetterprognosen schwirrten durch die Luft, und das riesige altmodische Quecksilberbarometer in der Direktionskanzlei litt unsäglich unter den unermüdlichen Fingern, die es mit viel Eifer und wenig Sachkenntnis beklopften.

Und doch bildeten diese Prophezeiungen nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus der Unmasse lebenswichtiger Fragen, die alle das große Ereignis betrafen.

Was die stilgerechte künstlerische Ausschmückung des Festplatzes anging, so konnte man sich wohl ruhig auf den Geschmack und die Erfahrung Doktor Burmesters verlassen. Dagegen wurde die Schicksalsfrage »Kostüm oder Sommertoilette« besonders im Kreise der jüngeren Damenwelt mit leidenschaftlichem Eifer erörtert. Die Putzwaren- und Modeabteilung »Damenparadies« des Warenhauses Ticho im Städtchen hatte den ganzen Sommer hindurch noch nicht soviel Besuch gehabt. Aber auch die Herren mußten zu der Sache Stellung nehmen, und Professor Scheidemantel führte geheimnisvolle Verhandlungen mit dem Garderobemeister des städtischen Theaters, der gegen mäßiges Entgelt Kostüme und Requisiten herzuleihen versprach. 121

Ach – – aber wie viele kleine und größere Hindernisse gab es zu überwinden! Welch verschiedene, einander zum Teile sogar feindliche Mächte mußten zusammenwirken, damit sich die Gäste des Sanatoriums Magdalenenbad ein paar Stunden lang in harmloser Fröhlichkeit unterhalten konnten!

Sehr wertvoll erwiesen sich nun die vielfachen Beziehungen des Ehepaares Burmester zu allen Gesellschaftskreisen der Stadt.

Der Gesangverein »Harmonie« stellte seinem langjährigen Mitgliede das allseits beliebte Soloquartett zur Verfügung; eine kleine Abordnung der Stadtkapelle wollte für Streichmusik sorgen; der Herr Redakteur des »Stadtboten« versprach die Förderung des schönen Unternehmens durch die Presse; die Herren vom Gericht, von der Post und vom Steueramt, die sich in der ereignislosen Jahreszeit sträflich langweilten, sagten mit ihren Familien massenweises Erscheinen zu, und der Weiße Ochsenwirt griff den Gedanken, ein Faß Bier auf den Festplatz zu schaffen, mit Begeisterung auf.

Im Kurpark, unter dem hölzernen Blätterpilz des Pavillons, saß Professor Scheidemantel, der die künstlerische Leitung des Festes übernommen hatte, mit Frau Dora Burmester, und sie besprachen eingehend das ganze Festprogramm.

»Da hätten wir nun Quartett und Solosang in 122 schönster Harmonie«, sagte Frau Dora und lächelte hochbefriedigt.

Denn das berühmte Soloquartett hatte seine künstlerische Kraft voll und ganz in den Dienst der guten Sache gestellt und keine andere Gegenleistung beansprucht, als freies Bier für die vier durstigen Sängerkehlen, die zum Gelingen des Werkes doch der entsprechenden Anfeuchtung bedurften.

»Und Sie, lieber Herr Professor«, fuhr sie fort, »möchte ich bitten, altdeutsche Lieder zur Laute zu singen. Fräulein Aura wird Sie ja gerne begleiten, nicht wahr?«

Aber zur Überraschung Frau Doras legte Professor Scheidemantel bei Nennung des Namens Aura die Stirne in düstere Falten und schwieg.

»Was soll das bedeuten?« dachte Frau Dora mit innerlichem Kopfschütteln. Und sie erinnerte sich, daß Professor Scheidemantel seit einigen Tagen sich nach der Abendmahlzeit immer bald in sein Zimmer zurückzog und nicht mehr an den Waldspaziergängen der Familie Regenfeld teilnahm.

»Es liegt mir ferne, den Herren vom Gesangverein zu nahe zu treten«, sagte er mit umwölkter Miene, »aber bedenken Sie, gnädige Frau: die beiden Tenöre des Soloquartetts sind Angestellte des Warenhauses Ticho, der Baß ist ein Volksschullehrer und der Bariton sogar ein Friseur. Ich bin gewiß nicht stolz, aber es gibt doch gewisse Unterschiede . . .« 123

Da gedachte Frau Dora der Tatsache, daß in der heimischen Vogelwelt auch keine Nachtigall im Revier einer andern singen mag und ließ das Thema fallen, um den Künstler- und Professorenstolz nicht zu kränken.

»Gut, dann wüßte ich etwas anderes für Sie. Wie wäre es, wenn Sie statt als Sänger als fahrender Dichter und Rhapsode auftreten und mittelalterliche Dichtungen rezitieren wollten?«

»Sehr gut«, erwiderte Professor Scheidemantel. »Aber jedenfalls in mittelhochdeutscher Sprache, wie es dem ritterlich-romantischen Geist der Veranstaltung entspricht.«

Auch damit zeigte sich Frau Dora einverstanden.

Die Bibliothek Doktor Burmesters war noch nie so eifrig nach Gedichtsammlungen durchstöbert worden wie in diesen Tagen.

Die Perle aller mittelhochdeutschen Dichtungen, das berühmte Lied Herrn Walthers von der Vogelweide »under der linden an der heide, da unser zweier bette was«, das man anfänglich in die Vortragsordnung aufnehmen wollte, fiel allerdings später moralischen Bedenken zum Opfer; aber gegen die Gedichte des Kürenbergers und Ulrichs von Liechtenstein hatte Frau Dora nichts einzuwenden.

Und damit diese Kleinode deutscher Poesie zu um so besserer Geltung kommen sollten, schneiderte sie eigenhändig dem Minnesänger ein nagelneues, äußerst 124 wirkungsvolles Barett aus dunkelblauem Samt mit goldenen Borten zurecht, denn das aus der Theatergarderobe stammende war auf den Glanz des Rampenlichtes berechnet und sah bei Tagesbeleuchtung doch gar zu abgenützt aus.

Aber weitaus am wirksamsten wurde der romantische Charakter des Festes von Lajos verkörpert – – von Lajos, dem getreuen Kammerdiener und Chauffeur des Herrn von Döbrenday, der sich in der Küchenregion von Magdalenenbad schon ganz wie zu Hause fühlte und in der deutschen Sprache ebenso bemerkenswerte Fortschritte gemacht hatte wie in der Gunst der kleinen runden Hanni mit den schwarzen Augen.

Man hatte ihn mit großer Mühe und schwerem Trinkgeld – – denn Lajos tat grundsätzlich nichts umsonst – – dazu gebracht, seinen national verschnürten Rock für ein paar Stunden mit einem blechernen Brustharnisch zu vertauschen; er sollte als gepanzerter Ritter, mit dem prächtigsten Helm und der furchtbarsten Partisane, die in der Requisitenkammer des Stadttheaters zu finden waren, neben der kleinen gotischen Eingangspforte stehen und die Kassa bewachen, an der das Bürofräulein in Steingrün saß und Eintrittskarten verkaufte. Und er lebte sich großartig in seine Rolle ein. Die schiefgeschlitzten Augen funkelten schwarz und listig in dem gelbbraunen Gesicht, der Mund ging von einem Ohr zum andern und die Schnurrbartspitzen stachen scharf in die Luft. 125

So war denn alles aufs beste vorbereitet; der Himmel, Frau Dorotheas Veranstaltungen fast immer gnädig gesinnt, hüllte sich an jenem Sonntag in tiefblauen Samt und steckte sich die Sonne wie eine riesige Butterblume ins Knopfloch, der Rasen leuchtete noch immer hoffnungsgrün und die großen Kastanienbäume im Kurpark streckten sich behaglich in der warmen Luft und warfen hie und da ein Stück schimmerndes Blättergold auf die Kieswege – – denn die Bäume legen ihre im Herbst überflüssig gewordenen Blätter aus durchweg praktischen Gründen ab und nicht deshalb, um dem sentimental gestimmten Menschenvolk Stoff zu Vergänglichkeitsbetrachtungen und Herbstfeuilletons zu geben.

Breitbeinig, mit grimmigem Gesicht und quer vor den Bauch gehaltener Partisane, stand Lajos vor dem mit einer leichten Bretterwand verschlossenen Eingangstor.

Um fünf Uhr sollte das Fest beginnen, aber schon eine halbe Stunde früher wimmelten die Neugierigen aus dem Städtchen daher, und der Anblick des schnauzbärtigen Torhüters löste bereits jene zwanglose Heiterkeit aus, die heute oberstes Gesetz war.

Aus dem Inneren des Burghofes tönte das leise Gezirp des Geigenstimmens und verhieß die edelsten musikalischen Genüsse. Und jetzt nahten die Gäste von Magdalenenbad – – Herr von Döbrenday als grüner Jägersmann mit Saufeder und einem 126 gewaltigen Hifthorn am Gürtel, Frau Elfriede in einem zeitlosen Phantasiegewand, auf dessen grauseidenen Wellen feine Silberfäden wie verirrte Sonnenstrahlen flimmerten; feierlich schritt Professor Scheidemantel in den wallenden Gewändern eines Minnesängers, malerisch drapiert, mit goldgesticktem Leibgurt und breitem Ritterschwert zwischen den Damen Regenfeld einher; die kleine Helene trug ein Blumenkränzlein im aufgelösten Haar, Fräulein Aura kam in grüner Seide mit geschlitzten Puffärmeln und ließ sich von Wolfgang als Pagen ihre Laute nachtragen.

Nur Mama Regenfeld hatte auf jedes Kostüm verzichtet und erschien wie immer als wandelndes Schachbrett. Auch die Herren Rhode und Niemaier kamen in Zivil, dagegen betonten die drei Bürofräulein in Gelb, Braun und Steingrün den Charakter des Festes durch breite violette, orangefarbene und rote Schärpen – – Geschmack und Geldmittel reichten nicht weiter.

Und endlich schlug vom Turme der Domkirche die fünfte Stunde, das Fräulein in Steingrün mit der roten Schärpe besetzte seinen Platz an der Kassa, lachend und scherzend balgte man sich um die Eintrittskarten – – da tönten Fanfaren von der Höhe des Wartturms, knarrend tat sich das Tor auf, Lajos trat zur Seite und stieß seine Partisane auf den Boden, unter den Klängen des Tannhäusermarsches betraten die Gäste den Burghof; dort empfing sie zu 127 allgemeiner Überraschung Doktor Burmester als Burgkaplan in dunkelblauer Kutte mit weißem Strick, jeden Eintretenden feierlich begrüßend, während Frau Dora, eine scharlachrote Edeldame von beruhigendem Breitenausmaß, die Führung durch den Festraum übernahm.

Aber Doktor Burmester als Burgkaplan war nicht die einzige Überraschung. Denn mitten im Hof lag auf zwei starken Holzböcken das gewaltige Bierfaß, des Festes geistiger Mittelpunkt, mit Reisig und Papierblumen geschmückt wie ein Opfertier. Es war aus dem Weißen Ochsen mit einem Leiterwagen, sorgfältig auf Stroh gebettet, von zwei starken Pferden den steilen Burgweg heraufgezogen worden, mit Hott und Hü und Peitschenknall und Vergießung vieler Schweißtropfen. Und neben ihm harrte an einem Tisch voll Biergläser der Ochsenwirt, rot vor Aufregung, des Augenblicks, da angezapft werden sollte.

Nicht weit von dem Bierfaß war ein kleiner Holzstoß und ein Haufen von Kartoffeln, und über der ganzen vielversprechenden Herrlichkeit tanzten und schwebten, Schmetterlingen gleich, Dutzende von bunten Papierlampions, an dünnen Drähten von einer Wand zur anderen gezogen; viele waren an kleinen Holzpflöcken längs der Wände aufgehängt – – sie sollten nach Schluß des Festes von den Gästen im fröhlichen Zuge heimgetragen werden.

Und mehr, immer mehr Menschen zwängten sich 128 durch das kleine gotische Pförtchen herein und empfingen den Segen des Burgkaplans, lauter wurde Gespräch und Gelächter der Frauen, gieriger hefteten sich die Blicke der Herren auf das reisiggeschmückte Faß; aber zu ihrem heimlichen Verdruß mußten sie doch zuerst die künstlerischen Genüsse über sich ergehen lassen, in der strengen Folge des sorgfältig durchdachten Programmes, auf dem der Anstich des Fasses erst als Nummer fünf vermerkt war.

Die Stadtmusikanten, hinter einer Gruppe von Sträuchern halb versteckt, fiedelten die Musik zum »Sommernachtstraum«, das Soloquartett des Gesangvereins »Harmonie« trat zusammen, schon zog der erste Tenor das silberne A‑Pfeifchen aus der Westentasche, und Professor Scheidemantel memorierte heimlich und zum letztenmal »in dem walde süße töne singen kleine vögelin . . .«.

Und als der Sommernachtstraum zu Ende war, erhob der erste Tenor des Soloquartetts seine männlich schöne Stimme und fragte, wem er wohl das erste Glas bringen solle, wie es der Regensburger Liederkranz vorschreibt; und die drei anderen Stimmen antworteten in frohem Zusammenklang und ersparten sich keine der vielen Strophen; das Lied fand reichen Beifall, wenngleich Herr Niemaier meinte, daß die schönsten Quartette den Durst nicht stillen und wenn sie das Trinken besingen, am allerwenigsten.

Die vierte Programmnummer, den »Vortrag 129 mittelhochdeutscher Gedichte in der Ursprache«, hatte sich Professor Scheidemantel als den Höhepunkt des Festes gedacht. Ach, aber er vergaß wieder einmal, daß er nicht auf dem Katheder seines Schulzimmers stand, wo man ihm bei Strafe des Nachsitzens mit Aufmerksamkeit zuhören oder wenigstens so tun mußte; Stimmung und Geschmack seines Publikums waren den alten Minnesängern durchaus nicht günstig. Schon bei den ersten wunderschönen Versen des Ritters von Kürenberg:

»ich zog mir einen valken mere danne ein jar . . .«

machte sich Enttäuschung geltend; die fremdartige Sprache erregte Kopfschütteln, ein paar junge Damen aus der Stadt sprachen ziemlich laut in die schönsten Stellen hinein sehr banale Dinge, die drei Bürofräulein kicherten sogar in ihre Taschentücher, Frau Regenfeld gähnte verstohlen, Frau Niemaier ganz offenherzig, Wolfgang warf unbekümmert mit Steinen nach einem Turmfenster und die Männer beschossen mit heißen Sehnsuchtsblicken das Bierfaß. Nur der dicke Wirt behielt seine Ruhe; kühl lächelnd stand er hinter seinen Biergläsern, er wußte, daß das Faß um so rascher leer werden mußte, je quälender der Durst war, und erwog den Gedanken, das Krügel doch noch etwas teurer zu verkaufen als er ursprünglich berechnet hatte.

Und merkwürdig: Professor Scheidemantel war selbst nicht recht bei der Sache und mußte sich sagen, 130 daß er schon viel, viel besser deklamiert hatte. Auch die melodramatische Lautenbegleitung des Fräuleins Aura klang matt und geistesabwesend; ihre Augen wanderten in der bunten Menge der Zuhörer umher, als ob sie jemanden suchten.

Ach, allen Liebesgöttern sei's geklagt – – die schönsten Minnelieder der ganzen Weltliteratur sind nichts als leere Schläuche, in die wir unsere eigenen Herzensempfindungen hineingießen; und was konnte Professor Scheidemantel dafür, daß in jener schicksalsschweren Mondnacht in seiner Brust die warme Quelle des Gefühls so traurig versiegt war?

So schien ihm das schöne alte Lied von Vers zu Vers immer fremder und ferner, und der bedeutungsvolle Schluß:

»got sende sie zesamene, die gelieb wellen gerne sin . . .«

lverlief im Sande, und das Fräulein Aura griff an dieser Stelle noch dazu einen ganz falschen Akkord. Auch die Gedichte Ulrichs von Liechtenstein konnten die Aufmerksamkeit der Zuhörer nicht mehr gewinnen.

Aber der Beifall nach Beendigung der Vorträge war außerordentlich lebhaft – – und während Professor Scheidemantel, etwas verlegen und unsicher, von seinem erhöhten Platze hinabstieg, stürmte alles wie auf Kommando gegen den Ochsenwirt an und verlangte stürmisch sein heiliges Recht auf ein Glas Bier. Und der Ochsenwirt schlug mit verständigen Hammerschlägen die Pipe in das Faß, der weißliche 131 Schaum spritzte nach allen Seiten, das Soloquartett stimmte das herrliche Lied an: »Bier her, Bier her, oder ich fall um«, und nach dem langen erzwungenen Schweigen erdröhnte der ganze Burghof von lautem Geschrei und Gelächter.

Als sich Professor Scheidemantel wieder auf die Rasenbank setzte, wo die Damen Regenfeld Platz genommen hatten, erlebte er eine große Genugtuung: die kleine Maus nahm in einer Anwandlung großartiger Kühnheit ihr Blumenkränzel vom Kopf und setzte es dem Minnesänger auf.

Er war gerührt und geschmeichelt.

»Haben Ihnen die Dichtungen gefallen, Fräulein Helene?«

»Schön sind sie, wunderschön«, sagte die kleine Maus, und ihre großen feuchten Augen glänzten vor Freude, nicht so sehr wegen der Schönheit der mittelhochdeutschen Gedichte, die sie ebensowenig verstanden hatte wie das übrige Publikum, sondern weil Professor Scheidemantel so nett zu ihr war.

Und als der Gefeierte sich nun sogar ohne jede Rücksicht auf die malerische Drapierung seines Mantels neben ihr ins Gras warf und nach seiner Weise zu erzählen begann – – von Herrn Ulrich von Liechtenstein und seiner verrückten Fahrt als Frau Venus, von seinen Liebesabenteuern und Kämpfen – – da wurde die kleine Maus ganz schwindlig vor lauter Glück. 132

Eifrig hörte sie zu, hütete sich den Vortrag zu unterbrechen, und ihr andächtiges Schweigen zog ihm gleichsam die Worte aus dem Munde; denn die kleine Maus, in ihrer Kinderzeit immer das Tschapperl genannt, war gar nicht so dumm und wußte schon, daß die männliche Phantasie um so mehr in die Frauen hineindichtet, je weniger sie reden.

Und Professor Scheidemantel war heute in etwas müder und elegischer Stimmung, teils der Anstrengung des Deklamierens wegen, teils aus anderen Gründen – – und da tat es ihm sehr wohl, daß er eine so liebenswürdige und hingebende Zuhörerin fand.

Und niemand störte die beiden im Erzählen und Zuhören, denn Mama Regenfeld war taktvoll aufgestanden und hatte ihr Schachbrett und ihren Rheumatismus zu der großen Gruppe der Durstigen getragen, die das Faß umdrängte; und auch die gefährliche, schöne Schwester war nicht da – – die trieb sich beständig in der Nähe der Eingangspforte herum und Professor Scheidemantel war heute überhaupt nicht so hinter ihr her wie sonst.

Das war aber der Maus eben recht. Denn jede Frau schätzt ja die seltene Eigenschaft der Treue beim Manne sehr hoch – – aber sie liebt es doch, wenn davon in ihrem eigenen Falle ausnahmsweise kein Gebrauch gemacht wird.

Da kam der Lajos, der längst seinen blechernen Brustharnisch abgelegt hatte, mit einem Arm voll 133 Biergläser, Professor Scheidemantel ergriff eines und trank der Maus zu – – er tat es gründlich und mit Verstand, und die Maus mußte ihm Bescheid tun; es war ein kräftiger Schluck für solch ein zartes Geschöpf, und man konnte leicht ausrechnen, daß die kleine Helene, wenn sie zwanzig Jahre lang so eifrig Bier trank, ebenso rundlich werden mußte wie die Mama.

Immer festlicher wurde die Stimmung. Aus aller Augen leuchtete Frohsinn, die Stadtkapelle spielte den Fledermauswalzer, das Soloquartett des Gesangvereins »Harmonie« hielt sich in der Nähe des Fasses und zapfte sich fleißig sein Künstlerhonorar ab.

Dann flammte inmitten des Burghofes das Feuer auf, Ingenieur Rhode und Herr Niemaier besorgten das Braten der Kartoffeln mit Eifer und Sachkenntnis, und Doktor Burmester gab seinen Segen und das nötige Salz dazu. Man lagerte sich mehr oder weniger malerisch zwischen den Mauertrümmern, die Herren schälten ihren Damen pustend und blasend die heißen Knollen und würzten sie mit allerlei kleinen Neckereien.

Nur Herr von Döbrenday, der grüne Jägersmann mit der großen Saufeder, langweilte sich.

Man hatte für ihn auf erhöhter Stelle eine Art Laube errichtet, aus dunkelgrünem Tannenreisig, mit weißen und roten Papierrosen geputzt, wo er neben Frau Elfriede thronen sollte als des Ritterfestes vornehmster Gast. 134

Aber Frau Elfriede erklärte, sie gehe nicht in die Laube, die Luft sei dort zu schwül, und es sei viel angenehmer, auf dem Burghof spazierenzugehen. Und als sich Herr von Döbrenday an sie anschloß und behutsam versuchte, die zarten, in der Domkirche abgerissenen Fäden wieder anzuknüpfen, da hatte er kein Glück; denn mitten im Gespräch rief Frau Elfriede besorgt nach Wolfgang, der mit seinen neuen Samthosen und schwarzen Seidenstrümpfen auf der Mauer herumkletterte, ein dunkler Fleck mitten in dem bunten Festbild.

Solches verdroß Herrn von Döbrenday. Er empfand diesen Rückzug in die Mütterlichkeit als einen Mißerfolg. Und er überließ es dem Ingenieur Rhode, mit Frau Elfriede auf dem Burghof spazierenzugehen, und schlug seinen Stolz wie seinen Jägermantel um sich; konnte sich ein Mann wie er von einem koketten Frauenzimmer an der Nase herumführen lassen?

Aber noch gab er das Spiel nicht auf. Wie, wenn er Frau Elfriede einladen würde, einen größeren Ausflug im Auto mit ihm zu unternehmen? Damals in Wien hatte sie sich gefreut wie ein Kind, als sie durch die Waldhügellandschaft des Wienerwaldes gefahren waren, auf diesen herrlichen grellweißen Straßen, die aus der kühlen Dämmerung des Buchenwaldes auftauchen, steigend und fallend in ruhigen Linien wie die Melodie eines Wanderliedes, aufleuchtend im Sonnenglanz und wieder verdämmernd im grünen 135 Waldesschatten. Und damals war Herr Trautmann dabei gewesen, liebenswürdig besorgter Gatte und lästiger Ehemann, und jetzt würde er mit Elfriede allein sein, ganz allein . . .

Da stand er, auf seine Saufeder gelehnt, und blickte in das Treiben. Also das nannten diese Leute ein Fest! Wie matt und temperamentlos das alles war. Die Musik, die Gespräche, die Frauen! Diese braven Bürgerinnen aus der Kleinstadt mit ihren Vogelgesichtern und Flachbusen und ihrem schwerfälligen Gang! Diese Männer, vierschrötig, plump, mit breiten Stiefeln und schlechtsitzenden Kleidern! Wie sie um das Feuer herumhockten gleich Zigeunern und sich kindisch freuten, wenn einer sich die Finger verbrannte!

Er winkte seinen Lajos herbei, der eine frische Last von weißgekrönten Bierkrügeln schleppte.

»Lajos, hät, es ist eigentlich sehr öde hier«, sagte er und gab sich kaum die Mühe, ein Gähnen zu unterdrücken, »ich möchte Tokayer trinken und einen Czardas hören.«

»Mit Tokayer kann ich nicht dienen, Herr«, erwiderte Lajos auf ungarisch und sah betrübt auf seine Bierkrügel nieder. »Aber vielleicht mit einem Czardas – – etwas später, bitte.«

Und er grinste verschmitzt von einem Ohr zum andern.

Aber Herr von Döbrenday machte eine hoffnungslose Handbewegung . . . 136

Langsam, mit vorgeneigtem Kopf wie ein sicherndes Wild wandelte Frau Dorothea Burmester zwischen den Gästen dahin. Sie war mit dem Verlauf des Festes ebensowenig zufrieden wie Herr von Döbrenday, wenngleich aus ganz verschiedenen Gründen. Professor Scheidemantel und die rotblonde Aura, die dieser Nachmittag fürs Leben hätte zusammenschmieden sollen, flohen sich wie zwei gleiche Magnetpole – – was ging da vor? Und die Papierrosenlaube, eigens für Herrn von Döbrenday und Frau Elfriede Trautmann errichtet, stand so leer wie ein Schulzimmer während der Ferien. Es war verdammt schwer, Schicksal zu spielen!

Und noch eine dritte Persönlichkeit war mit dem Feste nicht einverstanden: Wolfgang, der Pfadfinder. Für ihn bedeutete es eine äußerst lästige Unterbrechung des freien Ferienlebens, daß er stundenlang steifbeinig im engbegrenzten Raum herumgehen und langweilige Singereien und Deklamationen anhören mußte. Und dann muß leider gesagt werden, daß Wolfgang sich zu Professor Scheidemantel höchst ungezogen benahm. Denn er brachte allem, was Schulmeister hieß, abgrundtiefes Mißtrauen und den Tyrannenhaß des Lausbubenalters entgegen; es ist nun einmal Feindschaft gesetzt zwischen dem Lehrer, der von der Höhe des Katheders nach den Grundsätzen eines wenn auch aufgeklärten Absolutismus die Klasse beherrscht, und den urdemokratischen Instinkten der Bubenseele, und 137 diesen Gegensatz vermag keine noch so moderne Schulreform aus der Welt zu schaffen.

Und weil Wolfgangs scharfe Beobachtungen sich keineswegs auf das Studium der Krebse, Kröten und Wasserschlangen beschränkten, so hatte er auch die Bemühungen Professor Scheidemantels um die Gunst der rotblonden Aura sehr wohl bemerkt und sich allerlei naseweise Gedanken darüber gemacht; denn Wolfgang stand noch in dem beneidenswerten Alter, wo man das andere Geschlecht als etwas Minderwertiges oder wenigstens höchst Gleichgültiges empfindet.

Und so hatte er denn Fräulein Aura, zu der er mitunter, um sie zu ärgern, Tante sagte, die Laute nur deshalb nachgetragen, weil sie so hübsch zu bitten verstand; sie kraute ihn manchmal im Nacken und das kitzelte so angenehm. Aber das Programm war sehr fad und der einzige vernünftige Punkt darin das Feuerwerk, das am Schlusse abgebrannt werden sollte; aber du lieber Gott, bis dahin konnte man sich ja zu Tode langweilen! Wolfgang erwog ernstlich den Gedanken einer heimlichen Flucht nach dem Beispiel der Helden in den Karl-May-Geschichten; aber das Feuerwerk!

Auch mit dem Onkel Rhode war heute nichts anzufangen. Er stand im Winkel des Burghofes, dort wo sie den Luftballon hatten steigen lassen, rauchte seine Zigarre, sprach mit Herrn Niemaier und guckte dazwischen mit seinen großen, ruhigen Augen, die immer 138 auf etwas zu warten schienen, bald nach der Mama, bald nach Herrn Döbrenday; und den konnte Wolfgang ebensowenig leiden wie Professor Scheidemantel.

Da war plötzlich in dem bunten Getriebe der Festgäste eine neue Erscheinung aufgetaucht. Ein äußerst beweglicher, flotter Kerl, wie aus einem mittelalterlichen Maskenfest herausgeschnitten, der mit einem roten und einem grünen Hosenbein und klingelnder Schellenkappe herumlief und durch die klatschenden Schläge seiner Narrenpritsche Bewegung unter das schwer hinwandelnde Bürgervolk brachte. Er mochte dreißig, mochte vierzig Jahre sein oder vielleicht noch älter – – das sonngebräunte Gesicht, von feinen Fältchen überzogen, verriet nichts.

Niemand hatte ihn kommen gesehen, niemand kannte ihn; am Arm der rotblonden Aura war er erschienen und wurde von ihr als »Herr Seibold, akademischer Maler« vorgestellt. Und wo die schlanken, rotgrünen Trikotbeine waren, dort war auch das Fräulein Aura, und ihr Lachen überklang hell und silbern das fröhliche Gebrause des Festes und mengte sich mit dem Geklingel der Schellen.

Und als der Lajos einen Arm trockenes Holz ins Feuer warf und die Flamme hoch aufprasselte, da hatte der Fremde schon den Arm recht fest um die Hüfte des Mädchens gelegt und trug sie im Sprung durch das Feuer, und der Blick, den er dabei empfing, war noch heißer als die Flammen. 139

Und es schien kaum nötig, daß sich die beiden einen Zwang antaten – schon schlug die Abenddämmerung ihre Flügel um die alte Burg, bunt leuchteten die Lampions auf, über dem lachenden, bierseligen, klingenden, singenden Platz lagerte schon die richtige Feststimmung, jenes heimliche, Glieder und Gedanken lösende Ahnen der süßen Zwecklosigkeit alles Tuns und Geschehens, von der Weisheit der alten Völker als der tiefste Sinn der Welt empfunden, während unsere Zeit- und Volksgenossen zur Erzeugung dieser Stimmung den Alkoholrausch benötigen.

Schon tauchte hie und da ein jugendliches Pärchen in den Schatten der Büsche, blind für seine Umgebung, während einige der älteren Herrschaften, von allen guten Geistern der Romantik und des Rittertums verlassen, beim Schein der Lampions sich zu Tarockpartien zusammenfanden und Doktor Burmester zum Entzücken Wolfgangs am Fuße des Wartturmes geheimnisvolle Vorbereitungen für das Feuerwerk traf.

Und Frau Dora Burmester saß mit Frau Regenfeld, Frau Niemaier und einigen Freundinnen aus der Stadt in einem Plauderkränzel und erörterte Hausfrauenangelegenheiten, Professor Scheidemantel erzählte der kleinen Maus von seiner Schule, Herr von Döbrenday hatte mit Frau Elfriede endlich die für ihn bestimmte Laube mit den Papierrosen bezogen – – aber Ingenieur Rhode war der Dritte im 140 Bunde, so hatte es Frau Elfriede gewünscht; das Soloquartett des Gesangvereins »Harmonie« hockte traurig um das leere Bierfaß herum, mit ausgetrockneten Kehlen und noch immer sehr durstig, während der Ochsenwirt, mit dem breiten Rücken gegen das Faß gelehnt, ein beschauliches Abendpfeifchen rauchte und den Gewinn des heutigen Nachmittags überschlug.

Aber in dem fröhlichen Chaos von selbstvergessener Lust und harmlosem Behagen funkelten drei Augenpaare, scharf und erbarmungslos, bereit, sich wie Geier auf ihre Beute zu stürzen – – und die saßen in den altjüngferlichen Köpfen der drei Nornen in Gelb, Steingrün und Braun.

Sie hatten eine feste Stellung in einem Winkel des Burghofes bezogen und nützten alle Vorteile dieses stillen Plätzchens für ihre Beobachtungszwecke gewissenhaft aus; sie begleiteten die Fortschritte, die das kleine Fräulein Regenfeld in der Gunst Professor Scheidemantels machte, mit scharfzüngigen Bemerkungen und sprachen über seine Abfuhr bei der rotblonden Aura mit jenem Gemisch aus Mitleid und Schadenfreude, mit dem man fremdes Ungemach zu begleiten pflegt. Sie tadelten das Verhalten Frau Elfriedes und die schlechte Erziehung des kleinen Wolfgang ebenso wie die Zurückhaltung des Ingenieurs Rhode; sie fanden das Programm der Musikkapelle schlecht zusammengestellt und den Stimmansatz 141 des ersten Tenors im Soloquartett dilettantisch, während der Bariton viel zu laut gesungen hatte; sie bemerkten übereinstimmend, daß sich das Fräulein Aura und der fremde Maler sehr frei benahmen – – so frei, wie man sich eben in guter Gesellschaft nicht benehmen darf, auch auf einem romantischen Ritterfest nicht. Es hätte nur noch gefehlt, daß sie sich geküßt hätten!

Und besonders entrüstet waren sie, als Lajos, der braungelbe, schnurrbärtige Rattenfänger, der sich vom Primgeiger der Stadtkapelle dessen Instrument ausgebettelt hatte, unter dem jubelnden Beifall der ganzen Gesellschaft eine wilde Zigeunermusik zum besten gab, die der fremde Maler auf der Laute Fräulein Auras begleitete; er lockte wehmütig schluchzende Zimbalklänge aus dem Instrument, und die Geige in den Händen des braunen Lajos winselte wie der Teufel, wenn man ihn auf den Schwanz tritt.

Die drei Hausmädchen Anni, Fanni und Hanni, die von arger Neugier geplagt als verspätete Zuschauer ebenfalls auf dem Festplatz erschienen waren, standen Arm in Arm beim Eingangspförtchen und hörten zu, und die glänzenden Schwarzkirschenaugen der kleinen Hanni hingen wie gebannt an den Schnurrbartspitzen des braunen Zigeuners und ihr Herzchen klopfte im Rhythmus der wilden Heidemusik.

Aber von der Höhe des Turmes ging jetzt mit Krach und Bum und Raketenzischen das Feuerwerk los. 142 Zwei Sonnen, wie Wagenräder so groß, drehten sich funkensprühend mit unheimlicher Geschwindigkeit gegeneinander, und zum Schlusse tauchte bengalisches Feuer den ganzen Burghof in blutiges Rot.

Und endlich ordnete sich der Zug zur Heimkehr; jeder Herr bot seiner Dame den Arm, Dutzende von Lampions, Leuchtkäfern gleich, schwankten den Weg entlang, aber die drei Bürofräulein gingen als die Letzten, weil es ja gerade jetzt galt, alles im Auge zu behalten, und die lustige Buntheit der Lampions ebenso wie die zugehörigen Menschlichkeiten Stoff zu den interessantesten Beobachtungen boten.

Wolfgang hatte drei herrenlose Lampions erbeutet, einen roten, einen blauen und einen weißen, und trug diese slavische Trikolore mit seligem Gesicht zwischen der Mama und dem Doktor Burmester daher, während das Lichtchen Herrn von Döbrendays, etwas unsicher schwankend, in einiger Entfernung folgte; Professor Scheidemantel hatte galant der kleinen Maus ihr Lampiönchen abgenommen und neben das seinige gehängt, und die beiden rötlichen Kugeln baumelten sanft leuchtend und stillzufrieden an einem Stock nebeneinander wie ein Kirschenpärchen; aber die vier Lampions des Soloquartetts vom Gesangverein »Harmonie« waren in heftiger Bewegung und zeichneten wilde Zickzacklinien in das Dunkel der Nacht, denn die Künstler waren unter dem Einfluß des reichlich genossenen Bieres in scharfe Meinungsverschiedenheiten 143 geraten. Dagegen bummelten die zwei Leuchtkugeln, die Herr Niemaier und seine Gattin vor sich hertrugen, mit der müden Resignation längst erkalteter Eheleute. Hinter ihnen kam der Lajos mit den drei Hausmädchen – – Anni ging mit dem Lampion voran; rechts und links von Lajos, fest in ihn eingehängt, schritten Hanni und Fanni; aber während der Arm der Fanni schlaff und kühl war, fühlte der Lajos auf der rechten Seite, wo die runde Hanni ging, sehr deutlich jenen heimlichen Druck, der immer einem Versprechen von allerlei schönen Dingen gleichkommt, wenngleich diese Versprechungen nicht immer gehalten werden.

Das alles und noch viel, viel mehr beobachteten die drei Bürofräulein in Gelb, Braun und Steingrün – – und zum Schlusse stellten sie mit vielsagenden Blicken fest, daß das rotblonde Fräulein Aura und der lustige Maler, in großer Entfernung von den übrigen Festgästen in inniger Umschlingung dahinwandelnd, ihre Lampions ausgelöscht hatten . . . 144

 


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