Matthias Claudius
Der Wandsbecker Bote
Matthias Claudius

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ASMUS omnia sua SECUM portans

oder

Sämtliche Werke
des
Wandsbecker Boten

Dritter Teil

Subskriptions-Anzeige

Habe bei dieser Gelegenheit freundlich vermelden wollen, daß ich hier mit Weib und Kind glücklich wieder angekommen bin; waren am Rhein gewesen.

Der geneigte Leser wird sich vielleicht noch erinnern, daß ich in Anno 1775, als der Graf Romanzow den Großvezier geschlagen hatte, und das große Erdbeben auf der Insel Ternate gewesen war, hazardiert habe, 'n Büchel meiner Sämtlichen Werke h'rauszugeben. Das Büchel nun ist ordentlich in Zeitungen und Schriften rezensiert, und meiner dabei in allen Ehren gedacht worden – wollte also wohl wieder ein's h'rausgeben! Es wird menschlichem Ansehen nach auch so stark werden als das erste, und eben solch Zeug darin stehen. Weil aber ein ›rechilrhe‹ Mann mir die unverdiente Ehr erwiesen hat, mein Büchel nachzudrucken, und er's wieder tun möchte; so erfordert die Pastoralklugheit, mich durch Subskription zu decken. Wer also 's Büchel haben will, könnte etwa subskribieren, und wer Lust hat, kann Subskription annehmen; ich leiste alles, was Sitte im Lande ist. Hier in Wandsbeck nimmt mein Vetter an. Es haben zwar einige gelehrte und angesehne Leut' an andern Orten sich gütigst erboten, Subskription anzunehmen, und haben mir die Erlaubnis gegeben, sie öffentlich zu nennen; sie werden's aber wohl ihres Orts selbst tun, ich mag mich hier so breit nicht machen.

Wenn jemand Subskribenten gesammelt hat, bitte ich, daß er so gut sei, sie spätstens zu Ende des Monats Januarius k. J. an den bewußten Herrn: »Matthias Claudius Homme de Lettres à Wandsbeck abzugeben in Hamburg bei dem Herrn Apotheker Herrmann auf dem Speersort« einzuschicken, und Ostern soll, geliebt's Gott! das Büchel da sein. Beim vorigen war die Subskription 2 Mk. Hamburger Geld; da aber zwei Mk. ziemlich viel gewesen sein soll, und ich nicht ziemlich viel mag, so ists diesmal nur 1 Mk. 8 ßl., oder 1 fl. Reichsgeld.

Wo's möglich ist, will ich wieder zu einem Rembrandtschen Stich Anstalt machen; von andern Meistern liefre ich gewiß 'n paar Stücke. Schließlich wünsche ich, daß das Büchel gut ausfallen möge.

Wandsbeck,
den 20. August 1777
Asmus

(Siehe die Hamburger und Altonaer Zeitungen vom August 1777.)


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