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Feuertod

Flora Hawkes stolperte mit ihren vier Spießgesellen durch die Finsternis der Dschungelnacht. Sie konnten sich kein Ziel wählen, denn da sie sich bisher völlig auf die Schwarzen verlassen hatten, wußten sie nicht, wo sie waren, und verirrten sich vollständig. Ihr einziger Gedanke war, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das Lager der Elfenbeinräuber zu bringen. Sie waren kaum eine halbe Stunde vorwärts gehastet, als sie schon hinter sich das Geräusch der Verfolgung hörten.

Plötzlich bemerkten sie den Schein eines Feuers gerade vor sich. Was konnte das sein? Waren sie etwa nur im Kreise gegangen und wieder auf das Lager gestoßen, aus dem sie geflüchtet waren. Sie drangen vor bis zu einem Lager mit einer Boma aus Dornen und einem kleinen Feuer in der Mitte. Um dies Feuer war etwa ein halbes Hundert schwarzer Krieger versammelt, und als die Flüchtlinge näher krochen, sahen sie deutlich mitten unter den Schwarzen eine weiße Frau. Hinter ihnen erscholl lauter und lauter der Lärm der Verfolger.

Aus den Bewegungen und Gesten der Schwarzen um das Lagerfeuer war deutlich zu ersehen, daß, sie über das Kampfgetöse sprachen, das sich aus der Richtung des Räuberlagers hören ließ; jetzt hob die Frau die Hand, Schweigen gebietend, und alle lauschten. Offenbar hörten auch sie jetzt die Verfolger von Flora Hawkes und ihren Gefährten herankommen.

Eine weiße Frau ist dabei, sagte Flora Hawkes. Vielleicht wird sie uns Schutz gewähren. Ich will es versuchen. Ohne eine Antwort abzuwarten, schritt sie kühn auf die Boma zu.

Sie war noch nicht weit gekommen, als die scharfen Augen der Waziri sie schon entdeckten und im Nu starrte der ganze Wall der Boma von Speeren.

Halt! rief einer der Krieger. Wer bist du?

Ich bin eine Engländerin, rief Flora zur Antwort. Unsere Karawane hat uns verraten, unser Häuptling verfolgt uns mit seinen Kriegern. Wir sind unser fünf und erbitten Schutz.

Laßt sie kommen, sagte Jane zu den Waziri.

Als Flora Hawkes und die vier Männer unter den prüfenden Blicken von Jane Clayton und den Waziri die Boma betraten, sahen ihnen vom Laube des großen über die Boma hängenden Baumes ein paar graue Augen zu, in die beim Erkennen des Mädchens und ihrer Gefährten ein seltsamer Glanz trat.

Als die Ankömmlinge sich Lady Greystoke näherten, entfuhr dieser ein Ausruf der Überraschung. Flora Hawkes! rief sie ganz erstaunt. Was willst du denn hier? Das Mädchen war ebenso überrascht und blieb starr stehen. Lady Greystoke! entfuhr es ihr.

Einen Augenblick lang war Floras Frechheit von der Bestürzung übermannt, aber ihr Mutterwitz kam ihr zu Hilfe. Ich bin hier mit Mr. Bluber und seinen Freunden, sagte sie, die mich bei ihren wissenschaftlichen Untersuchungen mitnahmen, weil ich schon mit Ihnen und Lord Greystoke in Afrika war und etwas von Sitten und Gebräuchen des Landes verstehe, aber nun haben sich unsere Boys gegen uns empört, und wenn Sie uns nicht helfen, sind wir verloren.

Sind es Leute von der Westküste? fragte Jane.

Ja, erwiderte Flora.

Dann denke ich, daß meine Waziri mit ihnen fertig werden.

Wieviele sind es?

Etwa zweihundert, erklärte Kraski.

Lady Greystoke schüttelte bedenklich den Kopf und rief Usula. Da kommen zweihundert Boys von der Westküste hinter diesen Leuten her. Wir werden sie verteidigen müssen.

Wir sind Waziri, sagte Usula schlicht. Einen Augenblick später stauten sich die vordersten von Luvinis Streitkräften im Lichtbereich des Lagerfeuers.

Beim Anblick der schimmernd beleuchteten Krieger, die zu ihrem Empfange bereitstanden, hielten die Leute von der Westküste an. Luivini sah, daß der Gegner in der Minderzahl war und verlangte unter Drohungen und Beschimpfungen die Auslieferung der Weißen, und seine Leute brüllten zur Begleitung mit.

Die Waziri hinter ihrem Bomawall, geschult und diszipliniert durch Affentarzan, wie sie waren, standen stumm und grimmig in Erwartung des Gegners da.

Sie haben eine Anzahl Gewehre, meinte Lady Greystoke, das sieht für uns ziemlich schlimm aus.

Aber kein halbes Dutzend von ihnen versteht mit dem Gewehr etwas zu treffen, sagte Kraski.

Sie sind alle bewaffnet. Nehmen Sie ihre Plätze unter meinen Waziri ein. Geben Sie jenen Leuten den Befehl, uns in Ruhe zu lassen. Schießen Sie nicht, ehe nicht angegriffen wird, aber beim ersten Zeichen davon beginnen Sie das Feuer und unterhalten Sie es weiter. Nichts entmutigt die Schwarzen von der Westküste so sehr, als ein von Weißen unterhaltenes Gewehrfeuer. Flora und ich, wir bleiben auf der Rückseite des Lagers bei dem großen Baum. Die Männer gehorchten ihr. Selbst Bluber, wenn er gleich jämmerlich zitterte, trat vor und nahm seinen Platz unter den Waziri in der Kampflinie ein.

Die ganzen Maßnahmen sah Luvini nur zu gut. Auch der andere, oben auf dem Baume, unter dem Jane Clayton und Flora Hawkes Schutz suchten, sah sie. Luvini war aber nicht gekommen, um zu kämpfen. Er wollte nur Flora Hawkes fangen. Er wandte sich an seine Leute. Es sind ihrer nur fünfzig, sagte er. Wir könnten sie leicht alle töten, aber wir wollen uns nur das weiße Mädchen wieder holen. Bleibt hier und macht auf diese Söhne des Schakals einen Scheinangriff. Geht ein Stück vor, dann weicht wieder zurück. Ich schleiche derweil mit fünfzig Mann auf die Rückseite des Lagers, um das weiße Mädchen zu holen, und wenn ich sie habe, dann gebe ich euch Nachricht, auf das Dorf zurückzugehen, wo wir hinter der Palisade gegen jeden Angriff geschützt sind.

Während die Schwarzen auf der einen Seite vor der Boma herumtanzten, machte Luvini einen Umweg und kroch in der Deckung der dichten Dschungeln nach der Rückseite des Lagers. Das Getöse der Westküstenschwarzen steigerte sich zu ohrenbetäubendem Umfange. Plötzlich ließ sich die Gestalt eines nur mit Lendentuch und Leopardenfell bekleideten weißen Riesen vom Baume herab und das Licht des Feuers spielte auf den wohlgeschnittenen Formen seiner Gestalt.

John! rief Lady Greystoke aus. Gott sei Dank, daß du da bist.

Der Riese legte einen Zeigefinger an die Lippen. Dann warf er sich plötzlich auf Flora Hawkes. Dich will ich haben, rief er, packte das Mädchen, warf es sich leicht über die Schulter und hatte im Nu den schützenden Wall der Boma überschritten, um drüben in der Dschungel zu verschwinden.

Einen Augenblick schwankte Jane Clayton wie unter der Wirkung eines unerwarteten Schlages, dann sank sie mit einem erstickten Ächzen zu Boden und begrub schluchzend das Antlitz in den Armen.

So fand sie Luvini, der sich mit seinen Kriegern über die Boma gestohlen und das Lager auf der Rückseite betreten hatte. Sie waren einer weißen Frau wegen gekommen und hatten eine gefunden. Sie rauh auf die Füße stellend, erstickten sie ihre Schreie roh mit ihren schmutzigen Händen, und trugen sie in die Dschungel hinaus nach dem Dorfe der Elfenbeinräuber.

Zehn Minuten später sahen die Weißen und die Waziri die Schwarzen von der Westküste langsam in die Dschungel zurückgehen, immer noch heulend und drohend, als ob sie ihre Feinde gänzlich vernichten wollten – der Kampf war ohne einen Schuß, ohne einen Lanzenwurf zu Ende.

Verflucht, sagte Throck, wozu ist eigentlich der ganze Blödsinn gewesen?

Kraski sah kopfschüttelnd hinter den abziehenden Schwarzen her und kehrte dann zum Lagerfeuer zurück. Dort fragte er unvermittelt: Wo sind Flora und Lady Greystoke?

Jetzt erst wurde das Verschwinden der beiden Frauen entdeckt.

Die Waziri rasten. Sie riefen ihre Herrin laut beim Namen, aber keine Antwort kam. Kommt, schrie Usula, wir Waziri fechten doch noch. Er sprang mit einem Satze über die Boma und machte sich mit seinen fünfzig Schwarzen an die Verfolgung.

In ein oder zwei Minuten hatten sie die Leute von der Westküste eingeholt und jagten sie wie ein Rudel auseinander. Voll Angst flohen diese Schwarzen nach der Palisade und warfen unterwegs ihre Gewehre weg, um besser laufen zu können. Aber Luvini und seine Schar hatten genügend Vorsprung, um das Ziel zu erreichen und sich in das sichere Dorf zu retten, ehe Verfolgte und Verfolger anlangten. Am Tor leisteten sie Widerstand, denn sie wußten, wenn die Waziri eindrangen, wurden sie alle miteinander niedergemacht. Sie hielten auch die Angreifer zurück, bis sie das Tor schließen und verbarrikadieren konnten. Das gut befestigte Dorf ließ sich ohne Mühe halten, denn die Waziri waren jetzt nicht mehr ganz fünfzig, und im Dorf befanden sich für die Verteidigung an die zweihundert Kampffähige.

Usula erkannte die Zwecklosigkeit eines planlosen Angriffs und zog seine Leute eine kurze Strecke zurück, wo sie sich niederhockten und mit wilden, drohenden Gesichtern nach dem Tore starrten, während Usula Pläne entwarf, um den Feind, dem er mit roher Gewalt allein nicht beikommen konnte, zu überlisten.

Wir wollen nur Lady Greystoke wieder holen, sagte er, die Vergeltung hat Zeit. Ich habe einen Plan. Schaut! Der Wind weht von der anderen Seite des Dorfes. Zehn von euch sollen mich begleiten, die anderen rücken vor das Tor, machen viel Lärm und tun so, als ob sie bald angreifen wollten. Nach einer Weile werden sie das Tor öffnen und herauskommen. Das verspreche ich euch. Ich werde suchen, dann schon wieder zurück zu sein, sollten sie aber schon früher herauskommen, dann stellt euch in zwei Abteilungen auf beiden Seiten des Tores auf und laßt die Schwarzen von der Westküste ruhig entkommen. Wir kümmern uns nicht um sie. Achtet nur auf Lady Greystoke und wenn ihr sie seht, nehmt sie ihnen ab. Er wählte sich zehn Mann aus und verschwand mit ihnen in der Dschungel.

Luvini hatte Lady Greystoke zu einer Hütte in der Nähe des Tores geschleppt. Hier band er sie an einem Pfahle fest, in der Annahme, er habe Flora Hawkes. Dann verließ er sie und eilte nach dem Tore, um die Führung seiner Krieger bei der Verteidigung des Dorfes zu übernehmen.

Jane war noch halb betäubt. Gegenüber der Tatsache, daß Tarzan sie in der Stunde der Not verlassen und ein anderes Weib in die Dschungel fortgebracht hatte, schwand das Drohende ihrer gegenwärtigen Lage zu zwergenhafter Nichtigkeit zusammen. Nicht einmal das, was Usula ihr über den Unfall mitgeteilt hatte, der Tarzan begegnet war, und vermutlich wieder sein Denkvermögen gestört hatte, konnte sie beruhigen, und jetzt lag sie mit dem Gesicht im Schmutz der Araberhütte und schluchzte.

Draußen kroch Usula mit seinen zehn Leuten um die Palisade nach der Rückseite des Dorfes. Dort fanden sie große Mengen abgestorbenen Holzes, das vom Bau des Dorfes her übriggeblieben war. Dies holten sie zusammen und stapelten es längs der Palisade auf, bis an etwa drei Viertel der Dorflänge hohe Haufen davon lagen. Da Usula es schwierig fand, seine Arbeit lautlos fortzuführen, ließ er der Hauptabteilung auf der anderen Seite sagen, sie sollten durch dauerndes Geschrei das Geräusch seiner Arbeit übertönen. Obgleich Usula mit seiner Schar danach mit verdoppeltem Eifer schaffen konnte, dauerte es doch über eine Stunde, bis die Wand aus Gestrüpp angelegt war.

Luvini hatte die Hauptgruppe der Waziri im Mondschein durch eine Schießscharte beobachtet und kam schließlich zur Überzeugung, daß diese gar nicht die Absicht hatten, anzugreifen, daß er also in seiner Wachsamkeit nachlassen und seine Zeit in angenehmerer Weise verbringen konnte. Er gab seinen Kriegern Anweisung, sich in nächster Nähe des Tores bereitzuhalten und ihn beim ersten Anzeichen eines Angriffs zu rufen. Dann kehrte er zu Lady Greystoke zurück.

Luvini betrat die Hütte mit einer brennenden Fackel, die er in den Boden steckte; seine Triefaugen stierten auf die regungslose Gestalt der Frau. Er streckte eine Hand aus und berührte sie. Jane Clayton sah auf und bog sich, von Ekel gepackt, zurück. Beim Anblick ihres Gesichtes zeigte der Neger Erstaunen.

Wer bist du? fragte er im Pidschenenglisch der Westküste.

Ich bin Lady Greystoke, Weib des Affentarzan, erwiderte Jane Clayton. Wenn du weise bist, wirst du mich sofort freigeben.

Überraschung und Schreck malten sich in den Augen Luvinis, aber auch eine andere Empfindung. Lange Zeit hockte er da und glotzte, bis schließlich der gierige Ausdruck überwog und die anfängliche Furcht auslöschte. Jane konnte in dieser Veränderung ihr Schicksal deutlich lesen.

Mit täppischen Fingern löste Luvini die Knoten der Fesseln, die Janes Handgelenk und Knöchel banden. Kaum fühlte sie, wie die letzte Fessel fiel, als sie sich aufraffte und nach dem Ausgang der Hütte sprang, aber Luvini packte sie mit seiner großen Hand und riß sie zurück. Wie eine wild gewordene Tigerin ging sie nun auf ihn los und schlug ihn mehrmals in seine grinsende, häßliche Fratze. Aber mit roher Gewalt kämpfte er ihren schwachen Widerstand nieder und zerrte sie langsam, aber sicher an sich. Alles andere vergessend, taub für die Schreie der Waziri vor dem Tore und für einen neuerlich im Dorfe entstehenden Aufruhr, rangen die beiden.

Usula hatte inzwischen auf der Rückseite des Dorfes an einem halben Dutzend Stellen Feuerbrände an seine Gestrüpphaufen gelegt. Die von einer sanften Dschungelbrise entfachten Flammen wuchsen rasch zu einem brüllenden Feuermeer, unter dem das trockene Holz der Palisade in einem Schauer roter Funken auseinanderkrachte, während der Wind den Funkenregen zu den strohgedeckten Dächern der Hütten trug, bis das ganze Dorf in unglaublich kurzer Zeit eine heulende Flammenhölle war. Genau wie Usula vorhergesagt hatte, flog das Tor auf und der Schwärm der Schwarzen von der Westküste flüchtete panikartig nach der Dschungel. Auf beiden Seiten des Tores standen die Waziri und hielten schweigend nach ihrer Herrin Ausschau, bis keiner mehr aus dem Innern zurückkam, und das Gelände innerhalb der Palisaden eine einzige Glut darstellte. Aber sie konnten nichts von ihr entdecken. Lange, als schon längst kein lebendes Wesen mehr im Dorfe sein konnte, warteten und hofften sie immer noch. Endlich gab Usula das nutzlose Warten auf.

Sie kann niemals hier gewesen sein, sagte er; wir müssen diese Neger verfolgen und einige von ihnen fangen, die uns über den Verbleib von Lady Greystoke Auskunft geben sollen.

Es war schon heller Tag, als sie auf eine kleine Schar Nachzügler stießen. Sie waren bald genug umzingelt, und wurden zur sofortigen Übergabe gebracht.

Wo ist Luvini? fragte Usula, der dessen Namen am Abend zuvor von den Europäern erfahren hatte.

Wir wissen es nicht, wir haben ihn seit Verlassen des Dorfes nicht mehr gesehen, erwiderte einer der Schwarzen. Wir waren Sklaven der Araber, und als wir vergangene Nacht durch die Palisade entflohen, liefen wir abseits von den anderen, denn wir halten uns allein für sicherer als bei Luvini.

Saht ihr die weißen Frauen, die er gestern Nacht ins Lager schleppte? fragte Usula.

Er brachte nur eine weiße Frau, erwiderte der andere. Wo ist sie jetzt? fragte Usula.

Als er sie brachte, band er sie an Händen und Füßen und legte sie in seine Hütte. Seitdem haben wir sie nicht mehr gesehen.

Eine große Angst sprach aus Usulas Augen, eine Befürchtung, die sich auf den Gesichtern der anderen widerspiegelte.

Kommt, sagte er, wir müssen nach dem Dorfe zurück. Ihr werdet mit uns gehen, sagte er zu den Gefangenen, und wenn ihr gelogen habt – hier machte er eine bezeichnende Bewegung mit dem Zeigefinger über seine Kehle.

Wir haben dich nicht belogen, entgegneten jene.

Vom Araberdorf war nichts übrig als ein paar Haufen glimmender Asche.

Hier war es, sagte einer der Schwarzen und machte rasch ein paar Schritte über die Stelle hinaus, an der sich das Dorftor befunden hatte. Mit einem Male hielt er an und deutete auf etwas, das auf dem Grunde lag. Da, sagte er, hier ist das Weib, das ihr sucht.

Usula und die anderen drängten sich vorwärts. Wut und Verzweiflung wühlten in ihnen, als sie die verkohlten Reste eines menschlichen Körpers gewahrten. Sie ist es, sagte Usula, der sich wegwandte, um seine Tränen zu verbergen. Die anderen Waziri waren nicht weniger ergriffen, denn sie alle hatten die Gattin des großen Bwana angebetet.

Vielleicht ist sie es doch nicht, meinte einer, vielleicht ist es jemand anders.

Das können wir gleich wissen, rief ein Dritter. Wenn ihre Ringe sich in der Asche finden, muß sie es in der Tat sein.

Usula schüttelte verzweifelt den Kopf. Sie ist es, sagte er, da ist noch der Pfahl, an dem sie festgebunden war – und die Ringe wird Luvini ihr abgenommen haben. Jeder im Dorfe hatte Zeit genug, es zu verlassen, außer ihr, die gebunden war und nicht entweichen konnte – nein, es kann niemand anders sein.

Die Waziri gruben ein flaches Grab, legten pietätvoll die Reste hinein und errichteten über der Stätte eine kleine Pyramide aus Steinen als Wahrzeichen.


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