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4. Waal – Waal!

Es war ein gutes Schiff, das Lorens der Hahn unter die Füße bekommen hatte. Sechs Schaluppen trug es und zweiundvierzig Mann Schiffsvolk, noch außer dem Kommandeur und ersten Steuermann. Freilich war er ein bißchen schwerfällig, der gute »Prediger Salomon«, aber stark gebaut mit eisernem Brustfleck vorn am Steven Steven = Balken am Vorder- und Hinterende des Schiffes., verdoppeltem Außenbord und eisernen Nägeln und Klammern, damit er dem Eisdruck besser widerstehen könnte. Eis mitten im Sommer – Lorens spitzte die Ohren, wo er von den älteren Leuten nur irgendein Wort erhaschen konnte über das, was vor ihm lag. Aber er fragte nicht. Er hatte sich Oom Siewerts Mahnung: »Gekräht wird nicht bei uns!« dick hinter die Ohren geschrieben. Oom Siewert, das war ein Mann! So wollte er einmal werden wie der! Er ging Lorens noch über Hans Christian Jaspers, den Kommandeur selbst – wunderlich, daß Oom Siewert nicht als Kommandeur fuhr.

Es war straffe Zucht auf dem »Prediger Salomon«. Lorens spürte sie in allen Knochen. Da gab es kein »Kommst du nicht heute, so kommst du morgen«, wie es der Helgoländer Fischer getrieben hatte. Jeder Befehl mußte im Augenblick ausgeführt werden, und wehe dem, der ein Kommando, das ihm galt, überhörte! Aber es gab gutes Essen – dicke Erbsen an jedem Tage der Woche – und viel Schlaf, denn es wurde so gehalten, daß auf der Fahrt sechzehn Stunden Schlafzeit gegen acht Stunden Wache gewährt wurden. Kamen sie aber an die ersten Eisschollen, dann wurde mit Schlaf und Wachen von acht zu acht Stunden abgewechselt, und wenn gar der Fang begann, galten sechzehn Stunden Wache gegen acht Stunden Schlafzeit als Regel. Es konnte aber auch vorkommen, daß vierundzwanzig Stunden ohne Unterbrechung gearbeitet werden mußte, wenn die Jagd gerade besonders gut war.

Weit nach Süden schon kamen ihnen die Eisberge entgegen. Da war einer wie eine große Kirche gestaltet mit hohen Portalen und Pfeilern, und das Innere schimmerte in bläulichem Licht, wenn die Sonne durch das Eis spielte. Ein anderer war so hoch, daß Lorens den Kopf ganz in den Nacken legen mußte, um an ihm hinaufzuschauen, als »de Prediger Salomon« an ihm vorüberfuhr. Wie tief der Eisberg aber noch unter Wasser reichte, das konnte selbst Oom Siewert nicht schätzen.

Als das Treibeis anfing, hörten die Eisberge auf. Da berief der Kommandeur seine Offiziere, die Steuerleute und Harpuniers, zu sich in seine Kajüte und stellte mit ihnen ein genaues Verzeichnis auf über die einzelnen Leute, die Matrosen, Leichtmatrosen und Jungen. Dabei berieten sie, zu welcher Tätigkeit ein jeder wohl am besten zu brauchen sein würde, wenn es erst an den Fang ging. Danach wurden dann die Gerätschaften ausgegeben, die Harpunen und Leinen, Kappmesser und Bankmesser, Hacken und Beile. Lorens bekam ein langes und scharfes Messer zum Speckschneiden, an dem er herumputzte, bis es wie Silber glänzte.

Andern Tages wurde das Los geworfen und nach dieser Entscheidung die Mannschaft in die Schaluppen verteilt. In jede Schaluppe kam ein Harpunier, ein älterer Matrose und sechs Mann. Lorens kam zu Claas aus Altenesch bei Bremen, und sein Banknachbar wurde Gerson Cruppius, der Sohn des Pastors in Keitum auf Sylt. Jeden Tag mußten sie Übungen machen, um die Schaluppen so schnell wie möglich »streichen«, d. h. aufs Wasser bringen zu lernen, und rudern mußten sie, bis sie dicke Schwielen in die Hände bekamen.

Trotzdem nun die Arbeit von Tag zu Tage schwerer wurde, brannte das ganze Schiffsvolk darauf, endlich an den Fisch zu kommen und die Jagd zu beginnen. Sie waren nun schon wochenlang gefahren und hatten viele andere Schiffe gesehen, Holländer, Bremer, Hamburger, Dänen, Engländer, auch zwei Franzosen und einen Spanier, aber erst einmal hatten sie ganz fern am Horizont den silbernen Doppelstrahl gesehen, der aus den Windlöchern des Walfisches aufsteigt und seine Anwesenheit auf weite Entfernung verrät. Aber trotz aller Mühe hatten sie den Fisch doch nicht erreichen können.

Endlich aber kam doch der Tag, an dem vom »Krähennest«, dem Ausguck des Kommandeurs, her der Ruf flog:

»Waal – Waal! Waal – Waal!«

Das fuhr dem ganzen Schiffsvolk wie Branntwein ins Blut. Sie sprangen alle an Deck, um selbst mit auszuschauen. Doch scharfe Kommandorufe trieben sie an, die Segel zu setzen, was bei dem starken Wind und der strengen Kälte keine leichte Arbeit war. Dann ging es mit vollen Segeln mitten ins Eis hinein, dem Fische nach, und nun zeigte »de Prediger Salomon«, was er wert war. Es krachte und splitterte um ihn her, wo er sich den Weg bahnte, und weithin gerieten die Schollen in Bewegung.

Doch auch der Fisch setzte sich in Bewegung. Er schien seinen Verfolger bemerkt zu haben und floh vor ihm, die kleineren Schollen beiseite schiebend und unter den großen geschickt durchtauchend. Doch endlich bemerkte Lorens, daß sich der Fisch nicht weiter mehr entfernte, sondern gleichsam unschlüssig hin und her schwamm. Er ist an ein Eisfeld geraten, schloß Lorens daraus; Oom Siewert sagt: wenn ein Feld so groß ist, daß man es vom Krähennest aus nicht mehr überschauen kann, dann vermag der Fisch nicht mehr darunter fort zu tauchen, denn so lange hält er es nicht aus, ohne Atem zu schöpfen.

Bange Minuten vergingen – wird der Fisch nicht im letzten Augenblick noch eine Gelegenheit finden, dem Verfolger zu entschlüpfen? Doch höher und höher stiegen die silbernen Strahlen gen Himmel; immer deutlicher zeichnete sich der dunkle Körper des gewaltigen Tieres zwischen den grauweißen Eisschollen ab – im Schauen vergaß Lorens fast sich selbst, da riß ihn ein scharfes Kommando hoch:

»Fall – fall – over all!«

Das war der Ruf, auf den hin die Schaluppen gestrichen werden mußten. Hei, wie die Leute da sprangen! Ein jeder saß bei seinem Rudernagel und Riemen Riemen = Ruder; das Zeitwort riemen ist heute außer Gebrauch., ehe er selbst wußte, wie er dahin gekommen war. Claas aus Altenesch stand selbst an der hintersten Ruderbank und steuerte das Boot durch das treibende Eis. Immer wieder scholl sein Ruf:

»Eis backbord – Eis hart steuerbord –« und doch schlug Lorens einmal so stark mit dem Riemen auf einen eben auftauchenden Eisknollen, daß er von der Bank flog und der Riemen splitterte. Dann gab Claas dem ältesten Matrosen das Ruder und sprang über die Bänke nach vorn. Da konnte Lorens seine Neugier nicht länger bezwingen und blickte sich um. Richtig – sie waren schon dicht am Fisch, aber Lorens erschrak nicht schlecht, als er ihn so nahe sah! Gar so gewaltig hatte er sich das mächtige Tier doch nicht gedacht. Daneben erschien ihm die eigene Schaluppe doch allzu winzig und Claas mit seiner Harpune fast lächerlich.

Da – ein Ruck, der durch das ganze Boot ging – Claas hatte die Harpune mit solcher Kraft geworfen, daß sie tief in die dicke Speckschicht des Walfisches eingedrungen war – tiefer wohl noch, denn das Tier schien sie zu fühlen und schwamm eilig dahin. Die Schaluppe folgte ihm, so hart die Männer nur rudern konnten, und Claas ließ die Leine, an der die Harpune befestigt war, abrollen. Nun schmunzelte er vergnügt – hoho, der Fisch lief unter das Eisfeld, da konnte er nicht atmen und mußte von selbst schon nach einiger Zeit wieder auftauchen.

Halloh! die Leine reichte nicht weiter! Die zweite Schaluppe schoß heran und im Handumdrehen hatte Claas das Ende seiner Leine mit der von der zweiten Schaluppe verbunden. So wurde die erste Schaluppe vom Fisch wieder frei und konnte nun das Aufsuchen des Fisches übernehmen. Immer am Rande des Eisfeldes ging es entlang – langsam – vorsichtig tastend, denn niemand wußte, wo der Fisch wieder auftauchen würde; kam er aber der Schaluppe zu nahe, konnte er sie leicht umwerfen.

Da – ein Strudel in einiger Entfernung – tiefatmend tauchte der Fisch wieder auf, und von allen Seiten schossen die Schaluppen auf ihn zu. Claas war der erste, der ihn wieder erreichte. Nun galt es, ihm mit der scharfen Lanze den Todesstoß zu geben. Zwei-, dreimal stach er zu – vergebens! Jedesmal prallte die Lanze an einer Rippe ab und drang nicht tiefer ein. Der Steuermann mußte angespannt aufpassen, daß nicht der schlagende Schwanz des gereizten Tieres die Schaluppe träfe, und trotzdem versuchte er wieder und wieder, sie nahe genug heranzubringen, damit Claas noch einmal zustoßen könnte – vergebens, der Fisch verschwand wieder unter dem Eisfeld.

Als der Walfisch zum zweitenmal auftauchte, glückte es dem Harpunier der dritten Schaluppe, mit seiner Lanze eine Hauptader des Tieres zu treffen. Rötlich färbte sich der Strahl, der aus den Windlöchern stieg, dunkel das Meer ringsum. Noch ein paar gewaltige Schläge tat es mit dem breiten Schwanz – »das sind die Totschläge,« sagte Claas – dann lag es still. Doch nicht eher ruderten die Schaluppen heran, ehe sich nicht der mächtige Tierleib einmal um sich selbst gedreht hatte wie ein Kloß in der Brühe. Nun erst war der Fisch ganz tot, und ein Jubelgeschrei brach los, das die Luft erschütterte:

»Glück dem Kommandeur! Glück zum Fische!« riefen die Männer und schwenkten ihre Mützen zum »Prediger Salomon« hinüber, der langsam den schnellen Bewegungen der Schaluppen gefolgt war. Und:

»Glück auch euch, so allzumal tapfere Männer,« antwortete der Kommandeur erfreut. Dann gab er Befehl, daß »de Prediger Salomon« am Rande des Eisfeldes festmachte, und die Segel gerefft wurden.

Es war ein bitterkalter Tag, denn die Sonne hatte die Nebelwolken nicht durchdringen können, und es stand ein steifer Nordost von Spitzbergen herüber. Aber das Feuer der Jagd machte den Männern doch warm. Mit Gerson Cruppius zusammen wurde Lorens auf den Fisch beordert, und auch aus den andern Schaluppen kletterten je zwei Mann auf das tote Ungetüm. Sie banden ihm die Flossen rund um den Bauch herum fest, kappten den Schwanz und zogen ein Tau durch den Stumpf. So schleppten sie ihn zum Schiffe hin – rückwärts, denn da das Maul im Tode offen steht, können sie ihn nicht vorwärts bewegen. Andererseits: wenn sie die Flossen in ihrer natürlichen Stellung belassen hätten, würden sie den Fisch auch nicht rückwärts haben ziehen können, weil der Widerstand des Wassers dann zu groß gewesen wäre. So hat alles seine Wissenschaft, und indem Lorens seine Augen und Ohren aufsperrte, lernte er auf seiner ersten Grönlandfahrt schon mehr, als irgendein Buch ihn hätte lehren können.

Als sie ans Schiff kamen, machten sie den Walfisch daran fest und stiegen an Deck. Da stand schon der Kajütswächter neben dem Kommandeur mit einer Schale voll Branntwein. Dieser Geruch stieg den nassen Männern verlockend in die Nasen, plötzlich aber entstand ein Geschrei unter denen, die an Bord zurückgeblieben waren: »Gerson Cruppius ist Speckkönig – seht ihn – seht ihn!«

Grönlandflotte beim Walfischfang.
Nach einem Wandgemälde auf Delfter Kacheln Anfang des 18. Jahrhunderts

Lorens wußte nicht, was dies Geschrei zu bedeuten hatte und sah erstaunt auf den Bankgenossen, der durchaus nicht erfreut über die Ehre zu sein schien. Mit verlegenem Lachen sah Gerson an sich herunter und im Kreise umher, aber er fand niemand, der ärger als er selbst von Walfischblut und Tran tropfte. Oom Siewert aber schlug Lorens derb auf die Schulter und sagte lachend:

»Hättest dich besser einferkeln müssen, du Hahn, dann wärest du Speckkönig geworden. Das ist doch was Feines – hee, ihr Leute?«

Wieder lachte das Schiffsvolk lärmend auf, aber als nun jeder Mann aus der großen Schüssel drei tiefe Löffel voll Branntwein bekam, da erhielt der Speckkönig wahrhaftig doppelt soviel und überdies noch den Rest aus der Schüssel, den er sich sorgfältig in ein Fläschchen füllte und aufbewahrte.

Dann ging es wieder auf den Fisch. Lorens war Claas aus Altenesch beigeordnet, der mit den andern Harpuniers zusammen die ersten Schnitte in die dicke Speckschicht tat. Lorens aber wurde mit einem langen Stock bewaffnet und mußte Claas die Mallemucken vom Leibe halten. Das sind feine graue Sturmvögel mit weißer Brust und langen Flügeln, denen der kalte Nordwind nichts ausmacht. Seitdem der Fisch tot war, waren die Schaluppen und nun auch »de Prediger Salomon« eingehüllt in eine Wolke von Sturmvögeln und Möwen wie in ein Schneegestöber. Lorens wurde ganz wirbelig zumute bei dem Auf und Ab der Vögel, dem Gegacker und Geflatter und dem Gezappel der Füße, die die Mallemucken auch in der Luft bewegten, als liefen sie auf dem Wasser. Er schlug tot, so viele er erreichen konnte, denn die andern riefen ihm zu, daß der Koch sie dick mit Reis einkochen würde; das gäbe ein Festessen zum ersten Fisch.

Hei, war das ein Leben! Was die Harpuniere vom Fisch ablösten, warfen die Piekeniere mit ihren langen Pieken an Deck. Dort griffen andere die Stücke auf und schoben sie durch die Luken in den Schiffsraum hinunter. Hier unten aber, im Dunkeln und abgeschnitten von dem lustigen Treiben des übrigen Schiffsvolkes, wirtschaftete der Speckkönig, um die Stücke zu verstauen. So schnell er aber auch werkte, schneller noch kam Klumpen auf Klumpen zu ihm heruntergepoltert. Als Gerson Cruppius endlich am späten Abend aus dem Raum wieder zum Vorschein kam, stank er so, daß er sein Fläschchen Branntwein wohl brauchen konnte.

Andern Tages ging das lustige Leben weiter. Auch heute gab es wieder die gewohnten Mahlzeiten zur rechten Stunde – Walfischzunge gab es, dick mit Erbsen eingekocht – aber nicht eher kam die Mannschaft zum Schlafen, als bis der ganze Fisch fertig abgespeckt und der Speck im Raum verstaut war. Zuletzt wurden dem Fisch noch die Barten aus dem Maul gehauen; die kamen später als »Fischbein« in den Handel. Die dicken Flossen aber wurden außen am Schiff festgebunden. Da sie weich und nachgiebig waren, schützten sie es noch besser vor dem Druck des Eises als die eisernen Klammern und Platten.

Zweimal wurde die Arbeit noch unterbrochen durch den Ruf »Waal – Waal!« Zweimal wurden daraufhin die Schaluppen gestrichen, aber die Jagd hatte keinen Erfolg und war gerade dadurch um so anstrengender. Gegen Ende des Tages waren die Leute so müde, daß nicht wenige von ihnen überm Essen einschliefen. Da setzte der Kommandeur einen Ruhetag ein, ehe er mit dem Bearbeiten des Specks beginnen ließ.

Frisch und lustig war dieser Tag, an dem die Arbeit dann fortgesetzt wurde. Mitternacht war kaum vorüber, als die Leute geweckt wurden, aber hell stand die Sonne am klaren Himmel, und der kalte Nachtwind hatte sich gelegt. Nach dem Frühmahl las der Kommandeur wie an jedem Morgen ein Stück aus dem Psalmenbuch und sprach ein Gebet vor der Arbeit des Tages. Dann gab es wieder einen herzhaften Schluck Branntwein, der den Leuten wie das liebe Leben selbst ins Blut rann, und dann begann die Arbeit. Die Piekeniere sprangen in den Schiffsraum hinunter und reichten die großen Speckklumpen hinauf. Die gingen von Hand zu Hand. Jeder tat seine bestimmte Arbeit daran – hackend, säubernd, schneidend, stampfend. Jeder warf dem nächsten sein abgefertigtes Stück zu, der es weiter bearbeitete, bis endlich die Piekeniere die faulen Reste über Bord Bord = Rand = Schiffsrand. An Bord gehen = auf das Schiff gehen; an Bord sein = auf dem Schiffe sein. schoben, wo sich Möwen und Mallemucken, Rochen und Haie darum balgten.

Lorens saß unter den Speckschneidern auf der Hinterbank und schnitt die längeren Stücke in handliche Würfel, die andere Leute unter Oom Siewerts Aufsicht dann in Fässer füllten und darin feststampften, daß der gelbe Tran schon jetzt oben herausquoll. Um die Hinterbank sammelten sich die gierigen Möwen in besonders dichtem Schwarm. Mehr als ein Brocken wurde Lorens aus den Fingern gerissen, wenn er auch wütend mit dem Messer nach den kreischenden Vögeln stach. Als er aber einen wirklich erwischte, ihm den Kopf umdrehte und ihn dem Küchenjungen zuwarf, sah der Kommandeur scharf zu ihm hinüber, gab seinem Vordermann einen Wink, und im nächsten Augenblick lagen sechs Speckseiten vor Lorens statt der zwei, die ihm zustanden, und er mußte die kleine Versäumnis in dreifacher Arbeit einholen.

Es war ein tüchtiger Fisch gewesen, und sie arbeiteten mehr als zwanzig Stunden daran, ehe der letzte Brocken im Faß verschwunden war und sie das Deck wieder klar hatten. Dazwischen bekamen sie freilich ihre reichlichen Mahlzeiten, und der Kommandeur gab noch einmal eine gute Schale voll Branntwein aus, aber er wollte nicht dulden, daß die Arbeit wieder unterbrochen wurde, denn die Sonne machte einen heißen Tag, und der Speck trante schon, ehe er verschnitten war. So kamen die Leute erst nach Beendigung der Arbeit zum Schlafen, und andern Tags ging die Reise weiter.


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