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Georges Périn

Silberne Nacht

Du schaust meine Augen und denkst wohl in Wehmut
der Feste des Einst, des brennenden Glaubens
an alles was leicht, weiß, golden und lieblich,
in deiner Jugend, im wirbelnden Wirbel …

Du schaust mich an; so sieht man ein Fenster,
das einzig noch strahlt in ernst silberner Nacht
und wo einst Schatten aufwiegend und sacht
Wellen erhellter Schultern geschaukelt.

O Begeisterung der Seele, die plötzlich sich aufschwingt,
die unklar sich quält und dennoch glaubt
nach Wunsch die Dinge zu rollen, die sind,
die niemals zweifelt, doch einmal zu fassen
die Welt, den Himmel und freudvollen Glanz.

O schimmernde Leichtigkeit mitten in Nacht
als Schleier zum Morgenrot flatterten!

Der Taumel glitt unter Lüstern der Säle,
tausend Stöße ließen sie zittern; – – –
ja schaue nur jetzt das weißere Fenster,
ja schaue nur jetzt die ernst silberne Nacht.

(Le chemin, l'air qui glisse …)


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