Edgar Wallace
Die gelbe Schlange
Edgar Wallace

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Acht Monate später brachte Mr. Joe Bray seine junge Frau zu seinem Haus auf den Hügeln oberhalb von Siangtan. Im Heiratsregister stand »Joseph Henry Bray, Junggeselle, 51 Jahre.«

»Und ich möchte bemerken,« sagte Clifford etwas anzüglich, »daß Leute, die falsche Angaben im Heiratsregister machen, mit Zuchthaus bestraft werden.«

Joe Bray erklärte Mabel den Grund für die unversöhnliche Abneigung Cliffords vor der Abreise von Europa.

»Mein jugendliches Aussehen läßt ihn älter erscheinen«, wußte er zu berichten, und Mabel stimmte ihm vollkommen bei, denn sie hatte gerade an demselben Morgen in der Rue de la Paix wundervolle Kleider und Schmuck kaufen können, wie sie nur ein Millionär seiner geliebten Frau zu Füßen legen kann.

»Der Unterschied zwischen unserer Heirat und der seinen ist nur der, Mabel«, sagte er selbstzufrieden, »wir haben aus Liebe geheiratet und er – um mich so auszudrücken – nun ja –« Während er dies sagte, brachte ihm ein Kellner einen kräftigen Trank, den er behaglich durch einen Strohhalm schlürfte.

»Er hätte Joan niemals geheiratet, wenn du ihn nicht dazu angestiftet hättest«, sagte Mabel nicht gerade sehr liebenswürdig. »Ich hoffe, sie wird glücklich werden. Ich habe zwar meine starken Zweifel, aber ich hoffe doch.«

Mabel kam nach Siangtan und wurde von der europäischen Kolonie dieser schönen Stadt mit allem Pomp empfangen, wie es nur jemand wünschen konnte, der in so nahen Beziehungen zu der Yünnan-Gesellschaft stand. Und merkwürdig, sie liebte Siangtan, denn es war besser, in einer kleinen Stadt eine große Rolle zu spielen, als in Sunningdale eine Null zu sein.

Eines Tages erhielten sie einen Brief von Joan, aus dem deutlich hervorging, daß sie über alle Maßen glücklich war. Mabel las den Brief und rümpfte die Nase ein wenig.

»›Die Linie fortführen.‹ Was kann sie damit meinen?« fragte sie. Sie ahnte etwas.

Joe hustete und erklärte es ihr.

»Das war auch meine Idee«, sagte er bescheiden.

 

Ende.

 


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