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Amber und die Prospekte

Der Diamantfluß, G. m. b. H., Aktienkapital 800 000 Pfund.
100 000 Stammaktien, jede zu 5 Pfund.
30 000 Prioritätsaktien, jede zu 10 Pfund.

Direktoren:

Augustus Lambaire, Esquire (Vorsitzender)
Felix Whitey, Esquire
Baron Griffin Pullerger
Lord Corsington

So lautete der Kopf des Prospektes, der seinen Weg in die Briefkästen all der Leute fand, die kluger- oder unklugerweise mit Börsenpapieren spekuliert hatten.

Lambaire und Whitey vermieden es beide, sich direkt an die Öffentlichkeit zu wenden, wie es in der Geschäftswelt üblich ist. Hätten diese beiden Männer bei Abwicklung ihrer Geschäfte die Wahl gehabt, den ehrlichen oder den unehrlichen Weg einzuschlagen, sie würden sich instinktiv für die finstere Geschäftsmethode entschieden haben.

Als sie in England angekommen, waren sie zu der Kampagne entschlossen; sie kamen mit größerem Ansehen zurück, als sie zu hoffen gewagt hatten, denn – die Entdeckung der Diamanten in Suttons verknotetem Taschentuch – so erstaunlich sie ihnen im Augenblick gewesen war – förderte ihre Pläne, und es war von um so größerem Wert, daß der Beweis von der Existenz der Mine vom Feinde geliefert wurde.

Auf der Reise nach England hatten sie sich bis zur Ermüdung immer wieder gefragt, durch welchen geheimnisvollen Vorgang, durch welche neckische Laune des Glücks die Steine so gefunden worden waren, und da sie sich keine Antwort geben konnten, ließen sie die Sache auf sich beruhen. Die Abfassung des Prospektes hatte ihnen Vergnügen gemacht; sie begegneten keinerlei Schwierigkeiten bei ihren Bemühungen, sich einen oder zwei bekannte Namen als Direktoren zu sichern. Sie hatten den unschätzbaren Vorteil einer Pressesensation gehabt. Ihr Prospekt war wirklich brauchbar.

Es fehlte nicht an kritischen Stimmen, die gern genau gewußt hätten, wo das Diamantfeld mit den fabelhaften Reichtümern gelegen sei, aber diese Schwierigkeit hatten sie teilweise überwunden mit Anwendung durchtriebener Kniffe beim Aufbau der Gesellschaft, die einen großen Teil des arbeitenden Kapitals für Zwecke der Erforschung der Grube, für den weiteren Ausbau des »Gesellschafts-Eigentums« und für Anlage von Wegen nach dem Innern des Landes in Anschlag brachte. Die Gesellschaft wurde in Jersey eingetragen; die Bedeutung dieser Tatsache werden diejenigen zu schätzen wissen, die mit dem Rechtsverfahren bei Gründungen vertraut sind.

Börsenberichterstatter, die den Prospekt prüften, schüttelten verblüfft die Köpfe. Einige verdammten ihn sofort, andere sahen seine romantische Seite und berichteten entsprechend. Nicht wenige ließen ihn unbeachtet und folgten der goldenen Regel: »Kein Bericht: kein Schwindel.«

Für manche Aktieninhaber ist es typisch, daß sie das Geheimnisvolle lieben, und zwar außerordentlich lieben. Sie leben in den Wolken und denken an Millionen. Ihr Hochmut verachtet die sicheren 2½ Prozent. Sie träumen von Vermögen, die über Nacht kommen, und von einem Erwachen, wo ihnen eines Morgens gesagt wird, daß die Anteile, die sie 3 Schilling 9 Pence kosteten, auf 99 Pfund 2 Schilling 6 Pence gestiegen seien. Sie können im Augenblick im Kopf den Gewinn ausrechnen, der ihnen aus dem Besitz von Tausenden solcher Aktien zuwächst. Von dieser Klasse von Aktionären erwartete Lambaire viel, und er wurde nicht enttäuscht.

Was der Diamantenfluß verhieß, war nicht ganz deutlich zu ersehen; das Risiko war nicht ganz außer Frage gestellt – es wurde dies ganz freimütig bekannt – aber es wurde auch mit Arglist auf einen ungeheuerlichen Gewinn hingewiesen.

»Ging – ging!« klingelte es an fünfzigtausend Türen, als der gewichtige Prospekt auf die vorstädtischen Matten prasselte ... ein paar Tage vergingen, und dann lief eine Antwort ein, dann noch eine und so fort, bis das, was zuerst wie ein Rieseln gewesen war, zu einem wahrhaften Strom anwuchs. Lambaire, so mannigfaltig beschäftigt, hatte in ebensolcher Weise Adressen gesammelt, wie Knaben Briefmarken sammeln. Er sammelte Adressen mit Unterschied. In einem der vielen Bücher, die er führte – Bücher, in die niemand anders als er selbst Einblick hatte – hätte man Seite auf Seite, so eng, wie es seine gespreizte Handschrift zuließ, mit den Namen der »Möglichen« beschrieben sehen können, hinter jedem Opfer eine kleine Anmerkung notiert.

»In so mancher Hinsicht, Lambaire,« sagte Whitey, »bist du ein Wunder.«

Der schwerfällige Mensch, den Anerkennung wie ein Odem belebte, lächelte vergnügt.

Sie saßen beim Lunch im teuersten Hotel Londons, und durch die offenen Fenster des luxuriösen Speisesaals drang der Lärm der verkehrsreichen Piccadilly-Straße.

»Unser Prospekt ist gut,« bemerkte Lambaire beiläufig und rieb sich behaglich die Hände, »wirklich gut. Wir haben alle möglichen Hintertüren offen, wenn die Diamanten keinen Trumpf bringen – wenn ich mir nur jene Steine, Suttons Steine, aus dem Kopfe schlagen könnte.«

»Fang nicht wieder an, davon zu reden – du kannst froh sein, daß die Sache so ausgegangen ist. Ich sah gestern den Kerl, den Amber.«

Als sie in die Zivilisation zurückgekehrt waren, war Amber als ein bloßer Faktor in den Hintergrund getreten. Sie hatten jene gutmütige Geringschätzung für ihn, welche die vom Glück Begünstigten für ihre weniger glücklichen Mitmenschen haben.

Es gab eine gewisse Entschuldigung für ihren plötzlichen Dünkel. Die erste Ausgabe der Prospekte hatte sich ungeheuer rentiert. Schon begann das Geld in die Banken der »Diamanten« zu strömen.

»Wenn das Geschäft sich macht und zu einem guten Abschluß kommt,« sagte Whitey, »dann will ich auch abschließen, Lam! Die Unehrlichkeit taugt nichts.«

Sie verweilten bei dem Lunch und besprachen ihre Pläne. Es war drei Uhr nachmittags, als Lambaire die Rechnung bezahlte und mit Whitey Arm in Arm auf die Piccadilly-Straße hinaustrat.

Sie gingen langsam durch die belebte Verkehrsstraße nach dem Piccadilly-Zirkus. Lambaire wünschte über eine Sache zu reden.

»Nebenbei, Whitey,« sagte er, als sie zögernd an der Ecke des Haymarket standen, »erinnerst du dich einer kleinen Anweisung, die wir zeichneten?«

»Anweisung?«

»Ja – in dem Alebi-Wald. Ich vergaß, wie sie lautete, aber du hattest eine Kopie, und ich hatte eine Kopie.«

»Um was handelte sich's denn?«

Hätte Lambaire Whitey nicht gekannt, so hätte er denken können, die Anweisung wäre seinem Gedächtnis entschlüpft – aber Lambaire war kein Narr.

Er ging nicht näher auf die Sache ein und äußerte auch nicht seine Meinung, daß es für alle Beteiligten besser wäre, wenn die zwei Dokumente vernichtet würden. Er wechselte lieber das Thema.

»Amber ist in London,« sagte er, »er kam letzten Samstag an.«

»Und das Mädchen?«

»Sie ist schon seit Monaten zurück.« – Lambaire schnitt eine komische Grimasse, denn er hatte in Pembroke Gardens einen Besuch gemacht und war kühl empfangen worden.

»Man sollte nicht meinen, daß sie einen Bruder verloren hat,« fuhr er fort, »kein Schwarz, keine Trauer, jeden Abend Theater und Konzerte – ein herzloser kleiner Teufel.«

Whitey blickte ihn scharf an.

»Wer sagte dir das?« fragte er.

»Einer meiner Freunde,« erwiderte Lambaire sorglos.

»Oh!« meinte Whitey.

Er zog seine Uhr heraus. »Ich habe eine Verabredung,« bemerkte er und winkte mit dem Kopf ein herankommendes Auto herbei. »Ich sehe dich bei den Whistlers.«

Whitey war ein Mann ohne jede Illusionen. Man muß sich wundern, daß er nicht in Geschäften, die rechtlicher und zuverlässiger waren als die, welche er eben betrieb, ein Vermögen angehäuft hatte. Da wenig Menschen sich selbst genau kennen, und kein Mensch den andern überhaupt kennt, so soll nicht versucht werden, zu erklären, wie der Geist eines Whitey beschaffen war.

Er hatte den Chauffeur aufgefordert, ihn nach einem Hotel zu bringen – dem ersten besten, das ihm gerade einfiel.

Als er so weit weg war, daß ihn Lambaire nicht mehr beobachten konnte, lehnte er sich aus dem Wagenfenster hinaus und gab andere Instruktionen.

Er wollte Cynthia Sutton besuchen. Der Unterschied zwischen Lambaire und Whitey war nie so unverkennbar, als wenn sie einer gemeinsamen Gefahr gegenüberstanden.

Lambaire bebte vor ihr zurück und stellte sich taub und blind gegen ihre Warnungen und Möglichkeiten. Er bemühte sich, sie zu vergessen, und es gelang ihm meistens.

Whitey dagegen faßte sie genauer ins Auge: prüfte sie mehr oder weniger unbefangen, stachelte und reizte sie, bis er wußte, wie weit er sie zu fürchten hatte.

Er kam vor dem Hause in Pembroke Gardens an, hieß den Chauffeur warten und klingelte an der Tür. Ein Mädchen kam heraus.

»Fräulein Sutton da?« fragte er.

»Nein, Herr.« Das Mädchen antwortete so prompt, daß Whitey Verdacht schöpfte.

»Ich komme in einer sehr wichtigen Angelegenheit, mein Fräulein,« sagte er, »Sache auf Leben und Tod.«

»Sie ist nicht zu Hause, Herr – es tut mir leid,« wiederholte das Mädchen.

»Ich weiß,« sagte Whitey mit einem einschmeichelnden Lächeln, »aber Sie sagen es ihr.«

»Wirklich, Herr, Fräulein Sutton ist nicht zu Hause. Sie hat London letzten Freitag verlassen,« protestierte das Mädchen; »wenn Sie schreiben, will ich den Brief besorgen.«

»Letzten Freitag, wie?« Whitey wurde sehr nachdenklich. »Freitag?« Er erinnerte sich, daß Amber am Samstag zurückgekehrt war.

»Wenn Sie mir ihre Adresse geben können,« sagte er, so könnte ich ihr schreiben, – da die Sache sehr wichtig ist.«

Das Mädchen schüttelte heftig den Kopf.

»Ich weiß sie nicht, mein Herr,« sagte sie. »Ich schicke alle Briefe auf die Bank, und von da aus werden sie besorgt.«

Whitey nahm die Aussage für wahr an, wie es auch der Fall war.

Als er langsam zu seiner Autodroschke zurückging, beschloß er, Amber aufzusuchen.

Er war zu begierig zu wissen, ob dieser den Prospekt gelesen hatte.

*

Viele Abdrucke des Prospektes waren tatsächlich in Ambers Hände gekommen.

Peter ... ein Träumer, stümperte in Aktien von fragwürdigem Charakter. Amber besuchte eines Morgens bald nach seiner Ankunft in England den kleinen Kerl und fand ihn, wie er mühsam, mit der Brille auf der Nasenspitze, den Abenteuern der Forscher folgte, von denen der Prospekt erzählte.

Amber klopfte ihm auf die Schulter, als er zu seinem Lieblingsplatz am Fenster schritt.

»Mein Peter,« sagte er, »was ist das für eine Literatur?«

Peter setzte seine Brille ab und lächelte liebenswürdig.

»Ein kleines Geschäft,« sagte er – für Peter bestand das Leben aus einer Reihe von Geschäften. »Ein kleines Geschäft, Amber. Ich spekuliere dann und wann ein bißchen. Ich habe Aktien der größten Gaunerbande, von der du je gehört!«

Amber schüttelte den Kopf. »Gauner zahlen keine Dividenden, mein Krösus,« sagte er vorwurfsvoll.

»Man kann es nie wissen,« protestierte Peter stolz. »Ich habe fünfzig Anteile an dem Treasure Hill der Aztec Company.«

Amber lächelte freundlich. »Was sonst noch?« fragte er.

»Ich habe einen Gründeranteil in dem El Mandeseg Syndicate,« sagte Peter nachdrucksvoll.

Amber lächelte wieder. »Gesunkenes spanisches Schatzschiff, nicht wahr? Ich dachte mir's, und ich wette, du hast zwei, auch drei Papiere der Aktiengesellschaften, die dem rastlosen Ozean das Geld wieder abgewinnen wollen.«

Peter nickte und grinste verlegen.

»Laß mich deinen Prospekt sehen.«

Der romantische Peter reichte das kostbare Dokument über den Tisch hinüber.

Amber las es sorgfältig durch – nicht zum erstenmal.

»Es ist sonderbar,« sagte er, als er fertig war, »sehr, sehr sonderbar.«

»Was soll das heißen, sonderbar, Amber?«

Der andere zog ein Zigarettenetui aus der Tasche, nahm eine Zigarette und zündete sie an.

»Alles ist sonderbar, mein eingefleischter Optimist,« sagte er. »War es nicht sonderbar, einen Brief von mir aus dem wilden und dunklen Innern des Negerlandes zu erhalten?«

»Das war sonderbar,« gab Peter ernsthaft zu. »Ich habe mir allerlei dabei gedacht. Es gibt eine Geschichte, die ich gelesen habe, von einem, der wegen eines vollkommen unschuldigen Verbrechens verhaftet worden sei.« Amber grinste. »Er wurde zu Zuchthaus verurteilt, und eines Tages –«

»Ich weiß, ich weiß,« sagte Amber, »ein dicker Nebel stieg über dem Meer auf, er floh aus dem Steinbruch, wo er gearbeitet hatte, die vornehme Jacht der Freundin wartete auf der hohen, offenen See – ›bums! bums!‹ – die Aufseher schießen, Glocken läuten, und ein kleines Boot wird für den umherirrenden Bruder bereit gehalten – ja?«

Peter war gerührt.

»Du bist eine Leseratte, Amber,« sagte er, und etwas wie Respekt war in seiner Stimme. »Ich sehe jetzt, daß du die Geschichte gelesen hast ›Vom Schicksal verfolgt‹ oder ›Die Braut des Verbrechers‹. Ich möchte sie ein Meisterwerk nennen. Sie ist –«

»Ich weiß – sie gehört auch zu den sonderbaren, Dingen dieses Lebens – Peter, würdest du ein Ämtchen übernehmen?«

Peter sah über seine Brillengläser hinweg.

»Was für ein Ämtchen?« – seine Stimme zitterte ein wenig. »Ich bin nicht mehr so jung wie einst, und mein Herz ist nicht mehr so stark, wie es war. Ich bin keiner von deinen verwegenen Tollköpfen! –«

Amber lachte.

»Nichts Schlimmes, mein Tollkopf – möchtest du der Gesellschafter eines Herrn werden, der sich von einer sehr schweren Krankheit erholt: einer Krankheit, unter der sein Gedächtnis gelitten und die ihn an den Rand des Wahnsinns gebracht hat –« Er sah ein plötzliches Entsetzen in Peters Augen. »Nein, nein, er ist jetzt wieder wohlauf, obgleich es eine Zeit gab –«

Er brach plötzlich ab.

»Ich verlasse mich auf dich, daß du nicht auch nur mit einem Wörtchen die Angelegenheit verrätst,« sagte er. »Es ist mir so, als ob du wirklich der Mann für das Pöstchen wärst – es ist kein Falsch in dir, mein Peter.«

Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn.

»Herein.«

Die Türklinke bewegte sich, und Whitey trat herein.

»Oh, hier sind Sie,« sagte Whitey.

Er stand an der Tür, seinen glänzenden Seidenhut in der Hand, und lächelte vergnügt.

»Treten Sie näher,« forderte ihn Amber auf. »Du hast nichts dagegen?« – er sah Peter an. Der alte Mann schüttelte den Kopf.

»Nun?«

»Ich habe Sie gesucht,« sagte Whitey. Er nahm den Stuhl, auf den Amber gedeutet hatte.

»Ich dachte, Sie müßten hier sein,« fuhr er fort, »denn ich weiß, daß Sie hier Besuche machen.«

»Mit andern Worten,« sagte Amber, »Ihr Wagen fuhr an meinem in der Strand-Straße vorüber, und da sagten Sie dem Chauffeur, er soll mir in angemessener Entfernung folgen – Ich sah Sie.«

Whitey war nicht verlegen.

»Es muß einer schon ein geriebener Kerl sein, wenn er Sie übertrumpfen will, Kapitän,« sagte er bewundernd. »Ich komme, um mit Ihnen über –« Er sah den Prospekt auf dem Tisch. »Ah! Sie haben ihn gesehen?«

»Ich habe ihn gesehen,« sagte Amber grimmig – »ein schönes Machwerk. Wie geht das Geld ein?«

»Langsam, allzu langsam,« log Whitey und schüttelte melancholisch den Kopf. »Die Leute scheinen nicht anzubeißen. Der alte Abenteurergeist ist tot. Ein paar Papiere –« Er zuckte geringschätzig die Schultern.

»Sehr ungläubig, diese Organe der öffentlichen Meinung,« sagte Amber teilnehmend, »Leute mit wenig Vertrauen, diese Journalisten.«

»Wir gaben bei ihnen keine Anzeigen auf,« erklärte Whitey. – »Das ist das ganze Geheimnis.«

»Sie haben dem ›Börsenherold‹ eine Anzeige geschickt,« überlegte Amber, dessen ungeachtet hat er komisches Zeug gesprochen – Sie haben dem ›Gold- und Silbergruben -Anzeiger‹ einen Inseratauftrag erteilt, aber er hat nicht angenommen.«

Whitey lenkte ab.

»Was ich wissen wollte,« sagte er, »ist das: Wir haben Ihnen den überzeugenden Beweis geliefert, daß wir die Mine festgestellt haben – möchten Sie nicht in die Gesellschaft eintreten?«

Die Kühnheit des Anerbietens verblüffte selbst Amber.

»Whitey,« sagte er bewundernd, »Ihr letzten Worte zeugten wirklich von Unverfrorenheit! In das Erdgeschoß eintreten! Nicht in das Kellergeschoß, mein Whitey.«

»Kann ich Sie allein sprechen?« Whitey blickte fragend nach Peter hin, und Amber schüttelte den Kopf.

»Was Sie mir zu sagen haben, können Sie hier sagen,« antwortete Amber, »Peter darf darum wissen.«

»Gut,« sagte Whitey, »Mann zu Mann, und unter Ehrenmännern, was sagen Sie dazu: Sie werden Mitglied des Aufsichtsrates, und wir geben Ihnen 4000 Pfund in bar und 10 000 Pfund in Aktien?«

Amber trommelte nachdenklich mit den Fingern auf den Tisch.

»Nein,« sagte er nach einer Weile, »mein Anteil an der Gesellschaft ist gerade groß genug.«

»An was für einer Gesellschaft?« fragte Whitey.

»An der Diamantenfluß G. m. b. H.,« erwiderte Amber.

Whitey lehnte sich über den Tisch und sah ihn mit zugekniffenen Augen an.

»Sie haben keinen Anteil an unserer Gesellschaft,« versetzte er kurz.

Amber lachte.

»Im Gegenteil,« sagte er, »ich habe einen Anteil an den Diamantenfeldern, G. m. b. H.«

»Das ist nicht meine Gesellschaft,« sagte Whitey.

»Auch nicht Ihr Diamantenfeld,« erwiderte Amber.


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