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Der Russe vergißt eine Wohltat nie

Es war schon spät, als Micheitsch endlich abseits vom Wege eine vom Ruß geschwärzte Hütte liegen sah, die mehr einem großen, halbzerfallenen Pilz als einer menschlichen Behausung glich. Die Sonne war schon untergegangen. Nebelstreifen lagen über der kleinen Waldlichtung, die um die Hütte herum geschlagen war. Die Luft war frisch und voller Feuchtigkeit. Die Vögel hatten aufgehört zu singen, nur hier und da zwitscherte noch einer ein schläfriges Liedchen und nickte auf dem Zweige ein, ohne es beendet zu haben. Nach und nach erstarben auch diese vereinzelten Klänge, und inmitten der allgemeinen Stille hörte man nur das ferne Sprudeln eines unsichtbaren Baches und von Zeit zu Zeit das Summen der Nachtkäfer.

»Da wären wir also angelangt!« meinte Micheitsch und blickte sich aufmerksam nach allen Seiten um.

»Wahrhaftig keine lebende Seele rings umher! Nun heißt es abwarten, wer hierher kommt und welchen Rat er mir zu geben weiß. Wenn aber – Gott mög's verhüten – irgend einer käme, der ... Pfui Teufel! Aber wir stehen ja in Gottes Schutz! Ach, könnt' ich doch diesen verdammten Müller erst ins Jenseits befördern!«

Micheitsch stieg von seiner Galka, koppelte dem Tier die Füße zusammen und ließ es dann frei.

»Knabbere dir ein bißchen Gras einstweilen! Ich will mich unterdessen in der Hütte umsehen, wenn die Tür nicht verriegelt ist. Vielleicht finde ich auch etwas zu essen, der Haushalt scheint mir zwar nicht gerade sehr vertrauenerweckend, aber Hunger tut weh.«

Er stieß mit dem Fuß gegen die niedrige, schiefhängende Tür; ihr langgezogenes Knarren und Quietschen, das fast wie das Wimmern eines kleinen Kindes klang, hallte merkwürdig an diesem menschenleeren Ort wider. Als sich die Tür endlich in ihren Angeln umgedreht hatte und krachend gegen die Wand schlug, bückte sich Micheitsch und trat ein.

Dunkelheit und der Geruch kalten Rauches schlugen ihm entgegen. Er tastete sich eine Weile suchend in dem Raum umher, fand endlich auf dem Tisch ein Stückchen Brot und machte sich gleich daran, es mit vollen Backen zu kauen, dann tastete er sich zum Herde hin, stocherte in der Asche herum, entdeckte auch endlich ein paar noch glimmende Kohlen, entfachte sie mit vieler Mühe und steckte einen Kienspan an, der auf der Ofenbank lag. Zwischen dem Ofen und der Wand führten lange Bretter, auf denen allerlei Kleidungsstücke umherlagen und -hingen, darunter ein kostbarer Brokatkaftan, wie für einen Bojaren gearbeitet. An der Wand hing eine mit reicher Golddamaszierung geschmückte Mißjurka. Was aber ganz besonders Micheitsch' Aufmerksamkeit erregte und ihn mit seinem unbekannten Wirt etwas aussöhnte, war ein in der Ecke hängendes, vom Rauch vollständig geschwärztes Heiligenbild. Der Alte bekreuzigte sich mehrmals davor, löschte dann den Kienspan aus, krächzte ein paarmal, drehte sich ein wenig hin und her und schlief in wenigen Minuten bereits den Schlaf des Gerechten.

Er hatte in friedlichem Schlummer gelegen, als er plötzlich durch einen derben Stoß von seinem Lager herunterflog.

»Nanu, was soll denn das heißen!« brummte er schlaftrunken, auf der nackten Erde erst richtig zur Besinnung kommend. »Einen Menschen so grob mitten aus dem Schlaf zu stoßen? Nimm dich in acht, du Teufel!«

Vor ihm stand ein stämmiger Gesell mit zerzaustem Bart und einem breiten Messer im Gürtel, der Miene machte, ihm einen zweiten Stoß zu versetzen.

»So laß ihn doch«, bemerkte ein anderer ebenso kräftiger Bursche, dessen Lippen erst ein leiser Anflug von einem Schnurrbart bedeckte. »Was hat er dir denn getan?«

Mit diesen Worten stieß er seinen Gefährten beiseite, näherte sich Micheitsch und starrte ihn mit großen Augen an. »Solch ein Graubart!« meinte er mit einer gewissen ehrfürchtigen Verwunderung.

»Und was geht es dich an, dummer Tölpel, was ich mit ihm mache! Ist er etwa dein Vater oder sonst ein lieber Gevatter?«

»Es ist doch ein alter Mann! Ich sage dir, laß ihn in Frieden, sonst kriegst du es mit mir zu tun!«

Lautes Lachen brach unter den vielen Leuten aus, die jetzt allmählich in die Hütte traten.

»Nimm dich lieber in acht«, sagte einer von ihnen, »wenn Mitjka erst die Wut kriegt, dann ist mit ihm nicht zu spaßen; mit dem laß dich lieber gar nicht ein, mein Bester!«

Weitere, meist jüngere Leute, alle bis an die Zähne bewaffnet, umringten jetzt Micheitsch und maßen ihn mit nicht gerade sehr wohlwollenden Blicken.

»Woher kommt denn diese alte Fledermaus geflattert?« fragte einer von ihnen, Micheitsch in die Augen blickend.

Dieser hatte sich inzwischen gefaßt.

›Da haben wir's!‹ dachte er bei sich. ›Einer wie der andere, alles Diebsgesindel!‹

»Guten Abend, ihr wackern Leute! Ist hier wohl einer unter euch, der sich Wanjucha Perstenj nennt?«

»Wie? Du willst den Ataman selbst sprechen? Weshalb hast du uns das nicht gleich gesagt? Hättest du etwas früher den Schnabel aufgesperrt, die Hiebe wären dir erspart geblieben.« – »Da kommt auch schon der Ataman!« fügte ein anderer hinzu, auf Perstenj deutend, der gerade mit dem alten Korschun in die Hütte trat.

»Ataman!« riefen die Räuber, »hier ist einer, der nach dir gefragt hat!«

Perstenj warf einen flüchtigen Blick auf Micheitsch und erkannte ihn sofort.

»Ach, du bist es, alter Freund!« sagte er. »Herzlich bei uns willkommen! Nun, wie ist es seiner Gnaden ergangen seit dem Tage, als wir mit vereinten Kräften Maljutas Opritschniks das Fell gerbten? Denen haben wir's ordentlich heimgezahlt, damals am Teufelssumpf! Ein Jammer nur, daß uns Maljuta selbst entwischte und jener Tölpel von Mitjka sich den Chomjak entgehen ließ. Es würde ihnen nicht allzu gut ergangen sein in unseren Händen. Und wie wird sich unser Väterchen Zar gefreut haben, als er seinen Zarewitsch gesund wieder hatte. Er wußte wohl gar nicht, wie er den Fürsten Nikita Romanowitsch belohnen sollte!«

»Ja«, erwiderte Micheitsch mit einem tiefen Seufzer, »wie das so ist: will einem der Zar vielleicht auch wohl, so paßt man womöglich dem Rüdenwärter nicht. – Unser Väterchen Zar war ja auch soweit ganz gnädig zu meinem Herrn. Aber den verruchten Opritschniks ist Nikita Romanowitsch nun einmal verhaßt. Und sie haben ja auch keine Veranlassung, uns besonders gewogen zu sein; erst haben wir sie schon in Medwedewka ordentlich durchgepeitscht, dann am Teufelssumpf Maljuta geohrfeigt, und erst gestern hat mein Bojar ihnen in Moskau wieder tüchtig zu schaffen gemacht. Sie aber, die Verruchten, haben sich in hellen Scharen auf ihn gestürzt, ihn zu Boden geworfen, gefesselt und in die Sloboda geschleppt.«

»Hm«, meinte Perstenj, sich auf die Bank niederlassend, »so hat der Zar Maljuta nicht aufknüpfen lassen? Verstehe das einer! Aber unser erhabener Herr muß es ja wissen! Was willst du aber nun machen?«

»Ja, Väterchen Wanjucha, ich weiß selbst nicht, was ich beginnen soll! Weißt du denn keinen Rat? Ein Kopf ist gut, aber zwei sind besser. Der Müller hat mich ja auch zu niemand anderem geschickt als gerade zu dir! ›Geh zum Ataman; der kann dir vielleicht helfen, ich sehe ja aus allen Anzeichen‹, so sagte er, ›daß ihm alles gut glücken, ja, daß er sogar großen Gewinn an der Sache haben wird. Ja, ja, gehe nur zum Ataman‹, sagte er!«

»Zu mir solltest du gehen, hätte er gesagt, wirklich zu mir?

»Ja, zu dir, ganz bestimmt zu dir, Väterchen! ›Geh zum Ataman‹, so sagte er, ›bestelle ihm einen schönen Gruß von mir und sage ihm, daß er, koste es, was es wolle, den Fürsten befreien soll. Ich werde ihm diesen Dienst nicht vergessen‹, so sagte er. ›Wenn aber der Ataman den Fürsten nicht befreien will, so wird er vom Unglück verfolgt werden, ja, er wird verdorren wie ein Grashalm und ganz und gar zugrunde gehen.‹«

»Was du sagst!« versetzte Perstenj und ließ nachdenklich den Kopf sinken. »Dann sollte ich also wirklich verdorren?«

»Jawohl, Väterchen, selbst die Füße und Hände, so sagte er, würden dir ganz vertrocknen, und es würde dir so wirr im Kopf werden, daß Gott dich gnädig davor bewahren möge!«

Perstenj hob jetzt den Kopf und blickte Micheitsch durchdringend an.

»Und hat der Müller sonst noch etwas gesagt?«

»Ei gewiß doch, Väterchen!« fuhr der Alte mit einem verstohlenen Blick auf die dampfende Schtschi fort, die die Räuber soeben auf den Tisch gestellt hatten. »Der Müller sagte dann noch zu mir: ›bestelle auch dem Ataman, daß er dir gut und reichlich zu essen und zu trinken gibt, als wäre ich es selbst, der ihn aufsuchte! Die Hauptsache ist und bleibt aber doch‹, so sagte er, ›daß er den Fürsten befreit!‹«

Und Micheitsch blickte den Ataman lauernd von der Seite an, um festzustellen, welchen Eindruck seine Worte hervorgerufen hatten. Perstenj aber musterte ihn noch schärfer als zuvor und brach plötzlich in ein lautes, fröhliches Lachen aus.

»Ei, ei, Alterchen! So hat dir also der Müller wirklich gesagt, daß ich ganz und gar zugrunde gehen würde, wenn ich den Fürsten nicht rette?«

»Ja, Väterchen«, wiederholte der Reitknecht etwas verlegen, »sowohl Arme wie Beine ...«

»Ei, ei, du bist mir wirklich ein listiger Fuchs, Brüderchen!« unterbrach ihn Perstenj, ihm wohlwollend auf die Schulter klopfend. Dann fuhr er lächelnd fort: »Mir kannst du nämlich so leicht keinen Bären aufbinden! Komm, setz dich her zu uns«, sagte er, an den Tisch rückend, »teile unser Salz und Brot! Da hast du einen Löffel, wir wollen uns erst ein wenig stärken. Wenn es übrigens in meiner Macht liegt, deinem Herrn zu helfen, so tue ich es auch ohne deine Märchen; aber wie um alles in der Welt könnte man denn Rat schaffen? Dein Fürst sitzt doch fest hinter Schloß und Riegel?«

»Ja, im Kerker, Väterchen!«

»In dem Gefängnis am großen Platze, dicht vor Maljutas Haus?«

»Jawohl, in keinem anderen, das scheint ihnen wohl am sichersten.«

»Und wer hat die Schlüssel? Maljuta?«

»Als wir seinerzeit in der Sloboda waren, haben wir gesehen, daß er oft in den Kerker ging, um die Gefangenen zu foltern. Die Schlüssel muß er also wohl stets bei sich tragen. Nur zur Nacht bringt er sie zum Zaren, der sie immer unter seinem Kopfkissen hat.«

»Nun sage selbst«, meinte Perstenj, seinen Löffel nachdenklich aus der Hand legend, »welcher Teufel soll denn dort nur an ihn herankommen?«

Micheitsch kratzte sich hilflos hinter dem Ohr.

»Du mußt doch einsehen, Alterchen, daß das ein Ding der Unmöglichkeit ist!«

»Ja, ich sehe es ein«, sagte Micheitsch, betrübt ebenfalls den Löffel aus der Hand legend. »Dann hat es aber auch für mich keinen Sinn, weiter zu leben; ich will zu meinem Herrn gehen und meinen armen alten Kopf neben den seinen legen; vielleicht kann ich ihm in jener anderen Welt weiterdienen, wenn es mir hier versagt werden soll.«

»Nun, nun, Alterchen, noch ist es nicht so weit, Sterbegebete zu leiern! Laß uns überlegen! Die Sloboda ist mir ja wohlbekannt, bin ich doch erst vergangenen Monat mit meinem Bären dort durchgezogen. Auch im Palast weiß ich Bescheid, ich habe mir gleich alles genau angesehen; dachte ich mir's doch schon, daß es mir gelegentlich einmal von Nutzen sein könnte. Ja, warte mal, wir wollen überlegen ...« Und Perstenj versank in tiefes Grübeln.

»Jetzt hab ich's!« rief er plötzlich, von seinem Platze aufspringend, aus. »Höre, Onkel Korschun! Uns beide hat der Fürst vom Tode errettet, jetzt wollen wir ihm helfen. Die Reihe ist an uns. Willst du mitkommen zu einem schweren Unternehmen?«

Der alte Räuber runzelte die Stirn, dachte ein wenig nach und schüttelte dann energisch das Haupt.

»Wie, Korschun, du bist nicht dabei?«

»Bist du denn ganz von Sinnen, Ataman? Hast du nicht eben gehört, wo sich der Fürst augenblicklich befindet und daß die Schlüssel tagsüber bei Maljuta und nachts unter dem Kopfkissen des Zaren sind? Man kann doch nun einmal nicht mit einer Rute einen Messerrücken zerschneiden! Er ist verloren, und daran können auch wir nichts ändern! Weshalb sollen wir unser Leben für nichts und wider nichts aufs Spiel setzen? Was hat er davon, wenn auch uns das Fell über die Ohren gezogen wird?«

»Das mag schon richtig sein, Korschun, aber es heißt doch nicht umsonst: ›Wer seine Schulden bezahlt, vermehrt sein Gut.‹ – Und wo wären wir beide jetzt, wenn uns nicht damals der Fürst befreit hätte? Baumelten wohl irgendwo an einer einsamen Birke und der Wind schaukelte uns hin und her! Und wie ist er jetzt daran? Er denkt sicher im stillen bei sich: ›Deshalb hab ich die wackeren Gesellen gerettet, jetzt werden sie auch mir helfen!‹ Aber wenn wir ihn im Stich lassen und man ihn dann aufs Schafott führt, so wird er sagen: ›Pfui über solch ein Gesindel! Rauben und Morden, das ist ihre Stärke, aber Gutes mit Gutem vergelten ist nicht ihre Art. Nur unschuldiges Blut können sie vergießen, aber einem Christenmenschen aus der Not zu helfen, halten sie für überflüssig! Ich werde bei Gott dem Herren auch nicht ein einziges gutes Wort für sie einlegen! Sollen sie doch in jener anderen Welt verderben, genau so wie in diesem Leben!‹ Ja, so, Korschun, wird der Fürst von uns sprechen!«

Korschuns Miene verfinsterte sich immer mehr. In seinen sonst so harten und unbeweglichen Zügen spiegelte sich deutlich ein schwerer innerer Kampf wider. Anscheinend hatte Perstenj es geschickt verstanden, die einzige empfindliche Saite seines verhärteten Gemütes zu treffen. Aber nicht lange währte dieser Kampf. Wieder machte er eine abwehrende Handbewegung.

»Nein, Bruder!« sagte er bestimmt, »es ist sinnlos, was du da unternehmen willst. Das Hemd ist einem doch immer näher als der Rock. Ich komme nicht mit.«

»Nun, dann eben nicht«, sagte Perstenj. »Warten wir bis morgen, vielleicht fällt uns inzwischen ein anderer Ausweg ein; der Morgen ist weiser als der Abend. Und jetzt, Burschen, ist es Zeit zum Schlafengehen; wer beten kann, der spreche ein Gebet, wer nicht, der lege sich so nieder!«

Der Ataman sah Korschun prüfend von der Seite an. Dieser mochte wohl den scharfen Blick gefühlt haben, denn er zuckte kaum merklich zusammen und begann, damit es ja niemand merken sollte, vernehmlich zu gähnen und irgend etwas vor sich hin zu summen. Die Räuber standen auf; einige von ihnen kletterten gleich auf ihre Lagerstätte, andere wieder beteten noch lange vor den Heiligenbildern. Unter den letzteren war auch Mitjka. Ein um das andere Mal verneigte er sich inbrünstig bis zur Erde, und seinem gutmütigen Gesichtsausdruck nach hätte man ihn jetzt wohl schwerlich für einen Räuber gehalten, wenn nicht seine Kleidung und Bewaffnung sein Handwerk verraten hätten. Anders der alte Korschun. Erst als alle sich gelegt hatten, sah Micheitsch beim schwachen Scheine des Herdfeuers, daß der Alte von seinem Lager herunterkletterte und sich behutsam zum Heiligenbild hintastete. Er bekreuzigte sich mehrmals, murmelte etwas vor sich hin und sagte schließlich aus tiefster Seele: »Nein, ich kann es nicht, vielleicht ist mir morgen leichter ums Herz!«

Noch lange hörte Micheitsch, wie Korschun sich ruhelos von einer Seite auf die andere wälzte, ohne Schlaf zu finden.

Vor Morgengrauen weckte er den Ataman.

»Ataman! Ataman! Hörst du!«

»Was willst du, Onkel Korschun?«

»Ich will doch mitgehen! Führe mich, wohin du willst!«

»Aber wirst du auch nicht nachher zurückzucken?«

»Wenn ich einmal gesagt habe, ich gehe mit, so kannst du dich auf mich verlassen!«

»Nun gut, Onkel Korschun! Hab' Dank! Jetzt brauchen wir nur noch einen Gefährten, mehr sind nicht nötig. Wie lange ist's noch bis zum Morgen?«

»Die Vögel fangen schon an zu zwitschern.«

»Nun, dann haben wir genug geschlafen, und es ist Zeit, aufzustehen. Mitjka!« rief Perstenj, dem schlafenden Burschen einen kleinen Rippenstoß versetzend.

»Ja?« antwortete dieser blinzelnd.

»Willst du mit uns kommen?«

»Ja, wohin denn?«

»Das geht dich nichts an! Ich frage dich nur, ob du Großvater Korschun und mich begleiten willst?«

»Weshalb nicht?« erwiderte Mitjka gähnend und ließ die Beine von seiner Bank herunterbaumeln.

»Bravo! Die Antwort gefällt mir! Geh, wohin man dich schickt und frage nicht erst lange, wohin. Kostet es dir den Kopf – was geht es dich schon an; das kannst du uns getrost überlassen. Aber eins schreib dir gefälligst hinter die Ohren, mein Lieber – drückst du dich und gehst zurück, so nenne ich dich einen Krebs.«

»Das wirst du schon nicht tun.«

Und alle drei begannen sich schnell anzuziehen.


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