Rudolph Stratz
Lieb Vaterland
Rudolph Stratz

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8.

Vor dem Hotel Adlon in Berlin hielt gegen Abend eine Gepäckdroschke. Ein schmächtiger, blonder, spitzbärtiger Herr sprang heraus und lief nervös an die Empfangsschranke. Waren seine telegraphisch bestellten Zimmer bereit? Für Monsieur Alexandre Feddersen aus Paris? Jawohl! Schon Briefe da? Depeschen?

Her damit! Und wohnte sein Bruder, Herr Karl Feddersen, wieder hier? Auch das. Der Herr war vorgestern angekommen! Dies seine Zimmernummer!

Der Pariser nickte aufgeregt. Er glich, wie er in den Lift trat, sich den goldenen Zwicker zurechtrückte und die für ihn eingetroffenen Telegramme aufriß, mehr einem vielbeschäftigten Rechtsanwalt als einem kühlen Finanzmann. Unterwegs las er die Drahtnachricht seines anderen Bruders aus Moskau. »Sind gleichfalls konsterniert über Karls Verlobung. Rette, was Du kannst. Bin mit Transaktion Birsula schlimmstenfalls einverstanden. Nicolai.«

Sascha Feddersen nahm sich nicht erst die Zeit, seine eigenen Räume aufzusuchen und sich um sein Gepäck zu kümmern. Er lief im ersten Stockwerk, bestaubt und in Reisekleidern, hinüber nach dem Zimmer seines Bruders und schlug erbittert mit der silbernen Krücke seines Spazierstocks gegen die Tür.

»Herein!«

Karl Feddersen stand mitten in dem großen, hellerleuchteten Raum. Er war in Frack und weißer Binde, eine weiße Tuberose im Knopfloch. In der Hand hielt er lächelnd und prüfend einen Riesenstrauß in Seidenpapier geschlagener weißer Lilien. Er machte einen durchaus festlichen Eindruck. Er war Bräutigam vom Scheitel bis zur Sohle. Er lachte:

» Voyons! ... Sascha ... Du auf einmal in Berlin! ... Das ist ja nett!«

»Das ist gar nicht nett!« Der andere warf sich erschöpft in den nächsten Sessel und entzündete sich mit zitternden Fingern eine Zigarette. » Non, mon cher, c'est trop! ... Du siehst mich sprachlos!«

Karl Feddersen zupfte sich vor dem Spiegel die goldknöpfige weiße Weste glatt und warf einen Blick auf die Bügelfalte der Beinkleider. Das beschäftigte ihn mehr als die Verzweiflung des Bruders. Der hub entschlossen an:

»Was zu toll ist, ist zu toll! Du kommst vor vier Wochen Ende Januar glücklich auf mein Drängen nach Paris zurück, bist ganz der alte ... Fragt man Dich nach Deinen Berliner Herzensabenteuern, so zuckst Du die Achseln: das sei nun vorüber! ... Ich Esel glaub's! Alle glauben's, sogar meine Frau – Madge, die sonst in derlei effektiv hellsehend ist! ... Wir beruhigen uns! Wir erblickten Dich die ganze Zeit bei uns im Kontor an der Arbeit, höchstens, daß Du auf ein paar Tage nach Brüssel gingst ...«

»Da war ich statt dessen inkognito in Berlin!« Karl Feddersen strahlte wie ein Schuljunge.

»Ich dacht's mir doch! Vorvorgestern bist Du auf einmal verschwunden. Niemand ahnt, wohin. Vorgestern kommt von hier Deine Verlobungsanzeige! Und gleich an alle Welt! Die Sache ist an der großen Glocke! Das Telephon kam gestern in meinem Haus nicht zur Ruhe!«

»Wärst Du doch in Deinem Hause geblieben! Ou peut-on être mieux qu'au sein de sa famille? Im Ernst ... Mon cher ... Ich habe mich schon bei meinem ersten Aufenthalt im Januar verlobt. Aber wenn ein in Frankreich lebender Russe eine Deutsche heiratet, so ist der Standesbeamte in Berlin nicht glücklich, bis er nicht einige Dutzend Amtspapiere und Konsulatsstempel in Händen hat. Wozu, bis das herbeigeschafft ist, das Geschrei von allen Seiten? Da wartete ich lieber, bis das Aufgebot erfolgt war und stellte Euch vor ein fait accompli. In vier Wochen ist Hochzeit!«

»Also hast Du Dich die ganze Zeit verstellt?«

Karl Feddersen zuckte die Schultern und besprengte sein Taschentuch mit Kölnisch Wasser.

Wozu ist man denn homme d'affaires? Mein künftiger Schwiegervater hat auch erst vorgestern die Verlobung seiner Tochter bekanntgegeben. Meiner Schätzung nach an die halbe preußische Armee. Es gingen zwei große Waschkörbe voll Anzeigen auf die Post.«

Sascha Feddersen faltete gottergeben die Hände. Er war erschüttert.

»Also ist auch hier schon die Sache offiziell?«

»Vollkommen! Die Trauung ist im Dom. Das Festessen hier im Hause. Hundert Gedecke. Alles im größten Stil. Ich will von vornherein meiner Frau die ihr gebührende Stellung geben. Die Einladungen erfolgen morgen. An Euch auch!«

»Aber ...«

»Und Du wirst die Güte haben, dazu hier zu erscheinen! Und Madge wird bongré, malgré mitkommen. Und Nicolai mit seiner Frau auch!«

»Gestatte einmal ...«

»Ich gestatte nichts! Ich hab' es nicht nötig, meine Wahl zu verteidigen.«

»Bitte! Ich habe gar nichts gegen die junge Dame. Ich habe mich schon im Januar unter der Hand erkundigt. Ich gebe gern zu, daß die Familie prima ist. Aber eben hier im Lande. In ihren Kreisen! Es ist nicht unser Land. Es sind nicht unsere Kreise!«

»In die führe ich meine Frau aber ein! Du wirst Dich wundern, wieviel Talent zur Pariser Mondaine sie besitzt!«

»Mag sein! Das geht mich nichts an. Unsere gemeinsamen Interessen liegen auf einem ganz anderen Feld!«

»Aha! Nun kommen wir zur Sache!« sagte Karl Feddersen geschäftsmäßig.

»Die Unterschrift meines Schwiegervaters in New York, mein bester Charley, gilt Millionen!«

»Das ist mir keine Neuigkeit!«

»Und bei Nicolais Schwiegervater, dem alten Wolkoff, braucht es nicht einmal eine Unterschrift. Sein Wort ist auf der Moskauer Börse bar Geld!«

»Stimmt!«

» Eh bien! Wieviel ist Dein künftiger Schwiegervater wert?«

»Herrgott, er ist doch preußischer General.«

»Den preußischen General in Ehren! Aber das macht seine Wechsel um kein Haar besser!«

Karl Feddersen mußte lachen. Der alte Teuffern und Wechsel! Darunter verstand der leichtsinnige Querschreibereien eines verschuldeten Husarenleutnants. Davor hatte der einen Heidenrespekt. Der Pariser blies nervös den Zigarettenrauch durch die Nase und fuhr fort:

»Das kommt davon, wenn man in andere Kreise heiratet! Wir sind nicht Generale, sondern Kaufleute. Charley: denke doch einmal an die Firma! Urteile nicht als Bräutigam, sondern als Associé. Wo kämen wir denn hin, wenn wir das alle tun wollten? Wir müssen doch auch einmal unsere Töchter wieder ausstatten. Wir brauchen Geld!«

»Hat Dir Madge den Sermon aufgesetzt? Für Dich allein ist er zu schön, Sascha! Schade, daß Nicolai nicht auch da ist! Dann könnte ich Euch beiden zugleich meinen Trumpf auf den Tisch werfen!«

»Welchen Trumpf?«

»Nun eben die Karten! Entsinnst Du Dich, wie Nicolai früher in Moskau gespielt hat? Und die verrückten Spekulationen, um die Verluste zu decken? Das Reisgeschäft mit Mac Allan? Papa war wütend! Der Bruder kam uns damals teuer zu stehen!«

»Er hat sich längst beruhigt!«

»Und Du, mein kleiner Sascha! Wirst Du nicht noch nachträglich rot, wenn Du an Deine Pariser Streiche von früher denkst? Wie Du damals monatelang überhaupt nicht aufs Bureau kamst und Dein bewußtes Quartier drüben auf dem anderen Seine-Ufer hattest? Diese Madame Dingsda – na ... lassen wir's! Ich hab' sogar ihren Namen vergessen!«

Der Pariser drehte nervös und etwas schuldbewußt den dünnen blonden Spitzbart zwischen den Fingern. »Seit ich verheiratet bin, Charley, kann mir niemand mehr etwas vorwerfen!«

»Es tut's auch keiner. Aber in der Zeit, wo Du nichts gemacht hast und Nicolai nur Dummheiten, hab' ich gearbeitet wie ein Neger unter Papas Fuchtel. Ich hab' damals für Euch mitgeschuftet. Dies Saldo zu meinen Gunsten hab' ich längst in der Stille gebucht. Willst Du's anerkennen oder nicht?«

Sascha schwieg. Er war ein wenig kleinlaut.

»Ich heirate ein Mädchen ohne Mitgift. Die Firma gibt ihren Segen und unser Konto ist ausgeglichen!«

»Halt, so rasch geht das nicht!«

Es war eine Pause. Die Brüder maßen sich mit mißtrauischen Geschäftsblicken. Der Pariser bummelte, anscheinend gelangweilt und der ganzen Sache müde, die Hände in den Hosentaschen, in dem Zimmer auf und ab. Er gähnte. Er kam auf etwas anderes zu sprechen.

»Du, Charley, richtig! ... ich habe da noch eine Depesche von Nicolai ... Wir wollen endlich einmal die Geschichte mit der Birsula-Brauerei in Ordnung bringen! Du weißt: Nicolai und ich stehen auf dem Standpunkt, daß Du keine Rechte an dem Unternehmen hast. Du mußt endlich einmal formell auf diesen Aktienbesitz zu unseren Gunsten verzichten!«

»Ich denke nicht daran! Warum soll ich Euch denn das schenken?«

»Weil wir Dir dann in Gottes Namen auch entgegenzukommen bereit sind mit Deiner Verlobung!«

»Die fehlende Mitgift ist schon kompensiert!«

»Nein!«

»Die Hälfte will ich in Gottes Namen hergeben. Ihr Spitzbuben!«

»Alles oder nichts!«

»Gut. Dann behalte ich alles!«

Sie bekamen rote Köpfe: Hie Heirat! Hie Brauerei! ... Sie schrien einander an – standen sich zornig und außer Atem gegenüber – nicht wie Sozien, sondern wie Preisringer. Da sah Karl Feddersen auf die Uhr. Er hatte sich lange genug anstandshalber gewehrt.

»Ich hab' keine Zeit mehr!« sagte er verächtlich. »Also meinetwegen! Der Klügere gibt nach!«

Der Jüngere streckte ihm die Hand hin. Er nahm sie. Beide lachten wie nach einem guten Spaß.

»Aber wohlverstanden: Ihr kommt beide mit Euren Frauen zur Hochzeit und seid nett zu Margot!«

»Wir werden unsere Verwandtenpflicht erfüllen!«

»Und nun entschuldige mich! Mein Schwiegervater gibt heute das offizielle Verlobungsessen! Auf Wiedersehen morgen!«

Unten wartete schon das Automobil. Es sauste dahin. Aber es fuhr Karl Feddersen noch zu langsam. Er verzehrte sich wie jeden Tag nach dem Anblick seiner schönen Braut. Er glaubte eigentlich erst immer wieder an ihr Dasein, wenn er sie wirklich sah. Bis dahin war sie ein Märchen. Ein Wunder. Nicht von dieser Welt, in der die Brauerei Birsula lag. An die dachte er dazwischen, nicht mit Reue, aber mit dem Trennungsschmerz des Kaufmanns. Es fiel ihm siedendheiß ein: nächstes Jahr wollten sie ja junge Aktien emittieren ... Nun schöpften die Brüder die Sahne ... Er ärgerte sich. Dann vergaß er sie in seiner Bräutigamstimmung und stürmte die Treppe zur Teuffernschen Wohnung empor.

Er kam eine halbe Stunde vor den Gästen, denen er heute gezeigt werden sollte. Seine künftige Schwiegermutter war allein in dem Raum, der ebenso wie die anderen Zimmer seit Wochen exotisch verwandelt war durch die Fülle kostbarer, jeden Morgen von ihm gesandter Blumen. Margarete ordnete den ganzen Tag daran herum und pflegte und verteilte sie da und dorthin. Es leuchtete zwischen dem nüchternen Hausrat von Orchideen und Lilien, von Rosenbüschen und Fliedersträußen mitten im Winter. Wie ein Abglanz des unwahrscheinlichen Füllhorns von Reichtum und Pracht, das sich plötzlich über dieses Haus ergossen.

»Ich bringe Ihnen schöne Grüße, chère maman!« sagte Karl Feddersen, der Generalin die Hand küssend. »Von meinen Brüdern und deren Frauen! Ich habe eben von ihnen wahrhaft reizende Briefe zur Verlobung erhalten. Es sind liebe Menschen! Sie nehmen Margarete mit offenen Armen auf. Ueberhaupt ... Wir werden unglaublich glücklich sein, Mama!«

Die alte Dame prüfte ihn mit einem eigenen Lächeln auf dem resignierten, einst schön gewesenen Gesicht.

»Ja, machen Sie nur die Grete glücklich! So leicht ist es nicht! Jetzt, lieber Karl, wo auch von Ihrer Familie aus alles in Ordnung ist, möchte ich es Ihnen doch einmal sagen! ... Eine so bequeme, einfach dankbare Frau, wie es hundert andere sein würden, werden Sie an ihr nicht haben!«

»Mein Gott – wie kommen Sie darauf?«

»Als ihre Mutter! Ich kenne sie besser als sonst ein Mensch. Sie hat viel von mir, mehr, als sie selber weiß. Mir hat die stete Liebe und Geduld meines Mannes über vieles hinweggeholfen, was in mir ungestillt war! ... Er war mein Halt! ... Seien Sie es Grete auch! Es tut not!«

Er faßte von ihren Worten nur das Aeußere auf. Er suchte sie zu beruhigen.

»Ich werde Margarete auf den Händen tragen! Ich weiß, daß sie zu Luxus neigt! Daß ihr der in erster Zeit zu Kopf steigen wird! Mag sie verschwenden! Ich rechne ihr nichts nach! Sicher nicht!«

»Ja, das Geld! Für Sie ist es das Geld! Aber dann kommt der Augenblick, wo die Grete Sie sucht! Dann seien Sie zur Stelle! Dann halten Sie sie fest! ... Glauben Sie mir: Sie braucht eine starke Hand ...«

Nach dem Streit mit dem Bruder nun auch hier diese unvermutete Warnung. Es paßte nicht zu Karl Feddersens rosiger Laune. Es war ja auch alles Unsinn. Er wußte nicht, was er erwidern sollte, und schwieg verstimmt. Er war froh, als der General in das Zimmer kam. Er erkannte ihn kaum wieder. Heute hatte Exzellenz von Teuffern sein Ehrenkleid angelegt. Die goldene Eichenlaubstickerei leuchtete vom Scharlach der Rockaufschläge, breit und rot flammten die Streifen an den Beinkleidern, auf der Brust funkelte die lange Reihe der Orden. Heute war der sonst so unscheinbare kleine Herr wieder ganz er selber – der von einst – ein Stück Preußen – ein Teil der Armee. Er machte unwillkürlich ein strengeres Gesicht als gewöhnlich und flößte in der fremdartigen, glänzenden Hülle auch dem Schwiegersohn einen unbestimmten Respekt ein.

»So so! Die Ihren haben schon geschrieben?« sagte er erfreut auf dessen erste Worte. »Und in zustimmendem Sinn? Um so besser! ... Um so besser! ... Wir hatten immer Sorge, meine Frau und ich, daß ... Sie wissen ja, lieber Feddersen, ... ich hab' mir ja meinerseits meinen Schwiegersohn auch eigentlich anders gedacht ...«

»Aber Exzellenz ...«

»Verstehen Sie mich nicht falsch: mir wäre jemand aus dem Kreise, den ich überschaue, lieber ... wo ich selbst mitraten und die Verantwortung übernehmen kann ... Aber meine Tochter will's! Ich habe kein Recht, ihrem Glück im Weg zu stehen, und würde es mir nie verzeihen ...« Karl Feddersen war wieder gekränkt. Von allen Seiten warnte man ihn heute, wollte ihn nicht recht haben – ihn, mit seinem Geld. Aber der General von Teuffern schloß einfach und herzlich:

»Mir ist mit der Einwilligung der Ihren ein rechter Stein von der Seele gefallen! Eigentlich betrachte ich Sie nun erst als meinen Schwiegersohn! Also auf ›Du‹, mein guter Karl! Werde glücklich und mache die Grete glücklich!«

Er breitete die Arme aus. Die beiden, der preußische General und der Pariser Millionär, küßten sich. Dann kam das ›Du‹ mit Frau von Teuffern an die Reihe, und als das geschehen, frug Karl Feddersen mit gerötetem Kopf:

»Wo ist denn Grete?«

»Sie steckt da nebenan mit einem ganzen Haufen Mädels zusammen,« sagte der alte Herr behaglich. Er hatte ein wenig feuchte Augen. Auch die Generalin wirtschaftete mit ihrem Taschentuch. »Was hast Du da wieder für schöne Blumen? Verwöhn' mir das Kind nur nicht zu sehr ...«

Sein Schwiegersohn dachte sich: Wenn Ihr ahntet, daß mich das Kind eben eine halbe Million gekostet hat! Dann schlug er sich die Brauerei aus dem Kopf. Mit dem still strahlenden Lächeln des Bräutigams stand er auf der Schwelle des Zimmers, das voll von jungen Mädchen war. Er erkannte einige von dem ersten Fünfuhrtee im Hotel Adlon wieder – die kleine Gräfin – die große, frische Blondine. Margarete stand mitten in diesem lichtblau, rosa und weiß gekleideten Schwarm, um einen halben Kopf größer als die anderen, wie eine Königin. Sie war ganz in Weiß. An ihrem Hals funkelte die mächtige Diamantbrosche, das Laliquesche Kunstwerk, das ihr der Bräutigam vorgestern aus Paris als Verlobungsgeschenk mitgebracht, und das die ganze Zeit der Gegenstand scheuer Andacht ihrer Freundinnen gewesen war.

»Ihr müßt mich alle in Paris besuchen!« sagte sie. »Der Reihe nach. Jede auf der Hochzeitsreise!«

»Wir dürfen doch nicht! Offiziere dürfen doch nicht nach Paris!«

Daß man Offiziere heiraten würde, galt in diesem Kreis für selbstverständlich. Margarete drehte sich zu der Sprecherin um:

»Da rutscht Ihr eben mit wildem Urlaub hinüber!« lachte sie, sah ihren Bräutigam und eilte ihm entgegen, in Stolz und Eifer ihn zu zeigen. Aber er wirkte hier nicht, wie er sollte. Sie fühlte es zu ihrem Verdruß. Ein einfacher, etwas schwerfälliger Zivilist ... Hier war man an schimmernde Uniformen und leichtfüßige Kasinogewandtheit gewöhnt. Und wenn schon ein Frack, dann wenigstens bunte Orden darauf – ein adeliger Name ... ein Titel ... Mit dem Herrn Feddersen wußten sie nichts anzufangen, die Schafe ... Herrgott, er konnte doch nicht gleich mit Goldstücken um sich werfen, um zu zeigen, wer er war ...

Er küßte ihr die Hand und sah ihr zärtlich in das schmale, von der dunklen Haarwelle umrahmte Antlitz. Sie war mädchenhaft schön in dem weißen, fließenden Kleid und den leise vor Verlegenheit geröteten Wangen, ihrer neuen Würde äußerlich noch nicht ganz sicher und innerlich doch sehr bewußt. Sie hing sich an seinen Arm. Aber wenn man sie zusammen sah, sah man nur sie. Er verblaßte daneben. Er war das Alltägliche, sie, lachend, mit leuchtenden Augen, wie aus dem Rahmen eines Bildes herausgestiegen. Er gab sich alle Mühe. Er lud die jungen Damen, die seit seinem Erscheinen mäuschenstill geworden waren, dringend ein, doch nach Paris zu kommen. Es würde sein Automobil am Bahnhof bereitstehen. Sie würden alles zu sehen kriegen. Alle Wunder der Seinestadt in drei Tagen. Aber sein scherzender Weltmannston verfing hier nicht. Hier war man naiver. Man nahm auch das Vergnügen noch ernst. Er konnte keinen rechten Boden finden. Da machte der Hausherr die Tür auf und rief:

»Kommt doch herein! Es ist ja schon alles da!«

Der Salon war voll von Uniformen. Karl Feddersen hätte nie geglaubt, daß es so viele Spielarten der preußischen Armee, rote, schwarze, goldene, silberne Kragen, hellblaue, dunkelblaue, grüne und rotverschnürte Röcke, Stiefel mit und ohne Sporen geben könne. Dazwischen die Damen. Er wurde überall vorgestellt und verbeugte sich. Ohne einen Namen zu verstehen. Er schüttelte die Hände. Der Ulanenrittmeister Baron Elendt sagte ihm dabei lächelnd:

»Sie sind wahrhaftig hier der einzige Zivilist!«

Ein Frack unter so vielen Uniformen machte sich nie besonders gut. Margarete sagte sich das wohl, als sie am Arm ihres Verlobten zur Tafel schritt. Sie empfand wieder die alte Feindseligkeit gegen das doppelte Tuch. Und dann den Hochmut: das war nun alles vorbei ...

Karl Feddersen saß neben ihr mit dem etwas gezwungenen und feierlichen Gesicht des zur allgemeinen Schau gestellten Bräutigams. Sie blickte lebhaft, lächelnd, sehr aufrecht sich haltend, über die beiden aufrecht schwatzenden und lärmenden Tischreihen hin. Sie war doch sehr befriedigt. Sie war hier der Mittelpunkt. Sie kam sich in Erinnerung wie der Schwan im Ententeich vor. Sie war zu etwas Besserem bestimmt gewesen.

»Armer Kerl!« sagte sie und drückte ihrem Verlobten unter dem Tisch verstohlen die Hand. »An den Abend wirst Du denken! Sie sind gräßlich langweilig! Nicht? Na ... es ist ja nur das eine Mal! Dann hast Du's überstanden!«

»Es ist nicht so schlimm! Ich bin ja neben Dir!«

Sie lachte leise und goß ihm Wein ein. Er sah entzückt die rasche hausmütterliche Bewegung des schlanken, weißen Mädchenarms. Alles an ihr begeisterte ihn. Das sanfte Sichheben und Senken seines Brillantschmucks auf ihrer zarten Brust, die Art, wie sie liebenswürdig den dunklen Kopf neigte, um das Scherzwort irgendeiner Exzellenz in Empfang zu nehmen, ihre helle, kühle Stimme, mit der sie, schon ganz werdende große Dame, ein wenig herablassend, sich zu den Freundinnen wandte ... Nun vertiefte er sich, da er von ihr nur ein Stückchen Wangenrund sah, in den Anblick ihres Ohrs. Es schien ihm rührend klein – kindisch, mit dem krausen Löckchengewirr darüber ... Er hätte es küssen mögen ... und sagte sich mit einem Aufatmen: Ja, weiß Gott, ich bin ein glücklicher Mensch!

Irgendwo klopfte jemand an das Glas. Es wurde still. Margarete runzelte die Stirn. Nun kam der unvermeidliche Toast von dem alten Major, dem Vetter des Hauses. Auch das mußte überstanden werden. Aber nur kurz! ... Kurz! ... Sie wippte mit der Fußspitze vor Ungeduld ... »Der Mensch denkt, und Gott lenkt ... Er führt unsere Grete über den Rhein ... In fremdes Land ...« Sie dachte sich: das wissen wir doch! Er hat sich wahrhaftig die Stichworte auf der Manschette notiert ... er dreht sie immer ... Nun geht die Walze zu Ende ...

»Unser aller Wünsche begleiten Dich, liebe Grete, in Deine neue Heimat! Mögest Du Dich dort zu Hause fühlen wie hier! Ein Stück Deutschtum an den Ufern der Seine hegen und pflegen, guten preußischen Geist wahren und verbreiten in fremdem Land. Das walte Gott! Er helfe Euch! Das Brautpaar hurra! hurra! hurra!«

»Warum rufen sie denn hurra?« fragte der junge Millionär erstaunt beim Aufstehen und Gläserklingen seine Braut. Es wurde doch hier keine Attacke geritten. Sie warf gereizt den Kopf zurück. Sie machte ein kampflustiges Gesicht. Der Festredner drüben sah es.

»Du scheinst nicht ganz einverstanden, Grete?« forschte er streng.

»Ja, aber, lieber Onkel! Was verlangt Ihr denn von mir? Ich kann doch nicht mit einer schwarz-weiß-roten Fahne in der Hand in Paris herumlaufen! Man muß mir doch nicht von vornherein Dinge zumuten, die ganz unausführbar sind!«

»Bist Du etwa keine Deutsche?«

»Die Staatsangehörigkeit verliere ich doch, wenn ich heirate!«

»Als was willst Du Dich denn dann fühlen? Als Russin? ... Wo Du kein Wort Russisch verstehst? Oder als Französin? ... Weil Du in Paris wohnst?«

»Ich werde Frau Feddersen sein!« erklärte Margarete und sah sich kaltblütig im Kreise um. »Das ist ganz genug, nicht wahr, Karl?«

Dem Kosmopoliten neben ihr war der Streit mehr als peinlich. Da klaffte schon wieder die Kluft. Gerade das, was er durch Nachgiebigkeit und Höflichkeit vermeiden wollte. Zum Ueberfluß drängte von drüben jemand laut in ihn:

»Entscheiden Sie selbst, Herr Feddersen! ... Sie müssen es doch am besten wissen! Als was fühlen Sie sich? Welche Nationalität haben Sie?«

Er wich aus, ganz so, wie er sich in Geschäften nicht unnütz eine Blöße gab, und erwiderte verbindlich:

»Vielleicht mehrere! ... Die Schranken der Völker fallen doch immer mehr. Ich kann jeden Standpunkt verstehen ...«

Nun trat ein unbehagliches Schweigen ein. Man konnte da nicht mit. Es wehte nun ein erkältender Hauch über den Tisch. Margaretens Vater sah traurig vor sich hin. Es ging ihm manches durch den Kopf. Dann bezwang er sich. So durfte die Stimmung nicht bleiben. Er gab seinem Sohn einen Wink. Neben dem lag ein ganzer Haufen im Laufe des Tages eingegangener Briefe und Depeschen. Glückwünsche zur Verlobung aus dem weiten Verwandten- und Bekanntenkreis der Teuffern. Die sollten jetzt verlesen werden. Das brachte die Gesellschaft auf andere Gedanken. Der Leutnant erhob sich, runzelte die rechte Stirnhälfte über dem Monokel und begann der Reihe nach. Es war eigentlich immer dasselbe: Gerührte Tanten, enthusiastische Basen, humoristische Vettern, wohlwollende Onkel – kurze markige Worte, Sprüchlein in Vers und Prosa, Bibelstellen – der Grundton immer das Erstaunen: einmal kein Leutnant – kein Assessor ... Etwas ganz Neues! ...

Der Leutnant von Teuffern entfaltete stehend ein neues Blatt und las schnell, ein wenig zerstreut, herunter:

»Euer Exzellenz!

Da auch ich den Vorzug hatte, lange Zeit im Hause Eurer Exzellenz zu verkehren, so gestatte ich mir, Eurer Exzellenz die Abschrift meines Schreibens beizulegen, das ich zu gleicher Zeit an Herrn Feddersen richtete. Herr Karl Feddersen ...«

Der junge Offizier ließ plötzlich das Blatt sinken, biß sich auf die Lippen und schwieg, so als habe er, nichts Böses ahnend, schon zu viel vorgelesen. Alle Augen richteten sich unwillkürlich auf den jungen Millionär, der aufstand und trocken sagte:

»Pardon ... von wem ist denn dieser Brief?«

Sein künftiger Schwager wollte rasch das Schreiben einstecken.

»Ach ... lassen wir's bis nachher!« meinte er halblaut, »der ist nichts jetzt für die Stimmung ... hier ...«

Aber Karl Feddersen hatte schon einen Blick auf die Unterschrift geworfen.

»Von Herrn Leutnant Lünemann!« versetzte er, »... was hat Herr Lünemann gegen mich vorzubringen?«

»Später ... später ...«

»Bitte: nein! Ich möchte nicht vor den Herrschaften hier den Eindruck erwecken, als ob ich irgend etwas zu verbergen oder zu beschönigen hätte! ... Darf ich bitten ...?«

Er nahm den Brief und überflog ihn stirnrunzelnd für sich in geschäftlicher Kühle und mit festgeschlossenen Lippen.

»Herr Karl Feddersen hat sich niedrig und verräterisch benommen, das Vertrauen, das ich ihm entgegenbrachte, mißbraucht und mir offenbar mit wohlberechneter Absicht einen Posten, von dem er wußte, daß ich ihn nicht annehmen konnte, angeboten, um durch meine Weigerung meine Stellung im Hause Eurer Exzellenz zu erschüttern und sich dann auf meinen Platz zu drängen. Dieser Plan ist Herrn Feddersen ja nun auch geglückt. Ich stehe aber nicht an, in meinem an ihn gerichteten Brief sein Verfahren als ein durchaus unehrenhaftes zu bezeichnen, und gebe mich der Hoffnung hin, daß Herr Feddersen hieraus die nötigen Folgerungen ziehen und von mir die standesgemäße Genugtuung fordern wird ...«

Karl Feddersens Gesicht rötete sich einen Augenblick vor Zorn. Aber er bewahrte seine Ruhe. Er zuckte die Achseln und reichte den Brief seinem Schwiegervater, an den er ja eigentlich gerichtet war.

»Derlei prallt an mir ab!« versetzte er kurz, »ich habe mich von a bis z gentlemanlike betragen! Und damit basta!«

Er wollte sich wieder setzen. Um ihn war immer noch beklommene Stille. Man kannte den Inhalt des Schreibens nicht, das General von Teuffern mit steinerner Miene prüfte und in seine Tasche versenkte, aber man las ihn aus seinem Gesichtsausdruck, man ahnte ihn in diesem Kreise. Es lag Blutgeruch in der Luft. Eine Forderung. Die Damen machten angstvolle große Augen. Die Herren sahen ernst darein. Margarete rührte sich nicht und hob den Blick nicht vom Tischtuch. Ihr Bruder drängte sich an Karl Feddersen heran. Er murmelte ihm etwas zu. Man verstand es nicht. Aber ihr Bräutigam wiederholte erstaunt:

»Du ...? Kartellträger? ... Wieso?«

Der Leutnant winkte ärgerlich und aufgeregt ab.

»Herrgott ... später ... nicht so laut ..., davon spricht man doch nicht hier vor allen Leuten ...«

Der junge Millionär schüttelte den Kopf.

»Wieso?« sagte er, »ich wünsche nicht, daß sich Herr Lünemann ein falsches Bild von mir macht. Ich erkläre ausdrücklich: Ich war in der ganzen Angelegenheit von bester Absicht beseelt, auch gegen Herrn Lünemann, und habe mir nichts vorzuwerfen! Nicht wahr, Schwiegerpapa?«

»Ja!« versetzte der alte Herr knapp. Es kostete ihn eine innere Ueberwindung, der Wahrheit die Ehre zu geben.

»... und damit ist Herr Lünemann für mich ein für allemal erledigt.«

»Ja ... aber ...« Der Leutnant machte ein verblüfftes Gesicht. Umher war ein betretenes Schweigen ... vielsagende Blicke ... der alte Herr von Teuffern blieb stoisch-steinern. Er mischte sich nicht in den Handel. Mochte der künftige Schwiegersohn das halten, wie es ihm beliebte ... Aber es lag ein tiefer Gram in der Art, wie seine freundlichen blauen Augen auf seiner Tochter ruhten.

»Man muß doch ...,« meinte Margaretes Bruder noch einmal unsicher. Er verstand seinen künftigen Schwager nicht. Der hob die Schultern nur und sagte kühl, mit dem Hochmut des internationalen Millionärs:

»Derlei ist unter meiner Würde und in meinen Kreisen nicht Brauch. Ich kann mich nicht an allen Orten der Welt, wo ich gerade hinkomme, den wechselnden Umgangssitten anpassen. Dann müßte ich schließlich auch in Japan das Harakiri mitmachen. Ich habe nie gedient und nie eine Waffe in der Hand gehalten. Ich käme mir ja albern vor.«

Niemand antwortete. Nur der alte Major, der Festredner von vorhin, hüstelte.

»Aber das führt ja schließlich zum Faustrecht ...«

»Gegen das Faustrecht gibt es die Polizei! In England oder Amerika würde man mich einfach auslachen.«

Um ihn schwieg man immer noch. Gewiß ... ein Ausländer ... ein Kaufmann ... Aber wenn dieser fremde Millionär auch zehnmal die Vernunftgründe für sich hatte, – ein Zivilist, der, rings von Offizieren umgeben, nichts vom Recht der Waffen wissen wollte, es machte sich schlecht ... Diese Weigerung ... In der Stille hörte man plötzlich Margaretens Stimme. Sie hielt sich herausfordernd dicht neben Karl Feddersen, so daß ihre Schulter seinen Oberarm berührte.

»Ich bitte mir aus, daß Ihr ihn nun nicht weiter quält!« sagte sie feindselig. »Was ist denn das für eine Art gegenüber einem Gast? Er weiß doch selber, was er zu tun hat.«

»Du sei ruhig, Grete!« Ihr Vater schüttelte zornig den Kopf. Seiner Tochter war er nicht so viel Rücksicht schuldig wie dem Schwiegersohn. Sie fuhr auf:

»Wenn jemand ein Recht hat, zu reden, Papa, dann ich! Ich bin doch die unglückselige Ursache. Es soll nicht noch mehr Unglück daraus entstehen! Ein Segen, daß Karl so besonnen ist! ... Sei so gut und lächle nicht so spöttisch, Adalbert! Ihr lacht über alles, was Ihr nicht versteht. Und Ihr versteht manches nicht ... Die Welt ist viel größer, als Du glaubst!«

Karl Feddersen kam der ganze Sturm im Wasserglas nachgerade fast komisch vor. Er wunderte sich innerlich. Was mit den Waffen zusammenhing, regte hier so merkwürdig auf. Uralte, vererbte Instinkte wurden wach. Der General von Teuffern sagte mit einer seltsam trockenen Stimme:

»Kraft meines Rechtes als Hausherr möchte ich bitten, nun über den Zwischenfall zur Tagesordnung überzugehen. Wir wollen uns wieder setzen. Die Speise wird sonst kalt!«

Aber die blauen Flämmchen des Plumpuddings waren schon längst erloschen. Man stocherte nur an ihm herum. Appetit und Laune waren vergangen. Manche Sessel blieben überhaupt leer. Die Verlobungstafel nahm ohne Sang und Klang ein Ende. Es war klar, daß überhaupt kein Leben mehr in den Abend kommen würde. Die älteren Herrschaften saßen beisammen und unterhielten sich gezwungen über dies und das. Die junge Welt hätte eigentlich tanzen sollen. Aber niemand hatte Lust. Der Deckel des Instruments blieb ungelüftet. Die Mädchen lehnten darum herum und schwatzten. Ihr Gekicher und Getue mit den Leutnants war nicht so eifrig wie sonst. Ein Teil von denen hatte sich in das Rauchzimmer zurückgezogen und besprach dort den Fall. Der Sohn des Hauses saß unglückselig zwischen den Kameraden seines Garderegiments ... Ein Schwager, der kniff ... Jetzt konnte er es sich ja in Gedanken rückhaltlos sagen ... solch ein Mensch blamierte ihn ja bis auf die Knochen. Und er schämte sich unter diesen jungen Leuten von altem Kriegsadel Karl Feddersens ...

Der war auch gereizt. Er war von Natur sehr empfindlich, trotz seines gelassenen Temperaments. Nun wirkte das alles erst nach. Wie kam er eigentlich dazu, sich so behandeln zu lassen? Förmlich wie ein armer Sünder hatte er dagestanden ... Er rauchte gereizt seine Zigarre. Er saß mit Margarete allein auf einem Sofa. Niemand störte sie. Er fühlte, wie sie leise seine Hand drückte. Sie bat:

»Sei mir nicht böse! Ich kann nichts dafür! Sie sind alle so dumm!«

Ihr Schuldbewußtsein entwaffnete ihn. Er merkte, wie sie mit den Tränen kämpfte.

»Du kommst doch mit mir!« sagte er verliebt und leise. Beide schauten Hand in Hand vor sich hin, und ihre Züge überschatteten sich wieder. Dort drüben, in dem Nebenraume, stand jemand still am Fenster. Es war der alte General. Ganz einsam, im Glanz seiner Uniform, lehnte er an den Scheiben und sah gramvoll hinaus in die dunkle Nacht ...


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